18 Freitag, 7. Juli 2000
Wirtschaft
i
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
SairGroup an der Börse
auf Jahrestief
ZÜRICH: Die Aktien der SairGroup haben
gestern ihren Sturzflug fortgesetzt. Kurz nach
Handeisbeginn notierten sie auf dem Jahrestief
von 261 Franken. Bis am frühen Nachmittag er
holten sie sich allerdings deutlich. Am Vor
abend hatte die Börse den Rücktritt von Swiss-
air-Chef Jeffrey Katz mit einem Kursenein
bruch von 1,5 Prozent auf 270 Fr. quittiert. Am
Donnerstagmorgen setzten die Papiere der
SAir-Group den Sinkflug fort. Kurz nach 09.00
Uhr waren sie sogar auf das Jahrestief von 261
Franken gesunken. Zum Vergleich: Im Januar
hatten sie das Jahreshöchst von 355,50 Fr. er
reicht. Börsenhändler beurteilten die Aussich
ten der Gruppe teilweise negativ.
OPEC-Chef: |s wird
nicht mehr Ol gefördert
CARACAS: Der Präsident der Organisation
Erdöl exportierender Staaten (OPEC), Venezu
elas Energie-Minister Ali Rodriguez, hat einsei
tige Erhöhungen der Förderungsmenge durch
OPEC- Mitglieder über vereinbarte Quoten
hinaus ausgeschlossen. Rodriguez wies damit
am Mittwoch (Ortszeit) in Caracas Berichte
über ein entsprechendes Vorhaben von Saudi-
Arabien zurück. «Kein Land hat vor, die Pro
duktion einseitig zu erhöhen», erklärte Rodri
guez. «Wir (OPEC-Mitglieder) stimmen alle
wie seit jeher darin überein, dass alle Entschei
dungen gemeinsam und einstimmig sowie nach
vorheriger Beratung getroffen werden müs
sen». Die angebliche Erhöhung der Produktion
in Saudi-Arabien sei nicht erfolgt, sagte Rodri-
quez weiter. Saudi-Arabien wollte Medienbe
richten zufolge seine Produktion angeblich um
500000 Barrel (je 159 Liter) täglich erhöhen,
um den auf rund 30 US-Dollar angestiegenen
Ölpreis um fünf Dollar herunter zu drücken.
Die OPEC strebt aus Gründen des Markt'
gleichgewichts einen Preis zwischen 22 und 28
Dollar pro Barrel an.
Weniger Arbeitslose
in Deutschland
NÜRNBERG: In Deutschland ist die Zahl der
Arbeitslosen im Juni auf 3,7 Millionen gesun
ken. Insgesamt waren 3 724 300 Arbeitslose re
gistriert. Das sind 64 000 weniger als im Mai und
fast 214 000 weniger als vor einem Jahr. Die Ar
beitslosenquote sank binnen Monatsfrist von
9,3 auf 9,1 Prozent, wie die deutsche Bundesan
stalt für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg
mitteilte. Im Vergleich zu den Veränderungen
von April bis Mai hat sich die Entspannung auf
dem Stellenmarkt im Juni verlangsamt. Als
Grund für den gebremsten Rückgang der Ar
beitslosigkeit nennen Experten den Beginn der
Sommerferien in mehreren Bundesländern. Im
Juni vergangenen Jahres waren knapp 3,94 Mil
lionen Arbeitslose registriert. Im Jahr davor et
was mehr als vier Millionen.
Fielmann will weiter
wachsen
HAMBURG: Der Brillenhersteller Fielmann
AG will im laufenden Geschäftsjahr Umsatz
und Ertrag weiter steigern. Für das Jahr 2000 sei
ein Steigerung des Gesamtumsatzes um zehn
Prozent auf 1,4 Milliarden Mark geplant. Der
Vorsteuergewinn werde voraussichtlich auf 137
Millionen Mark von 122,3 Millionen Mark im
Vorjahr ansteigen, sagte der Vorstandschef
Günther Fielmann auf der Hauptversammlung
in Hamburg laut Redemanuskript. Das Ergeb
nis nach Steuern solle im laufenden Jahr auf 76
Millionen Mark nach 64 Millionen Mark im Jahr
1999 anwachsen. Für das kommende Jahr prog
nostizierte Günther Fielmann einen einen Ge
samtumsatz in Höhe von 1,6 Milliarden Mark.
Bis 2003 sei dann ein Umsatz von zwei Milliar
den Mark geplant, sagte er. Bei organischem
Wachstum werde mittelfristig mit einem Ge
winn von 200 Millionen Mark und einem Nach-
steuer-Ergebnis in Höhe von 120 Millionen
Mark gerechnet. Die Vorzugsaktien des Unter
nehmens sollen nach Fielmanns Angaben durch
die Hauptversammlung in Stammaktien umge
wandelt werden. Zurzeit gehörten noch sämtli
che Stammaktien der Familie Fielmann. Nach
der Umwandlung werde es 21 Millionen
Stammaktien geben, sagte Fielmann. Die
Marktkapitalisierung im M-Dax werde dann
nach derzeitigem Kurs bei 1,4 Milliarden Mark
liegen. Fielmann ist neben Deutschland in der
Schweiz, Österreich und den Niederlanden ver
treten. In den kommenden drei bis fünf Jahren
will der Branchenführer in diesen drei'Ländern
einen Umsatz von 400 Mio. DM erwirtschaften.
1
Unternehmen in der EU
VW-Konzern zu rund 140 Mio. Franken Busse verurteilt
LUXEMBURG: Der VW-
Konzern ist vom Europäischen
Gerichtshof in erster Instanz
zu einer Geldbusse von 90 Mil
lionen Euro (rund 140 Mio. Fr.)
verurteilt worden, weil er deut
sche Kunden am Kauf von
preisgünstigeren VW-Autos in
Italien hinderte.
Volkswagen habe gegen die Regeln
des freien Binnenmarktes Verstös
sen, teilte das Gericht am Donners
tag in Luxemburg mit. Die EU-
Kommission hatte ursprünglich ei
ne Strafe von 102 Millionen Euro
verlangt. Auch das verminderte
Strafgeld bleibt allerdings das bis
her höchste gegen ein einzelnes Un
ternehmen in der EU.
Das Gericht erkannte den Be-
schluss der Kommission grundsätz
lich an. Volkswagen habe besonders
schwer gegen den freien Warenver
kehr Verstössen. Wegen der Bedeu
tung als Europas grösster Autokon-
zern werde diese Zuwiderhandlung
noch weiter verschlimmert.
Die Verringerung der Busse wur
de damit begründet, dass die Kom
mission nicht ausreichend nachwei
sen konnte, dass die Verstösse von
VW mehr als drei Jahre (von 1993-
1996) dauerten. Ausserdem wurde
der EU-Kommission vorgeworfen,
die Höhe der geplanten Strafe
schon vor dem endgültigen Be-
schluss an die Presse gegeben zu ha
ben. EU-Wettbewcrbskommissar
Mario Monti zeigte sich in Brüssel
zufrieden über die Luxemburger
Entscheidung: «Dieser Beschluss ist
eine gute Nachricht für die europäi
schen Verbraucher», sagte er.
Die Kommission kündigte an,
noch in diesem Jahr ähnliche Ver
fahren gegen DaimlerChrysler und
Der deutsche Automobilbauer VW muss das bisher höchste Strafgeld eines Unternehmens in der EU bezahlen.
Opel wegen Marktabschottung ab-
zuschliessen. Beobachter erwarten
im Fall DaimlerChrysler ein mögli
cherweise noch höheres Strafgeld.
Schweizer Kunden nicht
benachteiligt
Laut dem Gericht hat VW Ver
tragshändler in Italien davon abge
halten, IJndküpden in Deutschland
und Österreich zu beliefern. So ha
be das Unternehmen die Beliefe
rung der Händler in Italien be
schränkt und Verkaufsprämien nur
gezahlt, wenn die. VW- und Audi-
Autos auch in Italien verkauft wur
den. Für Kunden in Deutschland
und Österreich war der Direktkauf
in Italien Anfang der 90er Jahre be
sonders günstig, weil wegen der
schwachen Lira die Autos dort bis
zu 30 Prozent billiger waren.
In der Schweiz hatte die Wettbe
werbskommission (Weko) dem
VW-Konzern keine kartellgesetz
widrige Benachteiligung von
Schweizer Kunden im Ausland
nachweisen können. Sie stellte
Mitte Mai fest, dass die Preisunter
schiede für Neuwagen zwischen der
Schweiz und der EU im Abnehmen
begriffen seien.
Die Volkswagen AG, die mit ihrer
Klage gegen die Kommission die
Aufhebung des Bussgeldes zu errei
chen suchte, kündigte am Donners
tag an, dass sie prüfen wolle, ob sie ge
gen das Urteil Rechtsmittel einlegen
will. Sie hat dafür zwei Monate Zeit.
VW hat die Busse noch nicht bezahlt,
sondern lediglich eine Bankbürg
schaft hinterlegt. Der Kurs der VW-
Aktie reagierte kaum auf das Urteil.
Am frühen Nachmittag wurde die
Aktie im Xetra-Handel für 40,90 Eu
ro gehandelt und lag damit ähnlich
wie der Gesamtmarkt um rund 0,2
Prozent unter dem Vortagesschluss.
Migros auf Wachstumskurs
ZÜRICH: Die Migros sieht sich
nach den ersten sechs Monaten auf
Wachstumskurs. In ihrem Jubiläums
jahr zum 75-jährigen Bestehen hät
ten alle Konzernbereiche im ersten
Halbjahr zugelegt, teilte die Num
mer eins im Schweizerischen De
tailhandel am Donnerstag mit.
Die Migros-Genossenschaften hät
ten um 3,6 Prozent zugelegt, die
Globus-Gruppe sei um 4,0 Prozent
gewachsen und die Produktionsbe
triebe hätten sich um 9,3 Prozent
gesteigert, teilte die Migros weiter
mit. An der ersten Sitzung unter
dem neuen Präsidenten Claude
Hauser habe die Verwaltung des
Migros-Genossenschafts-Bundes
(MGB) die Departementszuteilung
vorgenommen.
Peter Everts betreue als Präsi
dent weiterhin das Departement
Koordination, Kultur und Soziales,
Gis&le Girgis stehe weiterhin den
Bereichen Marketing & Informati
onssysteme vor. Ebenfalls keine
Veränderung gibt es bei Anton
Scherrer, der als Vizepräsident dem
Departement Industrie & Logistik
vorsteht. Jörg Zulauf übernimmt
neu das Departement Finanzen.
Mario Bonorand steht neu dem De
partement Handels- & Dienstleis
tungsunternehmen inklusiv Globus
vor.
Mehr Passagiere
Das Passagieraufkommen in
Europas Luftverkehr nimmt
weiter stark zu. Im Mai gab es im
Vergleich zum Voijahresmonat
ein Plus von 10,7 Prozent, wie
die Vereinigung Europäischer
Fluglinien (AEA) am Donners
tag mitteilte. Innerhalb Europas
und auf der Nordatlantik-Route
lag der Zuwachs sogar über 11
Prozent. Dabei habe die Kapa
zität nur um 4 Prozent zugenom
men, schreibt die AEA.
Erfolg führt zu Engpässen
Telecom FL: Jubiläumstelefonkarte der Migros ist sehr beliebt
REKLAME
Die phoneCARD der Telecom FL
erfreut sich grosser Beliebtheit.
Letzter Coup: Das Jubiläums-An-
gebot der Migros.
Mit dieser Telefonkarte kann güns
tig von jedem Telefonanschluss in
der Schweiz mit CHF150.-Telefon
wert zum Jubiläumsverkaufspreis
von 75.- in die ganze Welt telefo
niert werden.
Dieses verlockende Angebot hat
zu einer derart gesteigerten Nach
frage geführt (bereits wurden meh
rere zehntausend Karten verkauft)
dass die erwarteten Gesprächsprog
nosen schlicht in den Schatten ge
stellt wurden.
Engpass
Diese Tatsache hat zu einem Eng
pass bei der Systemverfügbarkeit
und damit zu einigen fehlgeschla
genen Anrufversuchen und ärgerli
chen Wartezeiten jeweils zu den
Spitzenzeiten geführt. Dazu gesellte
sich die Tatsache, dass noch immer
einige Telefonapparate (v.a.zu Hau
se) in der Schweiz auf Impulswahl
geschaltet sind, obwohl diese Töne
beim Wählen aussenden könnten.
Die Fachkräfte von Telecom FL ar
beiten auf Hochtouren, damit die
phoneCARD Kunden wieder zu je
der Zeit reibungslos telefonieren
können.
w
MM
15 JAHRE ANS ANN
?; MIGROS
' tiefet
Fortuna.
Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 6. Juli 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.44*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 101.37*
o
CENTRUM BANK
Die «phoneCard» der Telecom FL erfreut sich grosser Beliebtheit.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 6. Juli 2000
Kategorie A (thesaurlerend)
Ausgabepreis: € 60.40
Rücknahmepreis: € 59.14
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 59.40
Rücknahmepreis: € 58.15
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelln (Liechtenstein) AQ
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz