Ausland
Montag, 17. Juli 2000 19
LESOOMBES: Papst Johannes Paul IL hat sädi
bei der ita&eauscbea R^enqg pmüdMi (8r
die BrgMdjgwg des Attentäters Mehmet AM
Agca eingesetzt Ib einem Brief an Stutspris-
deot Cario Axegfo Ganapi bat der Vtatifcx am
äse «Geste der Gnade» fir den wegen des
Papst-Attentates 1981 znkfaendanger Haftwr-
a&teätea Agca, wie der Sprecher des Wtikans,
JaaqfraNavaaToA^B&,amSoaatagnnan£te-
Keriisrhni Les Goanbes In I Ml gab. Dank
wurde der persön&cbe Einsatz des Ptpfts für
Agca erstmals offineB bestätigt- Qaäpi hatte
der Bäte des Papstes cotepradhen and Agca
Mitte Jnm begnadigt. Dieser mar HanrU« mir—I
an «fieTädsd »Hsdeleit wndea, wo er wegen
einer anderen Straftat eine Hafkstnfe wobis-
seaanassBnd weiterer DeSkteaatgrktofyat.
HARARE: Kc Rqpeavtg von Saaforibwe bt
die Vergabe hrfirbUganUnwhT Bannen weisser
Bauern an landlose Schwarz» affine! eegdlci-
tet Noch am Wochenende soBton 3QD Güter
nen wca$^ weadeo, erfdärte VSzqnÄädkaÄ Ito-
seph Msäa am Samsbg in Hanne. Er «warte,
dass die Landbesetrer auf Fsnmen im fflinw
Land keinen Widerstand gegen eine (AntaeuS-
famg Sielstetten. Deren AnHUbner Chenjjeraii
Hxmrai rief aber dam anf, den beseäuteii Granu!
nicht zu räumen. Präsident Robert Mb^rine be
rief «ottemdessen drei Warben nach seinem
Wahlsieg ein meoes Kabinett and itednnette die
Zahl seiner Minister dabei an acta.
KARATSCHI: Mmdesteos nenn Menschen
and am Sannügbä der Eiptoanwcmmr Bom
be in leincm Pecsaneagng ander fmllriirtimKchen
Stadt Hyderabad getatet wundem. Kiadh Rolizei-
anpben wurden mehr ak Zand Dtntmnd Men
schen vedeta. INadh erstem Bemirihttm war die
Bombe in dem zweiten Wägen des mach Karat
schi fnfrrffndm Zsges vnräcdlat. Dior Spreng-
derZagden Baftmlhntf warn HyfleaaBaaflnef lassen
ihn»*»
MOSKAU; Der tmssisdhe Rcändent Wladimir
Fntin hat in dem Streit der Mflftftrtjpitze um die
Rekum der atomaren Ratottrmtfiiteätkräfte ein
gegossen. Patin habe die beiden Rivalen, Ver-
•fitaffaacftietf Amataffi Kwaschnm, am Sonntag in
seäne Residenz im Sottschi am Sdtowarzen Meer
xütüert, mririkitr die Jäartoüfftrtonigentur Inter
fax «atter BcraffinHg aiff Kirßnfl-Sfoarecher Sergej
Gromow. Beaieits am Sanwtqg hatte der Staats-
chcffSeiggewiimdKwasdfariniim Kreml emp
fang™ and sie «rfgrlfondant, «ine gemeinsame
Strategie fiür die lIHftäiriidfaiim auszuarbeiten.
Bnider
L
OPLENAC: Meihr ak 5000 Amhänger des ehe-
imatigB»! Kftnfcc vm Jtygodawien haben am
Sonntag AKndined wem dessen verstorbenen
Binder PöiiElinmdav Ratadjordjevic genom
men. Gemeinsam amtAmgrihörigen der königli
chen Fanäbe, ftw** vor T"Hhr als einem halben
Jahntrandart von de« Kommunisten gestürzt
wanden wnc,nad^Amtii<atenn der Opposition ka-
Itmtq w- »Tir-TimH^ifo*»wr marlh Oplenac, der Hei-
imattail des PnnBem. Er war am Mi ttwoch im Al
ter wn 11 Jdnteai an Krebs gestorben. Prinz To-
andav war afls einiges Mitglied der Königsfa-
mSRi» ans dem F«SI «»rih Jugoslawien zurückge
kehrt, murMom die Regierung vor rund zehn
Jahren die Eritarfams dazu erteilt hatte. Zuvor
tignb* er "*"»"* CXss^flantage in Südengland be-
wäntsdufb0t.Seni Bradcr, Exkönig Petar, starb
1970 in Los Aa^efles.
Abermals Millionenstrafe?
Erneut flössen Schwarzgelder in die hessische CDU-Pärteikasse
WIESBADEN:Nach dem neu in
den Kassen der hessischen CDU
aufgetauchten Schwarzgeld droht
der Partei ein weiteres Strafgeld in
Millionenhöhe. Das schreibt das
Parteiengesetz vor. Anfang des Jah
res war die CDU wegen illegaler
Spendenpraktiken bereits mit einem
Bussgeld von 41 Millionen Mark
belegt worden. Die hessische CDU-
Geschäftsßhrerin Otti Geschka
hatte einräumen müssen, dass die
Landespartei seit den 80er Jahren
bis in die jüngste Vergangenheit eine
Reihe von Barspenden eines von ihr
ungenannten Unternehmens von
insgesamt knapp einer Million
Mark bekommen, aber nicht dekla
riert hatte. Die hessische SPD kriti
sierte am Wochenende deshalb den
früheren CDU-Landesgeschäftsßih-
rer Franz Josef Jung scharf. Im Bild
CDU-Generalsekretärin Angela
Merkel, die im Moment viel zu grü
belnhat. (Bild: Keystone)
Der Weltausstellung droht ein Milliardenloch
Statt 40 Millionen Besucher offenbar nur noch 25 Millionen erwartet
FRANKFURT/MAIN: Die noch
bis Ende Oktober dauernde Welt
ausstellung Expo 2000 in Hannover
droht zum Milliardenflop zu wer
den. Expo-Generalkommissarin
Birgit Brauel räumte am Wochen
ende im Nachrichtenmagazin «Fo-
cus» ein: «Wir werden das Ziel, 40
Millionen Besucher auf die Welt
ausstellung zu holen, nicht errei
chen.»
Dem Blatt zufolge rechnet die Ex-
po-Gesellschaft nur noch mit höchs
tens 25 Millionen Besuchern. Damit
werde sich das bisher auf 400 Mil
lionen Mark veranschlagte be
triebswirtschaftliche Defizit auf et
wa 1,6 Milliarden Mark vervierfa
chen, heisst es in «Focus». Zahlen
muss der Steuerzahler, denn für den
Fehlbetrag haben dem Bericht zu
folge jeweils zur Hälfte die Bundes
republik und das Land Niedersach
sen als Hauptgesellschafter der Ex
po-GmbH aufzukommen. Die
«Neue Presse» in Hannover (Sams
tagausgabe) berichtete, bei einem
Gespräch zwischen Mitgliedern des
Haushaltsausschusses des Landtags
und Vize-Generalkommissar Nor
bert Bargmann sei deutlich gewor
den, dass 'ein Fehlbetrag von min
destens einer Milliarde Mark zu er
warten sei. •
Ein Ausschussmitglied habe so
gar ein Defizit von 1,8 Milliarden
Mark nicht ausgeschlossen. In die
sem Fall käme auf das finanzschwa
che Niedersachsen eine Nachforde
rung von 900 Millionen Mark zu.
«Für uns als Land ist das nicht trag
bar», sagte der Politiker. Die «Säch
sische Zeitung» (Dresden) hatte
Anfang Juni berichtet, das Bundes
kabinett rechne bereits mit zwei
Milliarden Mark Defizit. Dies war
von einer Sprecherin des Wirt
schaftsministeriums aber demen
tiert worden. Die Darstellung, dass
40 Millionen Besucher kommen
würden, hatte von vornherein als
überzogen gegolten.
«Finanzoligarch» im Visier
Russland: Ermittlungen gegen Beresowski
MOSKAU: Nach Durchsuchungen
bei rassischen Grossunternehmen
ist auch der einflussreiche «Finanz
oligarch» Boris Beresowski wieder
ins Visier der Ermittler geraten.
Im Fall der Geldwäsche-Ermittlun
gen bei der Fluggesellschaft Aero-
flot, an der er Anteile hält, habe Be
resowski fast zweieinhalb Stunden
bei der Generalstaatsanwaltschaft
ausgesagt, meldete die Nachrichten
agentur Interfax am Sonntag unter
Berufung auf Sicherheitskreise.
Gegen den angeblich milliarden-
schweren Beresowski war im April
vergangenen Jahres schon einmal
Haftbefehl erlassen worden. Die
Ermittlungen gegen ihn wurden
aber später aus ungeklärten Grün
den eingestellt. Im Fall Aeroflot will
der russische Sonderermittler Wol-
kow diese Woche in die Schweiz rei
sen, wo ihm etwa 80 Kisten mit Do
kumenten von'der Schweizer Justiz
ausgehändigt werden sollen. Die
Ermittlungen gegen Aeroflot hat
ten im Januar 1999 begonnen. Dabei
geht es um die Veruntreuung von
400 Millionen bis 600 Millionen
Dollar aus Auslandsgeschäften der
Fluggesellschaft, die über die von
Beresowski in der Schweiz gegrün
deten Finanzgesellschaften «Anda-
va» und «Forus» beiseite geschafft
worden sein sollen. Wolkow habe
Beresowski bereits am Freitag ver
hört, meldete Interfax. Unterdessen
soll der bisherige Vizestabschef im
Kreml, Igor Schabdurassulow, eine
mächtige Holding aus den von Be
resowski kontrollierten Medien in
Russland aufbauen. Dabei geht es
um die Vereinigung des halbstaatli
chen Fernsehsenders ORT, des pri
vaten Senders TV-6, der Tageszei
tungen «Kommersant», «Nesawissi-
maja Gaseta» und des Journals
«Ogonjok» unter einem Dach.
Für eine moderne und offene Schweiz
Bundespräsident Ogi in Grossbritannien - 1. August-Rede vor Auslandschweizern
LONDON: Bundespräsident Ogi
hat sich bei einer vorgezogenen
Bundesfeier für die Schweizer Ko
lonie in London für eine moderne
und offene Schweizer Aussenpolitik
ausgesprochen. Seinen politischen
Gegnern sprach er ein Monopol auf
den Patriotismus ab.
In seiner in vier Sprachen gehalte
nen Rede vor den in Grossbritanni
en lebenden Schweizerinnen und
Schweizern beschwor Ogi am Sams
tagabend die Werte der Schweiz wie
Demokratie, Föderalismus und
Subsidiarität. Dabei ging er auch -
ohne Namen zu nennen - auf die
Differenzen mit seiner. Partei, der
Schweizerischen Volkspartei
(SVP),ein.
Ogi sprach sich für eine offene
Debatte aus, dies sei das Lebenseli
xier für die Demokratie. Er respek
tiere andere Auffassungen feur Aus
senpolitik und Neutralität. Wer eine
andere Meinung vertrete, dürfe'
nicht als unpatriotisch verurteilt
In seiner Rede vor den in Grossbritanr\ien lebenden Schweizerinnen und
Schweizern beschwor Bundespräsident Ogi am Samstagabend die Werte der
Schweiz wie Demokratie, Föderalismus und Subsidiarität. (Bild: Keystone)
werden, sagte der Bundespräsident
an die Adresse seiner Kontrahenten
gemäss Redetext. «Niemand hat das
Monopol auf den Patriotismus».
Die Schweizer Aussenpolitik
steht für den Bundespräsidenten
auf den Pfeilern Offenheit und Be
wahrung der Identität. Das eine
schliesse dabei das andere nicht aus.
In diesem Sinne sprach er sich auch
für einen UNO-Beitritt bis 2002 aus.
Beobachter sein und Beiträge zu
zahlen sei zwar gut, nicht aber genü
gend.
Bundespräsident Ogi wird Mon
tag mit dem britischen Premier
Tony Blair zusammentreffen. Beim
Gespräch in der Downing-Street
sollen nach Angaben des Departe-'
mentes für Verteidigung, Bevölke
rungsschutz und Sport (VBS) die
Beziehungen zwischen den beiden
Ländern, die Ratifizierung der bila
teralen Verträge, die Sicherheitspo
litik sowie die Lage auf dem Balkan
angesprochen werden. Am Diens
tag kehrt Ogi in die Schweiz zurück.