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Samstag,
29. Juli 2000/Fr. 1.-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 171
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Morgen
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METEO Schweiz
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S A MSTAG
«Die Wunden sind noch
nicht verheilt»
BANGS: «Seit dem Tod unseres Kameraden
ist noch zu wenig Gras gewachsen - die Wun
den sind noch nicht verheilt», stellten Grenz-
wachtkommandant Toni Grab und Oberleut
nant Walter Just gestern Nachmittag im Bang
serfeld fest, als sie den Pressevertretern den
frisch fertiggestellten Gedenkstein für Wacht
meister Andreas Flütsch zeigten. Der Grenz
wächter wurde am 16. Juli 1999 in Ausübung
seines Dienstes erschossen. Seite 2
«Das musste einfach
einmal passieren!»
UMFRAGE: Der Schock sitzt tief: Der Con
corde-Absturz bei Paris ist der vorläufige
Höhepunkt einer ganzen Serie von Problemen,
mit der sich die zivile Luftfahrt herumschlagen
muss. Auf einen Schlag über 100 Menschen tot
- das ist nur schwer zu verkraften. Und das mit
einem Flugzeug, das vielleicht die Spitze der
technischen Entwicklung darstellt. Oder ist das
Konzept doch zu alt? Auf jeden Fall ist das Ver
trauen einmal mehr erschüttert. Unsere heutige
Umfrage befasst sich mit diesem Thema. Seite 3
Beeindruckend schöne
Klänge
VADUZ: Es sei ein «Franz-Abend», sagte der
Flötist Philippe Bernold, der zusammen mit sei
nem Assistenten Karl-Heinz Schütz und der
Pianistin Ariane Jacob-Bernold im Rahmen der
Vaduzer Meisterkurse am Donnerstagabend in
der Musikschule ein grossartiges Konzert gab.
Ein «Franz-Abend» deshalb, weil alle Kompo
nisten, deren Werke zur Aufführung gelangten,
Franz heissen: Franz Schubert, Franz Doppler
und Franz Liszt. Seite 4
Ein langer Weg
FUSSBALL: Bereits
am kommenden Mitt
woch beginnt für den
FC Vaduz die 1.-Liga-
Meisterschaft mit
dem Rheintalderby in
Widnau. Und mit 30
Spielen wird es die
bislang. längste Meis
terschaft in der 1.-
Liga-Geschichte. Ein
langer Weg für den FC Vaduz um Spielertrainer
Uwe Wegmann (Bild), der sich wiederum die
Aufstiegsspiele als Ziel gesetzt hat. Seite 15
Dritte Gentech-
Maissorte zugelassen
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UMWELT: In der Schweiz sind neu drei gen
technisch veränderte Maissorten als Lebens
und Futtermittel zugelassen. Der Mon810-Mais
des Pharmakonzerns Monsanto sei unbedenk
lich für die menschliche Gesundheit, entschied
das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Um
welt- und Konsumentenorganisationen warn
ten dagegen'vor neuen Risiken. Seite 17
Missstimmung um
Olympiaselektion
Nomination der Judoka Uliike Kaiser stösst auf Unverständnis
Die Bestellung der Delegation
für die Olympischen Spiele in
Sydney sorgt dir Missstimmung.
Grund hierfür ist die Nominati
on der Judoka Ulrike Kaiser. Sie
wurde nominiert, obwohl sie die
nötige Limite bei weitem ver-
passt hatte. Des Weiteren sor
gen die Aussagen des Moun-
tain-Bike-Fahrers Marc Ruhe
für Aufregung. Der Radfahrer
verband weist in einer Stellun
gnahme die Aussagen des
Sportlers entschieden zurück.
Alexander Batliner
Die Bestellung der Delegation für
die Olympischen Spiele in Sydney
(15. September bis 1. Oktober) sorgt
aus zweierlei Gründen für Aufre
gung. Einerseits sorgt die Nominie
rung der Judoka Ulrike Kaiser für
Missstimmung und andererseits
sorgen die Aussagen des Radfahrers
Marc Ruhe für Aufregung. Ulrike
Kaiser wurde für die Olympischen
Spiele berücksichtigt, obwohl sie
die Limite, welche von den Dele
gierten des LOSV vorgegeben wur
de, bei weitem verpasst hatte. Doch
gerade diese Delegierten gewähr
ten der Judoka am Donnerstag
die Starterlaubnis. LOSV-Präsident
Leo Kranz drückte auf Anfrage des
Volksblatts sein Unverständnis zu
dieser Entscheidung aus. Er führte
aus: «Ulrike Kaiser hat die Limite
nicht erreicht. Dies haben wir den
Delegierten so mitgeteilt. Der Bü-
doverband hat andere Gründe vor
gebracht, welche für die Delegier
ten entscheidend waren. Von der Li
mitensituation her betrachtet, ist für
mich dieser Entscheid unverständ
lich. Wir haben jetzt natürlich für
die Zukunft ein Problem. Es stellt
sich die Frage, was ist eine Limite
noch wert. Natürlich gibt es immer
Grenzbereiche. Deshalb haben wir
ja ein solches Gremium. Es ist für
Die Selektion für die Olympischen Spiele in Sydney, welche am 15.Septem-
ber beginnen, stösst auf Unverständnis.
mich aber schwer nachvollziehbar,
dass dies ein Grenzbereich ist. Die
Limite, die definiert wurde, ist bei
weitem nicht erreicht worden.» Die
Gründe, welche» die Delegierten
vorbrachten, waren unter anderem
die Leistungen von Ulrike Kaiser
im Jahr 1999 und ihre Goldmedaille
an den Kleijnstaatenspielen. Leo
Kranz beurteilt die Entscheidung
der Delegierten als «nicht förder
lich für den Spitzensport. Natürlich
gönnen wir der Ulrike diese Selek
tion von Herzen. Sie ist eine gute
Sportlerin. Doch entweder gibt es
eine Limite oder es gibt keine.»
Radverband weist Vorwürfe
zurück
Für Missstimmung sorgen auch die
Aussagen des, Mountain-Bike-Fah-
rers Marc Ruhe für Aufregung. Er
kritisierte gestern den Entscheid des
Radfalhrerveijbandes, auf die Wild
card zu verzichten, was für ihn zur
Folge gehabt haben soll, dass ihm für
Sydney abgesagt wurde. Der Rad
fahrerverband betitelt den Bericht
des Liechtensteiner Vaterlandes als
falsch. In der Stellungnahme des Ver
bandes wird betont: «Einerseits hat
weder Marc Ruhe noch ein anderer
Biker eine Absage für Sydney erhal
ten. Vielmehr hat der LRV keinen
qualifizierten Fahrer, der für diese
Wildcard in Frage kommen würde...
Anfangs April hat Marc Ruhe den
LRV schriftlich dahingehend infor
miert, dass er sich entschlossen habe,
seine Ziele auf den Wintertriathlon
auszurichten und deshalb für die Sai
son 2000 keine Rennlizenz lösen wer
de ... Der Fahrer hat sich damit klar
vom Rad-Spitzensport abgekehrt
und ist in der Folge Fun-Bike-Ren-
nen (Hobbyrennen) gefahren. Diese
Rennen waren dann auch in keiner
Weise Limiten-Rennen.» Seite 13
«Drei Weise» eingetroffen
Gremium der EU beginnt Österreich-Beobachtung
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Wettbewerb
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Kommen ta r
Liechtenstein wird an den Olym
pischen Spielen von Sydney mit
zwei Sportlern vertreten sein. Man
kann diesen Sportlern zur Nomi
nation nur gratulieren und ihnen
viel Erfolg wünschen. Während
die Selektion von Oliver Geiss
mann nie zur Diskussion stand,
herrscht momentan Missstim
mung um die Nomination der Ju
doka Ulrike Kaiser. Sie wurde von
den LOSV-Delegierten selektio-
niert, obwohl sie die Limite, wel
che von diesen Delegierten festge
legt wurde, bei weitem verfehlte.
Entscheid mit
Nachwirkungen
Meines Erachtens haben die
LOSV-Delegierten damit einen
Entscheid geßllt, der früher oder
später auf sie zurückfallen wird.
Für was werden Limiten festge
legt, wenn sie bei der Selektion
unberücksichtigt bleiben? Wenn
die LOSV-Delegierten schon Li
miten festlegen, dann sind sie
auch daßr verantwortlich, dass
die Selektionen weitestgehend
nach diesem Kriterium vorge
nommen werden. Ein Ermes
sensspielraum sollte nur dort zur
Anwendung gelangen, wo die Li
mite sehr knapp verpasst wurde.
Dies war bei Ulrike Kaiser nicht
der Fall. Sie hat die Limite nicht
knapp, sondern deutlich verpasst.
Das heisst: Die LOSV-Delegier
ten haben ihre eigenen Regeln
unberücksichtigt gelassen. Die
Delegierten haben ein Präjudiz
gefällt, welches spätestens bei der
Selektion ßr die nächsten Olym
pischen Spiele auf sie zurückfal
len wird. Wie wollen die Dele
gierten dann verfahren, wenn ei
ne Sportlerin oder ein Sportler
die Limite verpasst? Mit welchen
Argumenten wollen die Delegier
ten dann jenen Sportlern, welche
die Limiten nicht erßllen, er
klären, dass sie zu Hause bleiben
müssen? Mehr noch: Die LOSV-
Delegierten haben nicht nur ei
nen fragwürdigen Entscheid ge
ßllt, sondern sie haben sich sogar
noch ihres Ermessensspielrau
mes beraubt. Da Ulrike Kaiser
die Limite deutlich verpasste,
kann es in Zukunft nicht mehr
ausschlaggebend sein, ob jemand
die Limite deutlich oder nur sehr
knapp, verpasst Ein Anrecht, an
Olympischen Spielen teilzuneh
men, hat in Zukunft jeder Sport
ler, falls in seiner Disziplin unse
rem Land ein Startplatz gewährt
wird - Limite hin oder her. Dies
ist die Konsequenz aus diesem
Entscheid. Alles andere wäre un
fair gegenüber dem, der zu Hau
se bleiben muss. Ob das gewollt
war? Alexander Batliner
REKLAME
WIEN: Der EU-Weisenrat hat am Freitag in Österreich seine Arbeit aufgenommen. Die drei Abgesandten sollen die
politische Lage in Österreich nach der Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen Partei (FPÖ) untersuchen. Der spa
nische Ex-Aussenminister Marcelino Oreja (rechts); der deutsche Völkerrechtler Jochen Frowein (links) und der fin
nische Ex-Präsident Martti Ahtisaari (2. von links) kamen am Freitag mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (2. von
rechts), mehreren Vertretern der Regierung sowie mit Bundespräsident Thomas Klestil zusammen. Seite 23
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