12 Dienstag, 4. Juli 2000
Wirtschaft
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
OPEC-Öl erneut teurer
WIEN: Das Öl der Organisation Erdöl expor
tierender Länder (OPEC) ist erneut teurer ge
worden. Ein Fass (159 Liter) OPEC- Öl habe in
der letzten Woche 29,78 Dollar nach 28,89
Dollar in der Woche zuvor gekostet, berichtete
das OPEC-Sekretariat am Montag in Wien. Im
Juni war diese Menge für 29,11 Dollar, im Mai
für 26,94 Dollar zu haben. Das Kartell selbst
strebt einen Richtpreis von rund 25 Dollar an.
Dazu hatte es seine Förderung in zwei Schritten
um 2,4 Millionen Fass auf jetzt 24,5 Millionen
Barrel am Tag angehoben.
United Labels erwerben
«Pokemon»-Lizenz
MÜNSTER: Die United Labels AG hat sich
von der EM.TV AG für den gesamten
deutschsprachigen Raum Vermarktungsrech
te der bei Kindern beliebten Pocketmonster,
kurz «Pokemon», gesichert. Durch den Ver
kauf von Boxershorts, Socken und Schals oder
Gläsern und Tassen mit den Minimonstern
werde innerhalb der nächsten beiden Jahre ein
zusätzliches Umsatzvolumen von 18 Mio. DM
(14,4 Mio. Fr.) erwartet, teilte das am Neuen
Markt notierte Unternehmen am Montag mit.
Weltweit seien mit der Verwertung der japani
schen Comic-Figuren bereits 15 Mrd.DM um
gesetzt worden. Mit der neuen Lizenz baue
das in Münster ansässige Unternehmen seine
Marktführerschaft für Comic- Lizenzproduk
te weiter aus, hiess es weiter. Die Pocketmons
ter wurden von Nintendo für den Spielecom
puter Gameboy entwickelt und haben seitdem
weltweit die Zimmer von Kindern zwischen
drei und 13 erobert. Der Spieler muss seine
Monster am Anfang fangen, trainieren und
dann gegen die Monster seiner Freunde per
Verbindungskabel kämpfen lassen. Dem Spiel
folgte ein Kinofilm, der zum Kassenschlager
wurde, eine Fernsehserie, Sammelkarten und
etwa 4000 Fanartikel. Im September 1999 wur
de das Spiel auf dem deutschen Markt einge
führt.
Siemens Medizintechnik
übernimmt US-Firma
ERLANGEN: Der Siemens-Bereich Medizi
nische Technik hat das US-Unternehmen
Shared Medical Systems Corporation (SMS)
übernommen. Die SMS-Aktionäre hätten das
Übernahmeangebot mehrheitlich angenom
men, berichtete Siemens am Montag in Erlan
gen. SMS sei mit einem Jahresumsatz von rund
1.2 Milliarden US-Dollar und 7600 Mitarbei
tern eines der weltweit führenden Unterneh
men für elektronische Patientenverwaltungs-
Systeme in Krankenhäusern und andere infor
mationstechnische Dienstleistungen in der
Medizin. Siemens baue mit dem Kauf seine Po
sition im Hauptmarkt USA deutlich aus, hiess
es. Siemens hatte am 1. Mai ein Bar-Angebot
von 4,3 Milliarden DM (3,4 Mrd. Fr.) für alle
ausgegebenen SMS-Aktien gemacht. Am 30.
Juni seien Siemens 93 Prozent der Aktien an
geboten worden, hiess es. Die restlichen Akti
en würden in Kürze übernommen. Die Kartell
rechtsbehörden hätten dem Kauf ebenfalls zu
gestimmt. Siemens Med erzielte im Geschäfts
jahr 1998/99 einen Umsatz von acht Milliarden
DM und beschäftigte weltweit rund 19 000 Mit
arbeiter.
Iveco Magirus mit
Rekordabsatz
ULM: Die Fiat-Tochter Iveco Magirus AG hat
1999 so viele Nutzfahrzeuge abgesetzt wie nie
zuvor. Wie das Vorstandsmitglied Günter Dür-
schmied am Montag in Ulm mitteilte, stieg der
Absatz um 10,3 Prozent auf 29 546 Fahrzeuge.
Das Ergebnis verdreifachte sich annähernd von
acht Millionen auf 23 Millionen Euro (37 Mio.
Fr.). Mit 1,4 Milliarden Euro lag der Umsatz um
9.3 Prozent höher als 1998. Auch im laufenden
Jahr fährt Iveco Magirus auf Erfolgskurs. In den
ersten sechs Monaten sei die Produktion um
14,9 Prozent gestiegen, sagte Dürschmied. Der
Umsatz sei um 14,8 Prozent gestiegen, das Er
gebnis um 11,1 Prozent. «Für das weitere Ge
schäftsjahr 2000 sind wir etwas vorsichtig», sag
te Dürschmied. Das Unternehmen stelle sich
auf eine Beruhigung der Nachfrage nach Lkw
ein. Insgesamt rechnet Iveco Magirus für 2000
mit einer Steigerung von Absatz und Umsatz
um jeweils gut zwei Prozent. Die Zahl der Mit
arbeiter bei Iveco Magirus in Deutschland sank
1999 wegen der Ausgliederung von Firmentei
len um 3,1 Prozent auf 4123. Bis Ende des Jah
res soll die Belegschaft um weitere 5,4 Prozent
auf 3902 Beschäftigte verringert werden.
Bewertung zu Marktpreisen
Schweizerische Nationalbank (SNB): Gold-Aktiva um 646 Millionen Franken gesunken
ZÜRICH: Die Gold-Aktiva
und Forderungen aus Goldge
schäften der Schweizerischen
Nationalbank (SNB) haben
sich am 30. Juni auf 38,4 Mrd.
Fr. belaufen. Das sind 646 Mio.
Fr. weniger als zehn Tage zuvor.
Der Rückgang beinhaltet
Goldverkäufe sowie einen
Buchverlust von 474 Mio.
Franken.
Der alle zehn Thge veröffentlichte
Ausweis der SNB zeigt auf, dass die
Reduktion der Goldreserven plan-
mässig voranschreitet. Vom 20. bis
30. Juni platzierte die SNB Gold für
172 Mio. Fr. am Markt.
Sinkende Marktpreise
Mit der Inkraftsetzung des
Währungs- und Zahlungsmittelge
setzes am 1. Mai hat die National
bank im Quartalsabschluss per 30.
Juni 2000 das Gold erstmals zu neu
en Marktpreisen bewertet. Danach
betrug der Preis Ende des zweiten
Quartals 15 106,6 Franken das Kilo
nach 15 291,0 Franken am 1. Mai
2000.
Die Nationalbank will bis Ende
September 120 Tonnen Gold ver
kaufen. Bisher hat sie ungefähr 50
Tonnen am Markt platziert. In wei
teren TVanchen will die Notenbank
bis im Jahr 2004 etwa die Hälfte ih
rer Goldreserven von insgesamt
Die Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank wurden erstmals zu Marktpreisen bewertet.
2600 Tonnen verkaufen. Die Forde
rungen aus Repo-Geschäften in
Schweizer Franken bei der Natio
nalbank stiegen in den 10 Tagen
zum 30. Juni 2000 um 3,315 Mrd.
Franken, auf 24,419 Mrd. Franken.
Repos oder «Repurchase Agree
ments» benutzt die SNB zur Steue
rung der Liquidität im Bankensys
tem. Dabei werden Wertpapiere
vom Geldnehmer verkauft.
Repro-Zins
Gleichzeitig verpflichtet er sich,
diese zu einem festgelegten Zeit
punkt wieder zurückzukaufen. Für
Veto gegen günstige Buchpreise
Verlage verhängen Lieferboykott gegen Handelskette Libro
ZÜRICH: Nach der Preisoffensive
der Buchhandelskette Libro haben
die deutschsprachigen Verlage ei
nen gemeinsamen Lieferstopp ge
gen den österreichischen Anbieter
erklärt. Libro überlegt sich nun juris
tische Schritte gegen das Embargo.
, «Alle grossen Verlage haben be
reits eine Sperrung verhängt», sagte
der Marketing-Geschäftsführer des
Diogenes-Verlages, Stefan Fritsch,
gestern in Zürich der Nachrichte
nagentur afp. Bei den seit Samstag
geltenden Libro-Angeboten, die
bei mehreren Bestsellern rund 20
Prozent unter dem Ladenpreis lie
gen, handele es sich um einen ein
deutigen «Preisbindungsverstoss».
Libro erklärte auf Anfrage, das Un
ternehmen überlege nun juristische
Schritte gegen das durch die
deutschsprachigen Verlage ver
hängte Embargo.
Preisbindung gefallen
Die grenzüberschreitende Buch
preisbindung zwischen Deutsch
land und Österreich war zum Mo
natsbeginn gefallen. Damit gelten
feste Verlagspreise nicht mehr für
Bücher, die von einem Land ins an
dere gebracht werden. LIBRO stellt
sich auf den Standpunkt, dass der
Wegfall der Preisbindung auch für
die so genannten Re-lmporte gilt,
REKLAME
also Bücher aus Deutschland, die
über Österreich wieder zurück auf
den deutschen Markt gebracht wer
den.
Günstigere Preise möglich
Der Börsenverein des deutschen
Buchhandels hält zwar im Einzelfall
günstigere Preise für möglich. Dies
gelte aber nicht für Verkäufe im
grossen Stil. Dabei stützen sich die
Verlage auf das am Donnerstag im
Bundestag verabschiedete Gesetz,
das die nationale Buchpreisbindung
festschreibt. Darin wird verlangt,
dass Re-Importe nicht allein dazu
dienen dürfen, die Preisbindung zu
umgehen.
REKLAME
FAR EAST EQUITY GR.OWTH
Start 4. Juli
Ü Fortuna
HÜI Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 3. Juli 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.19*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 100.99*
o
CENTMJM&MSK
.) 1 ,• 1
Der Fonds wurde am 27. Juni 2000 von der liechtensteinischen
Regierung konzessioniert. Er startet am Dienstag, 4. Juli 2000
mit einem Ausgabepreis von JPY lO'OOO.-. Die Ausgabekom
mission beträgt wie bei den anderen SERI-VALUE Fonds 1,5%.
• <s>
SERICA FONDSLEITUNG
SERKA FONDSLEITUNG AKTIENGESELLSCHAFT • POSTFACH 725 • PfLUGSTRASSE 12 • FL-9490 VADUZ
TELEFON +423 • 236 54 99 • FAX +423 • 236 56 85 ■ VWW.SERICA.COM
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 3. Juli 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 59.90
Rücknahmepreis: € 58.64
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 58.90
Rücknahmepreis: € 57.67
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelln (Liechtenstein) AQ
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz
die ausgeliehen Geldsumme wird
ebenfalls Zins bezahlt, Repo-Zins.
Die Girokonten inländischer
Banken stiegen im gleichen Zeit
raum um 1,572 Mrd. Franken auf
4,774 Mrd. Franken, während die
Devisenanlagen um 1,263 Mrd.
Franken auf 46,470 Mrd. Franken.
Gemeinsame ...
, ? der ^i^eto^tluggesejlschaftenjs
% gritis^^^JB^Xünjl der,
|qie^W}todi^ii^KI^ äaben^
MftfefeQ *
meinsuffliefe
^sprocheBir
«Weisse Liste»
für Serbien in
Brüssel
BRÜSSEL: Die EU-Kommissi-
on hat am Montag eine so ge
nannte Weisse Liste mit 190 ser
bischen Unternehmen vorge
legt, die als Handelspartner für
Firmen in den EU-Mitglieds-
staaten in Frage kommen. Da
mit sollen die im Juni vergange
nen Jahres beschlossenen EU-
Sanktionen noch zielgerichteter
gegen Unternehmen angewandt
werden, die mit dem Milosevic-
Regime verbunden sind. Die
Firmen auf der Positivliste
mussten nachweisen, dass sie
nicht für die Regierung in Serbi
en arbeiten oder von ihr kon
trolliert werden. 300 Firmen
hatten einen Antrag bei der EU-
Kommission eingereicht. Die
Behörde kündigte an, dass noch
im Laufe des Juli die Liste um
weitere 50 Namen verlängert
werde.
i