4 Samstag, 29. Juli 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Schlusskonzert der
Meisterklassen
TRIESEN: Heute Samstag, den 29. Juli um
20.15 Uhr findet im Uriesner Saal das Schluss
konzert der Meisterklassen für Querflöte von
Philippe Bernold und für Blockflöte von Hans
Maria Kneihs statt. Nach einer Woche intensi
ver Kursarbeit werden sieben Stadentinnen und
Studenten stellvertretend für die insgesamt
zwanzig Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer
Werke aus dem Barock, der Romantik und aus
der Neuzeit spielen. Es werden virtuose Stücke
von Francis Couperin, Heinrich Schmelzer, B.
de Selma y Salaverde, Carl Reineke, Frank Mar- 1
tin, Siegfried Karg Eiert und Franz Doppler zu
hören sein. Die Interpreten kommen aus
Deutschland, Frankreich, Japan, Korea und
Österreich. Am Schluss des Konzertes wird al
len aktiven Meisterkurs-Teilnehmerinnen und
Teilnehmern das Meisterkurs-Diplom über
reicht werden.
Mit diesem Konzert gehen die 30. Internatio
nalen Meisterkurse 2000 zu Ende. Das Fazit fällt
in jeder Hinsicht äusserst positiv aus: 136 Stu
dentinnen und Studenten aus 18 Ländern haben
drei Wochen langt intensiv gearbeitet und von
den Meistern viel für ihre weitere Karriere pro
fitiert. Alle haben sich begeistert über die Kur
se und über Liechtenstein geäussert und die
zwölf Konzerte von wirklich internationalem
Niveau haben das Kulturleben in unserem Land
bereichert. Diese Fakten sind Grund genug, die
Meisterkurse 2000 nach dem Schlusskonzert
mit einer fröhlichen Farewell-Party im Foyer
desTriesner Saales abzuschliessen.
Das Wort zum Sonntaq
Gewittrige Gefühle
••
Flöten-Konzert mit Philippe Bernold, Ariane Jacob-Bernold und Karl-Heinz Schütz
Wahrscheinlich liegt es an den zum Teil doch
«subtropisch» anmutenden Witterungszustän-
den, dass trotz Urlaub- und Ferienzeit relativ
viele Zeitgenossen hektisch oder nervös wirken
oder dementsprechend auch agieren. Und man
chesmal hatte ich die vergangene Woche im
Strassenverkehr den Eindruck, dass einige Teil
nehmer direkt froh waren, dass sie sich mit
ihrem Boliden in den Strassenverkehr stürzen
konnten, um dort die angestauten Aggressionen
abzuladen, sei es nun durch dementsprechende
Gesten, durch laute Schreie, die eher aus dem
Reich der brüllenden Tiere stammen oder durch
die Verwendung eines Vokabulars, das eher aus
dem Agrarbereich hergeholt wurde oder aus
dem Bereich der Anatomie. Ich war d^abei doch
recht froh, wenn mich einer dann waghalsig
überholt hat oder, ohne zu halten, aus einer
Stoppstrasse herausgeschossen ist, weil ich ver
mutete, er würde dann Zuhause oder wo er auch
immer hinwollte, wieder geniessbarer sei. Aber
es war ja nicht nur der Strassenverkehr, der bei
dieser Witterung unsere Sinne sichtlich durch-
einanderschütelt, sondern ich habe auch bei ei
ner Sportveranstaltung gesehen, wie einige Spie
ler aus dem Reiche des Königs Fussball die Be
zeichnung «internationales Freundschaftsspiel»
gründlich missverstanden haben, und da der in
ternationale Schiedsrichter offenbar auch mit ei
nem «Freundschaftsspiel» gerechnet hatte, hat
er zu spät entdeckt, dass da einige Spieler
aus dem Bereich der Aspirinwelt ihre Shakes
pearekenntnisse verifizieren wollten, indem sie
sich dachten, man soll sagen: «Es war kein Spiel,
ein Schlachten wars.» Ich allerdings war an die
sem Abend «realtiv» milde gestimmt und habe
die zeitweilige «Ausrasterei» dem heftigen, bei
nahe gewitterhaften, aber noch lauwarmen Re-
genguss zugeschrieben und der Luftfeuchtig
keit, die selbst den Ersatzspielern auf der Bank
und den Zuschauern den Schweiss auf die Stirn
getrieben hat. Dadurch musste ich auch keine
Stossgebete zum Himmel richten, weil sich nach
dem Spiel die Gemüter wieder beruhigt hatten
und damit keiner der Todsünde eines Mordes
verfiel. Kaplan August Paterno
Es sei ein «franz-Abend», sag
te der Flötist Philippe Bemold,
der zusammen mit seinem As
sistenten Karl-Heinz Schütz
und. der Pianistin Ariane Ja-
cob-Beraold im Rahmen der
Vaduzer Meisterkurse am
Donnerstagabend in der Mu
sikschule ein grossartiges Kon
zert gab.
Gerolf Hauser
Ein «Franz-Abend» deshalb, weil
alle Komponisten, deren Werke zur
Aufführung gelangten, Franz heis-
sen: Franz Schubert, Franz Doppler
und Franz Liszt. Das Programm war
gespiegelt um das «Andante und
Rondo» von Doppler: Davor zwei
Werke von Schubert, danach zwei
Bearbeitungen von Themen aus der
Verdi-Oper «Rigoletto», die Kon
zert-Paraphrase von Liszt und eine
Rigoletto Fantasie von Doppler.
Ein wahrer Hörgenuss
Dieses «Franz-Konzert» war ein
Abend der reinen Spielfreude. Er
begann mit drei Liedern von Franz
Schubert (Reise, Fischermädchen
und Ständchen), bearbeitet von The
obald Boehm (1794-1881). Dieser
hatte ab 1832 einen zukunftweisen
den neuen 1typ von Querflöte
(Boehmflöte) entwickelte. Wie Phi
lippe Bernold sagte, hatte Boehm
wohl geglaubt, es gebe nicht genü
gend Literatur für das neue Instru
ment. So bearbeitete er z. B. Schu-
bert-Lieder, was legitim sei, da Schu
bert selbst einige seiner Lieder um
schrieb und mit Variationen versah.
Natürlich sind Schubert-Lieder wie
«Reise», «Fischermädchen» und
«Ständchen wunderbar». Trotzdem,
im ersten Moment, als Philipe Ber
nold, am Klavier begleitet von Aria
ne Jacob-Bernold damit begann,
Nachrichten
Sprachferien im
Veltlin
SCHAAN: Vom Samstag, den 7.,
bis 14. Oktober 2000 bietet die Er
wachsenenbildung Stein-Egerta in
Schaan einen Sprachferien-Aufent-
halt im Veltlin an.
Lust aufTapetenwechsel? Sprach
kenntnisse erwerben, vertiefen und
verbessern? Nette Leute kennenler
nen? Unvergessliche Momente erle
ben und neue Erfahrungen sam
meln? Die Erwachsenenbildung
Stein-Egerta organisiert in Zusam
menarbeit mit dem Institut für
Neues Lernen in Vaduz einen
Herbstferiensprachkurs für Italie
nischlernende mit wenigen bis gar
keinen Vorkenntnissen. Der Kurs
bietet eine interessante Mischung
zwischen Italienisch-Intensiv-Un-
terricht vormittags und kulturellen
Aktivitäten und Ausflügen nachmit
tags. Er richtet sich vor allem an Per
sonen, welche die italienische Spra
che in einer ungezwungenen Atmos
phäre «hautnah» erlernen und erle
ben wollen. Das Veltlin ist ein histo
risch und kulturell hoch interessan
tes Tal im Norden der Lombardei in
unmittelbarer Nähe des Puschlavs
am südlichsten Zipfel des Kantons
GraubUnden. Es ist bekannt als
Skisportort, als Apfel- und Weinge
gend und als Leader für Naturpro
dukte. Der Kursort Chiuro liegt, 5
km von Sondrio und 15 km von der
Schweizer Grenze entfernt, im son
nigen Veltlin. Am 27. August um
17.00 Uhr findet im Haus Stein?
Egerta in Schaan ein Informa
tionsabend statt und'Sie können sich
auch erst danach anmelden. Anmel-
deschluss: 2. September 2000.
Anmeldung und Auskunft bei der
Erwachsenenbildung Stein-Egerta
in Schaan,Telefon 232 48 22. (Eing.)
Philippe Bernold und Karl-Heinz Schütz beim Spielen der «Konzert-Paraphrase über «Rigoletto». (Bild: Ingrid)
ergab sich ein befremdlicher Ein
druck, die bekannten Lieder, die
Singstimme im Ohr, von der Quer
flöte zu hören. Schnell aber konnte
man den beeindruckend schönen
und weichen Flötenton bei Bernold
entdecken (er spielte die Schubert-
Lieder auf einer Querflöte aus
Holz), selbst in den höchsten Höhen
und bei Pianissimo-Stellen schlank
und klar, in den mittleren und tiefen
Lagen warm und voluminös; dazu
das grossartige Miteinander von Flö
te und Klavier und Bernolds einfühl
sames Verständnis für die Schönheit
der Schubertschen Lieder. So waren
diese drei Lieder ein wahrer Hörge
nuss. Das gilt auch für die Variatio
nen für Flöte und Klavier über
«Trockene Blumen» aus «Die schö
ne Müllerin». Hier war das Klavier
nicht nur Begleitung, sondern, je
nach Variation, auch Führungsin
strument, ausgezeichnet und virtuos
gespielt von Ariane. Jacob-Bernold.
REKLAME
ftjst bei Ablehnung der
LSVA mit Kontrollposten
an den Grenzen zur
Schweiz zurechnen?
Die Schweiz ist in der
Wahl ihrer Kontrollme
thode souverän. Das
schweizerische Konzept
sieht mechanische und
personelle Kontrollen an
den Zollübergängen vor.
Innerhalb des Zollgebie
tes kann es für die
Schweiz aus technischen
Gründen keine LSVA-freie
Zone geben. Lehnt Liech
tenstein die LSVA ab,
müsste die Schweiz ihre
Kontrollposten an den
liechtensteinisch/schwei
zerischen Grenzüber
gängen errichten. Dies
würde zu einer prekären
Verkehrssituation führen.
Ausserdem ist damit zu
rechnen, dass ein LSVA-
freies Liechtenstein
zusätzlichen LKW-Ver-
kehrausdem Ausland
anziehen würde.
JA
Das gilt auch für die «Konzert-Para-
phrase über «Rigoletto» für Klavier
von Franz Liszt, in der die Töne bei
den rasanten Läufen nur so perlten.
Der Flötist Karl-Heinz Schütz kam
zum Duo für das «Andante und
Rondo» von Franz Doppler hinzu -
grandiose Kabinettstückchen, bei
denen vor allem die Virtuosität der
Flötisten im Vordergrund stand. Die
tänzerischen Themen, Wiener
Schmankerln ähnelnd, kamen per
fekt, sozusagen wie aus einem Mun
de. Auch beim letzten Stück, der «Ri
goletto Fantasie für 2 Flöten und
Klavier» von Doppler, zeigten die
Spieler ihr brillantes technisches
Können, ohne dabei die Dynamik,
das Musikalische zu vernachlässigen.
Die Musikerinnen
Für den in Colmar geborenen
Philippe Bernold begann nach sei
nem glänzenden Studienabschluss
am «Conservatoire National
Supdrieur de Musique» in Paris eine
sehr erfolgreiche Solistenkarriere.
Er spielte zusammen mit grossen
Solisten, wie Rostropovitch, Ram
pal, Andrä, berühmten Dirigenten
(Gardiner, Maazel, Menuhin) und
weltbekannten Orchestern. Seine
Konzertreisen führten ihn durch
ganz Europa, die USA und Japan.
Über ein Dutzend CD's sind von
ihm erschienen. Ariane Jacob-Ber
nold studierte am «Conservatoire
National Supdrieurde Lyon», wo sie
1989 einen Premier Prix de Piano
erhielt/Parallel dazu studierte sie
Kammermusik und Begleitung. Zu
sammen mit Philipp Bernold hat sie
eine CD mit Werken von Debussy
aufgenommen, die von der Kritik
zur besten CD des Jahres gewählt
wurde. Karl-Heinz Schütz spielt als
Kammermusiker und Solist bei
zahlreichen europäischen Festivals.
Zur Zeit ist er 1. Soloflötist bei den
Stuttgarter Philharmonikern.
zur
offenen Grenze
mit der Schweiz
JA zur
LSVA
TODESANZEIGE
Du gingst so still von uns,
Du wirst so sehr vermisst,
Du warst so gut zu uns,
dass man Dich nie vergisst.
Dankbar für die schönen Jahre, die wir miteinander erleben durf
ten, nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, unserem her
zensguten Täti, Neni, Bruder, Schwager, Götti und Cousin
Franz Marxer
6. Januar 1921-27. Juli 2000
Nach langer, mit grosser Geduld ertragener Krankheit hat er uns
allzu früh im 80. Lebensjahr, gestärkt mit den hl. Sterbesakramen
ten, verlassen. Seine ganze Liebe galt stets seiner Familie. Wir sind
traurig und werden ihn vermissen.
Eschen, den 27. Juli 2000
In stiller TVauer und Dankbarkeit:
Lena Marxer-Risch
Herbert und Marianne Marxer-Augsburger
mit Ariane und Matthias
Franz und Carmen Marxer-Pyriak
mit Patricia und Daniela
Marcel Marxer mit Michael
Cornelia und Gerhard Potetz-Marxer
mit Disirie, Tatjana und Patrick
Wilfried und Heike Elkuch
mit Bettina und Thomas
Geschwister und Anverwandte
Der liebe Verstorbene ist in der Fricdhofkapelle in Eschen aufgebahrt.
Wir. beten für Franz am Samstag um 19.00 Uhr in der Vorabendmesse in der
Pfarrkirche Eschen.
Der TVauergottesdienst mit anschliessender Beerdigung findet am Sonntag,
den 30. Juli um 9.30 Uhr in Eschen statt.
Anstelle von Blumen- und Kranzspenden unterstütze man den Verein für
Familienhilfe und Krankenpflege Liechtensteiner Unterland, Konto-Nr.
LLB 201.503.10.
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