Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Sport 
Montag, 17. Juli 2000 15 
Spanischer Rennfahrer 
tödlich verunglückt 
MOTORRAD: Der spanische Motorrad-Renn- 
fahrer Salvador Farrando ist beim Raming zum 
24-Stunden-Rennen von Katalonien tödlich 
verunglückt. Der 27-Jährige war nach Pressebe 
richten auf dem Montmelo-Rundkurs bei Bar 
celona mit seiner 600-ccm-Maschine mit einem 
anderen Fahrer zusammengestossen und ge 
stürzt. Anschliessend wurde er von einem ande 
ren Teilnehmer überfahren. In einem Spital er 
lag er seinen schweren Verletzungen. Der Un 
fall ereignete sich beim offiziellen TVaining zu 
den «24 Stunden von Katalonien». 
Eddie Irvine muss nicht 
operiert werden 
FORMEL 1: 
Medizinische 
Untersuchungen 
in London haben 
ergeben, dass der 
Formel-l-Fahrer 
Eddie Irvine 
(Bild) nicht ope 
riert werden 
muss. Der Nordi 
re war am Frei 
tagabend mit 
Verdacht auf 
Blinddarm-Ent- 
zündung aus 
Österreich nach 
England geflo 
gen und hatte den Jaguar dem Brasilianer Luci 
ano Burti überlassen. Irvine dürfte schon näch 
ste Woche wieder testen. 
Weltmeister Riss 
schwer gestürzt 
SPEEDWAY: Speedway-Weltmeister Gerd 
Riss hat bei einem schweren Sturz im Gras 
bahnrennen in Marmande (Fr) drei Rippen ge 
brochen. Ob der Deutsche in einer Woche bei 
der Team-WM in Jübek (De) starten kann, ist 
ungewiss. 
2. Saisonsieg für den 
Finnen Grönholm 
RALLYE-WM: Die Finnen Marcus Grön- 
hoIm/Timo Rautiainen haben in der Neusee- 
land-Raliye mit Ziel in Auckland ihren zweiten 
Sieg in der diesjährigen WM-Serie eingefahren. 
Nach 1618 Kilometern und 24 schwierigen Son- 
derprüfungen verwiesen sie im Peugeot 206 die 
Briten Colin McRae/Nicky Grist im Ford Focus 
um 14,5 Sekunden auf den zweiten Rang. Trotz 
Aufgabe wegen eines Motorproblems am Suba 
ru Impreza bleibt der Engländer Richard Burns 
in der Spitze der Fahrer- WM. 
Neuseeland-Rallye 
Schlussklassement nach 3 Etappen und 24 Sonderprü 
fungen (1618 km): 1. Marcus Grönholm/Timo Rautiai 
nen (Fi), Peugeot 206 WRC, 2:45:13,4. 2. Colin 
McRae/Nicky Grist (GB), Ford Focus WRC, 3:45:27,9.3. 
Carlos Sainz/Luis Moya (Sp), Ford Focus WRC, 
3:46:31,8.4. Petter Solberg/Philip Mills (Gb), Ford Focus 
WRC, 3:48:14,1.5. Kenneth Eriksson/Staffan Parmander 
(Schweden), Hyundai Accent WRC, 3:48:26,1.6. Pössum 
Boume/Craig Vincent (Neuseeland), Subaru Impreza 
WRC, 3:52:08,0.-Aufgegeben: Richard Burns (Gb), Sub 
aru. 
WM-Stand nach 8 von 14 Läufen: 1. Richard Burns 38 
Punkte. 2. Grönholm 34.3. McRae 30.4. Sainz 27.5.Tom- 
mi Mäkinen (Fi/Mitsubishi) 23. 6. Juha Kankkunen 
(RySubaru) 18. - Markenwertung: 1. Subaru 58 Punkte. 2. 
Ford 57.3. Peugeot 40.4. Mitsubishi 30.5. Skoda 8; 6. Seat 
7.7. Hyundai 4. 
Minassian Formel-3000- 
Sieger und Co-Leader 
FORMEL 3000: Der Franzose Nicolas Minassi 
an hat das Formel-3000-Rennen in Spielberg 
(Oe) gewonnen und mit dem zweiten Sieg in Se 
rie im Zwischenklassement nach sieben von 
zehn Rennen zu Leader Bruno Junqueira auf 
geschlossen. Saubers Testfahrer Enrique Ber- 
noldi kam wegen Schaltproblemen nicht über 
den 14. Rang hinaus. 
Formel 3000 
Spielberg (Oe). (48 Runden ■ 207,648 km): 1. Nicolas Mi 
nassian (Fr), Super Nova, 1:10:42,354 (176,207 km/h). 2. 
Justin Wilson (Gb), Nordic, 1,414 Sekunden zurück. 3. 
Darren Manning (Gb), Arden, 5,908.4. Mark Webber 
(Au), Arrows, 6,135.5. Jaime Melo (Br),Petrobras, 6,950. 
6. Fernando Alonso (Sp), Astromega, 7,221.- Fernen 14. 
Enrique Bernoldi (Br), Red Bull, 17,658. - 26 Fahrer ge 
startet, 17 klassiert; nicht klassiert u.a.Thomas Scheckter 
(SA), Mysap, und Ricardo Mauricio (Br), Red Bull. 
Stand (7/10): 1. Bruno Junqueira (Br), Petrobras, und Mi 
nassian je 38.3. Webber 17.4. David Saelens (Be), Super 
Nova, und Wilson je 12.6. Manning 10. - Femen 14. Ber 
noldi 3. 
Silberpfeile ohne Gegner 
Mika Häkkinen gewinnt in Österreich - Michael Schumacher früh out 

Mika Häkkinen ist in grossem 
Stil auf die Erfolgsstrasse 
zurückgekehrt. Der Weltmeis 
ter gewann wie 1998 den 
Grand Prix von Österreich und 
feierte vor Jubilar Coulthard 
seinen zweiten Saisonsieg. Der 
WM-Führende Michael Schu 
macher schied nach wenigen 
100 Metern aus. Hinter Barri 
chello, Villeneuve und Button 
holte Salo im Sauber den vier 
ten WM-Punkt in diesem Jahr. 
Diniz beendete das zehnte Saison 
rennen im zweiten Sauber als Neun 
ter, spielte aber - ungewollt - eine 
Schlüsselrolle. Der Brasilianer und 
sein Landsmann Ricardo Zonta wa 
ren wenige Sekunden nach dem 
Start in der ersten Kurve Urheber 
einer Karambolage, der neben den 
Italienern Jarno Trulli im Jordan 
und Giancarlo Fisichella im Benet 
ton auch Michael Schumacher zum 
Opfer fiel und bei der Salos Auto 
beschädigt wurde. Diniz war seinem 
Teamkollegen ins Heck gefahren 
und hatte dann Fisichella von der 
Strecke geschubst. Zonta hatte von 
hinten Schumachers Ferrari ge 
rammt. Beide «Sünder» wurden für 
ihre Vergehen mit einer zehn Se 
kunden Stop-and-Go- Strafe belegt. 
Beide Sauber-Autos defekt 
Ohne Diniz' Rempler, der am 
Heck von Salos Auto ein rund 50 cm 
(!) grosses Loch riss, wäre für den 
Finnen noch mehr drin gelegen. Sa 
lo war als Dritter von der Auftakt 
runde zurückgekehrt und hatte bis 
zu seinem Boxenstopp kurz nach 
halber Renndistanz Platz 4 gehal 
ten. Dass er sich danach hinter Jac 
ques Villeneuve und Jenson Button 
einreihen musste, tat seiner Leis 
tung keinen Abbruch. «Wir sind 
froh, dass wir unter diesen Umstän 
den beide Fahrer ins Ziel gebracht 
und sogar noch gepunktet haben», 
meinte Willy Rampf, der Technische 
Direktor des Sauber-Teams. Durch 
das havarierte Heck habe Salos Au 
to an Abtrieb verloren. Ungescho 
ren kam auch Diniz nicht über die 
Runden; er beendete das Rennen 
mit einem defekten Unterboden, 
nachdem er kurz vor Schluss noch 
Alex Würz vom 9. Platz verdrängt 
hatte. 
Nachdem Schumacher in den 
letzten vier Rennen dreimal ausge 
schieden ist, kehrte Spannung im Ti 
telkampf zurück. Der Deutsche, der 
Mika Häkkinen fuhr überlegen auf dem AI-Ring und meldet sich so wieder im Kampf um den Weltmeistertitel. 
zwischenzeitlich 22 Punkte Vor 
sprung aufgewiesen hatte, reist mit 
einem Plus von nurmehr sechs 
Zählern gegenüber Coulthard zu 
seinem Heim-Grand-Prix am 
übernächsten Sonntag in Hocken 
heim. Auch Häkkinens Chancen 
sind mit acht Punkten Rückstand 
durchaus intakt. In der Team-Wer 
tung hat McLaren-Mercedes die 
Führung von Ferrari (98:92) über 
nommen. 
Nur die ersten drei ohne 
Rundenverlust 
So turbulent die Startphase ver 
laufen >var k so langweilig war das 71- 
Runden-Rennen danach an der 
Spitze. 
Neben den McLaren-Fahrern be 
endete nur Barrichello das Rennen 
ohne Rundenverlust, aber mit einer 
halben Minute Rückstand auf den 
Sieger. Häkkinen und Coulthard 
setzten sich sofort ab und fuhren 
dem vierten Doppelerfolg in dieser 
Saison entgegen. 
Häkkinen nutzte seinen 16. 
Grand-PriX-Sieg zu einer Machtde 
monstration. Am Ende lag der Fin 
ne über zwölf Sekunden vor seinem 
Teamkollegen, der seinen 100. GP 
bestritt. Häkkinen brachte jene Kri 
tiker zum Verstummen, die ihn nach 
vier weniger erfolgreichen Rennen, 
in denen er mehrheitlich im Schat 
ten Coulthards stand, bereits abge 
schrieben hatten. «Ich bin jetzt wie 
der dort, wo ich sein will», meinte 
der sichtlich erleichterte Titelvertei 
diger. 
Kein Deutscher im Ziel 
Neben Michael Schumacher, der 
auf dem*Al-Ring noch kein Rennen 
gewann, zählten auch dessen Lands 
leute zu den Verlierern des Tages. 
Heinz-Harald Frentzen wurde 
schon in der 5. Runde von einem 
Motorschaden gestoppt, womit das 
Jordan-Team bereits von der Bild 
fläche verschwunden war. Nick 
Heidfeld kam mit seinem drängeln 
den Teamkollegen Jean Alesi ins Ge 
hege. Beide Prost-Fahrer rutschten 
von der Strecke und mussten aufge 
ben. Ralf Schumacher schliesslich 
holte zunächst einmal einen neuen 
Frontflügel ab und wurde dann nach 
Problemen mit der Vorderradbrem 
se zur Aufgabe gezwungen. 
Weitere Infos: www.al-ring.at 
Resultate 
Sjpielberg/Al-Ring. Grand-Prix von 
Osterreich (71 Runden i 4,319 km m 
306,649 km): 1. Mika Häkkinen (Fi), 
McLaren-Mercedes. 1:28:15,818 
(208,792 km/h). 2. David Coulthard 
(Gb), McLaren- Mercedes, 12,535 Se 
kunden zurück. 3. Rubens Barrichello 
(Br), Ferrari, 30,795. 4. eine Runde 
zurück: Jacques Villeneuve (Ka), BAR- 
Honda. 5. Jenson Button (Gb),'Williams- 
BMW. 6. Mika Salo (Fi), Sauber-Petro- 
nas. 7. Johnny Herbert (Gb), Jaguar-Cos- 
worth. 8. Marc Gend (Sp), Minardi-Ford. 
9. Pedro Diniz (Br), Sauber-Petronas. 10. 
Alexander Würz (Ö), Benetton-Super- 
tec. 11. zwei Runden zurück: Luciano 
Burti (Br), Jaguar-Cosworth. 12. drei 
Runden zurück: Gaston Mazzacane 
(Arg), Minardi-Ford. - 22 gestartet, 12 
klassiert. - Schnellste Rande: Coulthard 
(67.) in 1:11,783 (216.953 km/h). Ausfälle: 
Michael Schumacher (1. Runde): Kollisi 
on.-Fisichella (1.): Kollision.-Trulli (1.): 
Kollision. - Frentzen (5. Runde/7. Platz): 
Motor. - Verstappen (15J17.): Motor. - 
De la Rosa (33./4.): Getriebe. - Alesi 
(42714.): Kollision. - Heidfeld (42713.): 
Kollision. - Ralf Schumacher (53./14.): 
Bremsen. - Zonta (59./11.): Motor. 
WM-Stand (10/17). Fahren 1. Michael 
Schumacher 56.2. Coulthard 50.3. Häk 
kinen 48.4. Barrichello 36.5. Fisichella 
18.6. Ralf Schumacher 14.7. Villeneuve 
11.8. Trulli 6.9. Frentzen 5.10. Button 5. 
11. Salo 4.12. Irvine 3.13. Venlappen 2. 
14. Zonta und de la Rosa, je 1. - Teams: 
1. McLaren-Mercedes 98.2. Ferrari 92.3. 
Williams-BMW 19. 4. Benetton-Super- 
tec 18.5. BAR-Honda 12.6. Jordan-Mu- 
gen/Honda 11. 7. Sauber-Petronas 4. 8. 
Jaguar-Cosworth 3. 
Das Klassement blieb am Sonntag inof 
fiziell Die Technischen Kommissäre 
nahmen nach dem Rennen die Software 
im McLaren von Häkkinen unter die Lu 
pe. Mit dem Ergebnis der Untersuchun 
gen sei frühestens am Montag zu rech 
nen, hiess es. 
Nächstes Rennen: Grand-Prix von 
Deutschland in Hockenheim am 30. Juli. 
Zwei Nuller und 10. Platz im VW-BeeÜe-Cup 
Stefan Eberle auf dem Nürburgring auf dem 10. Platz - Trainingspech für Morozov-Brüder 
Im 4. Rennen des ADAC VW New 
Beetle Cup im Rahmen des «Track 
Grand Prix» auf dem Nürburgring 
konnte gestern vom Liechtensteiner 
THo nur Stefan Eberle punkten: 
Der 18-jährige Balzner belegte den 
10. Platz. Pech dagegen für die 
"Mesner Brüder Denis und Sascha 
Morozov: Nach einem Ikainings- 
Crash durften sie gar nicht erst zum 
Rennen starten. 
Im Zeittraining vom Samstag konn 
te sich Stefan Eberle aufgrund einer 
missratenen Taktik noch nicht 
wunschgemäss in Szene setzen, re 
sultierte doch für das Rennen vom 
Sonntag «nur» der 15. Startplatz. 
Brüderlicher TVainings-Crash 
der Morozovs 
Im Zeittraining wurde Sascha 
und Denis Morozov für einmal ihre 
Bruderliebe zum Verhängnis. Als sie 
einmal mehr dabei waren, sich ge 
genseitig in den Windschatten zu 
nehmen, um sich so im Sog des vor 
deren Fahrzeugs zu guten Trainings-, 
zeiten zu «ziehen», kam es zum kol 
Stefan Eberle konnte sich nach einerstarken Leistung bis zum 10. Platz vorkämpfen. 
lektiven Crash: In der RTL-Kurve 
drehte sich zunächst der vorne fah 
rende Denis. Beim Versuch auszu 
weichen, prallte Sascha in der Folge 
frontal in seinen Bruder. Damit 
nicht genüg: Reglementsgemäss 
durften die ramponierten Fahrzeu 
ge für da^ Rennen nicht hergerich 
tet werden,-so dass beide vorzeitig 
nach Hause reisen mussten. 
Stefan Eberle: Vom 15. auf 
den 10. Platz 
Im Rennen vom Sonntag zeigte 
Stefan Eberle eine starke Leistung. 
Mit grossem kämpferischem Ein 
satz und entsprechendem Können 
konnte er sich vom 15. Startplatz 
aus noch bis auf den 10. Schlussrang 
vorarbeiten. Den Sieg holte sich der 
Finne Faras vor dem Deutschen Mi 
chels. 
. In der. Gesamtwertung belegen 
die drei Liechtensteiner nach vier 
von zehn Läufen die Plätze 8 
(Sascha Morozov), 10 (Denis Moro 
zov) und 12 (Stefan Eberle).
	        

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