Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Mittwoch, S. Juli 2000 7 
Erste berufliche Hürde genommen 
Lehrabschlussfeier für die technischen Berufe im Rathaussaal Schaan 
43 junge (tauen und Männer 
konnten gestern Abend ihre 
Fähigkeitszeugnisse aus den Hän 
den des Bildungsministers Nor 
bert Marxer entgegennehmen. 
Der Schaaner Rathaussaal war in 
Händen eines «Spitzenjahrgan 
ges», konnten sich doch zahlreiche 
Absolventinnen und Absolventen 
über ihre hervorragenden Resul 
tate freuen. 
Iris Frick-Ott ~ 
Die Liechtensteinische Industrie- und 
Handelskammer (LIHK) und das Amt 
für Berufsbildung hatten am gestrigen 
frühen Abend Lehrlinge, Ausbildner 
und Eltern zur 12. Lehrabschlussfeier 
für die technischen Berufe eingeladen. 
LIHK-Geschäftsführer Josef Beck 
strich in seiner BegrUssungsrede «das 
Rüstzeug der Absolventinnen und Ab 
solventen, dank eines sehr guten Aus 
bildungssystems», heraus und erklärte: 
«Wir alle hier freuen uns über Ihren er 
folgreichen Abschluss». 
Regierungsrat und Bildungsminister 
Norbert Marxer bedankte sich als Erstes 
bei den Lehrbetrieben, den Ausbildnern 
und der Berufsschule für das grosse En 
gagement. Aber auch die Eltern schloss 
Norbert Marxer in diesen Dank ein, be 
vor er den jungen Berufsleuten zu ihrem 
erfolgreichen Lehrabschluss herzlich 
gratulierte. «Ihr habt eine wichtige Stati 
on auf eurem Lebensweg erfolgreich ge 
meistert. Für den Start ins Berufsleben 
möchte ich euch einige Gedanken mit 
auf den Weg geben: Wir leben in einer 
Zeit, in der alles im Umbruch scheint, in 
der das einzig wirklich Beständige die 
Veränderung ist. Das lebenslange Ler 
nen - die ständige Aus- und Weiterbil 
dung - gewinnt immer mehr an Bedeu 
tung. Der technologische Fortschritt ver 
ändert sich laufend. Um mit dieser He 
rausforderung Schritt zu halten, müssen 
wir als Berufstätige flexibel sein, fle 
xibler werden und eine lebenslange 
Lernbereitschaft zeigen», so der Regie 
rungsrat. Mit dem Fähigkeitszeugnis, dass 
die jungen Berufsleute heute erhielten, 
Josef Nigsch (links), Leiter des Amtes für Berufsbildung, Dr. Norbert Marxer (Mitte), Bildungsminister, und Josef Beck, Ge 
schäftsführer der LIHK. (Bilder: bak) 
hätten sie die notwendige Basis erarbei 
tet, auf der sie ihre berufliche Weiterbil 
dung aufbauen könnten, erklärte Nor 
bert Marxer weiter und schloss mit den 
Worten: «Ihr habt mit eurem erfolgrei 
chen Lehrabschluss einen ersten Beitrag 
geleistet. Liebe Absolventinnen und Ab 
solventen, macht weiter so!». 
«Spitzenjahrgang» 
Im Sommer 2000 sind ingesamt 376 
Lehrlinge zu den Lehrabschlussprüfun 
gen angetreten (die weiteren Abschluss 
feierlichkeiten stehen noch an). Die 
Prüfungskandidaten verteilen sich auf 
die Berufsgruppen wie folgt: «154 Büro 
angestellte, kaufmännische Angestellte, 
Berufsmatura; 22 im Verkauf, Detail 
handel und Hauswirtschaft; 166 ge 
werbliche Berufe und 34 industrielle 
Berufe (zu den Industrieberufen kom 
men noch 13 Absolventen der Firma 
Balzers AG, Werk Trübbach hinzu)», 
führte Josef Nigsch, Leiter des Amtes 
für Berufsbildung, aus. Er freute sich 
insbesondere über den Spitzenjahr 
gang. Hätte er doch letztes Jahr noch 
bemängelt, dass keine Spitzenresultate 
erzielt worden seien, sähe das diesjähri 
ge Ergebnis besonders gut aus. Zweimal 
wurde die hohe Durchschnittsnote von 
5,7 erreicht.Thomas Hohl (Balzers AG) 
und Tobias Schmidt (ebenfalls Balzers 
AG) wurden für ihre Traumnoten auch 
als Beste des Kantons St. Gallen ausge 
zeichnet. Den Eintrag ins Goldene 
Buch (ab der Note 5,3) schafften dieses 
Jahr insgesamt neun Lehrabsolventen. 
Ebenso honorierte der Leiter des Be 
rufsbildungsamtes, dass zehn Kandi- 
dat/-innen die technische Berufsmatura 
absolviert und sich somit die Bedingun 
gen für einen prüfungsfreien Eintritt an 
eine Fachhochschule geschaffen haben. 
15 Berufe geprüft 
«Im Sommer 2000 sind Prüfungen in 
15 Berufen abgenommen worden», so 
Josef Nigsch in seinen Ausführungen, 
«sie verteilen sich auf die Berufe Elek 
tromonteur, Elektroniker, Maschinen 
mechaniker, Universalhärter, Werk 
zeugmacher, Maschinenzeichner, Me 
chaniker, Anlagen- und Apparatebau 
er, Chemielaborant, Grafiker, Informa 
tiker, Lagerist, Physiklaborant, Foto 
graf und Töpfer». Die Resultate der 
beiden letztgenannten Berufsgruppen 
liegen allerdings dem Berufsbildungs 
amt noch nicht vor, da die Prüfungen 
noch nicht abgeschlossen sind. 
Drei Berufe sind heuer zum ersten 
Mal geprüft worden: Eine junge Dame 
ist die erste Lageristin. Sie wurde in der 
Hoval AG Vaduz ausgebildet. «In die 
sem Jahr haben wir die ersten Ab 
schlüsse der 4-jährigen Ausbildung zum 
Informatiker», erklärte Josef Nigsch 
und führte weiter aus, dass sich diese 
Ausbildung grosser Beliebtheit erfreue 
und es wichtig sei, in diesem zukunfts 
orientierten Beruf genügend Ausbil 
dungsplätze anbieten zu können. Last 
but not least hat das Amt für Berufbil 
dung ebenfalls erstmals den Lehrab 
schluss eines Universalhärters zu ver 
zeichnen. 
Vor seinen Dankesworten sprach Jo 
sef Nigsch zum Stellenwert von Indust 
rie und Gewerbe: «Ich glaube, gerade 
die letzte Zeit und die Ereignisse der 
letzten Monate haben uns klar vor Au 
gen geführt, dass unsere Zukunft nicht 
nur im Dienstleistungsbereich liegen 
kann. Liechtenstein braucht eine ausge 
wogene Palette an Fachkräften in allen 
Sektoren - sei es Dienstleistung, Ver 
waltung, Gewerbe oder Industrie». Da 
bei appellierte er an das Gewerbe und 
die Industrie, die Schaffung von 
Lehrstellen im Auge zu behalten. 
Schöne Zwischentöne 
Die Feierlichkeiten hatten mit einem 
Aperitif begonnen, und wie ein roter 
musikalischer Faden spannte sich ein 
Bogen zur Übergabe der Zeugnisse 
durch Norbert Marxer und dem Steh 
lunch. Um die schönen Zwischentöne 
waren Markus Gsell (Saxophon), Jens 
Arens (E-Piano) und Roland Christen 
(Bass) besorgt. 
Neun Personen schlössen als Maschinenzeichner ab. 
Acht Personen schlössen als Mechaniker ab. 
Die Maschinenmechaniker, Universalhärter und Werkzeugmacher. 
Die erfolgreichen Absolventen der BMS.
	        

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