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Freitag,
7. Juli 2000/Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 153
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Online-Extra
Dot-com wird
Wirklichkeit
Das Dot-com-Geschäftsmo-
deli StarOffice kann kostenlos
aus dem Web heruntergeladen
werden. Seite 33
Freitag
Englisch als erste
Fremdsprache
Das neue Fremdsprachenkonzept an den Liech
tensteiner Schulen wird von den Schülerinnen
und Schülern und den Lehrpersonen positiv be
urteilt. Diese Schlussfolgerung nach vier Jahren
Unterricht wurde gestern anlässlich einer Me
dienorientierung in Vaduz gezogen. Als beson
ders motivationsfördernd wurde der Einsatz
von englischsprachigen Assistenten und compu-
terunterstütztem Lernen bezeichnet. Seite 3
Rüstzeug für das
Berufsleben erarbeitet
TRIESEN: Rund 125 junge strahlende Gesich
ter - vielleicht sollte man die der Eltern und
Lehrmeister/-innen auch dazu zählen - trafen
gestern Abend im Triesner Gemeindesaal ein.
Die liechtensteinische Gewerbe- und Wirt
schaftskammer (GWK) freute sich mit den Ab
solventinnen und Absolventen über die zahlrei
chen Fähigkeitsausweise, die sie in feierlichem
Rahmen übergeben durfte. Seiten 5 + 6 + 7
Seit Generationen im
Familienbesitz
Mit der Volksblattserie «Alte Häuser und ihre
Bewohner» wird heute an einem weiteren Ort
im Berggebiet Station gemacht. Das Alpen-Ho-
tel Malbun wurde 1908 erbaut und ist seit Ge
nerationen im Familienbesitz. Gegenwärtig
läuft der sanfte Ablösungsprozess von den Se
nioren Elsa und Jakob Vögeli zu Vibeke und
Karlheinz Vögeli. Seite 13
30 Jahre Einsatz für
den Finanzplatz
Liechtenstein als at
traktiver Finanzplatz
boomt weiter - er hat
in den vergangenen
Jahrzehnten eine
enorme Entwicklung
erfahren. Mittlerweile
rangieren die drei äl
testen Bankinstitute unter den 30 grössten Ban
ken der Schweiz. Basis für diese erfreuliche Ent
wicklung waren politische Stabilität, die enge
Verbundenheit mit der Schweiz und die libera
le Gesetzgebung. Der Bankenverband Liech
tenstein feiert dieser Tage sein 30-jähriges Ju
biläum. Im aktuellen Jahresbericht, der gestern
präsentiert wurde, zieht der Verband ein Resü
mee und präsentiert neueste Zahlen. Seite 19
Kohl nennt Spender
wieder nicht
BERLIN: Alt-Kanzler Helmut Kohl weigert
sich unter Berufung auf sein Ehrenwort weiter
hin beharrlich, mit seinem profunden Wissen
über interne Vorgänge die CDU-Spendenaffäre
aufzuklären. Auch bei seiner zweiten Verneh
mung vor dem Untersuchungsausschuss des
Bundestags lehnte es der ehemalige CDU-Vor
sitzende am Donnerstag in Berlin ab, die Na
men der Spender zu nennen, von denen er in
den neunziger Jahren illegal rund zwei Millio
nen Mark annahm. Auch die Vernehmung von
zwei ehemaligen Siemens-Managern konnte
das Rätsel der schwarzen Konten der Bundes-
CDU in der Schweiz nicht lösen. Seite 39
«Inhalt muss sich ändern»
Landtagspräsident und Regierungschef weisen Brief des Fürstenhauses zurück
Landtagspräsident Peter Wolff
und Regierungschef Mario
Frick weisen den Brief des Für
stenhauses zur Verfassungs-
Problematik zurück. Es gehe
nicht um Personen sondern um
Inhajte, wurde von beiden Sei
ten betont. Demgegenüber er
klärte das Initiativkomitee in
einer Pressemitteilung, dass es
ihre Aktivitäten vorderhand
aussetzen werde.
Alexander Batliner
Von Seiten der Politik wurde gestern
der Brief des Landesfürsten zum
weiteren Vorgehen in der Verfas
sungsfrage zurückgewiesen. Sowohl
Regierungschef Mario Frick als auch
Landtagspräsident Peter Wolff er
klärten auf Anfrage des Volksblatts,
dass es nicht um Personen, sbndern
um Inhalte gehe. Wenn der Landes
fürst nicht bereit sei, die Inhalte zu
ändern, würden auch keine neuen
Personen keinen Fortschritt bringen.
Der Landtagspräsident betonte: «Es
kommt nicht auf die Personen oder
auf die jetzige Verfassüngskommissi-
on an, sondern auf den Inhalt. Wenn
der Fürst uns natürlich sagt, wie er
verschiedentlich auch in der Öffent
lichkeit kundgetan hat, das Fürsten
haus sei nicht bereit, von seinen Vor
schlägen in irgendeiner Weise
abzugehen, dann wird es mit jeder
Verfassungskommission, die an de
mokratischen Werten festhält,
schwierig seih.» Der Landtagspräsi
dent kündete auch an, dass die Auf
gabe der Verfassungskommission
kurz vor der Vollendung stehe. Er
betonte: «Die jetzige Verfassungs
kommission wartet nur noch auf das
Vorliegen der restlichen beiden Gut
achten ab und wird dann einen Ab
schlussbericht an den Landtag er
statten. Damit wird ihre Aufgabe be
endet sein. Ob der neu zu wählende
Landtag im nächsten Jahr wieder ei
ne Verfassungskommission bestellt
oder nicht, das weiss ich nicht. Ich
glaube, dass die'vorliegende Annah
me des Fürsten, dass es mit dem neu
zu wählenden Landtag und der vom
Landtag neu- zu wählenden Regie
rung leichtermöglich sein werde,Zu
stimmung zu seinen Verfassungsän
derungsvorschlägen zu finden, geht
von einer irrigen Annahme aus -
nämlich vonjder Annahme, es hänge
alles von dSJr handelnden Personen
ab.» :
Regierungschef begrüsst
Verschiebung
Regierungschef Mario Frick äus
serte sich auf Anfrage auf ähnliche
Art und Weise wie der Landtags
präsident. Mario Friclf begrüsst in
erster Linie die Verschiebung einer
möglichen Abstimmung. Er betont:
«Die Kernaussage ist, dass der Fürst
die Landtagswahlen abwarten wird.
Das begrüsse ich, da wir heute in ei
ner extrem schwierigen Situation
sind. Es wäre schädlich für unser
Land, wenn in einer Zeit, in welcher
. wir uns wehren müssen, intern noch
grössere Diskussionen und beson
ders eine Volksabstimmung durch
geführt würden.» Der Regierungs
chef weist aber wie der Landtags
präsident auch den Vorwurf des
Fürsten an die jetzige Verfassungs
kommission zurück. Er führt aus:
«Ich meine, dass die jetzige Verfas
sungskommission sehr kooperativ
und sehr korrekt war und vor allem,
dass sie auch die Meinung des Land
tages widerspiegelt. Es ist ein Irr
glauben zu meinen, dass es einen
Unterschied zwischen Kommission
und Gesamtlandtag gibt. Mich über
rascht diese Aussage.»
Initiativkomitee setzt
Aktivitäten aus
Das Initiativkomitee, welches bei
einer Ablehnung des Verfassungs
vorschlages eine Volksinitiative lan
ciert hätte, betonte gestern in einer
Pressemitteilung, dass es seine Akti
vitäten vorderhand aussetzen wer
de und sie erst wieder aufnehme,
wenn es in der neuen Amtsperiode
von Landtag und Regierung doch
zu keiner Einigung in der Verfas
sungsfrage komme. Zudem begrüs
se das Initiativkomitee die Ent
scheidung des Fürstenhauses. Das
Initiativkomitee führt aus: «Wie aus
einem dritten Rundschreiben des
Landesfürsten und des Erbprinzen
an alle liechtensteinischen Haushal
te hervorgeht, werden Entscheidun
gen über geplante Abänderungen
unserer Verfassung im Sinne der
Vorschläge des Fürstenhauses nicht
mehr von der heute noch im Amt
befindlichen Regierung bzw. vom
derzeit amtierenden Parlament ge-
fasst. Das Fürstenhaus wird die Ge
spräche Uber den Verfassungsent
wurf erst wieder <mit der neuen Re
gierung und dem neuen Landtag>
aufnehmen. Das Initiativkomitee
(in Gründung), das bei einer Ableh
nung des Verfassungsvorschlages ei
ne Volksinitiative lanciert hätte, be
grüsst die nun getroffene Entschei
dung des Fürstenhauses... Das In
itiativkomitee hat daher in Abspra
che mit dem Fürstenhaus beschlos
sen, seine Aktivitäten vorderhand
auszusetzen und erst v \Weder aufzu
nehmen, wenn es in der neuen
Amtsperiode von Landtag und Re
gierung - entgegen den Erwartun
gen des Fürstenhauses - doch-zu
keiner Einigung in der Verfassungs
frage kommt.»
WM 2006 In
Deutschland
Mit dem Zuschlag für die Ausrich
tung der Weltmeisterschaft 2006
hat der Deutsche Fussball-Bund
(DFB) in Zürich einen grossen Tri
umph errungen. Als FIFA-Präsident
Joseph Blatter um 14.07 Uhr in der
Messe Zürich mit den Worten «The
winner is Deutschland» das Ergeb
nis bekannt gab, brach grosser
Jubel bei den DFB-Vertretern aus.
Nach dem Votum der Exekutivkom
mission des Internationalen Fuss-
ball-Verbandes (FIFA), das nach
dem vorherigen Ausscheiden von
Marokko und England im entschei
denden Wahlgang mit 12:11 der
deutschen Bewerbung den Vorzug
vor Südafrika gab, wird der DFB
zum zweiten Mal nach 1974 eine
WM- Endrunde ausrichten.
Seiten 22,23
Abkommen für St. Gallen besonders wichtig
Rückübernahmeabkommen CH-A-FL für Grenzkanton St. Gallen «von wesentlicher Bedeutung»
ST. GALLEN: Das neue Rücküber-
nahmeabkommen zwischen der
Schweiz, Österreich und dem Fürs
tentum Liechtenstein sei für den
Kanton St. Gallen «von wesentli
cher Bedeutung», heisst es in einer
Mitteilung des Justiz- und Polizei
departements vom Donnerstag.
Die Schweiz will sich mit dem am 3.
Juli in Bern unterzeichneten Ab
kommen besser gegen illegal Ein
reisende schützen. Auch Zwangs
ausschaffungen werden erleichtert.
Das Abkommen soll Anfang 2001 in
Kraft treten. Der Unterzeichnung
wohntej auch
Justiz- und pD
Keller-Suttej" b:
Der ] Sta^t!
lie neue St. Galler
izeidirektorin Karin
Rückübernahr»
dritter Staatenjwelche nachweislich
illegal die Grenze passiert haben. Er
erlaubtes, illegal (ohne gültige Pa
piere) dinge eilte Personen künftig
leichten unc vermehrt nach Öster
reich zurücl zuführen, so das. Justiz-
und Pobzeiaepkrtement.
Neu werde nur noch darauf abge
stellt, ob eine in die Schweiz einrei-
ertrag regelt die
ie von Angehörigen
sende Person die schweizerischen
Vorraussetzungen - vor allem das
Visum - erfülle. Bisher wurde keine
illegale Einreise angenommen,
wenn die Einreise über ein Zollamt
geschah, auch wenn der Zoll nicht
mit Grenzwachtbeamten besetzt
war.
Das Abkommen sei für den
Grenzkanton St. Gallen besonders
wichtig, heisst es. Der Vertrag ent
hält im Weiteren Bestimmungen
Uber die Durchbeförderung von
Angehörigen dritter Staaten. Zu
dem regelt er - wie das bisherige Ab
kommen mit Österreich - die gegen
seitige Übernahme von Staatsan
gehörigen der Vertragsländer.
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