Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Montag; 24. Januar 2000 7
Jugendliche sollen mitreden können
Erfolgreicher Workshop «Part 2000» für Jugendliche in Ruggell
Ruggell
Jugendliche in der Gemeinde
Ruggell sollen über ihre Zu
kunftsgestaltung mitreden kön
nen. Um die Anliegen und Be
dürfnisse der jungen Mitbewoh
nerinnen und Mitbewohner in Er
fahrung zu bringen, lud am Sams
tag die Kommission Jugend und
Sport zum Workshop «Part 2000»
ein.
Ingrid Delacher
Die Kommission Ju
gend und Sport, Rug
gell (Vorsitzende: Ma
rie-Louise Stoffel-
Büchel, Mitglieder:
Gemeinderat Alex
Biedermann, Jugend-
raum-Team Koordina
tor Thomas Stamm, Elisabeth Aügsbur-
ger, Mario di Benedetto) veranstaltete
den Workshop Part 2000 im Auftrag des
Gemeinderates Ruggell. Die Veranstal
tung am Samstag fand in Zusammenar
beit mit dem Amt für Soziale Dienste,
dem Kinder- und Jugenddienst Schaan,
Ludwig Frommelt und CREaKTIV
Hansjörg Frick, Balzers.
Was bedeutet Part 2000?
Was bedeutet nun Part 2000? Der
Name steht für Partizipation: Jugendli
che sollen mitreden und mitplanen kön
nen, welche Angebote für die Freizeit
gestaltung die Gemeinde Ruggell in
Zukunft zur Verfügung stellen soll. Die
(Teenager können sich als Einzelperso
nen oder als Gruppe, wie zum Beispiel
as Jugendraum-Team Ruggell an dem
rojekt beteiligen. Der Name Part 2000
15-jährige Mädchen diskutieren Uber das Thema «Probleme der Jugendlichen im
Land». (Bilder: Ingrid Delacher)
Mädchen zwischen 12 und 14 zählen ihre Freiszeitlieblingsbeschäftigungen auf.
Kino, einkaufen, fernsehen, lesen, Musik hören, telefonieren... die Liste ist lang.
steht auch dafür, dass das Projekt aus
verschiedenen Teilen besteht, die dann
wie ein Puzzle zusammen ein Bild erge
ben.
200 Einladungen wurden an die Ein
wohnerinnen und Einwohner Rug-
gells zwischen 12 und 17 verschickt. 25
Mädchen und Burschen folgten dem
Aufruf an dem Workshop teilzuneh
men. Die 5 Themen über die diskutiert
und in verschiedenen Altersgruppen
je 15 Minuten Brainstorming gemacht
wurde, lauten: «Toll finde ich in Rug
gell...», «Schlecht finde ich in Rug
gell...», «Meine liebste Freizeitbe
schäftigung ist...», «In Ruggell fehlt
mir für Jugendliche» und «Das grösste
Problem unter und Jugendlichen
ist...».
Am Ende der 15-minütigen Ideen-
sammlung wurden die Ideen auf Puzz
lestücke geschrieben. Jede Gruppe
machte sich zu allen der 5 Themen Ge
danken und präsentierte dann das Er
gebnis den anderen Gruppen und
Gruppenleitern.
Zusammen wurden Schwerpunkte
gesetzt und die kurz-, mittel-, und lang
fristige Realisierbarkeit besprochen.
Der Workshop Part 2000 ist nur ein
Baustein, neben Befragungen des Ju
gendraum-Teams, Erwachsenen, Um
frage bei Jugendvereinen, Arbeit in der
Jugendkommission.
Der Gemeinderat Ruggell hat sich
zum Ziel gesetzt, die Wünsche und Be
dürfnisse der Jugendlichen für die Frei
zeitgestaltung zu erfahren und diese in
kurz-, mittel- und langfristige Realisier
barkeiten umzusetzten.
Zum Workshop eingeladen waren auch Buben und Mädchen ab 12 Jahren. Die jungen Ruggeller auf unserem Bild hier disku- Im Brainstorming wurden Ideen und Wünsche aufgelistet. Die 16-Jährigen beispielsweise
' Herten unter anderem über das Thema « Was ist schlecht in Ruggell»? sähen gerne eine Disco für Jugendliche oder ein Internetkaffee in Ruggell.
Gesang, Frohsinn, Gemütlichkeit
Kilbe-Konzert des Männerchors Nendeln am Samstagabend
Das traditionelle Kilbe-Konzert des
Männerchors Nendeln lockte wiede
rum viele Gäste am Samstagabend in
den Nendler Schulhaussaal. Mit einem
Marsch eröffneten Rudolf Frick auf der
Zither und Christan Kindle auf der Gi
tarre den buntgemischten Unterhal
tungsabend, gefolgt von der stim
mungsvollen Darbietung des Männer
chors «Heut ist ein Fest».
/ '
j Theres Matt
Vereinspräsident Pius Batliner begrüss-
te die Sangesfreunde, unter ihnen Vor
steher Gregor Ott und Pfarrer Adriano
Burali, und bedankte sich für die Unter
stützung der Passivmitglieder sowie der
Gemeinde, besonders auch beim Diri
genten Manfred Biedermann für die in-
Jtensive Konzert-Vorbereitung und bei
Franz Kranz für das in vielen Stunden
erstellte Bühnenbild, das allgemein lo
bende Anerkennung fand. Mit viel Bei
fall begrüsste ein frohgestimmtes Publi
kum die 25.Sänger mit ihrem Dirigenten.
Abwechslungsreiches Programm
Der erste Unterhaltungsteil gehörte
dem Chorgesang. Beginnend mit «In
maienhellen Tagen» folgte «Über allen
Gipfeln...», klangvoll piano vorgetra
gen. Mitreissend rhythmisch intonier
ten daraufhin die Sänger drei englische
Songs. Bekannte Lieder wie «Mala Mo-
ja», «In mir klingt ein Lied» und «Blan
kensteinhusar» wussten das Publikum
zu begeistern. Wie gewohnt, sangen die
«Nendler» alles auswendig!
Altvertraute Lieder
Der zweite Teil führte in eine Szene
rie, erinnernd an frühere Gasthaus-Zu
sammenkünfte. «...lang, lang ists her»
spielte einleitend das Zither-Gitarre-
Duo und altvertraute Lieder wie «Die
alten Strassen noch», «Im schönsten
Wiesengrunde», «Am Brunnen vor
dem Tore» und «Wos Dörflein ...»,
klangvoll vorgetragen, erinnerten an
damals.
Die Nostalgie unterstreichend, wur
den Bilder aus früheren Zeiten an eine.
Leinwand projektiert, wiedergebend
die noch ungeteerte Dorfstrasse mit der
alten Kapelle, Familien vor ihrem El
ternhaus, Festliche und kirchliche Be
gebenheiten, das Tal unter den
Dreischwestern in guten und stürmi
schen Zeiten. Der Gegensatz vom Kuh
gespann zur Tankstelle mit dem Auto
und vom ehemaligen Dorfgasthaus zum
jetzigen Hotelbau wurden aufgezeigt.
Aufnahmen vor dem Gang in die Frem
de, Gruppen-Zusammenkünfte, dazu
musizierend «O bleib bei mir und geh
nicht fort...».
Die junge Garde
Den dritten Programmteil gestaltete
die junge Garde des Männerchors mit
zwei Sketches, die sie höchst wirkungs
voll zu gestalten wussten. Bei einer Ge
richtsverhandlung, in der alle Beteilig
ten immer mit demselben Satz aus
sagten, zog die blondhaarige Frauens-
gestalt aller Augen auf sich - mit einer
alten Schreibmaschine wurde Proto
koll geführt. Im zweiten Sketch - im
Gespräch des sich keiner Sünde
bewussten Gesellen mit Petrus vordem
Himmelstor - flatterte wahrhaftig ein
Engel von oben herab, nahm Sekreta
riatsarbeiten wahr! Die Regie sparte
nicht mit tollen Einfällen. Die jungen
Theaterleute sorgten für allgemeines
Schmunzeln und Gelächter! Zwischen
den beiden Aufführungen war das
«Terzett Grafenstein» zu vernehmen,
das leider infolge Erkrankung nur auf
CDs zu hören war.
Kärntner Lieder zum Abschluss
Mit Kärntner Liedern «Lei liabn»
und «Lei a Musi zum Tanzn» beschloss
der Nendler Männerchor ein buntge
fächertes, stimmungsvolles Programm.
Ein frohgestimmtes Publikum forderte
heftig applaudierend eine Zugabe. Mit
«Shine on me», höchst klangvoll vorge
tragen, und dem weitherum bekannten
«Ziegenbock» ging das offizielle Pro
gramm zu Ende, jedoch nicht das Kilbe-
Fest im Saal und in der Bar für alle, die
gerne fröhlich beieinader sitzen.