Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
»PORT 
Mittwoch, 26. Juli 2000 IX 
Sport : 
FL-Cracks ausgeschieden 
Ewald Wolf toller Zweiter 
Häkkinen bleibt Sieger 
Fussball: Lazio Rom und Bayer 04 Leverkusen trennen sich im Vaduzer Rheinpark-Stadion torlos 0:0 
Fussballspieler aus so vielen Her 
ren Ländern gab es in Vaduz wohl 
noch nie live zu bestaunen. Insge 
samt zählten wir elf verschiedene 
Nationen, allein Leverkusen hatte 
Akteure aus acht verschiedenen 
Ländern im Einsatz. Dieses bunte 
Gemisch aus Europa, Südameri 
ka, Afrika und den USA war je 
doch kein Garant für Fussball- 
Leckerbissen, für Spektakel und 
vor allem nicht für Tore. Insbeson 
dere der deutsche Vizemeister 
konnte alle seine Torchancen 
nicht nutzen. 
Rainer Ospell 
Den Zuschauern auf den Stehplätzen 
und den Gratiszuschaucrn auf dem 
Rheindamm (insgesamt 5500), vor al 
lem denen, viel es schwer sich beim 
Dauerregen an den gezeigten Aktionen 
zu erwärmen. Auf den Schlusspfiff des 
EM-Schiris Urs Meier folgte dann auch 
ein Pfeifkonzert auf den Zuschauerrän 
gen. 
Zum einen waren vielleicht die 
Erwartungen dieses Spiels zu hoch, 
wie so oft bei solchen Partien in der 
Vorbereitungsphase. Zum anderen war 
deutlich erkennbar, dass die beiden 
Ulf Kirsten (links) beim Dribbling gegen Lazio-Verteidiger Francesco Colonnese. 
europäischen Spitzenteanis in einer 
unterschiedlichen Vorbereitungsphase 
stecken. „ X , , 
Viele abwesende Stars 
Die Römer, erst mit fünf Tagen Trai 
ning in den Beinen, waren denn auch 
konditionell unterlegen, zum anderen 
fehlten bei ihnen doch einige von den 
grossen Namen: Die Argentinier Veron, 
Lopez und Crespo, der Holländer Zen- 
den, die Jugoslawen Mihaijlovic und 
Stankovic, der Portugiese Couto sowie 
der italienische Verteidigerstar Nesta. 
So blieb denn der erwünschte und er 
hoffte Ballzauber grossteils aus. 
Auf der anderen Seite hatten die 
Deutschen zwei Wochen vor dem Bun- 
desligastart erwartung^gemäss ihre 
physischen Vorteile. Sie waren dann 
(Bilder: Dietmar Stiplovsek) 
auch klar feldüberlegen und beim De 
büt hatte der Schweizer Goalie Pascal 
Zuberbühler nicht allzuviel Arbeit zu 
verrichten. Aber weder Kirsten, Ballack 
noch Neuville konnten ihre Chancen 
nutzen, oder Lazio-Tormann Peruzzi 
konnte diese vereiteln. Die Offensiv- 
Abteilung von Bayer Leverkusen 
konnte also nicht Uberzeugen, obwohl 
sich Trainer Christoph Daum nach dem 
Spiel zufrieden zeigte, dass gegen die 
sen Gegner überhaupt so viele Chancen 
erarbeitet werden konnten. Auch er 
wird sich im Klaren sein, dass die letzt 
jährige Kreativabteilung mit Emerson 
und Beinlich noch nicht ersetzt ist. 
Vielleicht war die Vorstellung auch ein 
Trost für nicht so prominente Fussballen 
Auch bei europäischen Spitzenspielern 
ist nicht immer alles vom Feinsten. 
tf'V •. >*' 
H ; 
V 
"V- 
'ii ■*? % - 'w W 
fj ¥ ;•? » ' I 1 
j» St * f * 1 
«r | * j *• \ 
Lazio-Veteran Attilio Lombardo beim 
Kopßallduell. 
Lieferten sich ein packendes Duell: Pavel Nedved und Carsten Ramelow. 
Trotz Regen herrschte gute Stimmung im Vaduzer Rheinpark-Stadion. 
«Wir sind noch müde!» 
Stimmen zum Spiel Lazio Rom gegen Bayer 04 Leverkusen 
Die Partie zwischen dem italienischen 
Meister Lazio Rom und Bayer Lever 
kusen bot wenige Höhepunkte. Grund 
dafür ist, dass beide Mannschaften erst 
seit kurzer Zeit mit ihrem intensiven 
Vorbereitungsprogramm begonnen 
haben. Wir nutzten die Gelegenheit, 
mjt einzelnen Stars der beiden eu 
ropäischen Spitzenmannschaften zu 
sprechen. 
Mit den Spielern sprachen 
Peter Kindle und Robert Nutt 
t 
«Lazio gewinnt die 
Champions-League» 
Dejan Stankovic 
(Lazio): «Wir ha 
ben mit unserer 
Vorbereitung ge 
rade vor fünf Ta 
gen begonnen. Die 
Partie war nicht 
berauschend. Wir 
sind, noch sehr 
langsam, weil wir zur Zeit ein sehr har 
tes TVaining absolvieren müssen. Das 
Bild wird sich jedoch noch ändern, 
denn wir sind die grossen Favoriten für 
die kommende Meisterschaft. Wir ver 
suchen, den Scudetto zu wiederholen. 
Dieses Jahr werden wir wieder Meister 
. (» , < ^ • • 

und gewinnen auch die Champions- 
League.» 
«Wir sind noch nicht soweit» 
Sinisa Mihaijlovic 
(Lazio): «Es ist nur 
ein Freundschafts 
spiel. Es ist eine 
gute Gelegenheit, 
gegen einen Geg 
ner wie Bayer Le 
verkusen zu spie-- 
len. Ehrlich gesagt: 
Die Partie war hässlich. Man muss al 
lerdings beachten, dass wir erst seit 
fünf Tagen in der Vorbereitung 
stecken. Wir sind weniger weit als Le 
verkusen. Ich bin zum ersten Mal in 
Liechtenstein. Es gefällt mir hier sehr 
gut, nur das Wetter könnte etwas bes 
ser sein. 
«Wir haben 20 tolle Spieler» 
Fabrizio RavanelU 
(Lazio): «Das Spiel 
war eine gute Vor 
bereitung. Wir sind 
jedoch noch sehr 
langsam. Die Partie 
war in Ordnung, 
wenn man den Um 
stand . betrachtet, 
das beide Mannschaften in der Vorbe 
reitung sind. Wir haben 20 tolle Spie 
ler, alle sind gleich wichtig, jedoch fehl 
ten uns heute noch einige Leistungs 
träger.» 
«Wir werden hart arbeiten» 
Michael Ballack 
(Leverkusen): 
«Man merkte deut 
lich, dass wir noch 
in der Vorbereitung 
stecken. Wir wer 
den allerdings im 
Verlauf der Saison 
ein ganz anderes 
Leverkusen sehen. In der vergangenen 
Saison sind wir in der Champions-Lea 
gue früh ausgeschieden, und in der 
Meisterschaft fehlte uns das nötige 
Glück. Wir arbeiten hart daran, in die 
ser Saison in der Champions-League 
weiterzukommen und auch in der Mei 
sterschaft noch besser abzuschneiden.» 
«Bier und Bratwurst» 
Jens Nowotny (Leverkusen): «Ich bin 
zum zweiten Mal in Liechtenstein. Es 
gefällt mir hier sehr gut Ich habe bereits 
Adam Matysek vor dem Spiel gesagt, 
dass wir wieder ein Bier und eine Brat 
wurst verdrücken werden. Das ist noch 
nicht die Leistung wie sie Leverkusen 
im Verlauf der Saison noch zeigen wird.»
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.