Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Donnerstag, 20. Juli 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Resultate & News 
Schnyder in Sopot In 
der 2. Runde 
TENNIS: Nach der Finalqualifikation in Kla 
genfurt hat Patty Schnyder (WTA 29) auch das, 
mit 170 000 Dollar dotierte WTA-Sandplatztur- 
nier in Sopot (Pol) erfolgreich begonnen. Die 
Baselbieterin bezwang in der 1. Runde die Ju 
goslawin Sandra Nacuk (WTA 104) 6:2,5:7,6:3. 
Schnyder trifft in der 2. Runde auf Silvia Farina 
(WTA 60). 
Ganzkörper-Anzüge bei 
den US-Trials erlaubt 
SCHWIMMEN: 
Der US- 
Schwimmverband 
hat sein Verbot für 
Ganzkörper-An- 
züge bei den US- 
THals in Indiana 
polis (9. bis 16. Au 
gust) aufgehoben. 
Mit einem Votum 
von 15:6 Stimmen 
für die «Haihaut» 
folgte die Direk 
torenkonferenz 
der Entscheidung 
des Weltverban 
des FINA, der die 
Nutzung während 
der Olympischen 
Spiele in Sydney erlaubt hatte. 
Bei einer Aufrechthaltung des Verbots fürch 
tete der US-Verband Nachteile für die Schwim 
mer bei den Spielen. 
Verzicht auf America's 
Cup 2003 
SEGELN: Die japanische Jacht Nippon Chal- 
lenge wird am nächsten America's Cup im Jahr 
2003 nicht teilnehmen. Der Halbfinalist der 
letzten drei Austragungen findet nicht genü 
gend Sponsoren. Derzeit sei nicht einmal ganz 
die Hälfte des geplanten Budgets von 27,8 Mil 
lionen Dollar erreicht, meinte Tatsumitsu Ya- 
mazaki, Präsident der Nippon Challenge. 
TV-Sportsendungen 
SFl 
15.10 Rad. Elite, Etappenrennen,Tour de Fran 
ce, 18. Runde, Lausanne - Freiburg im Breisgau 
SF2 
22.20 Sport aktuell: Rad: Tour de France, 18. 
Etappe, Rad: Die Tour de France in der Schweiz 
Leichtathletik: Andr6 Bucher in St. Moritz 
ARD 
20.15 Rad. Elite, Etappenrennen, Tour de Fran 
ce, 18. Runde, Lausanne - Freiburg im Breisgau 
(Berichte und Interviews zur 18. Etappe) 
ZDF 
14.15 Rad. Etappenrennen, Tour de France, 
SWR 
13.00 Tennis: ATP-lbrnier in Stuttgart 
21.50 Rad. Elite, Etappenrennen,Tour de Fran 
ce, Die «Tour» kommt nach Freiburg 
Eurosport 
8.30 Cart (W); 9.30 Rad (W); 11.00 Fussball 
(W); 12.00 Rallye (W); 13.00 Motorrad. Mo- 
tocross, WM, 250ccm in Belo Horizonte; 13.30 
Motorrad. Superbike: WM-Magazin; 14.00 Se 
geln. Int. Magazin; 14.30 Rad. Elite, Etappen 
rennen, Tour de France,18. Runde, Lausanne - 
Freiburg im Breisgau; 17.50 News; 18.00 Olym 
pische Spiele: Magazin; 18.30. Fussball. Benefiz 
spiel in Hohenstein-Ernstthal Motorrad-Stars - 
Deutsches Prominententeam; 19.15 News; 19.25 
Fussball. Benefizspiel ; 20.30 Motorsport: Ra 
ting Line; 21.00 Leichtathletik: Meeting in Cux 
haven; 21.50 News; 22.00 Rad. Elite, Etappen 
rennen, Tour de France, 18. Runde, Lausanne - 
Freiburg im Breisgau (Höhepunkte);0.00 News; 
0.15 Motorsport (W);0.45 Motorrad. Trial:FIM 
Outdoor-WM in Pila; 1.15 News 
DSF 
8.45 Fussball (W); 10.45 Motorvision (W); 12.00 
Speed Zone (W); 12.15 Fun Zone (W); 12.30 
Lumbeijack (W); 13.00 American Gladiators 
(W); 14.00 Takeshi's Castle (W); 14.45 Lumber- 
jack (W); 15.15 Speed Zone; 15.30 Fun Zone; 
15.45 Monster Drucks (W); 16.15 Powerboat; 
17.15 Takeshi's Castle (W); 18.00 Newscenter; 
18.30 Fussball: Tbrnier in Zell am See, Spiel um 
Platz 3; 20.35 Newscenter; 20.45 Fussball: Hir- 
nier in Zell am See, Spiel um Platz 3; 23.00 Fuss 
ball. Reportage, Das letzte Kuntz-Stück;. 23.30 
Golf, Major-T\irnier, British Open, in St. And 
re ws/Scho; 1.00 WOW Fan Power; 2.45 Fun Zo 
ne (W); 3.15 WOW Fan Power (W); 4.15 Mon 
ster Drucks (W); 4.45 Fun Zone (W);5.00 Idole 
(W);6.15 Lumbeijack; 6.45 Speed Zone 
Ein unangenehmer Gegner 
Tennis: Schweiz -Weissrussland - Offene Ausgangslage beim Daviscup-Bariage-Spiel in St. Gallen 
Fünf Monate nach dem un 
glücklichen 2£. gegen Austra 
lien in Zürich versucht das 
Schweizer Daviscup-Team in 
St. Gallen (Halle/Greenset) 
gegen Weissrussland, den Ver 
bleib in der Weltgruppe zum 
sechsten Mal hintereinander 
sicherzustellen. Ohne Marc 
Rosset ist die Aufgabe ab Firei- 
tag allerdings sehr schwierig, 
zumal Wladimir Woltschkow 
und Max Mirnyi unangenehme 
Gegner sind. 
Für die Schweiz ist die Situation mit 
dem Messer am Hals nicht neu. Seit 
dem 1994 in Indonesien errungenen 
Wiederaufstieg musste der Klassen 
erhalt unter den 16 weitbesten Na 
tionen schon dreimal (zwischen 1995 
und 1997) in der Barrage geschafft 
werden, zweimal gelang dies mit 
Heimvorteil (gegen Marokko und 
Südkorea), einmal in Neuseeland. In 
allen Fällen setzten sich die Schwei' 
zer dabei in der Halle durch. Diesmal 
muss die Courtwahl aber nicht unbe 
dingt von Vorteil sein, da sich auch 
die Weissrussen aufschnellen Böden 
wesentlich wohler fühlen. 
In Abwesenheit des*klaren Team- 
leaders, Indoor-Spezialisten und er 
probten Daviscup-Kämpen Marc 
Rosset (Bilanz 36:18), dessen Zwist 
mit Captain Jakob Hlasek andauert 
und der deshalb nicht antritt, ruht 
die Hauptlast wie schon gegen Aust 
ralien auf Roger Federer, der sich in 
Gstaad ebenfalls kritisch über den 
früheren Top-ten-Spieler Hlasek 
äusserte. 
Vor Wochenfrist unterlag er in 
Gstaad dem späteren Sieger Alex 
Corretja aber nur knapp und verriet 
klaren Aufwärtstrend. Im Februar 
zeigte er sich zudem der Belastung 
als Nummer 1 des Landes mental 
gewachsen, schlug Mark Philip- 
poussis und gewann mit Lorenzo 
Manta das Doppel, ehe er gegen 
Lleyton Hewitt entkräftet war und 
verlor. 
Start gegen den Wimbledon- 
Halbfinalisten 
Wichtig (und vom technischen 
Standpunkt her viel versprechend) 
wird das Spiel von Federer (ATP 
39) morgen gegen Wladimir 


''' 

Auf Roger Federer liegen die Hoffnungen der Schweizer in der Daviscup-Partie gegen Weissrussland. 
Woltschkow (ATP 69), der sich von 
den vier Singlespielern zuletzt am 
stärksten präsentierte. Der 22- 
Jährige schrieb ein modernes Wim- 
bledon-Märchen, schaffte als erster 
Spieler seit John McEnroe 1977 aus 
der Qualifikation heraus mit total 
acht Siegen (davon drei in fünf Sät 
zen) den Sprung in den Halbfinal, 
wo dann Pete Sampras Endstation 
bedeutete. Woltschkow spielte da 
bei vorwiegend von der Grundlinie 
aus. «Mir ist es lieber, dass Roger zu 
erst gegen ihn spielt. Denn Max 
Mirriyi gibt dem Gegner überhaupt 
keinen Rhythmus», meinte Hlasek. 
Ddr 23-Jährige Mirnyi (ATP 59) 
pflegt einen völlig anderen Stil als 
Woltschkow. Der in Florida lebende 
Mann aus Minsk sucht bei jeder 
möglichen und unmöglichen Gele 
genheit den Weg ans Netz, wo er mit 
seinen Massen (195 cm/90 kg) eine 
imposante Erscheinung und nur 
schwer zu passieren ist. «The Beast», 
wie er von den andern Profis wegen 
seiner Spielweise genannt wird, hat 
als einziger Spieler der Begegnung 
schon Grand-Slam-Htel gewonnen, 
nämlich zwei im Mixed an der Seite 
von Serena Williams. 
Aus Schweizer Sicht gilt es zu hof 
fen, dass sich der zweite Schweizer 
Einzelspieler George Basti (ATP 
78), der Michel Kratochvil (ATP 
103) vorgezogen wird, steigern kann. 
Seit Beginn der Sandsaison gewann 
der bullige Waadtländer nur noch 
zwei von neun Partien. Im Februar 
erwies sich jedoch auch er der Davis- 
cup-Nomination als würdig und 
stand als deutlicher Aussenseiter im 
finalen Match gegen Philippoussis 
sogar kurz vor der Sensation. 
Offen präsentiert sich auch das 
Doppel. Lorenzo Manta, der mit Fe- 
derer spielen wird, hat seine sechs 
letzten Daviscup-Doppel gewon 
nen, Mirnyi/Woltschkow zusammen 
zwölf von dreizehn Partien. 
Wird Fluch von St. Gallen 
besiegt? 
Keine angenehmen Erinnerun 
gen sind mit den'beiden bisherigen 
Schweizer Daviscup-Auftritten in 
der Kreuzbleiche-Halle verbunden. 
1986 gegen Israel vergab Roland 
Stadler gegen Shlomo Glickstein im 
ersten Single vier Matchbälle und 
brach sich danach den Fuss, Hlaseks 
Niederlage gegen Glickstein (9:11 
im Entscheidungssatz) besiegelte 
anschliessend den Nicht-Aufstieg. 
Und zwei Jahre später führten Ro 
land Stadler und Claudio Mezzadri 
nach, dem ersten Tag des Abstiegs 
spiels gegen Mexiko 2:0. Mit zwei 
FUnfsatzsiegen wendeten Jorge Lo- 
zano und Leonardo Lavalle am 
Schlusstag aber das Blatt und ver 
bannten die Schweiz in die Zweit 
klassigkeit. 
Weitere Infos: www.daviscup.com 
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Kampf um Platz im Finale 
Tennis: Spanien empfängt im zweiten Weltgruppen-Halbfinal des Daviscups die USA 
Aus internationaler Sicht sind die 
Augen im Daviscup ab fteitag 
primär nach Santander gerichtet, 
wo Spanien und die USA den Final 
gegner von Australien (5.-0 gegen 
Brasilien) ermitteln. Nach den ver 
letzungsbedingten Absagen von Pe 
te Sampras und Andre Agassi sind 
die von Gstaad*Sieger Alex Corret 
ja angeführten Iberer deutlicher Fa 
vorit. 
John McEnroe ist in seinem ersten 
Amtsjahr wahrlich nicht zu benei 
den. Anstatt auf das vielzitierte 
«Dream Team» bauen und locker 
durch die Runden spazieren zu kön 
nen, wird die Aufstellungsfrage für 
den US-Captain vor jeder Begeg 
nung zum «Nightmare». Vor dem 
Auftaktspiel in Simbabwe sagte 
Sampras mit fadenscheiniger Be 
gründung ab, Agassi rettete die 
. Amerikaner mit zwei Einzelsiegen. 
Im April spielte Sampras zwar, ver 
lor aber zu Hause gegen Tschechien 
wiederum ein Einzel. Agassi blieb 
erneut zweimal siegreich und hatte 
so massgeblichen Anteil daran, dass 
die USA zum zweiten Mal ein 1:2 
umbog. 
Nun dürfte die ergraute Haar 
pracht von «Big Mac» noch um ein 
paar Nuancen heller werden. «Le- 
Ohne ihre Stars Pete Sampres (Bild) und Andre Agassi müssen die Ameri 
kaner im Daviscup-Halbfinale gegen Spanien antreten. 
bensversicherung» Agassi (Autoun 
fall) und Sampras (Nachwehen der 
in Wimbledon erlittenen Fussverlet 
zung) mussten den Trip nach Südeu 
ropa streichen. Die Spielerdecke im 
bevölkerungsmässig drittgrössten 
Land der Erde ist mittlerweile der 
art dünn, dass sich McEnroe, der er 
folgreichste Daviscup-Spieler sei 
nes Landes (Bilanz 59:10), heute 
aber nur noch auf der Senior-Tour 
und als brillanter TV-Kommentator 
tätig, selber als «Playing Captain» 
nominiert hat. Sein letztes Davis 
cup-Spiel bestritt (und gewann) 
McEnroe vor acht Jahren mit Pete 
Sampras im Final gegen die Schwei 
zer Jakob Hlasek/Marc Rosset. 
Im weiteren stehen McEnroe mit 
Todd Martin (ATP 29), Jan-Michael 
Gambill (ATP 37) und Chris Wood 
ruff (ATP 65) drei Cracks zur Ver 
fügung, die alle nicht als Sandspe 
zialisten gelten. Zuversicht herrscht 
dafür bei den Spaniern, die mit Cor 
retja (ATP 7), French-Open-Halbfi- 
nalist Juan Carlos Ferrero (ATP 13) 
und Albert Costa (ATP 16) über 
drei praktisch austauschbare 
Singlespieler verfügen. Die zu er 
wartende Hitze und das fanatische 
Heimpublikum machen die Aufga 
be für die Amerikaner noch schwie 
riger.
	        

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