Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Donnerstag, 6. Juli 2000 13
Nachrichten
Miracle-Software:
Kampf gegen Probleme
LANGENTHAL: Erst waren die Miracle-Soft-
ware-Entwickler die Lieblinge der Anleger. Der
Aktienkurs verfünffachte sich. Dann wurden An
laufschwierigkeiten bekannt - und der Kurs sack
te wieder um 75 Prozent ab. Produkteverbesse
rungen und eine Inseratekampagne sollen jetzt
die Wende bringen. Die Software-Entwicklerin
Miracle kämpft mit Problemen. Bei der Kund
schaft läuft die grundlegend neue Systemsoft
ware Miracle xrp nicht überall wunschgemäss. In
tern fordert der innert Jahersfrist auf 350 Be
schäftigte fast verdoppelte Personalbestand die
Organisation und die Kosten drohen zu explodie
ren. Beides widerfährt jungen, stark wachsenden
Unternehmen häufig. Zahlen zur aktuellen Ent
wicklung konnte Miracle-Leiter Peter Schupbach
am Mittwoch vor den Medien nicht geben. «Wir
informieren Ende August.» Das 4. Quartal 2000
sollte jedoch keinen Verlust mehr bringen. «Das
ist eine Prognose aus heutiger Sicht, keine Bud
getvorgabe», präzisierte Schupbach. Erfahrungs-
gemäss sei das 2. Halbjahr viel umsatzstärker. Für
das 1. Quartal waren noch 16,6 Mio. Fr. Verlust
ausgewiesen worden, bei 6,9 Mio. Fr. Umsatz.
1999 schloss Miracle mit 14,7 Mio. Verlust bei 33
Mio. Fr. Umsatz. Ein Grund für die schlechteren
Zahlen im 1. Quartal waren Sonderrückstellun
gen von 6,5 Mio. Franken, um Mängel der Soft
ware für Erstkunden zu beheben.
Supergewinn für Shell
BERN: Shell hat 1999 in der Schweiz den Gewinn
um 79,1 Mio. auf 108,9 Mio. Franken gesteigert.
Dies sei aber grösstenteils auf Lagergewinne und
die Auflösung von Reserven der Warenbewer
tung zurückzuführen, teilte die Firma in einem
Communiqug mit. Die 1999 angefallenen Lager
gewinne seien im Hinblick auf den am 1. Mai er
folgten Verkauf der Raffinerie Cressier NE nicht
als Warenlager-Bewertungsreserven ausgewiesen
worden, sondern würden direkt in der Betriebs
rechnung erscheinen. Zudem habe man auch be
stehende Warenlager-Bewertungsreserven teil
weise aufgelöst. Im letzten Geschäftsjahr seien
die Rohöl- und Produktepreise gestiegen und die
Raffineriemargen gesunken. «Rotz diesen er
schwerten Rahmenbedingungen können wir von
einem erfolgreichen Geschäftsjahr sprechen», re
sümierte Mario Tonini, Country Chairman von
Shell Schweiz. Das gute Ergebnis sei wohl vor al
lem auch auf Effizienzsteigerungen innerhalb
von Shell Europa zurückzuführen. Der Verkauf
von Mineralölprodukten sei 1999 insgesamt
leicht zurückgegangen. Insgesamt seien 4,1 Mio.
Kubikmeter verkauft worden (1998: 4,2 Mio.).
Aufgrund der höheren Produktepreise hätten
sich aber die Umsatzerlöse dennoch um rund acht
Prozent auf 2,6 Mrd. Franken erhöht.
Swissair-Chef Jeffrey
Katz demissioniert
ZÜRICH: Jeffrey G. Katz, der Präsident und
Firmenchef der Swissair verlässt nach dreiein
halb Jahren die Schweizer Fluggesellschaft. Er
nimmt in den USA eine neue Tätigkeit im E-
Business an. Philippe Bruggisser, der Chef der
SAirGroup, übernimmt vorerst die Führungs
verantwortung für die Swissair. Wie die SAir
Group am Mittwoch bekannt gab, wird die Kon
zernleitung zusätzlich durch Paul Reutlingen
den designierten Chef der französischen Gesell
schaften, und Christoph Müller, den designier
ten CEO der Sabena, ergänzt.
Fusion von AOM, Air
Liberte und Air Littoral
BRÜSSEL: Die BrUsseler Wettbewerbshüter
untersuchen die Fusion der französischen SAir-
Partner AOM, Air Littoral und Air Libert6. Die
EU-Kommission gab die Einleitung der Routi
nekontrolle am Mittwoch bekannt. Die drei
französischen Fluggesellschaften AOM, Air Lit
toral und Air Libertö sollen im Zuge der Fusion
zu einer Gesellschaft der von SAir geführten
Qualiflyer Group zusammengefasst werden.
SAir hält an AOM und Air Littoral je 49 Pro
zent. Der Rest gehört der Finanzierungs-Hol-
ding Marine-Wendel, die zudem Air Libertd
kontrolliert. Gemäss Kommissionsmitteilung ist
vorgesehen, dass AOM die Gesamtheit der von
Marine-Wendel kontrollierten Participations
Alronautique, der Beteiligungen im Zugver
kehr, übernimmt. Damit käme auch die Air
Libertd, an der die SAir Group bisher keine
direkte Beteiligung besitzt, unter die gemein
same Kontrolle von SAir und Marine-Wendel.
Im Rahmen der Wettbewerbsprüfung können
Dritte innert zehn Ibgen Stellungnahmen bei
der EU-Kommission einreichen.
seit Dezember 1995
Preise für Erdölprodukte treiben Inflation in die Höhe: Druck wäre sonst wesentlich schwächer
NEUENBURG: Die drasti
schen Preiserhöhungen bei
den Erdölprodukten treiben
die Inflation in der Schweiz in
die Höhe. Im Juni belief sich
die Jahresteuerung auf 1,9 Pro
zent. Einen so hohen Wert hat
te das Bundesamt für Statistik
(BFS) letztmals im Dezember
1995 festgestellt.
Die deutlich gestiegene Inflations
rate bezeichnen die von der Nach
richtenagentur sda befragten Ana
lysten als «schlecht, aber nicht be
unruhigend». Sie begründen ihre
Einschätzung damit, dass der Infla
tionsdruck ohne die drastisch ge
stiegenen Preise für Erdölprodukte
wesentlich schwächer ausgefallen
wäre.
Der vom BFS erstmals nach den
neuen Grundlagen berechnete Lan
desindex der Konsumentenpreise
verzeichnete im Juni 2000 einen An
stieg um 0,4 Prozent gegenüber dem
Vormonat und erreichte den Stand
von 100,4 Punkten (Mai 2000 =
100). Rund drei Viertel des Index
anstiegs sind auf Preiserhöhungen
bei den Erdölprodukten zurückzu
führen.
Kein Grund zur
Beunruhigung
Innert Jahresfrist betrug die Teue
rung 1,9 Prozent, verglichen mit
Jahresraten von 1,6 Prozent im Mai
2000 und von 0,6 Prozent im Juni
1999. Ohne Heizöl und Benzin wür
de der Index im Juni 2000 lediglich
üni 0,1 Prozent ansteigen und die
Jahresteuerung 0,7 Prozent betra
gen, relativiert das BFS.
«Dies ist der Beweis dafür, dass
von einer inflationistischen Tendenz
nicht die Rede sein kann», kom
mentiert Bernard Lambert von der
Genfer Privatbank Pictet. Zudem
geht Lambert davon aus, dass sich
der «Erdöl-Effekt» in den nächsten
Monaten insofern abschwächen
werde, als der Dollar an Wert verlie
ren und der Rohölpreis wieder sin
ken durften.
Autömobilistinnen und Automobilisten müssen filr jede Tankßllung tief in die Tasche greifen. Die stark angestiege
nen Benzinpreise sind mit ein Grund ßr die hohe inflation.
Die Zunahme des Landesindexes
im Juni 2000 führt das BFS zu gut
der Hälfte auf den Anstieg der In
dexziffer für Verkehr (+2,6 Prozent)
zurücirDies sei eine Folge markan
ter Preiserhöhungen für Benzin.
Plus bei Getränken
Überfcdem^Stand der Vorerhe-
bung^^^tö^jlie Indizes für al
koholische Getränke und Tabak
(+l,4j*Prozent);, für Nahrungsmittel
und alkoholfreie* Getränke (+0,6
Prozent), für Wohnen und Energie
(+0,2; Prozent^ sowie für Hausrat
und | laufende Haushaltführung
(+0,2; Prozent), während jener für
Freizeit und Kultur praktisch stabil
blieb LÖicht dTckläufig war hinge
gen (jer^ jpdex Jßr Nachrichtenüber-
mittlün^(-0,l Prozent). In den übri
gen fünf Bedansgruppen fanden im
Benzinpreis sinkt
Saudiarabien fördert mehr Rohöl
u. r
500000 Fass pro Tag zu erhöhen.
Darauf seien die Preise in Rotter
dam unter Druck geraten, sagte Phi
lippe Cordonier, Sprecher der Erd
ölvereinigung.
Die Preise dürften seinen Anga
ben iufblge in den nächsten Wo-
chen auf dem Niveau von Mittwoch
bleiben^ das heisst bei rund 1,46
Franken für dnen Liter Bleifrei 95
und i,53 Franleri für Bleifrei 98.
Shell-SprecnerMax Kast zog die
se Sifchtweise in Zweifel. Der Preis
druck ^ Rotterdam sei nicht auf die
Ankündigung Saudiarabiens
zurückzuführen^ sagte er. Mit der
Erhöhung der Fördermenge in dem
Land wprde höchstens ein Förder
ausfall in Kuweit gedeckt.
Laut Kast handelt es sich bei der
Preisveränderung in Rotterdam
eherum einen Rückgang im Rah
men normalerSchwankungen. Län
gerfristig sei weder mit einem An-
stiegzu rechnöni'sagte er.
Der Benzinpreis war in den ver
gangenen Moijiaten um über 20 Pro
zent puf/und l£0Franken pro Liter
gestiegen. Am Mittwochvormittag
kostete das Fass Rohöl (158,98 Li
ter) tler 1 Marke Brent in London
29^ Dollar. c Am Dienstagabend
hatte es noch 29,58 Dollar gekostet,
am Montagabend 31,10 Dollar.
Berichtsmonat keine Preiserhebun
gen statt.
Höhere Teuerung bei
Importgütern
Wie das BFS weiter mitteilte, er
höhte sich das Preisniveau nach
Herkunft im Vergleich zum Vormo
nat bei den Iniandgütern um 0,1
Prozent und bei den Importgütern,
bedingt durch die höheren Preise
für Erdölprodukte, um 1,2 Prozent.
Innert Jahresfrist verzeichneten
die Iniandgüter eine durchschnittli
che Preissteigerung um 0,7 Prozent,
die Importprodukte eine solche um
5,3 Prozent.
Treibstoffpreise um 8,3
Prozent gestiegen
In der Gruppe Verkehr erhob das
BFS nur die Treibstoffpreise. Diese
REKLAME
stiegen gegenüber Mai 2000 um 83
Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr
beträgt der Preisaufschlag nicht we
niger als 26,6 Prozent. Im Bereich
Wohnen und Energie stiegen die
Heizölpreise gegenüber dem Vor
monat um 1,9 Prozent und lagen da
mit um 70,8 Prozent über dem
Stand des Vorjahres.
Freizeitbereich teurer
Für Güter im Bereich Freizeit und
Kultur waren nur schwache Preisbe
wegungen zu beobachten. Während
Fernseh- und Videogeräte etwas bil
liger wurden, zogen die Preise für
Bücher und Broschüren sowie die
Eintrittspreise für Sport- und Frei
zeitaktivitäten leicht an. Die Abnah
me der Indexziffer für Nachrichtenü
bermittlung ist auf tiefere Preise für
Telefonapparate zurückzuführen.
BERN: Mehrere Mineralölgesell
schalten haben am Mittwoch den
Benzinpreis um vier Rappen pro Li
ter gesenkt. Die Preissenkung sei
auf rückläufige Notierungen am
Rotterdamer Markt zurückzu
fuhren, hless es.
Die Migrol Genossenschaft teilte
am Mittwoch mit, der Benzinpreis
werde mit sofortiger Wirkung um
vier Rappen gesenkt. Esso, Shell,
AGIP und Ibmoil folgten dem Bei
spiel, wie sie auf Anfrage der Nach
richtenagentur sda sagten.
Saudiarabien hatte am Vortag an
gekündigt, seine Fördermenge um
am
Fortuna
HON Investment AC Vaduz
Inventarwert vom 5. Juli 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.67*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 101.45*
o
CENTRUM BANK
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 5. Juli 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 60.30
Rücknahmepreis: € 59.03
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 59.30
Rücknahmepreis: € 58.04
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG
Heilfgkreuz 49, FL-9490 Vaduz
REKLAME
REKLAME
Parti ^ppyiif»
Migrol kündigte als erste eine Preis
senkung beim Benzin an.
['przrfit]
Inventarwert vom 4. Juli 2000
l
ProfitFlwdCom/
Japan Asia Equity Fund
Yen 499'447 *
Valorennummer 1.077.148
+/* Kofnmiuion«n
profitFundComAG
HERRENGASSE 21A, P.O.BOX 1507
n? 490 VADUZ
PRNC1PAUTY Of UECHTENSTEN
LGT Anlagefonds
aktuelle Kurse
Inventirwert vom 04.07.2000
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LGTStrategy2Years
LGT Strategy 3 Years
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LGT Strategy 1 Year
LGT Strategy 2 Years
LGT Strategy 3 Years
LGT Strategy 4 Years
tal -»423 235 07 77
fax*423 2350778
lervfcsOproMundoom
uMiJ.com
995.65*
985*5*
994.05*
I020.45*
998.55*
1006.55*
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