8 Samstag, 22. Juli 2000
Projekt Holzkreislauf
Liechtensteiner Volksblatt
Einheimisches Holz auch in
Liechtenstein wieder gefragt
Einheimische Säger, Zimmerleute und Schreiner verarbeiten Holz vom Jahrhundertsturm «Lothar»
Nachdem in den vergangenen
Jahren und Jahrzehnten der Ver
brauch von einheimischem Holz
im Land selbst immer stärker
zurückgegangen ist, zeichnet sich
jetzt eine erfreuliche Kehrtwende
ab. Eigentlich ist es erstaunlich,
dass das in Liechtenstein so lange
gedauert hat, denn der Verbrauch
dieses umweltfreundlichen, stets
nachwachsenden Rohstoffes ist
sowohl aus betriebswirtschaftli
cher als auch aus volkswirtschaft
licher Sicht äusserst sinnvoll.
Der Anfang dieses Jahres gegründete
Verein «Holzkreislauf» macht sich
stark für die vermehrte Verwendung
des einheimischen Holzes als Bau- und
Energieholz. Es lag daher auf der Hand,
dass man sich nach dem Sturmereignis
vom letzten Dezember auf die Suche
nach geeigneten Lösungen begab, um
die riesigen Holzmengen, die auch in
unseren Wäldern angefallen sind, sinn
voll zu verwerten. Sinnvoll heisst in die
sem Zusammenhang zuerst einmal,
dass man möglichst viel Holz im Land
selbst verarbeitet. Allzu oft wird in sol
chen Situationen nämlich der Grossteil
des Holzes exportiert, bevor es oft auf
riesigen Umwegen wieder als Schnitt
ware nach Liechtenstein zurückkehrt,
wo es dann in unseren Schreinereien
und Zimmereien weiterverarbeitet
wird. Sinnvoll heisst aber auch, dass der
Forstdienst die vielfältigen Sortimente,
die bei einem solchen Ereignis anfallen,
optimal auf die Wünsche der holzverar
beitenden Betriebe abstimmt.
Während der Kauf von einheimi
schem Holz bei den liechtensteinischen
Sägereien und einem Teil der Zimme
Auch beiden Schreinereinführungskursen im Kurszentrum Schaan wird mit ein
heimischem Holz gearbeitet.
reien bereits eine längere TVadition auf
weist, beschränkt sich die Verwendung
von Liechtensteiner Holz für Schrei
nerzwecke mittlerweile auf ein paar
Einzelstämme. Dass dem in Zukunft
nicht so sein muss, zeigt das vom Verein
Holzkreislauf initiierte Projekt «Lo
thar». Das beim Sturm angefallene
Wertlaubholz wurde vom Forstdienst
aussortiert und zusammengeführt, so
dass zuletzt eine stolze Zahl und Viel
falt von Stämmen zur Auswahl stand.
Die einheimischen Schreiner wurden
angeschrieben, um das Holz zu besich
tigen. Die Vielzahl der verkauften
Eschen, Buchen, Kirschen, Eichen, Ul
men, Linden und Ahorne zeigt auf ein-
drückliche Weise, dass diese Art der
Wertholzvermarktung auch in Liech
tenstein einem Bedürfnis entspricht.
Johannes Wel
nereinfuhrun
Das Schrei
hier in Schaäl
struktur gera
Ein Anfang ist gemächt, die Kontakte
sind geknüp^Ntin lie|t es^n den ver-
antwortfti^e^Öl^e^i^d Schreinern,
diese Erfahrungen äu|}i für die Zukunft
für alle gewinnbringend zu nutzen.
nner
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er-Aug
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für die praktische
Schreinerlehrl ngen. Das Einzugsgebiet
reicht vom Wa ensee tfs zum Bodensee,
deckt also eine recht grosse Region ab.
Auch die angehenden Schreiner müs
Leiter Schrei-
chaan:
ildungszentrum
it seiner Infra-
e Möglichkeiten
sbildung von
sen wissen, wo die Vorteile der Nutzung
und Bearbeitung des heimischen Hol
zes liegen, darum
haben wir uns
spontan am Pro
jekt Lothar betei
ligt. Nicht zuletzt
geht es auch dar
um, endlich mit
dem Vorurteil
aufzuräumen,
dass das Holz aus
Johannes Weisstanner. unserer Region
den qualitativen
Ansprüchen des holzverarbeitenden
Gewerbes nicht genügt. Das «Lothar-
Holz» deckt unsere Bedürfnisse in je
der Beziehung ab.
Bernhard frömmelt, Schreiner
Schaan:
Holz aus den Liechtensteiner Wäl
dern kann nicht nur qualitativ, sondern
auch preislich in jedem Fall mit dem
ausländischen
Holz mithalten.
Die Verarbeitung
von heimischem
Holz bedingt eine
gute Zusammen
arbeit mit unseren
Sägern, macht
aber auch eine La
gerhaltung not-
Bernhard Frommelt. wendig. Das hat
dazu geführt, dass
in den letzten Jahren immer mehr
Schreinerbetriebe das Holz zugeschnit
ten aus dem Ausland eingekauft haben,
womit unserem Wald natürlich nicht ge
dientist. Dank.den neuen technischen
Möglichkeitew gibt es fUrunser Holz je
doch immer mehr 'Anwendungsberei
che, die man unbedingt nutzen sollte. So
haben wir vor kurzem erstmals Fenster
aus einheimischen Eschen gefertigt, die
bei jedem Vergleich mit dem traditio
nellen Fichten- oder Föhrenholz besser
abschneiden.
Gerhard Konrad, Gemeindeförster
Schaan:
Ich hab mich natürlich gefreut, dass
unsere Bemühungen zu einem so
schnellen und vor allem erfolgreichen
Ergebnis geführt haben. Wichtig ist
jetzt, dass wir am Ball bleiben und den
Laubholzverkauf mit unseren Schrei
nern auch weiter
hin gut koordinie
ren. Schön wäre
es, wenn auf
Schreinerseite
künftig wieder
vermehrt Massiv
holz verarbeitet
würde. Der Trend
der letzten Jahre
zeigt diesbezüg
lich leider in die
andere Richtung . Im Zusammenhang
mit dem Lothar-Projekt hat mich die In
novationsfreudigkeit einiger Schreiner
allerdings zuversichtlich gestimmt, dass
sich hier für die Zukunft etwas ändern
könnte. Lassen wir uns überraschen.
MMm
Gerhard Konrad.
Die beteiligten
Firmen
Schreinereien
Frommelt Noldi AG, Schaan
Anton Vogt, Schreinerei AG, Bal
zers
Engelbert Schürte AG.TViesen
Ulrich und Xaver Beck.Triesenberg
Schreinereinführungskurs, Schaan
Zimmereien
Franz Hasler AG, Gamprin
Frommelt Holzbau, Schaan
Gstöhl Holzbau, Eschen i,, ' «
Holzbau Kindle,1Yiesen •*> i
Hanspeter Nigg, Zimmerei, Balzers "
Beck und Schädler AG.Triesenberg
FEBAR AG, Ruggell
Schürte Holzbau, TViesen
Sägereien
Holzindustrie AG, Nendeln
Schürte Holzbau und Sägerei, Trie-
sen
Sägerei Kindle.Triesen
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Zimmerei und
Ing. Holzbau AG
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Bendererstrasse - 9494 Schaan ' Tel. 075 / 232 24 70
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