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Liechtensteiner Volksbiatt
Sport
Freitag, 21. Juli 2000 IS
Resultate & News
McEnroe spielt doch
nicht selber
TENNIS: John McEnroe verzichtet nun doch
auf einen möglichen Doppel-Einsatz im Davis-
cup-Halbfinal in Santander gegen Spanien. Der
US-Captain erklärte am Donnerstag ent
täuscht: «Ich konnte nicht einmal die Aufschlä
ge aller Spieler regelmässig returnieren. Wenn
ich mein Spiel nicht verbessern kann* werde ich
wohl auch in Zukunft nicht mehr spielen.»
Bei der «mission impossible» hat McEnroe
nun im Doppel das Duo Chris Woodruff/Vince
Spadea benannt. Die Einzel bestreiten' wie er
wartet Todd Martin, der heute (Freitag) gegen
Albert Costa das Eröffnungsspiel bestreitet und
Jan-Michael Gambill, der sich anschliessend mit
Alex Corretja misst. Nur Ersatz ist bei Spanien
French-Open-Halbfinalist Juan Carlos Ferrero.
Häkkinen-Entscheidung
erst am Dienstag
FORMEL 1: Die
Entscheidung Uber
mögliche Sanktionen
gegen Formel-1-
Weltmeister Mika
Häkkinen (Bild) soll
frühestens am kom
menden Dienstag in
London fallen. Dies
teilte der Internatio
nale Automobilver
band FIA in Genf
mit. Ursprünglich
war das Urteil der
drei Rennkommissa
re schon für Mitte
dieser Woche angekündigt worden. Die An
hörung der technischen Experten nehme noch
einige Zeit in Anspruch, erklärte eine FIA-
Sprecherin.
Am Wagen von McLaren-Mercedes-Pilot
Häkkinen war nach dem Grand Prix von Öster
reich am vergangenen Sonntag eine Kontroll
box zur elektronischen Motorsteuerung be
schlagnahmt worden. An der Steuereinheit fehl
te eine der beiden Plomben. Die Box wurde zur
Untersuchung - unter anderem der Motoren
software - nach London geschickt. Sollte McLa
ren-Mercedes illegales Handeln nachgewiesen
werden können, droht im schlimmsten Fall eine
Disqualifikation Häkkinens.
Die drei Stewards werden laut FIA den Be
richt des Technischen Delegierten Jo Bauer wei
ter eingehend studieren. Am Dienstag werden
die Vertreter von McLaren-Mercedes und tech
nische Experten des Weltverbandes angehört.
Noch am gleichen Tag soll das Urteil bekannt
gegeben werden.
Enrique Bernoldi mit
viertbester Zelt
FORMEL 1: Zum Abschluss der dreitägigen
Tests in Silverstone (Gb) hat der brasilianische
Sauber-Testfahrer Enrique Bernoldi die viert
beste Rundenzeit in 1:26,44 gefahren. Schnell
ster unter zehn Piloten war Benetton-Fahrer
Giancarlo Fisichella (It),dessen Bestzeit 1:24,93
betrug. Die Testfahrten wurden im Hinblick auf
den GP von Deutschland vom 30. Juli in
Hockenheim ausgetragen.
Silverstone (Gb). Formel-l-Testfahrten
3. Tag; 1. Giancarlo Fisichella (lt), Benetton-Supertec,
1:24,93,2. Jenson Button (Gb), Williams, 1:24,97.3. Oli
ver Panis (Fr), McLaren-Mercedes, 1:25,65. 4. Enrique
Bernoldi (Br), Sauber-Petronas, 1:26,44.5. Luciano Bur-
ti (Br), Jaguar-Coswortb, 1:26,93. 6. David Coulthard
(Gb), McLaren-Mercedes, 1:26,94. -10 Fahrer testeten.
Dopingsünder landen
künftig im Gefängnis
ALLGEMEIN: In Italien wandern Dopingsün
der in Zukunft bis zu drei Jahre ins Gefängnis.
Wer Dopingmittel verabreicht oder in Umlauf
bringt, kann gar mit Haftstrafen von bis zu sechs
Jahren bestraft werden. Dies sieht das neue Do
pinggesetz vor, das das Abgeordnetenhaus in
Rom am späten Mittwochabend verabschiedet
hat. Sobald der Senat dem Gesetz zugestimmt
hat, tritt das bislang weit reichendste Dopingge
setz Europas in Kraft. Die fUr die nächste Wo
che erwartete Abstimmung im Senat gilt als rei
ne Formsache.
Wer dopt oder gedopt ist, wird in Italien zum
Kriminellen. Anders als in Frankreich werden
nicht nur jene bestraft, die Dopingmittel verab
reichen oder in Umlauf bringen, sondern auch
die Sportler. FUr gedopte Athleten sieht das
neue Gesetz Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren
vor. Sportler werden also nicht mehr als Opfer,
sondern auch als Täter angesehen.
Mit der Tennis-Spitze messen
Liechtenstein an den Ul4-Europameisterschaften in San Remo (Italien)
Das erfolgreiche Team -
Kenny Banzer, Gian-Carlo Be-
simo, Johanna Hemmerle, Sa
brina Banzer, Coach Jösy Ban
zer und Co-ltainer Jiri Lokaj -
das auch in Malta sein Können
unter Beweis stellte, Hill sich
nun auch an der Spitze des eu
ropäischen U14-Tennis mes
sen.
Robert Nutt
Es wird sicherlich ein schwieriges
Unterfangen, die guten Resultate
von Malta zu wiederholen. In die
sem 1\irnier sind nicht nur die
Kleinstaaten vertreten, auch Geg
ner wie Deutschland oder Russland,
deren Spieiniveau um einiges höher
angesetzt ist, wollen zu Europa-
meisterschafts-Ehren kommen. «Mit
ein wenig Losglück ist einiges drin»,
bemerkt Jösy Banzer, der Gian-
Carlo Besimo, Johanna Hemmerle,
Kenny Banzer und Sabrina Banzer
zusammen mit Jiri Lokaj betreuen
wird, die Chancen der vier
Liechtensteiner Tennishoffnungen.
«Wenn die Spieler in der ersten
Runde jedoch auf einen russischen
oder deutschen Spieler treffen, sind
die Chancen auf ein Weiterkommen
gering.»
Auslosung am Sonntag
Die Liechtensteiner Mannschaft
hoff auf ein gutes Los, dass sie am
Sonntag vor Ort mitgeteilt bekom
men. Sie haben dann noch einen Tag
Jösy Banzer (Milte) und Jiri Lokaj begleiten Liechtensteins U14-Tennisspieler Kenny Banzer, Gian-Carlo Besimo,
Sabrina Banzer und Johanna Hemmerle (v. I. n. r.) zu den Europameisterschaften nach San Remo.
Zeit, sich auf ihre Gegner vorzube
reiten.
Ab Montag gilt es dann ernst für
alle Teams,-die bis Sonntag ihre Sie
ger und Siegerinnen in den ver
schiedenen Disziplinen ermitteln.
Insgesamt sind rund 80 Spieler
und Spielerinnen für das höchste Ju-
nioren-lbrnier Europas angemel
det. Sowohl bei den Mädchen als
auch bei den Knaben stehen Einzel-
und Doppelbewerbe auf dem Pro
gramm.
Das liechtensteinische Team tritt
am Samstag mit dem Bus die Reise
ins italienische San Remo an und
wird auf jeden Fall bis am Ende der
nächsten Woche in Italien verwei
len. Dank der Trostrunde ist das
Tbrnier auch für die Verlierer nicht
sofort beendet.
Daviscup: Schweiz - Weissrussland
Das Daviscup-Barragespiel in St.
Gallen wird heute (Fteitag) um
15.00 Uhr von George Basti und der
Weissrussischen Nummer 1 Max
Mirnyi eröffnet. Anschliessend trifft
Roger Federer auf den sensationel
len Wimbledon-Halbfinalisten Wla
dimir Woltschkow.
Für das Doppel vom Samstag
sind Federer/Lorenzo Manta und
Mirnyi/Woltschkow gemeldet. Än
derungen bei diesen Zusammenset
zungen können bis eine Stunde vor
Spielbeginn vorgenommen werden,
sind allerdings nicht zu erwarten.
Am Sonntag stehen sich in der
Kreuzbleiche-Halle reglements-
gemäss zuerst die nominellen Num
mern 1 Federer und Mirnyi gegen
über, anschliessend machen Basti
und Woltschkow den Abschluss.
Jakob Hlasek sprach dem zuletzt
nicht überzeugenden Basti, den er
Michel Kratochvil vorzieht, noch
einmal sein yolles Vertrauen aus:
«Ich wusste sejit Anfang der Woche,
dass Basti das zweite Einzel spielen
würde.- Nur eine Verletzung hätte
dies verhindern können.» Der Cap-
tain versuchte, den Druck auf seine
Akteure zu reduzieren: «Wir haben
in allen fünf Partien unsere Chan
cen.»
Zuversichtlich zeigte sich bei der
Auslosung auch Roger Federer,
dem ab heute die Leaderrolle zu
kommt: «Wir sind immer noch Fa
vorit.» Der Baselbieter Hess keine
Zweifel daran offen, dass für ihn der
Daviscup sehr wichtig ist, auch
wenn er ab 1. Oktober von Swiss
Tennis unabhängig und dannzumal
nicht mehr zur Teilnahme verpflich
tet ist: «Wir müssen unbedingt in
der Weltgruppe bleiben, in den
nächsten Jahren wäre dann wieder
einiges möglich, besonders, wenn
rt
George Basti bestreitet heute die
Daviscup-Eröffnungspartie gegen
Weissrussland.
Marc Rosset ins Team zurückkeh
ren würde.»
Weitere Infos: www.daviscup.com
Rückwirkende
Strafen für
Dopingsünder
Australiens Schwimm-Olympia-
siegerin Susie O'Neill fordert
die rückwirkende Bestrafung
von DopingsUndern. Die sich
um einen der acht Plätze in der
Athleten-Kommission des IOC
bemühende O'Neill sagte,
Sportler wie die chinesische
Schwimmerin Wu Yanyan soll
ten aus den Rekordlisten gestri
chen werden. Es müsse aller
dings erst ein rechtlicher Rah
men geschaffen werden, erklärte
die 26-Jährige, die im Mai den
ältesten Weltrekord gelöscht
hatte.
Bl.ut einzufrieren, bis bessere
Dopingtests vorliegen, sei allein
keine Lösung: «Wir haben inzwi
schen herausgefunden, dass die
Ostdeutschen gedopt haben,
aber niemand bekommt ihre
Medaillen, und es ändert die Er
gebnisse überhaupt nicht.»
e Eis in Führung, Woods in Lauerstel
Golf: 129- British Open in St.Andrews - Vorjahressieger Paul Lawrie weit zurück
Topfavorit Tiger Woods hat sich am
ersten Tag des 129. BritishOpender
Golfprofis in St. Andrews (Scho) ei
ne glänzende Ausgangslage ge
schaffen, um den Karriere-Grand-
Slam - mindestens ein Sieg an je
dem der vier Majorturniere - zu
realisieren. Mit einer 67er-Runde (5
unter Par) liegt der 24-jährige Su
perstar nur einen Schlag hinter dem
allein führenden Südafrikaner Er-
nie Eis.
FUr ein British Open ungewöhnlich
gute Spielbedingungen - bei strah
lendem Sonnenschein wehte an der
schottischen Ostküste nur ein laues
Lüftchen - ermöglichten haufen
weise erstklassige Scores. So er
reichten rund ein Drittel der 1S6
Spieler das Klubhaus mit Ergebnis
sen unter Par.
Topfavorit Tiger Woods hat sich eine
glänzendeAüsgangslage geschaffen
Von den Favoriten ist nach dem
ersten Tag einzig Voijahressieger
Paul Lawrie abzuschreiben. Der
Schotte hatte erat in den letzten Ta
gen eine Handgelenkverletzung
auskuriert, doch die schwache Leis
tung von 78 Schlägen war nicht da
rauf zurückzuführen.
Viele Cracks liegen innerhalb von
vier und weniger Schlägen; so neben
Woods und dem zweifachen US-
Open-Gewinner Eis auch US-Mas-
ters-Sieger Vijay Singh (Fidschi),
der Weltranglisten-Zweite David
Duval (USA) und der spanische
Newcomer Sergio Garcia. Der
Amerikaner Notah Begay, vierfa
cher Sieger auf der US-Tour in den
letzten elf Monaten, vergab die
mögliche Führung nach dem ersten
1hg mit einem TViple-Bogey am 17.
Loch. Mit dem gleichen Missge
schick und auf praktisch gleiche
Weise hatte der Franzose Jean van
de Velde vor einem Jahr am aller
letzten Loch nur wenige Kilometer
von St. Andrews entfernt in Car-
noustie den Open-Sieg vergeben.
Der Indianer Begay liegt jedoch
drei Schläge hinter Eis noch gut im
Rennen.
Resultate
St Andrews (Scho). 129. British Open
(6,9 Mio Fhuiken/Par 72). Stand nach dein
1.1kg: 1. Ernie Eis (SA) 66.2. Tiger Woods
(USA) und Steve Flesch (USA) je 66.4.
Dennis Paulson (USA), Tom Lehman
(USA), Scott Dunlap (USA), Shigeki
Maruyama (Jap), Sergio Garcia (Sp), Ian
Garbutt (Eng) und Padraig Harrington
(Irl) je 68. 11. u.a. Thomas Björn (DB),
Mark McNulty (Sim) und Notah Begay
(USA) je 69.
.Weitere Infos: www.pgatour.cora