4 Montag, 17. Juli 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Besuch beim Rega-
Center Kloten
SCHAAN: Am Freitag, den 8. September (Fei
ertag in Liechtenstein), organisiert die Erwach
senenbildung Stein-Egerta eine Besichtigung
mit Führung beim Rega-Centrum am Flughafen
ZUrich-Kloten. Die Führung dauert von 9.30 bis
ca. 12 Uhr. Bitte'unbedingt voranmelden unter
Tel. 232 48 22.
Wer kennt sie nicht, die «Retter des Him
mels» mit ihrem roten Kreuz auf weissem Hin
tergrund von Rettungs-Heli und/oder Ret
tungsjet. Auch in Liechtenstein ist die Rega im
mer wieder bei Ski-, Berg- oder Verkehrsunfäl
len im Einsatz. An diesem Feiertag organisiert
die Erwachsenenbildung Stein-Egerta einen
Besuch mit Führung beim Rega-Centrum am
Flughafen Kloten und wir erfahren dabei Wich
tiges und Wesentliches über die Rettungsorga
nisation Rega.
Ein Einführungsreferat über die Rega mit Vi
deofilm und Dias, die Besichtigung des Rega-
Hangars, nach Möglichkeit die Besichtigung ei
nes Rega-Ambulanzjets, Besichtigung eines Re-
ga-Helikopters in der Wartung und ein Besuch
in der Rega-Einsatzzentrale sind Inhalt dieses
gut zweistündigen Besuches in ZUrich-Kloten.
Wichtige Informationen an Teilnehmende:
- Das Mindestalter für Teilnehmende ist 12
Jahre (maximal 25 Personen)
-Anreise zum Flughafen Kloten mit SBB auf
eigene Kosten
-Treffpunkt: spätestens 6.45 Uhr am Bahnhof
Buchs
- Abfahrt Buchs: 6.57 Uhr (via Rorschach);
Ankunft Flughafen: 9.08 Uhr
- Nach Ende der Führung Zeitpunkt der
Rückfahrt frei
Weitere Auskünfte und Anmeldungen bei der
Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan,
Tel. 232 48 22. (Eing.)
Wundertüten-Tag für
Kinder
PLANKEN: Am Samstag, den 19. August um 10
Uhr beginnt in Planken der Kurs 224 unter der
Leitung von Manuela Bazzana. Lass dich Uber
raschen, was an solch einem Wundertüten-Tag
für Kinder von 6 bis 10 Jahren so alles raus
kommt ... Eins aber ist gewiss: spannend und
abenteuerlich wirds auf jeden Fall. Vielleicht
purzelst du ja sogar als Indianer, Robin Hood
oder Pippi Langstrumpf aus der Tüte? Wir ba
steln, bauen, spielen und blödeln im Freien rund
ums Thema:... ????? (Wundernase!)
Anmeldung und Auskunft bei der Erwachse
nenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon
232 48 22. (Eing.)
Gebrauchsgegenstände
aus Metall
BALZERS: Anfertigen von Gebrauchsgegen
ständen aus Metall für Haus und Garten. Der
Kurs unter der Leitung von Karl Hasler beginnt
am Donnerstag, den 17.Augustum 19.00 Uhr im
alten Gemeindehaus in Balzers. Anmeldung
und Auskunft bei der Erwachsenenbildung
Stein-Egerta in Schaan,Telefon 2324822. (Eing.)
Mitarbeiterführung im
Betrieb
SCHAAN: Am Donnerstag, den 7. September
2000, findet in der Zeit von 8.30 bis 17.30 Uhr im
Haus Stein-Egerta in Schaan ein Tagesseminar
zum Thema «Mitarbeiterführung im Betrieb»
unter der Leitung von Dr. Franz Heeb statt.
Dieses Seminar wird im Rahmen der Mitarbei
ter- und Unternehmerschulung 2000 organi
siert.
Es liegt weniger an den Mitarbeiterinnen,
sondern an uns selber, wenn Aufträge nicht wie
vorgesehen erledigt, die laufenden Arbeiten
nicht ordentlich ausgeführt oder wichtige Auf
gaben und Projekte nicht wie geplant realisiert
werden. Sie erfahren im Kurs wie Aufträge klar
erteilt, Führungsgespräche zur Förderung der
Mitarbeiterinnen geführt und trotz der tägli
chen Belastungen ein positives Führungs- und
Betriebsklima geschaffen werden kann. Kursin
halt: Führungssituationen im betrieblichen All
tag; Auftragserteilung und Mitarbeiterrapport;
Zielvereinbarungen und Standortgespräche;
Tadelgespräche und Förderungsmassnahmen;
Leistungsbeurteilung und Personalförderung;
Führungsstile und Führungsverhalten. Der Lei
ter dieses Tagesseminars, Dr. Franz Heeb, ist
selbstständiger Organisations- und Personalbe
rater aus Gamprin.
Auskünfte und Anmeldungen bei der Er
wachsenenbildung Stein-Egerta, Schaan, Tel.
2324822. (Eing.)
«Das darfst Du aber
L
GeSpfäch mit der im Atelier 11 inTriesen arbeitenden Zeichnerin Ulla Zymner
Die aus Deutschland stam
mende Zeichnerin Ulla Zym
ner, die sich sehr intensiv mit
allen Formen der Kalligrafie
beschäftigt, lebt und arbeitet
seit einigen Wochen im Rah
men des «artists in residence-
Projekts» der Aterrana-Stif-
tung im Atelier 11 in TViesen.
Das VOLKSBLATT besuchte
die Künstlerin am Tag der offe
nen Tür.
Mit Ulla Zymner sprach
Gerolf Hauser
VOLKSBLATTi In der Zeitung
war zu lesen, dass Sie himmelhoch
jauchzend und zu Tode betrübt sein
können. Ich habe bisher nur das
Erste erlebt.
Ulla Zymner. Wenn ich zu Tode
betrübt bin, dann entgleiten mir
komplett die Gesichtszüge, dann
bin ich ein anderer Mensch. Dort
wieder herauszukommen, ist nicht
einfach.
Dann sind Sie, ah ein Mensch, der
eine besondere Beziehung zu Asien
hat, aber weit entfernt vom asiati
schen Fatalismus?
Ich denke, die Asiaten haben sich
äusserlich anders in der Gewalt als
wir. Und wer hier bei uns behauptet,
er sei immer gut drauf, der lügt, den
halte ich für ein bisschen bekloppt.
Übrigens bin ich aber gerne mit ein
bisschen Bekloppten zusammen.
Ernsthaft, ich glaube, man muss
auch die Tiefen erleben, um die
Höhen durchstehen zu können.
Können Sie arbeiten, wenn Sie ab
gestürzt sind?
Dann muss ich arbeiten. Ich bin
froh, dass ich diese Disziplin habe,
das dann zu tun. Ich arbeite an
Zeichnungen, die sehr viel Akribie
verlangen, das hilft mir, auch wenn
es manchmal lange dauert. Immer
aber bemühe ich mich, die anderen,
den Partner z. B. nicht mit herunter
zu ziehen. Ich geniesse das auch bis
zu einem gewissen Grad, die Hefe
zu erleben und mich daraus wieder
herauszuarbeiten. Vielleicht hängt
das mit der allgemeinen Freude am
Um zusammen. Vielleicht auch mit
dem, was Picasso gesagt hat, dass
wir alle viele Talente haben, die mei
sten aber zu faul sind, sie zu pflegen.
Ulla Zymner lebt und arbeitet seit einigen Wochen im Rahmen des «artists in residence-Projekts» der Aterrana-Stif-
tung im Atelier II inTriesen. (Bild: Ingrid)
Also wie in der Bibel: Du, Ent
schuldigung, Sie sollen Ihre Talen
te nicht vergraben?
Dieses Buch hat ja so Recht. Man
muss nur leider so alt werden, um es
zu begreifen, die Bilder zu verste
hen. Das Schönste, was man begrei
fen darf, soll oder muss, ist der thea
tralische Satz: Liebe deinen Näch
sten ( wie dich selbst. Dann gäbe es
keine rpenschlichen Katastrophen
mehr, t •
Ii I
Kd'nbeif wirf, das nicht erst dann
richtig verstehen, Wenn wir gelernt
habdfi, Querst uns selbst lieben zu
lernen?; \
Das ist di^ Bedingung. Wenn ich
mit iViirlim Reinen bin, kann kom
men wa&will.
i
Gehm-wir weg von der Bibel,
weil ich nicht weiss, ob der Be
griff Ästhetik mit ihr was zu tun
hat. Hier aber, im Atelier II, se
he ich, tdass Sie für die Tage der
offenen Türe mit hohem ästheti
schem Gefühl den grossen
Raum mit Trennwänden abge
teilt und überall schön drapiert
Blumen aufgestellt haben. Wo
her kommt in unserer diesbe
züglich armen Welt der Sinn für
Ästhetik?
Und wenn ich die einzige sein
sollte, man muss sich darum
bemühen. Übrigens ist es gar nicht
so schwer. Die ganze Natur ist voll
von Ästhetik, wir müssen nur die
Augen öffnen. Und ich mache das
auch für mich, meine Seele muss
sich wohlfühlen. Vielleicht können
andere dann auch davon profitie
ren.
Zwingt Sie Ihr ästhetisches Emp
finden, eine «misslungene Arbeit»
zu vernichten?
Bilder zerreisse ich einfach. Bei
einer Bildhauerarbeit bemühe ich
mich, jene Linien im Stein, die mich
stören, wegzuarbeiten, z. B. jene Li
nien, in die ich mich so verliebt ha
be, dass sie nichts anderes mehr zu
lassen.
In der Zeitung stand auch, dass Sie
nach der Phase der Hausfrau und
Mutternach einer sinnvollen Tätig
keit gesucht haben. Ist Hausfrau
und Mutter keine sinnvolle Tätig
keit?
Doch natürlich. Aber man kann
nicht ein Leben lang glucken. Die
Kinder werden doch gross. Und das
Behüten dann auf den Mann über
tragen - oh Gott. Ich hasse diese
Frauen, die deshalb immer ver
härmtere Gesichter bekommen und
ihre Männer sehen aus wie kleine
rosa Schweinchen, weil er ihr alle
Energie herauszieht. Das dürfen Sie
aber nicht schreiben.
Wirklich nicht?
Okay, schreiben Sie's.
Ist das nicht blöd, dass man Inter
views auch dann in der Sie-Form
schreiben muss, wenn man per Du
ist. Unser Gespräch, durchzogen
von viel Lachen usw., das wäre
doch in der Du-Form viel realisti
scher?
Ist das eine Regel? Warum? Und
muss sie konsequent durchgehalten
werden?
Weiss ich nicht! Ich danke Ihnen
aufjeden Fall hochoffiziell für das
anregende Gespräch.
Viel musikalische Abwechslung
«Notte Italiana» und Klassik Matinee am Vaduzer Städtlesommer
La «Notte Italiana» am Städtlesommer bot am Samstagabend nicht nur italienische Musik, sondern war auch umrahmt von einem breiten italienischen
Gastro-Angebot. Rund 400 Fans der italienischen Musik kamen trotz kalten und nassen Wetters ins Zelt auf, dem Rathausplatz, um beim Konzert des itali
enischen Sängers Pippo Pollina und seiner Band (links) dabei zu sein. Das Energiebündel aus Italien konnte die Menge mit seinem vielßltigen Programm
total mitreissen und brachte gehörig Stimmung linter die Leute. Durch den kräftigen Applaus liess sich die Band gerne zu zahlreichen Zugaben überreden.
Ein wenig ruhiger ging es am nächsten Morgen bei der Klassik-Matinee zu. Zahlreiche Anhänger der klassischen Musik wohnten der Aufführung des EOS-
Quartett der Wiener Symphoniker zusammen mit dem Klarinettisten Gerald Pachinger bei. Zu hören waren klassische Klänge won Haydn, Beethoven und
Mozart. Das Ganze war von einem Brunch der Vaduzer Gstronomie umrahmt. (Bilder: Ingrid)