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Liechtensteiner Volksblatt
Inland
Freitag, 30. Juni 2000 3
Nachrichten
Neuer Leiter für die
Landeskasse
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 27. Juni
2000 Rainer Beck, Schaan, als Amtsleiter für die
Landeskasse angestellt. Rainer Beck hat nach
einer kaufmännischen Lehre den Buchhalter
mit Eidgenössischem Fachausweis abgeschlos
sen und absolviert derzeit berufsbegleijend das
letzte Semester zum Eidgenössisch diplomier
ten Buchalter. Er ist seit Jahren im Rechnungs
wesen tätig und konnte auch spezifische Berufs
erfahrung als Gemeindekassier in Planken sam
meln. Ausserdem war er in einer Bank als Revi
sor tätig und arbeitet derzeit als Leiter der Fi
nanzbuchhaltung bei einer grösseren Firma in
Liechtenstein. (pafl)
Bläser-Serenade im
Park Stein Egerta
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Zum bereits 13. Mal lud das Bildungshaus Stein
Egerta zu einer musikalischen Soiröe ein. Der
Wettergott meinte es heuer zwar nicht so gut mit
den Zuhörern, die am Mittwochabend die Blä
ser-Serenade eigentlich im Park Stein Egerta
hören wollten, aber dem Musikgenuss konnte
das kaltnasse Wetter nichts anhaben. Heuer
spielte das Bläserensemble der Liechtensteini
schen Musikschule und der Leitung von Josef
Frommelt: Monika Furrer und Rita Varch,
Oboen, Josef Frommelt und Peter Hagmann,
Klarinetten, Christel Eberle und Gaston Oehri,
Hörner, Werner Gloor und Hans VarchvFagotte
und Martin Egert, Kontrabass. Auf dem Pro
gramm standen Stücke von Beethoven (Fidelio:
»Ouvertüre«, Arie der Marzellina «O wär ich
schon mit dir vereint», Quartett «Mir ist so wun
derbar», Arie des Rocco «Hat man nicht auch
Gold ...», Chor der Gefangenen und Marcia)
Mozart (Adagio), Hoffmeister (Serenade, Ada-
gio-Allegro, Menuettino, Allegro moderato, Po-
co Adagio und Rondo) und Schubert (drei Me
nuette) (Bild: Ingrid)
«JEKAMI» in Mauren-
Schaanwald
MAUREN: Alle Einwohner und Einwohnerin
nen von Mauren und Schaanwald sind eingela
den, beim JEKAMI «Jeder kann mitmachen»
einen Beitrag zu leisten. Einige Beispiele von
Unterhaltungsbeiträgen sind im Flugblatt, das
am Montag in den Briefkästen gelandet ist, auf
gelistet.
Am 18. November 2000 wollen wir wieder
einmal so richtig auf die Pauke hauen. Alle, ob
Jung oder aAlt, ob Gross oder Klein, sind ein
geladen, ihre Freizeitbeschäftigungen und Akti
vitäten nach Feierabend, die sie bisher vielleicht
nur im stillen Kämmerlein zur eigenen Freude
ausgeübt haben, einem grösseren Publikum
vorzuführen. Bestimmt ergeben sich daraus
Kontakte mit Gleichgesinnten und Interessier
ten. Wer weiss, vielleicht öffnet sich durch die
sen Unterhaltungsabend auch für den einen
oder anderen die Tür zu einem sinnvollen neu
en Hobby. Wir freuen uns auf viele Anmeldun
gen und auf ein bunt gemischtes Programm. Um
eine gute Organisation zu gewährleisten, bitten
wir um Ihre Anmeldung bis spätestens heute
Freitag, den 30. Juni 2000 bei Rita Meier, Im
Lutzfeld 339, Mauren, Telefon 373 19 35.
Kultur- und Denkmalschutzkommission
Mauren
Alpmesse auf Guschg
SCHAAN: Am 9. Juli findet die Alpmesse auf
der Alpe Guschg statt. Die Messe beginnt um
11.00 Uhr. Für Personen die einen Fahrtrans
port beanspruchen, steht um 9.00 Uhr eine
Transportmöglichkeit beim Kälberstall (beim
Skilift) zur Verfügung.
Auf Ihren Besuch freut sich schon heute die
Hirtenfamilie und die' Alpgenossenschaft
Guschg. Bei unsicherer Witterung bitte Telefon
nummer 1600 abfragen.
«Das Land verliert einen
engagierten Parlamentarier»
Reaktionen auf den Tod von FBPlrFraktionssprecher Gebhard Hoch
Liechtenstein trauert um
einen seiner engagiertesten
Parlamentarier. FBPL-Frak-
tionssprecher Gebhard Hoch
verstarb gestern im Alter von
57 Jahren in Folge eines Herz
versagens. Er hinterlässt eine
Ftau und eine Tochter. Zahl
reiche Politiker unseres Lan
des zeigten sich schockiert
über diese traurige Nachricht.
FBPL-Parteiprpsident Ernst
Walch betonte: «Ich bin tief
betroffen und schockiert.
Dies ist ein sehr, sehr grosser
Verlust für unser Land.»
Alexander Batliner
Gebhard Hoch wurde am 12. Au
gust 1943 geboren. Er war eid
genössisch diplomierter Bank
kaufmann und selbständig als
TVeuhänder tätig. Der Verstorbe
ne war Bürger von Triesen, und er
lebte auch in seiner Bürgerge
meinde. Gebhard Hoch war ver
heiratet und Vater einer Tochter.
Er gehörte seit 1993 dem Landtag
an. Seit 1997 übte er für die Frak
tion der Bürgerpartei das Amt
des Fraktionssprechers aus. Zu
dem war er Mitglied des Präsi
diums der Fortschrittlichen Bür
gerpartei. Die Nachricht vom Ab
leben des FBPL-Fraktionsspre-
chers erreichte die Öffentlichkeit
unseres Landes gestern in den
Morgenstunden. Zahlreiche Poli
tiker unseres Landes zeigten sich
schockiert und bestürzt von die
ser traurigen Nachricht. Überein
stimmend äusserten sich die Ver
treter aller Parteien, dass das Ab
leben von Gebhard Hoch für un
ser Land ein sehr, sehr grosser
Verlust sei.
Bestürzung und Trauer bei
Landtagskollegen
Ein Teil der Landtagsabgeord
neten wurde gestern kurz vor der
Abreise zu einem Besuch des
Kantonsrates von Zug von dieser
traurigen Nachricht überrascht.
Landtagspräsident Peter Wolff
führte auf Anfrage des Volks
blatts aus: «Ich bin erschüttert,
dass es einen so engagierten und
so emotionalen und mit allen
Agenden der Politik und des Lan
des verbundenen Menschen wie
den Gebhard Hoch in einem so
jungen Alter auf diese Art trifft.
Zum einen ist es tragisch, dass je
mand, der sich so für die Belange
des Landes engagiert, aufgrund
eines Herzversagens ein so frühes
Ende findet. Zum anderen gibt
diese Nachricht auch zu denken,
und sie zeigt, dass es wesentlich
wichtigere Dinge gibt als Mei
nungsverschiedenheiten über die
Parteigrenzen hinweg, die es
natürlicherweise immer wieder
gibt. Die Delegation des Landta
ges, die sich in Zug befindet, ist
sich hierüber einig.» Landtagsvi
zepräsident und Fraktionskollege
Otmar Hasler führte aus: «Ich ha
be diese schlimme Nachricht heu
te Morgen vernommen. Ich bin
tief erschüttert, weil ich mit Geb
hard Hoch einen Freund verloren
habe. Das Land verliert einen en
gagierten Parlamentarier. Er hat
sich sehr und mit ganzem Herzen
für dieses Land eingesetzt. Im
Moment bleibt einfach die
Sprachlosigkeit. In Gedanken bin
ich bei der Familie, und ich wün
sche ihr in dieser schweren Stun
de des Abschiednehmens viel
Gebhard Hoch, wie man ihn kannte: als engagierter Fraktionssprecher der FBPL im Landtag.
Kraft.» Helmut Konrad, ebenfalls
ein Fraktionskollege führte aus:
«Die Nachricht vom Tod meines
Fraktionskollegen hat mich sehr
bewegt und tief betroffen ge
macht. In diesen Momenten er
füllen mich Gefühle der Ohn
macht, und es werden mir jäh die
Grenzen unseres irdischen Da
seins bewusst.» Marco Ospelt
führte aus: «Die Nachricht vom
Tod von Gebhard Hoch mag ich
noch gär nicht glauben. Der Ver
lust isti zu gross für Allgemein-
plätze. Ich sehe ihn vor mir und
höre ihn sagen: <Habt Sorge zu
einander und zu unserem Land.>
Was zählt, ist dass wir die Bot
schaft weitertragen, wie Gebhard
uns durch sein Beispiel vorgelebt
hat. <Gemeinsam können wir es
schaffen>, hat er im letzten Land
tag gesagt. Gemeinsam können
wir auch seine Familie trösten,
denn in unserer Erinnerung lebt
er weiter.^ Schockiert zeigte sich
auch der FL-Abgeordnete Egon
Matt. Er sagte: «Ich war bestürzt,
als ich von dieser Nachricht hör
te. Ich habe Gebhard Hoch als
sehr aufrichtigen, korrekten und
geradlinigen Mann erlebt. Ich ha
be ihn enorm geschätzt, weil er
immer sehr fair und sachlich war.
Wenn er für etwas eingestanden
ist, hat er immer enorm
gekämpft. Ich habe ihn wirklich
ganz, ganz hoch eingeschätzt. Er
ist einer jener Kollegen des Land
tages, vor denen ich hohen Res
pekt hatte. Das Ableben ist ein
enormer Verlust für das Land, für
den Landtag und natürlich im
Speziellen für die Familie, wel
cher ich mein tiefstes Beileid aus
sprechen möchte.»
Regierung und Parteien
ebenfalls schockiert
Regierungschef Mario Frick
zeigte sich ebenfalls tief
schockiert von dieser Nachricht.
Er lobte in seinem kurzen State
ment die Arbeit des FBPL-Frak-
tionssprechers. Er führte aus: «Er
war immer ein harter Opponent,
jedoch auch einer, der sich immer
gut vorbereitet hat und die Auf
gabe sehr seriös angegangen ist.
Dies ist ein herber Verlust für das
öffentliche Leben Liechtensteins,
da Gebhard Hoch einen enormen
Einsatz brachte. Es ist sicher auch
ein herber Verlust für den Parla
mentarismus, da er mit seiner
nachhakenden Art einen wichti
gen Beitrag leistete, damit die
Debatten im Landtag intensiv
waren.» Tief bestürzt zeigten sich
auch die Parteipräsidenten Ernst
Walch (FBPL) und Oswald
Kranz (VU). Emst Walch führte
aus, dass dies ein sehr, sehr gros
ser Verlust für unser Land sei. Er
spreche der Familie sein aufrich
tigstes Beileid aus. Die Frau und
die Tochter des Verstorbenen
können auf seine persönliche Un
terstützung und auf jene der Par
tei zählen. Oswald Kranz beton
te: «Die Nachricht vom plötzli
chen Tod des Kollegen Gebhard
Hoch nehme ich mit tiefer Be
troffenheit zur Kenntnis. Er
scheidet aus der Mitte des Land
tages, wo wir uns gerade noch in
diesen Tagen gemeinsam für un
ser Land eingesetzt haben. Wenn
ich mich der Schaffenskraft des
lieben Verstorbenen erinnere, so
verspüre ich Wertschätzung und
Dankbarkeit. Er hat seine politi
sche Verantwortung stets mit
grossem Pflichtgefühl wahrge
nommen. Ich werde seine Anwe
senheit im Landtag vermissen
und seine Abwesenheit schmerz
lich empfinden. Ich möchte seiner
Frau, seiner Tochter und den wei
teren Angehörigen mein tiefemp
fundenes Mitgefühl aussprechen.
Ich tue dies auch im Namen mei
ner Partei.»
Die Redaktion des Volksblatts
nahm schockiert Kenntnis vomTo-
de des FBPL-Fraktionssprechers.
Er bleibt uns in Erinnerung als ein
Mann, der sich immer im Sinne der
Sache eingesetzt hat und für seinen
Standpunkt ejnstand. Wir bewun
derten seinen Fleiss und seine Se
riosität bei der Arbeit für unser
Land. Das ganze Haus «Liechten
steiner Volksblatt» spricht seiner
Frau und seiner Töchter das tiefe
Mitempfinden aus.
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