Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Freitag, 14. Juli 2000 15
Nachrichten
Kurssprung der
Rentenanstalt
ZÜRICH: Die Aktien der Versicherungsgruppe
Rentenanstalt haben am Donnerstag an der
Schweizer Börse für ein Kursfeuerwerk gesorgt.
Sie schlössen 200 Fr. oder 17,6 Prozent höher
bei 133S Franken. Das Volumen lag mit rund
496 000 gehandelten Titeln deutlich (Iber dem
Niveau der Vortage, als weniger als 200 000 Ak
tien den Besitzer wechselten. Händler sagten,
einmal mehr seien die BZ Bank und mit ihr be
freundete Marktteilnehmer aktive Käufer in
den Aktien des Lebensversicherers gewesen.
Zudem sei auch aus dem Ausland grosse Nach
frage vorhanden. Dabei sahen Händler die Käu
fe vor allem für die italienische Mediobanca.
Mediobanca ist bei La Fondiaria beteiligt. Die
italienische Sachversicherung hatte am Montag
mitgeteilt, sie halte mehr als zehn Prozent an
der Rentenanstalt. Die BZ Bank von Martin
Ebner habe beim Kauf der als reine Finanzbe
teiligung gedachten Aktien mit La Fondiaria zu
sammengearbeitet, liess die Gesellschaft in
Mailand verlauten.
Investitionen bringen
Konjunktur in Schwung
LUXEMBURG: Gestiegene Investitionen und
der anziehende Privatkonsum haben die Kon
junktur in der Europäischen Union und im Eu
roraum in Schwung gebracht. Das Bruttoin
landsprodukt legte im ersten Quartal in der Eu
rozone um 3,4 Prozent und in der EU um 3,3
Prozent im Vergleich zum Vöijahreszeitraum
zu, wie das Statistische Amt der Europäischen
Gemeinschaften in Luxemburg am Donnerstag
mitteilte. Gegenüber dem vierten Quartal 1999
stiäg das BIP um 0,9 Prozent im Euroraum und
um 0,8 Prozent in der EU. Die Wachstumsraten
waren damit identisch mit denjenigen der letz
ten drei Monate 1999. In den USA verlangsam
te sich dagegen das Wirtschaftswachstum von
1,8 Prozent im vierten Quartal 1999 auf 1,3 Pro
zent in den ersten drei Monaten 2000. Nach An
gaben von Eurostat steigerte sich die Wachs
tumsrate der privaten Konsumausgaben im Eu
roraum von 0,5 Prozent auf 0,7 Prozent. In der
EU blieb sie mit 0,7 Prozent unverändert ge
genüber dem Vorquartal. Die Investitionen in
der Eurozone und der EU erhöhten sich um 1,8
Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent nach 0,5
Prozent und 0,6 Prozent im Vorquartal. Zu
gleich beschleunigten sich die Importe und Ex
porte.
Orange hat
Wachstumspläne
LONDON/DÜSSELDORF: Nach der Zustim
mung der EU-Wettbewerbsbehörde zum Ver
kauf des britischen Mobilfunkbetreibers Oran
ge Plc an France Tdlgcom will Orange durch
neue Akquisitionen weiter wachsen. Dies teilte
das Unternehmen am Donnnerstag in London
mit. Orange will Projekte durch die Gründung
eines Cyber-Investmentfonds mit einem Kapi
tal von 300 Millionen Pfund (knapp 750 Mio.
Franken) aufbauen. Ausserdem habe es Part
nerschaften zur Entwicklung neuer Dienstlei
stungen abgeschlossen. Wie Vodafone AirTouch
bestätigte, hat die Wettbewerbskommission
dem Verkauf von Orange zugestimmt. Die EU
hatte nach der Übernahme der Düsseldorfer
Mannesmann AG durch Vodafone denVerkauf
der Mannesmann-Mobilfunktochter zur Aufla
ge gemacht.
Swissötel kehrt nach
Zürich zurück
ZÜRICH: Swissötel, die Nobelhotelkette der
S Air-Group, verlegt im Juni 2001 ihren Haupt
sitz von New York zurück nach Zürich. Grund
ist die vermehrte Konzentration auf das Ge
schäft in Europa. Vor drei Jahren war die SAir-
Hotelgruppe nach New York gezogen, weil sie
einen Grossteil ihres Umsatzes in den USA er
zielte. Nun ist die Situation anders: «Die Zu
kunft unseres Geschäfts liegt in Europa. Des
halb macht es auch Sinn, dass sich der Haupt
sitz hier befindet», erklärte Swissötel-Chef
Andreas T. Meinhold in einem Artikel der
SAir-Mitarbeiterzeitschrift «news». Das Ge
schäft auf dem amerikanischen Markt sei auf
grund der harten Konkurrenz und der hohen
Preise für Akquisitionen schwierig geworden,
führte Meinhold weiter aus. Demgegenüber
laufen die Geschäfte in Europa besser. Deshalb
konzentriere sich die Gruppe auf diesen wachs
tumsträchtigeren Markt. Den 30 Mitarbeiterin
nen und Mitarbeiter in New York bietet Swiss
ötel die Möglichkeit, ebenfalls nach Zürich um
zuziehen.
EuroAirport wächst weiter
Basel-Mulhouse:Acht Prozent mehr Passagiere im ersten Halbjahr - Mehr Flugbewegungen
BASfeL: Der EuroAirport Ba-
sel-Muihouse-Fteiburg befin
det sich auf Wachstumskurs.
Im ersten Halbjähr 2000 stieg
die Zahl der Passagiere um
acht Prozent auf 1,786 Millio
nen, wie es in einer Mitteilung
vom Donnerstag heisst. Die
Menge der umgeschlagenen
tfracht erhöhte sich um sechs
Prozent auf58 014 Tonnen.
Das Wachstum kam zustande, ob
wohl die beiden Fluggesellschaften
KLM und British Airways ihre Ak
tivitäten auf dem Flughafen' am
Oberrhein vollständig eingestellt
und die Swissair ihren Flug nach
New York/Newark gestrichen ha
ben. Zudem hatte auch ein eintägi
ger Streik der französischen Flugsi
cherung DG AC im Juni den Betrieb
auf dem EuroAirport während zwei
Tagen beeinträchtigt. Ein leichter
Rückgang der Passagierzahlen bei
den Ferienflügen ist schliesslich auf
die Umbuchung der Hapag Lloyd
Flüge auf Linienflüge zurückzu
führen.
Von den insgesamt 1,786 Millio
nen Passagieren entfielen rund 1,42
Millionen auf regelmässige Direkt-
Auf dem EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg gab es im ersten Halbjahr 62 590 Starts und Landungen. (Bild:Key)
flüge. Dies entspricht im Vergleich
zum Vorjahr einer Zunahme um elf
Prozent. Die Zahl der Ferienreisen
den, die Charterflüge benützten,
sank demgegenüber leicht um zwei
Prozent auf rund 353 000. Vom ge
samten Frachtvolumen von 58 014
Tonnen fielen 35 900 Tonnen als ge
flogene Luftfracht und 22114 Ton-'
nen als LKW-Ersatzverkehr an. Das
Volumen der Expressfracht erhöhte
sich im Vergleich zum Vorjahr um
knapp zwölf Prozent auf rund
10 200 Tonnen. Die Zahl der Flug
bewegungen stieg im Vergleich zum
ersten Semester 1999 um drei Pro
zent auf 62 590 Starts und Landun
gen.
UBS-Deal positiv beurteilt
Pressekommentare zu Übernahme von PaineWebber
ZÜRICH: Die Schweizer Presse
und das «Wall Street Journal» beur
teilen die Übernahme der US-In
vestmentbank PaineWebber durch
die UBS in ihren Ausgaben vom
Donnerstag positiv. Dass die UBS
ihre Stellung in den USA stärke,
mache Sinn, ist der Grundtenor.
«Endlich geschafft», titelte die
«Neue Zürcher Zeitung» ihren
Kommentar zum Milliardendeal in
den USA. Mit der Übernahme von
PaineWebber habe die UBS endlich
den Sprung über den grossen Teich
geschafft.
Die NZZ wertet den Einstieg in
das amerikanische Vermögensver
waltungsgeschäft und die kaum vor
handenen Überlappungen positiv.
«Neben diesen offensichtlichen
Pluspunkten dürfte die PaineWeb
ber der UBS überdies auch einen
Schub wertvollen Wissens vermit
teln», heisst esfweiter.
«Auch wenn er sehr viel Geld
kostet, dürfte er die Grossbank stra
tegisch enorm vorwärts bringen»,
kommentierte'die «Basler Zeitung»
den Expansionsschritt der UBS jn
den USA. Sie wunderte sich zu
gleich, wie ungnädig diese Absicht
zunächst an der Börse aufgenom
men worden war.
Es sei frappierend, wie die UBS,
in den letzten zwei Jahren weitge
hend mit sich selber beschäftigt, sich
plötzlich in der Öffentlichkeit
zurückmelde, schreibt die «Basler
Zeitung» weiter. PaineWebber ver
körpere im Anlagekundengeschäft
eine Dynamik, die der heutigeh
UBS fehle, heisst es in der «Berner
Zeitung».
Im Privatkundengeschäft habe
die UBS ihre Lücke in den USA ge
füllt, schreibt die «Neue Luzerner
Zeitung». Eine andere Lücke bleibe
jedoch bestehen: im Investment
banking. «Der nächste Fischzug Os-
pels dürfte somit nur eine Frage der
Zeit sein», prognostizierte die Neue
LZ weitere Absichten des UBS-
Konzernchefs Marcel Ospel.
«Mit der Akquisition von Paine
Webber kann Ospel nun zeigen,
dass er Visionen hat und diese auch
umzusetzen weiss», hält der Zür
cher «Tages-Anzeiger» fest. Strate
gisch mache der Ausbauschritt Sinn,
der Preis sei aber hoch. In den
nächsten zwölf Monaten müsse Os
pel beweisen, dass der hohe Kauf
preis gerechtfertig war.
PaineWebber bringe der UBS die
reichen Kunden, titelte die Europa
ausgabe der amerikanischen Wirt
schaftszeitung «Wall Street Jour
nal». Aber der Kauf von PaineWeb
ber katapultiere die UBS Invest
mentbank UBS Warburg nicht in
die Top-Liga der Investmentban
ken.
Deutsche Autoindustrie schaltet zurück
Autoproduktion im ersten Halbjahr knapp unterVorjahreswert
DÜSSELDORF: Nach einer Serie
von Verkaufsrekorden muss die
deutsche Automobilindustrie dieses
Jahr einen Gang zurückschalten.
Laut dem Präsidenten des Verban
des der Automobilindustrie (VDA),
Bernd Gottschalk, hat die Automo
bilproduktion in Deutschland mit
fast 2,9 Millionen Fahrzeugen im
ersten Halbjahr das ausserordent
lich hohe Niveau des Vorjahres
knapp verfehlt.
Vor allem der Inlandmarkt brach
nach sechs Jahren ununterbroche
nen Wachstums ein. Im ersten Se
mester 2000 sank die Zahl der
PKW-Neuzulassungen um elf Pro
zent auf 1,8 Millionen Fahrzeuge.
Die Zahl der Neubestellungen bei
deutschen Herstellern lag um acht
Prozent unter dem Vorjahresni
veau. Dagegen erwies sich der Ex
port mit einem Plus von drei Pro
zent einmal mehr als kräftiger Mo
tor der Automobilkonjunktur. Die
Ausfuhren in die USA stiegen in
den ersten fünf Monaten um 15
Prozent, die Personenwagen-Ex
porte nach Japan nahmen sogar um
23 Prozent zu. Die Automobilin
dustrie sei nach wie vor die umsatz-
und exportstärkste Industriebran
che in Deutschland, betonte Gott
schalk. Die starken Bremseffekte
im Inland führte der VDA-Präsi
dent auf eine ganze Serie von Fak
toren zurück. Die den Neuwagen
verkauf bremsenden ausserge-
wöhnlich hohen Bestände an preis
günstigen Gebrauchtwagen, eine
Schwächephase im Modellzyklus,
aber auch der harte Kampf auslän
discher Hersteller um Marktanteile
und der rasante Anstieg des Benzin
preises hätten verhindert, dass sich
die Hoffnungen der Branche auf
bessere Verkaufszahlen erfüllt hät
ten.
Dennoch weräen nach Schätzun
gen des Verbandes in diesem Jahr
aus deutschen Autofabriken ähnlich
viele Autos auf die Strasse rollen
wie im Vorjahr.
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Inventarwert vom 13. Juli 2000
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Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland leicht weniger Autos produziert als im Vorjahr.
(Bild: f(eystone)
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 13. Juli 2000
Kategorie A (thesaurierand)
Ausgabepreis: € 61.30
Rücknahmepreis: € 59.98
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis; € 60.20
Rücknahmepreis: € 58.98
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelin (Liechtenstein) AG
Heilig kreuz 49, FL-9490 Vaduz
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