28 Dienstag, 4. Juli 2000
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«
Die Begum» ist tot
PARIS: Die vierte und letzte Ehefrau von Sul
tan Aga Khan III., Begum Aga Khan, ist am Wo
chenende im Alter von 94 Jahren im südfranzö-
sischen Le Cannet an der Cöte d'Azur gestor
ben. Dies berichteten die französischen Medien
am Montag. Die Witwe des Sultans Aga Khan
war mit ihm seit 1944 verheiratet und hatte mit
ihm bis zu seinem Tod im Jahre 1957 zusam
mengelebt. Das Paar hatte keine Kinder. Die
Todesursache wurde nicht bekannt gegeben.
«Die Begum» wurde als bürgerliche Yvette
Blanche Labrousse am 25. Februar 1906 in Süd
frankreich geboren und war in ärmlichen Ver
hältnissen aufgewachsen. 1930 wurde die at
traktive und selbstbewusste Frau zur schönsten
Frau Frankreichs gewählt. Sie arbeitete dann als
Mannequin im Modehaus von Coco Chanel.
Während des Zweiten Weltkrieges, als sie eine
kleine Schneiderei im Diplomatenviertel
Kairos betrieb, lernte sie dort 1944 den 24 Jahre
älteren indischen Fürsten und Imam der schiiti
schen Ismaelitensekte Aga Khan den III. ken
nen. Im Oktober des selben Jahres wurde sie
seine Frau. Sie trat zum Glauben ihres Mannes
über und pilgerte 1954 als erste Europäerin
nach Mekka.
Auseinandersetzungen
nach Fussball-EM
BERN: Nach dem Sieg Frankreichs Uber Italien
im EM-Finale ist auch in der Schweiz gefeiert
worden. Allerdings nicht immer friedlich: In Lu-
zern, in Bern und im Tessin kam es zu Auseinan
dersetzungen zwischen rivalisierenden Fussball
anhängern. In Zürich besetzten mehrere hun
dert Fans der «Bleus» friedlich die Langstrasse.
Laut Stadtpolizei wären wesentlich mehr feiern
de Fans auf Zürichs Strassen gewesen, wenn die
«Azzurri» Europameister geworden wären.
Dafür will die Polizei in Bern «mehrere tau
send» Fans auf dem Bundesplatz gezählt haben.
In Genf feierten 2000 Personen, im Lausanner
Zentrum 500. In Basel waren laut Stadtpolizei
300 Fussballbegeisterte zugegen - einige fei
ernd, einige enttäuscht. Ihrem Frust freien Lauf
Hessen eine Reihe italienischer Fans im Tessin. In
Bellinzona und Lugano kam es laut Polizeianga
ben zu leichten Ausschreitungen. In Lugano flo
gen am Seeufer Steine. Kleinere Zwischenfälle
wurden zudem von Biasca, Cadenazzo und aus
dem Malcantone gemeldet. «Die Holland-An-
hänger hatten Schadenfreude, die Franzosen
Freude, und die Italiener waren frustriert».
I»ii
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Sanierung nötig
Arbeiten an der Staumauer auf dem Berninapass
Sanierung der Staumauer des Lago Bianco auf dem Berninapass.: Die beiden Staumauern (im Bild die Nord
mauer) des Lago Bianco werden einer Generalsanierung unterzogen. Die aus drei Bögen bestehende Nordmauer
wird in einer ersten Phase in diesem Jahr im Bereich der aus dem Jahre 1910 stammenden Bruchsteinmauer wasser-
seitig vollständig abgedichtet. In einer zweiten Phase im nächsten Jahr werden die Mauerteile aus Beton, die in den
Jahren 1941/42 auf das bestehende Bruchstein wehr aufgestockt wurden, abgerissen und durch eine neue Mauer er
setzt. (Bild: Keystone)
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Gutes Zeugnis für Verkehrsteilnehmer
Erneuerung der AI zwischen St. Gallen und Wil: Arbeiten nicht ganz im Zeitplan
OBERBÜREN: Mit leichtem
Rückstand auf den Zeitplan soll
Mitte Juli die zweite Etappe der AI-
Sanierung zwischen St. Gallen und
Wil beginnen. Zufrieden zeigten
sich die Verantwortlichen am Mon
tag mit dem Verhalten der Ver
kehrsteilnehmer.
Am 20. März begannen die Bauar
beiten auf der nördlichen Spur der
AI zwischen St. Gallen und Uzwil.
In rund zwei Wochen soll die zweite
Etappe von Uzwil bis Wil begonnen
werden können, hiess es gestern.
Damit liegt man rund zwei Wochen
hinter dem Zeitplan.
In Anbetracht der schwierigen
Arbeitsabläufe und der Grösse des
Bauwerks zeigte sich Norbert Mat-
ti, Leiter des Nationalstrassenunter-
halts, zufrieden mit der Umsetzung
des Bauprogramms. Falls das Wetter
mitspiele, werde die erste Bauphase
Mitte Monat abgeschlossen.
Die Umstellungszeit auf die 4/0-
Verkehrsführung zwischen Uzwil
und Wil dauert laut Matti rund zwei
Wochen. Dann wird dort bis Ende
Oktober die zweite Bauphase um
gesetzt. Noch bestehen bleibt die
Baustelle zwischen St. Gallen-Win
keln und dem Rastplatz Wildhus.
Auch die Polizei sei zufrieden mit
dem Verlauf der Sanierung, sagte
Sepp Hutter von der Kantonspoli
zei. Bei 146 Einsätzen kontrollierte
die Polizei während mehr als 275
Stunden den Verkehr im Baustel
lenbereich. 183 Lenkerinnen und
Lenkern musste der Ausweis entzo
gen werden; insgesamt kam es zu
mehr als 19 500 Verzeigungen.
Die Verzeigungsquote von an
fänglich zehn Prozent sank auf 6,3
Prozent und pendelte sich bei 7,5
Prozent ein. Zwei Drittel der Ver
zeigten waren lediglich bis zu zehn
Stundenkilometer zu schnell unter
wegs. Das schnellste gemessene
Fahrzeug fuhr im 80er-Bereich 140
Stundenkilometer schnell.
Bisher kam es zu 26 Unfällen im
Bereich der Baustelle. Das seien we
niger als im letzten Jahr zur selben
Zeit auf der selben Strecke, sagte
Hutter. Bei den Unfällen wurden sie
ben Personen verletzt. Ein schwerer
Unfall mit zwei Toten ereignete sich
kurz vor der Einfahrt in die Baustelle.
Betrug mit deutschen Renten
180 Millionen Franken auf Schweizer Banken eingefroren
ZÜRICH: Rund 180 Millionen
Ranken im Besitz des iraelischen
Anwalts Israel Peny sind auf
Schweizer Banken gesperrt worden.
Gegen Perry läuft in Israel ein Straf
verfahren.
Er soll Gelder aus der deutschen
Rentenkasse, die für israelische
Rentner gedacht waren, abgezweigt
haben. Die Vermögenswerte von
Israel Perry fanden sich bei den
Schweizer Niederlassungen der
Bank Morgan Stanley, der BHF-
Bank und der Lloyds Bank Plc, wie
Dave Zollinger von der Bezirksan
waltschaft Zürich am Montag einen
Bericht der «SonntagsZeitung» be
stätigte. Die auf Rechtshilfe und
Geldwäscherei spezialisierte Unter
suchungsbehörde hat gegen Perry
inzwischen ein Strafverfahren we
gen Geldwäscherei eröffnet.
Den Hinweis auf die verdächti
gen Vermögenswerte lieferten die
Banken selbst. Diese hätten die
Meldestelle für Geldwäscherei in
Bern avisiert, auch ein Rechtshilfe
gesuch aus Israel traf in Zürich ein.
Der Betrug an isrealischen Rent
nern - darunter auch viele Holo
caust-Überlebende - wurde im letz
te Herbst publik. Rund eine Milliar
de Mark aus der deutschen Renten
kasse seien auf Konten privater Ge
schäftemacher geflossen. Das Straf
verfahren in Israel gegen den
Hauptangeschuldigten Perry, steht
kurz vor dem Abschluss. Grundlage
der Affäre ist ein deutsch-israeli-
sches Rentenabkommen, das 1980
wirksam wurde. Israelische Rentner
konnten sich danach rückwirkend
zu Vorzugsbedingungen in die deut
sche Rentenkasse einkaufen, indem
sie weit zurückreichend Beiträge
nachzahlten.
Laut Anklage haben Geschäfte
macher in Deutschland und Israel
die Goodwill-Aktion zu ihrer eige
nen Bereicherung ausgenützt. Perry
soll mit der BHF-Bank in Frankfurt
am Main ein raffiniertes Finanzie
rungssystem ersonnen haben. Rent
nern, denen das Geld zur Nachzah
lung für die Rente aus Deutschland
fehlte, bekamen Kredite vermittelt.
Wieder BSE
PARIS: Zwei neue Fälle von
Rinderwahnsinn haben die Zahl
der seit Jahresbeginn in Frank
reich an BSE erkrankten Tiere
auf 23 erhöht. Dies teilte das
Landwirtschaftsministerium am
Montag in Paris mit.
Wetter
Wieder feucht
Mit einer südwestlichen Höhenströmung wer
den weiterhin feuchte Luftmassen aus dem Mit
telmeerraum herangeführt. Sie stauen sich zum
Teil an der Alpensüdseite und sorgen dort lokal
für grosse Niederschlagsmengen.
Gewitter und Regen
In der ganzen Schweiz und Liechtenstein heute
bewölkt und regnerisch, besonders auf der Al
pensüdseite lokal auch ergiebige Regenschauer
oder Gewitter möglich. Temperaturen nachts
um 16 Grad, tagsüber um 19 Grad, Nullgrad
grenze gegen 3300 Meter sinkend. In den Ber
gen starker Südwestwind. In Gewitternähe
Sturmböen möglich.
Die Aussichten
Am Mittwoch am Vormittag bewölkt und noch
einzelne Regenschauer, besonders im Osten.
Sonst Übergang zu ziemlich sonnigem Wetter.
Donnerstag und Freitag vorwiegend sonnig und
warm. Am Freitag gegen Abend zunehmend ge
witterhaft. Tendenz für Samstag: veränderlich.
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