pp/Journal
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Samstag,
8. Juli 2000/Fr. 1.-
Pa» Wetter bei uns
Stark bewölkt,
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 1S4
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METEO Schweiz
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WOCHEWENPRÄTtEL
VOLKSBLATT-
Wettbewerb
Unsere Leserinnen und Leser
können jeden Samstag einen
Warengutschein im Wert von
100.- Fr. gewinnen. Seite 26
Samstag
Grünes Licht für den
Sieger «Score»
RUGGELL: Nach eingehender Beratung fällte
das Preisgericht gestern in Ruggell den Ent
scheid Uber das neue Sportplatzprojekt. Das
Projekt «Score» ging bei der zweiten Jurie-
rungsrunde als Sieger hervor. Zwar müssen
noch einige Anpassungen vorgenommen wer
den, doch grundsätzlich zeigte sich die Jury mit
dem bereits einmal überarbeiteten Projekt zu
frieden. Für den Vorsteher Jakob Büchel steht
der 23. September als Wunsch-Abstimmungda
tum fest. Seite 3
«Antennen bitte nicht in
Wohngebieten!»
Wir leben in einer modernen Zeit. Und in einer
modernen Zeit wird mobil telefoniert. Dazu
müssen Sende- und Empfangsanlagen aufge
stellt werden. Das Thema ist hier in Liechten
stein zum Politikum geworden und beherrscht
in regelmässigen Abständen die Schlagzeilen.
Schädlich oder nicht schädlich - das ist hier die
Frage. Wir hörten uns in der Bevölkerung um
und fragten die Menschen, was sie von der
ganzen Diskussion halten. Die Antworten kön
nen unterschiedlicher nicht sein. Seite S
Herdenhunde zum
Schutz von Schafen
UMWELT: Künftig
sollen Hunde Schaf
herden vor Angriffen
von Wölfen und Luch
sen schützen. Der
WWF Schweiz hat die
se Woche in Bonaduz
GR ein diesbezügli
ches Pilotprojekt vor
gestellt. Der WWF Schweiz, der die Wiederan-
siedlung von Wolf und Luchs unterstützt, för
dert nun auch den Schutz gegen die beiden
Raubtiere. Beim Schafzüchter Rico Clopath in
Bonaduz werden im Pilotprojekt «WWF Her
denschutz Graubünden» während mindestens
dreier Jahre Erfahrungen mit einem Herden
hund gesammelt. Seite 29
Eine Stadt im Rausch
der Musik .
WIEN: Mit einer gelungenen Mischung aus im
perialer Tradition und aktueller Kreativität
platziert sich Österreichs Hauptstadt erfolg
reich auf dem touristischen Weltmarkt. Wiens
1,6 Millionen Einwohner wurden im vergange
nen Jahr von insgesamt 3,1 Millionen Gästen
besucht. Seiten 30 und 31
REKLAME
an
Samstag, 8. Juli 2000
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der Landes polizei
Hans-Adam II. tvirft der Polizei Unprofessionalität und Dilettantismus vor
Landesfürst Hans-Adam II.
ging gestern gegenüber Radio
L mit der Polizei unseres Lan
des hart ins Gericht. Er übte
heftige Kritik am Vorgehen der
Polizei bezüglich der Polizei
aktion gegenüber der LGT-
Bank. Er nannte diese Aktio
nen dilettantisch, also stümper
haft und unprofessionell.
Alexander Batliner
Radio L befragte unser Staatsober
haupt in Bezug auf die Polizeiaktion
gegenüber der LGT. In seinen Ant
worten übte der Landesfürst heftige
Kritik am Vorgehen der Polizei. So
führte er unter anderem aus: «Ich
muss sagen, wenn ich mir das Ganze
betrachte, dass die Polizeiaktion, die
für Schlagzeilen im In- und Ausland
gesorgt hat, recht dilettantisch ange
packt wurde. Ich bin selbstverständ
lich voll dafür, dass die Polizei hart
durchgreift. Aber ich glaube, man
muss es dann auch professionell ma
chen. Ich glaube, die Polizeiaktion
war nicht professionell. Es wäre
sinnvoller gewesen, man hätte vor
her kurz telefonisch gesagt, was man
will. Es war ja selbstverständlich,
dass man im Fall der Verhaftungen,
die vprgefallen sind, die Kontoun
terlagen der Polizei übergibt.»
Fragwürdige Aktion
Landesfürst Hans-Adam II. ging
gegenüber Radio L auch konkret
auf seine Vorwürfe ein. Er betonte:
«Was passiert ist, war eine Aktion
von 20 schwerbewaffneten Polizis
ten, die mit grossem Trara in die
Bank gestürmt sind, und dann ha
ben sie erst noch den falschen
Durchsuchungsbefehl produziert -
nämlich den für eine andere Bank,
die erst ein paar Tage später dran
gekommen ist. Dann haben sie den
richtigen Durchsuchungsbefehl
vorgezeigt. Dann sind sie weiterge-
stürmt und standen anschliessend
sprachlos vor dem Computer, weil
alle - Unterlagen elektronisch und
verschlüsselt •ycöliegen. Die Polizei
musst» erst noch das Management
bitten^ ob man die Unterlagen Uber
diese Konten haben kann. Ich fand
besonders dilettantisch, dass man
das dann noch gross an die Medien
gegeben hat, da es so konzeptlos
war. Ich glaube, man hat ein biss
chen wilden Westen gespielt und ge
funden, man muss jetzt eine grosse
Show abziehen.»
«Wir sitzen auf einer
Zeitbombe»
Landesfürst Hans-Adam II. ging
gegenüber dem Radiosender auch
auf die Abacha-Gelder ein, welche
bei der LGT sein sollen. Diesbezüg
lich sprach das Staatsoberhaupt da
von, dass die LGT auf einer Zeit
bombe sitzen würde und man sich
fragen müsste, ob man die Politik
vielleicht ändern müsste, da die
Banken den Kundennamen nicht
kennen würden. Er führte aus: «Wir
sitzen auf einer Zeitbombe. Das
Problem ist, dass wir aufgrund der
heutigen Gesetzeslage bei der Bank
letzten Endes nicht wissen, wer
hinter den Rechtsanwälten und
Treuhändern ist. Wir kennen in die
sen Fällen im Normalfall nicht den
Namen der Kunden. Das heisst, man
muss voll den Rechtsanwälten und
Treuhändern vertrauen. Da wissen
wir jetzt, dass angesehene Namen
offensichtlich nicht garantieren
können, dass nicht etwas dahinter
ist. Da muss man sich überlegen, ob
wir jetzt weiter bei dieser Politik
bleiben können. Es ist eine ungute
Sache. Wenn irgendein Treuhänder
Abacha-Gelder oder Gelder von ir
gendeinem Drogenclan angenom
men hat, haben wir keine Möglich
keit, dies nachzuprüfen. Natürlich
ist zuerst die Bank in den Schlagzei
len, wenn irgendetwas passiert, und
dies speziell, wenn man es so auf
zieht, wie es die Polizei aufgezogen
hat. Das ist eine äusserst problema
tische Situation und kann einer Bank
unglaublichen Schaden zufügen.»
Dr. Gabriel
Marxer frei
Der seit Mitte Mai wegen Ver
dachts der Geldwäscherei inhaf
tierte Landtagsabgeordnete und
Treuhänder Dr. Gabriel Marxer
ist gestern aus der Untersu
chungshaft entlassen worden.
Das Kollegium des Fürstlichen
Obergerichts gab damit einer
Beschwerde von Marxer statt,
wie das Landgericht gestern
mitteilte. Die Untersuchungs
haft sei gegen die Erteilung von
Weisungen aufgehoben worden.
Endlich Ferien!
«Ferien? Ferien! Juhui, Ferien!»
schrien die Primarschillerinnen
und -schüler gestern, als sie das
letzte Mal vor den langen Sommer
ferien aus dem Schulhaus rannten.
In sechs Wochen, am 21. August,
werden sie das nächste Mal durch
die Schulhaustüre laufen. Auch die
Viertklassier der Primarschule in
Nendein (Bild) mögen aber noch
gar nicht an diesen Tag denken.
Zuerst heisst es jetzt einmal Aus
schlafen, Faulenzen und in die Badi
gehen. Andere verreisen ins Aus
land oder besuchen einfach die
Tante. Dass man nicht unbedingt
wegfahren muss, darin sind sich die
Kinder aber einig. Im Land gibt es
schliesslich auch viel Tolles zu erle
ben. Einige Gemeinden und Vereine.
organisieren Ferienprogramme für
die «Daheimgebliebenen», und am
Ende der Ferien wird erst noch der
Staatsfeiertag gefeiert. (Bild: bak)
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Osterreich entschädigt NS-Zwangsarbeiter
WIEN: Das österreichische Parla
ment hat am fireitag einstimmig der
Einrichtung eines «Versöhnungs
fonds» zugestimmt, der den 150 000
noch lebenden Opfern des NS-Re-
gimes zugute kommen soll.
In den Fonds mit einem Umfang
von etwa sechs Milliarden Schilling
sollen öhnlich wie in Deutschland
der Staat und Unternehmen einzah
len, die von der Zwangsarbeit profi
tiert haben. Der amerikanische Op
feranwalt Ed Fagan kritisierte das
in seinen Augen unzureichende Ge-
setzjund sagte, die Sammelklage in
den USA werde aufrechterhalten.
Einstimmig verabschiedet
Das vom'Nationalrat verabschie
dete Gesetz sieht vor, dass Sklaven-
arbtitcr in SlS-Lagern einen Betrag
von; 105000 Schilling erhalten. In
der/Industrie eingesetzte Zwangs
arbeiter sollen mit 35000 Schilling
entschädigt werden, bei Zwangsar
beit in der Landwirtschaft sind es
20000 Schilling. Seite 35
Tennis der Extraklasse
Sampras im Wimbledon-Final gegen Ralter
Pete Sampras hat in Wimbledon sei
nen 27. Sieg in Serie auf dem «heili
gen» Rasen gefeiert. Im Halbfinal
eliminierte der Titelverteidiger den
Qualiflkanten Wladimir Woltsch-
kow (WRuss) mit 7:6 (7:4), 6:2 und
6:4 und trifft im Endspiel nun auf
den Australier Patrick Rafter,
der mit 7:5,4,*6,7:5,46, &3 Andre
Agassi ausgeschaltet hat.
Pete Sampras steht in Wimbledon
vor seinem 3. T\irniersieg in Folge
und dem 13. Grand-Slam-Sieg ins
gesamt. Gewinnt der Amerikaner
gegen Rafter wäre er damit alleini
ger Rekordhalter vor dem Austra
lier Roy Emerson.
Für Verlierer Waldimir Woltsch-
kow hat sich der Verstoss in die
Halbfinals trotz der Niederlage ge
lohnt. Der Weissrusse verdient mit
rund 310 000 Dollar mehr Preisgeld
in Wimbeidon als bisher in seiner
ganzen Karriere, zudem wird er sich
in der Weltrangliste von Position
237 ungefähr auf den 70. Rang ver
bessern. Seite 19
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