Liechtensteiner Voiksblatt
Land und Leute
Samstag, 1. Juli 2000 15
«Wetten, dass...?»sich in Balzers viele
Auftakt zum 53. liechtensteinischen Verbandsmusikfest in Balzers
Jung und Alt strömten gestern ins
Festzelt der Gemeinde Balzers,
um persönlich an den originellen
Wetten und anderen Showeinla
gen teilzuhaben. Zum Auftakt des
Verbandsmusikfests wurde für
grossartige Stimmung, genügend
Abwechslungsreichtum und aus
reichende Verpflegung bestens
gesorgt.
Beatrice Herzog
Um sicherzustellen, dass in keinem der
Anwesenden Langeweile aufkommen
konnte, waren die Veranstalter stets da
rauf bedacht, ein möglichst vielseitiges
Programm anzubieten. Dies ist ihnen
durchaus auch gelungen, wobei vor al
lem die originellen Wetten die Zuschau
er in Staunen versetzten. Zu Beginn
mussten zwei Teams, welche sich aus
Balzner Fussballern zusammensetzten,
gegen einander antreten. Dabei galt
es für die Ehemaligen, sich gegen den
Nachwuchs zu behaupten. Die Aufgabe
bestand darin, diverse Bälle mit dem
Fuss in ein Fass zu jonglieren, wobei die
jüngere Generation knapp als Sieger
hervorging. Bei der nächsten Wette mus
sten sich die Kinder des Skiclubs Balzers
mit den ehemaligen Olympiateilneh
mern Xaver Frick und August Wolfinger
messen. Hierbei wurden zuerst fünf ver
schiedene .Kleidungsstücke vom Ge
meindevorsteher Othmar Vogt aus dem
Skimuseum ausgesucht, welche nachher
von den Teilnehmern zeitlich eingeord
net werden mussten. Anschliessend
musste sich auch noch der Männerge
sangsverein Balzers behaupten. An die
Sänger wurde die Anforderung gestellt,
innerhalb einer halben Stunde das Lied
«Anton aus Tirol» auf einem Instrument
zu erlernen und es daraufhin dem Publi
kum erkennbar zu präsentieren. Bei der
letzten Wette waren die Feuerwehrleute
Gemütlich gings gestern beim Auftakt des diesjährigen Verbandsmusikfestes zu und her.
darum bemüht, mit einer Motorspritze
die Öffnung eines Schlauches zu treffen
und eine brennende Kerze zu löschen,
welche sich in einem daneben stehenden
Glasbehälter befand.
. Zwischen diesen doch sehr eindrück
lich dargestellten Wetten bemühten sich
die Veranstalter, auch andere unterhal
tende Elemente darzubieten. Unter an
derem wurden bekannte Persönlichkei
ten wie Frank Sinatra und Marylin Mon
roe imitiert. Aber auch jüngere Darstel
ler setzten ihr künstlerisches Talent
durch Playback-Einlagen unter Beweis,
wobei die beiden Gruppen «Spiee Girls»
und «Fishing for Compliments» nachge
ahmt wurden. Um die Zuschauer auch
aktiv ins Geschehen miteinzubeziehen,
wurden sie zu Beginn dazu animiert, ei
ne eigene Festzeltwette zu kreieren. Der
Applaus der Zuschauer sollte schliesslich
bestimmen, welche Publikumswette die
originellste sei. Der Entscheid fiel zu
gleich auf zwei Wetten: die eine forderte
15 Mitglieder der Harmoniemusik dazu
au& im Minirock und in Strumpfhosen zu
erscheinen und in dieser Aufmachung
das Lied «Alle meine Entchen» auf der
Bühne zu singen. Die andere Wette ver
langte, dass Gemeindevorsteher Othmar
Vogt einen «Schuhplattler» aufs Parkett
legen sollte. Nebst all diesen originellen
Unterhaltungsideen wurde aber auch
ausreichend für das leibliche Wohl der
Anwesenden gesorgt.
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Die Musikkapelle Deuchelried aus Deutschland sorgte für die musikalische Umrahmung.
(Bilder: Wucherer)
Menschengerecht Bauen für die Zukunft
Fachhochschule Liechtenstein beteiligt sich an Initiative
Die Fachhochschüle Liechtenstein be
teiligt sich an der Plattform «Menschen
gerechtes Bauen», die im Fhihjahr in
Vorarlberg gegründet wurde. Die Platt
form organisiert Veranstaltungen zu die
sem Thema. Im Rahmen des Hochschul
studiums Architektur werden Aspekte
zu diesem Thema behandelt
«Menschengerechtes Bauen» wird im
mer mehr ein Thema für Bauherren und
Architekten, da die Menschen immer äl
ter werden und Behinderte ihr Recht auf
einen Wohnraum ohne Barrie'ren einfor
dern. Das Institut für Sozialdienste IfS
(Vorarlberg) und die Vorarlberger
Nachrichten lancierten vor rund zehn
Jahren eine Initiative zum Thema «Be
hindertengerechtes Bauen». Diese In
itiative gründete nun eine Plattform
«Menschengerechtes Bauen», woran
sich die Fachhochschule Liechtenstein,
die Fachhochschule Vorarlberg, das In
stitut für Sozieldienste, die Vorarlberger
Nachrichten und Hefel Wohnbau AG
aktiv beteiligen. Diese Plattform organi
siert Veranstaltungen, Ausstellungen
und ander Aktivitäten zu diesem Thema.
Seitens der Fachhochschule Liechten
stein beteiligt sich der-Fachbereich Ar
chitektur an dieser Initiative.
Es geht auch anders
Viele Menschen mit Behinderungen
haben kaum die Möglichkeit, sich in
ihrem Heim ohne fremde Hilfe zu bewe
gen, weil die baulichen Voraussetzungen
nicht stimmen. Dass es anders geht, will
die Plattform «Menschengerechtes Bau
en» der breiten Öffentlichkeit vermit
teln. Im Rahmen einer ersten Informati
onsveranstaltung zogen Experten dabei
Bilanz über die bisherigen Aktivitäten.
So berichtete Baumeister Hermann
Architekt Mag. Walter Unterrainer (Fachhöchschule Liechtensteinihg:HTLWerner Hernie (Liechtensteiner Behinderten
verband) und Philip Mayer (Architekturstudent) anlässlich der ersten Veranstaltung der Plattform «Menschengerechtes Bau
en»in Dombim.
Mayer von der IfS-Beratungsstelle (Vor
arlberg) über ein steigendes Interesse
der Bauherrschaften am Bau • behinder
tengerechter Wohnungen und illustrier
te dies an möglichen Grundrissen.
Zukunft nicht bedacht
Wie die Praxis ausschauen kann, be
richtete Architekt Mag. Walter Unter
rainer, Dozent an der Fachhochschule
Liechtenstein. Als Verfechter eines
menschengerechten Bauens beklagt er,
dass zu oft für den Moment gebaut
wird, ohne an die Zukunft zu denken.
Sein Motto lautet «anpassbares Woh
nen».
Er schlägt vor,. Häuser und Wohnun
gen so zu planen, dass bei Bedarf be
hindertengerecht' umgebaut werden
kann, ohne dass grosse* Investitionen er
Das Anliegen «Menschengerechtes
Bauen» wird in weiteren Veranstaltun
gen der Plattform behandelt. Ing. HTL
Werner Hermle (Vizepräsident des
Liechtensteiner Behindertenverbandes
und Bauberater in Sachen behinderten
gerechtes Bauen) nahm an der Veran
staltung teil und begrüsste diese Initia
tive.
REKLAME
forderlich sind. Nicht nur Gebrechliche
oder Behinderte, sondern auch Kinder
sollen sich in den Wohnungen sicher be
wegen können. Die Zahl der in den ei
genen vier Wänden verunglückten Kin
der ist enorm hoch. Und die meisten
schweren Unfälle passieren nicht etwa
im Strassenverkehr, sondern zu Hause.
Bei der Planung sollte auch dieser
Aspekt berücksichtigt werden.
Erfrischend
gemütlich...
ging's an ihrem Ausflug •
zu und her. Kein Wunder,
denn sie tranken kühlen
Möhl-Saft aus der form
schönen Bügelflasche.
Ob Wanderung, Picknick, Gaitenbeiz
oder einfach zu Hause, Möhl-Saft klar
oder Saft vom Fass naturtrüb sorgen
immer für eine erfrischend gemütliche
Stimmung!
M0HL
Mottete! MOhl AO,9320Arbon,Tbl.071/446 43 43
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seit 1895