Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

314 Montag, 3. Juli 2000 
KU LT U R 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Radio L mit Sommer- 
sound unterwegs 
Die grossen Ferien stehen vor der Tür. Als Ein* 
Stimmung auf die sonnigen Ibge am Strand oder 
in den Bergen geht Radio L auf Sommersound- 
Tournee. Von Dienstag, den 4. Juli bis Freitag, 
den 7. Juli spielt der Liechtensteiner Sender 
Open Air seine besten Hits und sorgt für gross 
artige Ferienvorfreude. 
Wir sind uns einige, Musik trägt wesentlich zu 
unserem Wohlbefinden bei. Radio-L-DJ Alain 
Papet mixt zwischen Heerbrugg, Vaduz und Sar 
gans die aktuellsten und schönsten Sommerhits 
zu einem Ohrenschmaus. Perlen wie Bon Jovi 
«It's my iife», die Vegaboys mit «Ucle John from 
Jamaica» oder ATC «Around the world» lassen 
jedes Herz höher schlagen. 
Zuschauerinnen und Zuschauer können sich 
vom 4. bis 7. Juli vor Ort jederzeit aktiv am Ra- 
dio-L-Musikpowergame beteiligen. Wer er 
kennt das Lied von Britney Spears «Oops I dit 
it again» nach den ersten zwei Takten? Wussten 
Sie, dass der ultimative Sommerhit 2000 eine 
Vorarlberger Stimme hat? Alles Uber Musik, die 
bewegt und beschwingt, vermittelt Radio-L- 
Mann Alain Papet. 
Das grosse Sommermusikfeuerwerk naht. 
Radio L informiert live über die Inhalte und die 
Stars des traditionellen Festivals in Vaduz, Edo- 
ardo Bennato, HIM, Candy Dulfer und viele 
mehr werden diesen Sommer die ganze Region 
begeistern. Mit etwas Glück gewinnen Sie Tb- 
gespässe für einen dieser heissen Konzertaben 
de. 
Nachstehend die Stationen der Radio-L- 
Tour: 
Dienstag, 4. Juli: Heerbrugg, Coop Supercen- 
ter (16.30 - 19 Uhr); Mittwoch, S. Juli: Buchs, 
Bahnhofstrasse (17—20 Uhr); Donnerstag, 6. Ju 
li: Vaduz, Old Castle Inn (18 - 20 Uhr); Freitag, 
7. Juli: Sargans, Manor (17 -19 Uhr). 
«Kons»-Schlusskonzert 
Im Montforthaus 
FELDKIRCH: Alljährlich Anfang Juli feiert 
das Landeskonservatorium Vorarlberg den Ab- 
schluss des Studienjahres mit einem Solisten- 
Orchester-Konzert. Dieses besondere Ereignis 
wird morgen Dienstag, den 4. Juli um 19.30 Uhr 
im Montfort-Haus Feldkirch stattfinden. Es 
spielt ein internationales Jugendorchester, zu 
sammengesetzt aus Studenten der Southern Il 
linois University (USA), des Conservatoire Na 
tional de Rögion des Lyon (Frankreich) und des 
Sinfonieorchesters des Landeskonservatoiums. 
Die Leitung hat der noch junge, aber interna 
tional schon bekannte Schweizer Martin Lukas 
Meister. Er ist seit seinem 17. Lebensjahr künst 
lerischer Leiter des Sinfonieorchesters Nota be- 
ne in Zürich und daneben Dirigent des HSG- 
Orchesters St. Gallen. 
Die Solisten sind diesmal: die Violinistinnen 
Sabine Türtscher und Christina Oberhuber mit 
Konzerten von Sibelius und Vivaldi; die Flötis 
tin Cornelia Senoner mit einem Konzert von 
Vivaldi; der Schlagzeuger Alfred Achberger 
(aus Lindau) mit einem Konzert von Milhaud. 
Liechtenstein ist ebenfalls mit einem Beitrag 
vertreten: Ingvo Ciauder fftiesenberg) spielt 
das Allegro maestoso aus dem selten gehörten 
Klavierkonzert op. 2 von Anton Arensky. 
Den virtuosen Abschluss bildet die junge 
russische Pianistin Nadezda Zelujkina mit dem 
Klavierkonzert von Saint Saens. 
Das Konzert am Dienstag wird vom ORF-Ra 
dio Vorarlberg aufgezeichnet und am 3. Okto 
ber um 18.04 Uhr im Studio «Musikjournal» ge 
sendet werden. Konzertkarten zu ISO Schilling, 
ermässigt 100 Schilling, gibt es beim Kartenbüro 
des Montforthauses (Montag bis Freitag 10 bis 
12 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr, Tel. 0043-5522- 
760013110 und an der Abendkasse). 
( 
Musikalische Köstlichkeit 
Konzert der «Symphonie Winds» aus Bozen 
PanAlpina Sicav 
Alpin« V 
Preise vom 30. Juni 2000 
Kategorie A (thessurlerend) 
Ausgabepreis: . € 59.50 
Rücknahmepreis: € 58.26 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 58.50 
Rücknahmeprels: €57.28 
Zahlittll* In Uachtanitaln: 
Bank Wtgfllln (Ucchtanitaln) AG 
' Halllgkmiz 40, FL-0490 Vaduz 
Balzen war in den Tagen des 
53. Liechtensteinischen Ver- 
bandsmuslkfestes ein muslker- 
fiilltes Dorf, und es gehört zu 
den erfreulichen Erfahrungen 
dieser klingenden Tage, dass 
die liechtensteinische Blasmu 
sik in allen Bereichen grosse 
Fortschritte macht. Gleichsam, 
um all diesem Bemühen eine 
Krone aufzusetzen, wurde 
die berühmte Blasmusik 
«Symphonie Winds» aus Bozen 
zu einem Konzert geladen. 
Friedrich Nestler 
Der Ru& der dieser Formation vo 
rausgeht, vermochte am Samstag 
abend den Gemeindesaal Balzers 
bis auf den letzten Platz zu füllen.. 
Tom Büchel, Präsident der Vereini 
gung Europäischer Blasmusik, be- 
grüsste I.D. Fürstin Marie mit be 
sonderer Herzlichkeit, war doch 
durch ihre Anwesenheit dem Ereig 
nis ein bedeutender Wert gegeben 
worden. Er begrüsste Vertreter der 
Regierung, des Landtages, des Ge 
meinderates und Präsidenten ver 
schiedener Blasmusikverbände. 
Den ersten Teil des Konzertes di 
rigierte Arkady Berin, der mit 
mächtigen Dirigierbewegungen den 
Klangkörper zu exzellenten Klang 
ergebnissen führte. Dass es sich um 
ein Profi-Orchester handelt, ist gar 
nicht das Entscheidende. Entschei 
dend ist, dass hier ein Klangkörper 
bereit ist, durch den Dirigenten eine 
Klangpracht hörbar zu machen, die 
schlichtweg umwerfend ist. TYotz- 
dem war die erste Nummer «Spring 
time in Berlin» von Vees Vlak zu 
dramatisch angelegt. Über dieser 
Komposition sollte ein Hauch von 
Ironie liegen. Spätestens, wenn in 
subtiler Instrumentierung ironisch 
auf die goldenen zwanziger Jahre in 
Berlin angespielt wird, ist der sym- 
Das Konzert der «Symphonie Winds» wurde am Samstagabend zu einem besonderen Klangerlebnis. (Bild:D. Büchel) 
phonische Ernst des Dirigenten 
eine Fehlinterpretation. Natürlich 
war das alles grossartig geboten, nur 
müssen bei einem Klangkörper die 
ser Qualität die höchsten musikali 
schen Anforderungen gestellt wer 
den. Ein kompositorisch grossarti 
ges und kühnes Werk ist «The Tita 
nic Story» gleichfalls von Kees Vlak. 
Jede Bewunderung wert, wie hier 
kompositorische Feinheiten ent 
wickelt und herausgearbeitet wur 
den. Es zeugte von höchster Musi 
kalität, mit welcher Durchsichtig 
keit und Sorgfalt der Bariton Diet 
mar Seidner,begleitet wurde. Dieser 
MusiJcaljBflriton vermochte mit de 
klamatorischer Kraft und gesangli 
cher Intensität die Baliade deutlich 
zu machen. Warum Christian Nipp, 
der souyerän durch das Programm 
führte behauptete, diese Ballade 
hätte>nidhts mit des Titanic-Story zu 
tun, ist nicht nachvollziehbar. Die 
«Metamorphose» von Zdenek Lu 
kas konnte vom Kompositorischen 
her nicht an die grossartige Ballade 
anschliessen, zu sehr waren Smeta- 
na und seine Haine und Fluren ge 
genwärtig. 
Den zweiten Teil dirigierte Ale 
xander Veit, Gründer dieser Forma 
tion. Was sich vordem angekündigt 
hatte, wurde nun zur Gewissheit. 
Das Orchester vollbringt fulminan 
te Steigerungen. Das führt mitunter 
vom Klang zum Geräusch. Die Här 
te der Rhythmisierung, die Überbe 
tonung des Schlagzeugs zum harten 
Schlag und die Forcierung der 
Trompeten machte «Omnes of 
Love» von H.Izumi zu einer nur 
schwer zu ertragenden Nummer. 
Natürlich sind im Discos-Zeitalter 
derartige rhythmische Überbeto 
nungen fast die Normalität. Im Sin 
ne der Forderung einer musikali 
schen und musikantischen Wieder 
gabe wird der Hörer überfordert. 
Zum Trost danach Frank Sinatras 
Welthit «My Way», dabei herausra 
gend die Solo-Trompete von Hans 
Peter Karl. 
Natürlich gab es auch Zugaben. 
Die mit Stolz angekündigte Bach 
Toccata in d-moll war allerdings nur 
ein etwas mühsamer Verschnitt des 
Toccata-Anfanges. Es gibt über die 
se Toccata so hervorragende Arran 
gements (inklusive der Fuge), dass 
diese etwas stümperhafte Bearbei 
tung eher ein Ärgernis war, das 
auch die Musikerinnen und Musi 
ker zu keiner Begeisterung bringen 
konnte. Ein wunderbares, ein gross 
artiges Konzert. Unbestritten der 
musikalische Höhepunkt dieser 
Festtage und mit Sicherheit eine 
bleibende Erinnerung. 
Kunstwerke besonderer Art 
Smalltalk mit Robert Allgäuer bei derVernissage «Drink-Art» in der Keramik Schaedler 
Anlässlich der Vemissage «Drink* 
Art» vom vergangenen Freitag sag 
te Robert Aiigttuer: «Nun kommt 
die Keramik-Werkstatt Schaedler 
AG in Nendeln und macht Espres 
so-Geschichte mit den hier erstmals 
gezeigten Espresso-Tassen, jede ein 
Original, jede ein Unikat...». 
\ 
Theres Matt 
Überrascht von der Vielfalt an Es- 
presso-Tbssen, eine fantasievoller 
als die andere, herzlich begrüsst von 
Philipp Eigenmann, dem innovati 
ven Unternehmer, fanden sich die 
vielen Vernissage-Gäste beim 
«Smalltalk» zusammen. Philipp Ei 
genmann betonte einleitend, dass es 
auf dem Gebiet der Keramik welt 
weit alles schon gibt - und das in 
täglichen Gebrauchsartikeln wie 
auch in künstlerischen Objekten. 
Die in den Ausstellungsräumen der 
Schaedler AG gezeigten 99 Espres- 
so-Tassen verbinden Kunst mit Ge 
brauch. Jede ist ein Unikat, de- 
signed von Wilfried Zilian.dem Ma 
ler und Bildhauer, der bereits seit 
1974 in der Schaedler Keramik tätig 
ist. So wie jedem Liechtensteiner 
seine eigene Haustüre wichtig ist, 
könnte es auch mit der eigenen Es- 
presso-Tbsse werden. Die in Hand 
arbeit kreierten Espresso-Unikate 
werden für jeden Käufer individuell 
in einer Kartei festgehalten, können 
vom jeweiligen Kunden reprodu 
ziert werden lassen. 
Zur Vernissage «Small talk by 
schaedler» stellte das LKW sehens 
werte Espresso-Maschinen zur Ver 
fügung und war verdankenswerter- 
weise auch Sponsor vom Espresso- 
Kaffee für die Gäste. 
In seiner witzig-nachdenklich 
stimmenden Art leitete Robert All 
gäuer von der «Eat-Art», der Kunst 
richtung, die Kunstobjekte als Ge 
genstände zum Verzehr produziert, 
Uber zur in Nendeln geborenen 
Kunstrichtung, der «Drink-Art». Er 
besagte, dass jede der präsentierten 
Tassen - eine witziger und fantasie 
voller als die andere - «ein die Per 
sönlichkeit unterstreichender Ge 
genstand des Alltags, gleichzeitig 
ein Objekt der Kunst, des Kunst 
handwerks darstelle». In Wortspie 
len ging der Redner auf die Iden 
tität offenbarende Betonung des 
Wortes '«Kaffee» ein, besagte des 
Weiteren: «Espressogedanken sind 
kurze Gedanken - stimmt gar nicht 
- prüfen Sie selber einmal, wieviel 
Gedanken Sie während der Dauer 
des Espressotrinkens durchzucken, 
wenn Sie den Gedanken freien Lauf 
lassen - Es gibt aber auch Gedan 
kenleere. ..». Robert Allgäuer wuss- 
te seine «Espresso-Gedanken» mit 
so manchem, was Liechtenstein und 
die Verliechtensteinerung betrifft, 
zu würzen. Er spendete: «Hohes 
Lob dem Künstler, Kompliment 
dem Unternehmen, Anerkennung 
für Philipp Eigenmann für Idee, 
Fantasie, Innovationskraft und 
Mut.» 
Kaum zu überbietende 
Vielfalt 
Ein Gang durch die dekorativ 
präsentierte Ausstellung zeigt 99 
Espresso-Tassen in verschiedenen 
Grundformen, jede mit ihrem be 
sonderen Design, jede mit ihrem 
speziellen Henkel, jede ein Pracht 
stück sondergleichen, jede in 100 
Prozent Handarbeit gefertigt. Die 
Idee der Kunst-Art in Espresso-Tas- 
sen ist bei Wilfried Zilian bereits 
Ende letzten Jahres geboren wor 
den. Die Verwirklichung erfolgte 
allmählich in den vergangenen in 
tensiv ausgefüllten Monaten, mit 
Ideen, die ihn bis in die Nachtstun 
den hinein beschäftigten, zeigt die 
Kreativität eines Künstlers, der ei 
nen fast unerschöpflichen Ideen 
reichtum entfaltet. Jeden Tag ent 
springen seiner Fantasie neue Ent 
würfe! Die Liebe des Künstlers zum 
Detail in Form, Farbe, Design und 
Ausgestaltung springt ins Auge. 
Von den Vernissage-Besuchern 
war zu hören: Jetzt weiss ich, wo hin 
gehen, wenn ich ein Geschenk su 
che oder mir selbst eine Freude mit 
so einem «Espresso-Tässli» zu ma 
chen gedenke. 
Philipp Eigenmann, Wilfried Zilian und Robert Allgäuer (v.l.n.r.) präsentierten in der Töpferei die neuen Tässchen. 
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