Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Samstag, 29. Juli 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Fussball 
News und Transfers 
• Der französische Nationalgoalie Fabien Bar- 
thez verfuhr sich an seinem ersten Arbeitstag 
für seinen neuen Klub Manchester United und 
steuerte zielsicher die Heimat des Erzrivalen 
FC Liverpool an. Erst als ihn ein Schild «Will 
kommen in Liverpool» begrtlsste, stoppte Bart- 
hez seine Irrfahrt und Hess sich telefonisch nach 
Old Trafford leiten. Dort empfingen die neuen 
Teamkollegen den 28-Jährigen mit schallendem 
Gelächter. Nach dem Training kaufte sich Bar- 
thez erst einmal eine Strassenkarte von Man 
chester und Umgebung. 
• Der Die meisten Fans, die meisten Titel und 
hochgehandelter Börsenkandidat: Bayern 
München besitzt in der Bundesliga die besten 
Papiere. Der deutsche Rekordmeister ist zwar 
noch keine Aktiengesellschaft, aber laut einer 
europaweit angelegten Studie wären 5,3 Millio 
nen Deutsche am Kauf von Bayern-Aktien in 
teressiert. Überhaupt schweben die Bayern auf 
einer Sympathiewelle. Mit 6,78 Millionen haben 
sie die meisten Fans in Deutschland und liegen 
weit vor der Konkurrenz aus Dortmund (4,07 
Mio) und Kaiserslautern (2,24 Mio). 
• Der Neuer Wirbel um den zu Real Madrid ge 
wechselten Portugiesen Luis Figo. Der teuerste 
Spieler der Welt musste mit seiner Lebensge 
fährtin und der 15 Monate alten Tochter seine 
Urlaubsvilla an der Algarve wegen einer Bom 
bendrohung für einige Stunden verlassen. Die 
Polizei fand aber nichts. Der Verursacher des 
Fehlalarms blieb unentdeckt. 
• Der Joan Gaspart, 
der neue Präsident 
des FC Barcelonas, 
hat die umgerechnet 
96 Millionen Fran 
ken, die der Transfer 
von Luis Figo zu Real 
Madrid eingebracht 
hat, bereits wieder in 
vestiert: Für geschätz 
te rund 63 Millionen 
wechseln der Hollän 
der Marc Overmars (27) und der Franzose Em 
manuel Petit (Bild) von Arsenal nach Spanien. 
Tags zuvor hatte Barqa von Valencia schon den 
spanischen Internationalen Gerard (21) über 
nommen, was ihn 33 Millionen kostete. 
• Der Unter dem Druck der südkoreanischen 
Regierung ist Park Seh-Jik (67) von seinem Po 
sten als Präsident des nationalen Organisations 
komitee für die Fussball-WM 2002 zurückgetre 
ten. Die Regierung hatte zuletzt heftige Kritik 
an Parks Arbeit für das gemeinsam mit Japan 
auszurichtende l\irnier geübt und dessen Ablö 
sung verlangt. Park, der schon OK-Chef der 
Olympischen Spiele 1988 in Seoul war, wurde 
ein zu autoritärer Führungsstil vorgeworfen. 
Ausserdem hatte die Regierung mehr Transpa 
renz bei der Verwaltung des Budgets verlangt. 
NLA-Partien der 4. Runde 
Samstag, 29. Juli: Basel - 
Grasshoppers (18.00 Uhr). Lau- 
sänne - Lugano (19.30 Uhr). Luzern 
- Aarau (19.30 
Uhr). Neuchätel Xamax 
- Yverdon (19.30 Uhr). Sion - 
Servette (19.30 Uhr). Zürich - St. Gallen (19.30 Uhr) 
1. Lugano 
3 
4:0 9 
2. Grasshoppers 
3 
9:1 6 
3. Basel 
3 
11:7 6 
4. Lausanne 
3 
8:5 6 
5. St. Gallen 
3 
5:2 6 
6. Sion 
3 
3:4 6 
7. Servette 
3 
4:7 4 
8. Luzern 
3 
7:9 3 
9. Neuchätel Xamax 
3 
2:8 3 
10. Zürich 
3 
3:4 2 
ll.Yverdon 
3 
3:6 1 
12,Aarau 
3 
1:7 0 
NLB-Spiele der 4. Runde 

Samstag, 29. lull (alle 19.30 Uhr): Baden - Locarno 
(SR Etter), Bellinzona - 
Kriens (SR Bleuer), DeKmont 
- Young Boys (SR Salm), Etoile Carouge - Wangen bei 
Ölten (SR Golay),Thun 
-Winterthur (SR Schoch),Wil - 
Solothurn (SR Circhetta). 

1. Young Boys 
3 
5:1 7 
2. Baden 
3 
4:1 7 
3. Winterthur 
3 
2:0 7 
4.Wil 
3 
t 4:2 6 
5, Wangen b/OIten 
3 
5:3 5 
6. Thun 
3 
4:2 4 
7. Delömont 
3 
2:3 2 
7. Bellinzona 
3 
2:3 2 
9. Etoile Carouge 
3 
0:1 2 
10. Locarno 
3 
0:3 2 
ll.Kricns 
3 
2:6 1 
12. Solothurn 
3 
2:7 1 
WM Qualifikation Südamerika 
Qualifikation zur WM 2002. Südamerika. Letzte« Spiel 
der 6. Runde. In La Pai: Bolivien - Paraguay 0:0. 
Rangliste (alle 6 Spiele): 1. Argentinien 15.2. Brasilien 11 
(9:6). 3. Uruguay 11 (7:4). 4. Paraguay 10.5. Kolumbien 9. 
6. Chile 7 (8:9). 7. Ekuador 7 (7:9). 8. Peru 5 (4:5). 9. Bo 
livien 5 (4:7). 10. Venezuela 3. 
Training soll Spass machen 
FC Triesen-Trainer Paul Sauter im Gespräch mit dem Volksblatt 
Der neue Mann auf der «sport 
lichen Kommandobrücke» des 
FC IViesen heisst Paul Sauter. 
Seit dem 17. Juli bereitet der 
deutsche Profi-Trainer die 
erste Mannschaft des FCT auf 
die bevorstehende Drittliga- 
Meisterschaft vor. Neben dem 
Bereich Aktive soll Paul Sau 
ter auch im Nachwuchsbereich 
neue Impulse setzen. 
Mit Paul Sauter 
sprach Robert Null 
VOLKSBLATT. Seit wann sind Sie 
in Liechtenstein? 
Paul Sauten Es ging jetzt doch re 
lativ schnell. Wir haben uns erst An 
fang Juli kennengelernt. Danach ha 
ben wir uns ein, zwei Mal zusam 
mengesetzt und haben das neue 
Konzept des FC Wesen bespro 
chen. Bereits letzten Montag, am 17. 
Juli, habe ich dann mit meiner Ar 
beit begonnen. Ich bin sehr positiv 
von der ganzen Geschichte angetan. 
Wie kamen die Kontakte zum FC 
Wesen zustande? 
Auf zwei Schienen. Einerseits hat 
der FC TViesen die Stelle ausge 
schrieben - unter anderem im Fach 
blatt «Kicker». Da habe ich das 
erste Mal von dieser interessanten 
Tätigkeit erfahren. Andererseits. 
Uber Herrn Ernst Nigg, den ich 
durch meine langjährige Verbands- 
Tätigkeit schon längere Zeit kenne. 
Etwas Neues 
aufbauen 
Die Tatsache, dass ich vom Deut 
schen Fussball-Bund empfohlen 
wurde, war für den FC TYiesen si 
cher eine wichtige Komponente, 
dass sich die Verantwortlichen für 
mich entschieden haben. 
Hauptsächlich war aber sicher die 
von mir bisher geleistete Arbeit aus 
schlaggebend für die Verpflichtung. 
Sie haben schon mit Mannschaften 
wie dem SSV Ulm und den Stutt 
garter Kickers im Proflbereich ge 
arbeitet. Was hat Sie an der Arbeit 
in Triesen gereizt? 
Es ist eine Aufgabe, die man bei 
Null beginnt. So ist es ja hier beim 
FC Triesen, der eine Umstellung 
vorgenommen hat - eine sogenann 
te Fussballschule ins Leben zu ru 
fen. Fussballschule heisst, gezielt 
Ein erfahrener Trainer: Triesens Paul Sauter. 
(Bild: Robert Nutt) 
trainieren und über eine längere 
Zeit eine Sache aufbauen. Da geht 
es vor allem schon im Jugendbe 
reich los, dass heisst, auch nachmit 
tags, wenn die Kinder schulfrei ha 
ben, kann man schon gezielt trainie 
ren. Darüber hinaus natürlich auch 
die 1. Mannschaft von Anfang an 
aufzubauen. Es sind ja bekanntlich 
viele Leute ausgeschieden, ich habe 
nur nocji zwei, drei ältere Spieler im 
Kader und der Rest sind junge Spie 
ler aus der Region. Gerade diese Si 
tuation - ein Neubeginn - war ein 
wichtiger Grund für mich, dieses 
Amt anzunehmen. Ein weiterer 
Grund war auch die Tatsache, ein 
mal im Ausland eine Tätigkeit anzu 
nehmen. Bisher habe ich nur in 
Deutschland gearbeitet. Es ist eben 
die Kombination, die ausschlagge 
bend war. Das aus meiner Sicht 
herrliche Land Liechtenstein und, 
etwas Neues aufzubauen. 
Haben Sie sich in der kurzen Zeit 
schon ein Bild der 1. Mannschaft 
und den einzelnen Spielern machen 
können? 
Ich habe noch nicht alle Spieler 
des Kaders zu Gesicht bekommen. 
Das liegt daran, dass einige noch in 
den Ferien sind. Das Ganze er 
schwert im Moment noch die Vor 
bereitung, aber das ist eben so und 
ich muss mit dieser Situation leben. 
Natürlich stelle ich mir das im 
nächsten Jahr ein bisschen besser 
vor, dass heisst, dass die Ferienpla 
nung der Spieler anders gestaltet 
wird. Von daher kann ich im Mo 
ment noch nicht richtig arbeiten 
und kein Urteil über das tatsächli 
che Leistungsvermögen der Mann 
schaft abgeben. Da muss ich die er 
sten vier bis fünf Meisterschafts 
spiele abwarten, dann kann ich erst 
ein verlässliches Urteil abgeben. 
Auf was legen Sie in der Vorberei 
tung hauptsächlich Wert? 
Ich bin mit Sicherheit ein Trainer, 
der nicht die konditioneile Arbeit in 
den Mittelpunkt stellt, sondern das 
Technisch-Taktische steht immer 
bei mir im Vordergrund. Wenn man 
das Ganze häufig in Spielformen 
macht, ist die Kondition inkludiert. 
Es soll ein Training sein, dass den 
Spielern - vor allem den Jungen - 
Spass macht und sie bewegen sollte, 
dass sie gerne zum TVaining kom 
men. Diese Kombination - glaube 
ich - ist zukunftsweisend. 
Was daif man vom FC Triesen län 
gerfristig erwarten? 
Die Verantwortlichen haben sich 
in den letzten Jahren sicher Gedan 
ken darüber gemacht, wie es bisher 
gelaufen ist und wie es jetzt nun lau 
fen soll - deshalb eben dieser neue 
Weg. Wir wollen einfach junge Leu 
te gezielt ausbilden, das ist der wich 
tigste Bereich. Und bei der 1. 
Mannschaft natürlich im Laufe der 
Zeit eine gewisse Leistungsstärke 
erreichen. Ob das jetzt bereits auf 
die Schnelle klappt - da muss ich ein 
Fragezeichen setzten, weil ich, wie 
gesagt, die Leistungsstärke des 
Teams noch nicht einschätzen kann 
und noch nicht alle Spieler kenne. 
Jede Altersstufe hat 
ihre Schwerpunkte 
Und dann muss man auch sehen, 
wie die überwiegend jungen Leute 
im aktiven Bereich klarkommen. 
Aber mittelfristig auf den Zeitraum 
von ein, zwei Jahren glaube ich 
schon, dass wir mit diesen begeiste 
rungsfähigen Leuten - die die Be 
reitschaft haben, vier oder gar fünf 
Mal in der Woche zu trainieren - et 
was erreicht werden kann. 
Sie werden auch den Nachwuchs 
betreuen. Wie sehen in diesem Be 
reich ihre Aufgaben aus? 
Beim Nachwuchs steht die geziel 
te technisch-taktische Ausbildung 
im Mittelpunkt. Man setzt die 
Schwerpunkte auf Balltechnik, Pas- t 
sspiel, Kopfballspiel und die allge 
meine koordinative Ausbildung. 
Was eben, gemessen in den einzel 
nen Altersstufen, gerade wichtig ist. ** 
So ist z. B. im Bereich 12- bis 14- 
Jährige die Koordination am besten 
erlernbar. Das heisst, da muss ich 
die technische Ausbildung in den 
Mittelpunkt stellen. Bei den 14- bis 
16-Jährigen kann man schon im Be 
reich Kraft, Kondition und Schnel 
ligkeit gezielt arbeiten. So hat also 
jede Altersstufe ihren Schwerpunkt. 
Wenn man das dann Uber längere 
Zeit mit System betreibt, wird - im 
mer vorausgesetzt, dass die Jugend 
lichen auch kommen - ein Fort 
schritt da sein. Das Konzept ist nicht 
auf wenige Wochen oder Monate 
ausgelegt, sondern auf Jahre hinaus. 
Und da trägt es mit Sicherheit 
Früchte. 
Wieder Speer-Weltrekord durch Hattestad 
Golden-League-Meeting in Oslo: El Guerrouj deutlich neben der «Traummeile» 
Lange blieben die Höhepunkte 
beim Golden-League-Meeting in 
Oslo rar, ehe die Lokalmatadorin 
Trine Hattestad den Speer auf 
69,48 m schleuderte und ihren eige 
nen, Ende Juni in Rom aufgestellten 
Weltrekord um 1,26 m verbesserte. 
Jahresweltbestzeiten gelangen den 
Mittelstrecklern Hicham El Guer 
rouj (Mar), der den Meilen-Weltre 
kord in 3:46,24 allerdings deutlich 
verfehlte, und Suzy Hamilton (USA) 
mit starken 3:57,40 Uber 1500 m. 
Schon 51 Weltrekorde waren seit 
dem ersten Meeting im altehrwürdi- 
gen Bislett-Stadion 1924 gefallen, im 
Jahr 2000 aber mussten sich die 
18000 Zuschauer gedulden, ehe die 
schon 34-jährige Hattestad für das 
Highlight sorgte. Im sechsten und 
letzten Versuch warf sie den Speer 
nahe an die 70-m-Grenze. Als Welt 
rekord-Prämie erhielt die ehemalige 
Handballerin 50000 Euro (gut 
80000 Franken). Allerdings waren 
die Rekordbücher in dieser Diszi 
plin Ende 1998 geschlossen worden; 
seither wird ein Speer mit einem an 
Trine Hattestad ist in Hochform. 
ders gelagerten Schwerpunkt ver 
wendet. 
«Ich wusste, dass ich es schaffen 
konnte», sagte die in Oslo lebende 
Hattestad. «Ich kam viermal weiter 
als 65 Meter, und der letzte Wurf 
war perfekt.» Hattestad, vor mehr 
als zehn Jahren wegen Dopings ge 
sperrt, wird sich in Sydney zum fünf 
ten Mal an Olympischen Spielen be 
teiligen; im Gegensatz zu WM-Gold 
(1993 und 1997) blieb ihr ein Olym 
piasieg bislang aber verwehrt. 
Mehr als zwei Runden lang be 
fand sich Hicham El Guerrouj (25) 
im Meilenlauf (1609 m) auf dem an 
gestrebten Weg. Nach 1000 m aber, 
als der Marokkaner das Rennen 
selbst in die Hand nahm, flachte das 
Tempo deutlich ab. Schon die 1200- 
m-Marke passierte er anderthalb 
Sekunden langsamer als bei seinem 
Rekordlauf am 7. Juli 1999 in Rom. 
Schliesslich blieb er 3,11 Sekunden 
über der Römer «IYaummeile». Ei 
Guerrouj hatte sich einen Monat 
lang auf Oslo vorbereitet. 
Weitere Infos: wwwJaaf.org 
v
	        

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