Liechtensteiner Volksblatt
Extra
Freitag, 14. Juli 2000 25
Online :
US-Hacker darf wieder an die Computer
Bildschirmfilter für den iMac ■ Bald soll
es neue Internet-Adresse geben
Nachrichten
IOC klagt an: Marken
namen missbraucht
LAUSANNE: Die Organisatoren der Olympi
schen Spiele haben in den USA eine Klage ge
gen die Betreiber von rund 1800 Internet-Sei-
ten eingereicht, die ihrer Ansicht nach den Mar
kennamen Olympia missbrauchen. Wie das In
ternationale Olympische Komitee (IOC) am
Donnerstag mitteilte, richtet sich die Klage ge
gen Web-Angebote, deren Namen Begriffe wie
olympisch oder Olympiade enthalten. Die Be
klagten würden dem IOC und damit den Athle
ten finanziellen Schaden zufügen, sagte IOC-
Vizepräsident Richard Pound. Die Klage stützt
sich auf ein US-Gesetz zum Schutz von Mar
kennamen im Internet, das 1999 in Kraft trat.
Ortsbasierte
Natel-Dienste
Mit der Einführung von ortsbasierten Diensten
(Location Based Services) tritt der Mobilfunk
in eine neue Ära ein: Die neuen Swisscom-
Dienste ermöglichen Natel-Kunden den Zu
gang zu individuellen Informationen für ihren
momentanen Aufenthaltsort - in der ganzen
Schweiz auf dem gesamten Natel-Netz. Swiss-
com bietet ihren Kunden als einer der ersten
Netzbetreiber weltweit ab sofort die ersten Pi
lotdienste für Location Based Services an, so
wohl über WAP als auch via SMS. Bei den ab so
fort verfügbaren Diensten handelt es sich um
drei verschiedene Pilotdienste, angeboten auf
zwei unterschiedlichen Übermittlungswegen;
lokale Infos gibts sowohl via SMS als auch per
WAR LBS der ersten Stunde sind der Cineman
(Kinoführer), das Culture Gate (Veranstal
tungskalender) und das SF DRS-Wetter von
Thomas Bucheli. Schon bald werden weitere
Dienste auch mit höherer Ortungsgenauigkeit
verfügbar sein. In der Pilotphase sind zunächst
sämtliche Abfragen via SMS kostenlos, für
WAP werden die üblichen Verbindungsge
bühren erhoben. Weitere Infos unter www.my-
location.ch.
Wenn es hart auf hart
kommt
Siemens bringt das
neue Mobiltelefon
M35i auf den Markt
- das sozusagen ul
timative Handy für
die aktive WAP-
(Wireless Applica
tion Prötocol) Ge
neration. Das M35i
verkörpert ein neu
es Konzept für Mo
biltelefone: Die
Verbindung von
Eleganz und Ro-
büstheit; es ist bei
auffälligem Design
speziell gegen Wasser, Erschütterungen. und
Staub geschützt. Da dennoch leicht (lediglich
125 g) und nach neuesten ergonomischen Er
kenntnissen gestaltet, ist das M35i der ideale
Begleiter für Menschen, die ein widerstands
fähiges, zuverlässiges Telefon benötigen, das
sich ihrem dynamischen Lebensstil anpasst.Das
M35i enthält einen WAP 1.1 Browser und ein
integriertes Modem, womit die Tür zur Welt
mobiler Online-Informationen geöffnet wird.
Das M35i kostet 448 Franken (Richtpreis).
Palm: Verbesserter
Internetzugang
SANTA CLARA: Palm hat auf der PC Expo in
New York das erste Komplettpaket für den
drahtlosen Internet-Zugang für Palm Hand-
hefds vorgestellt. Das «Mobile Internet Kit» -
ein umfangreiches Softwarepaket - ermöglicht
es nahezu jedem Palm-Handheld-Besitzer sich
unkompliziert und schnell mit dem dazugehöri
gen Mobiltelefon oder Palm Modem in das In
ternet einzuwählen. Das Mobile Internet Kit
von Palm wird ab September zu einem Preis von
CHF 59.- inklusive MwSt. in der Schweiz er
hältlich sein. Ist das Mobile Internet Kit auf dem
Palm Handheld installiert, ermöglicht es dem
Anwender alle Kommunikationsmöglichkeiten
rund ums Internet.
US-Hacker Mitnick darf
wieder am Computer arbeiten
Bewährungsauflagen gelockert - Weitere Hacker wegen Einbruchs in NASA-Rechner festgenommen
LOS ANGELES: Der bekannte
amerikanische Computerhacker
Kevin Mitnick darf mit richterlicher
Genehmigung wieder am Compu
ter arbeiten. Mitnicks Anwalt be-
griisste die Entscheidung am Mitt
woch als «180-Grad-Wendung» der
Justiz.
Der 36-jährige Hacker war Ende Ja
nuar nach fünf Jahren Haft aus dem
Gefängnis entlassen worden - unter
der Auflage, drei Jahre lang keinen
Computer und kein Gerät an
zurühren, mit dem er ins Internet
kommen könnte. Ein Bundesrichter
erklärte die Bewährungsauflagen
für unzulässig. Mitnick sei in dieser
Woche von seinem Bewährungshel-
fe'r über die Entscheidung infor
miert worden, teilte sein Anwalt mit.
Demnach darf der verurteilte
Hacker künftig für ein Online-Ma-
gazin schreiben, einen Vortrag über
die Sicherheit von Computernetz
werken halten oder als Berater in Si
cherheitsfragen arbeiten. Erst im
März hatte die US-Re^ierung nach
einer Serie von Grossangriffen auf
das Internet Rat bei Mitnick ge
sucht. Ein Senatsausschuss bat ihn'
zu erläutern, wie Hacker in fremde
Rechner eindringen und was dage
gen getan werden kann.
Mitnick drang in den vergangenen
20 Jahren nach eigenem Bekunden
mit einer einzigen Ausnahme in je
den Rechner ein, den er sich als An
griffsziel aussuchte. Der Staatsan
waltschaft zufolge verursachte Mit
nick mit seinen Einbrüchen in die
Computer von Firmen wie Motoro-
la, Novell,Nokia und Sun Schäden in
Millionenhöhe. Er wurde für viele in
der Hackerszene zu einer Art Held, -
als er die Bundespolizei FBI drei
Jahre lang an der Nase herum führte.
Seine elektronischen Spuren konn
ten schliesslich aber doch zurück ver
folgt werden, was 1995 zu seiner
Festnahme in einer Wohnung in Ra-
leigh im Staat North Carolina führte.
Unterdessen nahm die Polizei
zwei junge Männer aus New York
fest, die in mehrere Rechner der US-
Weltraumbehörde NASA eingebro
chen sein sollen. Ein 15-Jähriger,der
das Hacker-Pseudonym «Sesame
Street Haxorz» benutzte, soll unter
anderem mehrere Bilddateien auf
Internet-Seiten der NASA einge
baut haben, zum Beispiel ein Foto
der «Sesamstrassen»-Figur Elmo. Er
stellte sich am Dienstag der Polizei.
Am Mittwoch wurde ein 20-Jähriger
festgenommen, der zwei Rechner
des Jet Propulsion Laboratory der
NASA gehackt haben soll. Auf der
Festplatte seines Computers fanden
die Ermittler 76 000 Passwörter, da
runter die Benutzernamen für Com
puter von Universitäten in San Jose
und Georgia. Nach Angaben der Po
lizei steht noch nicht fest, ob es eine
Verbindung zwischen den beiden
Hackern gibt.
Besserer Durchblick garantiert!
Bildschirmfilter von 3M nun auch* für den iMac
Guter Monitor, exzellente Grafik
darstellungen und cooles Design
sind bei iMacs garantiert. Doch oft
ist auch mühsames auf die Matt
scheibe blinzeln angesagt, schuld
daran sind störende Reflexe von
Lampen und Fenstern. Jetzt müssen
auch Besitzerinnen von iMac-Com-
putern nicht mehr auf die Vorzüge
eines leistungsfähigen Bildschirmfil
ters verzichten. Nach neustem Stand
der Technik hat3M einen passen
den Filter entwickelt, der einfach
vor den Monitor gehängt werden
kann und das wichtigste: der coole
iMac-Look wird durch den Trans
parenz-Filter nicht beeinträchtigt.
Er reduziert störende Spiegelungen
und sorgt mit einem leicht getönten
Glas für verbesserten Kontrast und
eine klare Farbwiedergabe. Zudem
leitet er statische Energieladungen
ab und eliminiert 99 % der elektri
schen Feldstrahlen (ELF-VLF E).
Dank einer exklusiven Ober
flächen-Schutzschicht ist der 3M-
Bildschirmfilter leicht und ohne
Reinigungsmittel sauber zu halten.
Kam
Internet
egen
inalität
Interpol erwägt Hilfe von Privatfirma
PARIS: Angesichts der Probleme
bei der Eindämmung der steigen
den Internetkriminalität erwägt die
internationale Polizeibehörde In
terpol, die Dienste einer privaten
Sicherheitsßrma in Anspruch zu
nehmen.
Diese soll vor allem helfen, Unter
nehmen vor Hackern zu schützen.
Es wäre das erste Mal, das Interpol
sich bei der Bekämpfung von Com
puterkriminalität auf private Hilfe
stutzt, wie Interpol-Generalse-
kretär Raymond Kendall der Nach
richtenagentur Associated Press
sagte.
Die Firma AtomicTangerine aus
Menlo Park in Kalifornien sei an ihn
mit der Idee herangetreten, ein
Frühwarnsystem für Firmen vor
Hackerangriffen einzurichten, er
klärte Kendall. Im Gegenzug werde
Interpol die Informationen bekom
men, die AtomicTangerine gesam
melt habe. Kehdall erklärte, er wer
de diese Idee prüfen, da die Inter
netkriminalität noch ein sehr neues
Gebiet sei, auf dem die Polizei noch
wenig Erfahrung habe. Und die Re
gierungen hätten zudem Probleme,
grenzüberschreitende Massnahmen
gegen diese Verbrechen zu koordi
nieren.
Interpol hat gegenwärtig ein hal
bes Dutzend Polizisten im Einsatz
gegen die Internetkriminalität. Nor
malerweise werde bei einer neuen
Art von Verbrechen eine Sonder
gruppe gebildet, sagte Kendall.
«Aber es gibt Grenzen, wenn man
aus Polizisten und DetektivenTech-
niker machen will. Und ich glaube,
dass auf diesem Gebiet schnell ge
handelt werden muss.» Das sei auch
der Grund, waruni er Uber das An
gebot von AtomicTangerine nach
denke.
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