pp/Journal
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Freitag,
30. Juni 2000/ Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 147
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Onuhi-Extha
Neuer Wlnzling
von IBM
IBM bringt Ende August eine
neue Minifestplatte mit einer
Kapazität von 1 Gigabyte auf
den Markt. Seite 23
»
Freitag
Bürger als
«Auslandspione
VADUZ: Liechtensteinerinnen und Liechten
steiner sollen in Zukunft als Spione im Ausland
agieren. Die von der Regierung eingesetzte
«Task Force +423» ersucht die Bevölkerung,
welche sich in den Sommerwochen traditionell
auf Ferienreisen begibt, Rückmeldungen zu er
statten, wenn die Telefone vom Ausland nach
Liechtenstein stumm bleiben. Die Bevölkerung
soll also mithelfen, eine bessere Implementie
rung der neuen Landeskennzahl «+423» zu er
reichen. Seite 4
Das Rechtsschutz-
system kennen lernen
MAUREN: Landgerichtsvorstand Dr. Benedikt
Marxer gab in seinem gestrigen Referat im Se-
nioren-Kolleg Liechtenstein einen höchst inter
essanten Überblick Uber das Gerichtswesen in
Liechtenstein und beantwortete eingehend die
Fragen der vielen interessierten Seniorinnen
und Senioren. Seite 7
Eine Oase für
Ruhesuchende
SERIE: Das Berggasthaus Sücka, einst ein weit
über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Kur
haus, bildet die heutige Station der Volksblatt-
Serie «Alte Häuser und ihre Bewohner. Der
Rundgang im Berggebiet geht mit dieser Folge
weiter. Ein Blick in die alten Unterlagen zeigt,
dass auf der Alp Slicka schon vor mehr als 130
Jahren die ersten Molkenkuren durchgeführt
wurden. Seite 9
Novartis will gewisse
Bereiche auslagern
BASEL: Novartis will nicht firmenspezifische
Tätigkeiten auslagern: Werksinfrastrukturbe
reiche mit rund 12S0 Angestellten sollen an
zwei Partnerfirmen gehen. Im Rennen sind
noch Elyo, Vivendi, ABB und Johnson Controls.
Die Gewerkschaften atmen auf. Seite 15
Kohl weist Vorwürfe
entschieden zurück
BERLIN: Die Befragung von Helmut Kohl vor
dem Spendenausschuss des deutschen Bundes
tages ist nach einem Streit liberTYeffen des Alt
kanzlers mit CDU-Ausschussmitgliedern abge
brochen worden. Das Verfahren wird in einer
Woche fortgesetzt. Der Ex-Vorsitzende der
Christdemokraten (CDU) wies am Donnerstag
alle Bestechungsvorwürfe zurück und sprach
von Verleumdungen und Fälschungen. «Ich war
im Leben nie bestechlich», sagte Kohl. Seite 31
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Die Kissenschlacht beginnt
am
30. Juni
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Liechtenstein trauert um
Gebhard Hoch
FBPL-Fraktionssprecher Gebhard Hoch verstarb gestern in Folge eines Herzversagens
Unser Land hat gestern
einen seiner engagiertesten
Politiker verloren. FBPL-
Rraktionssprecher Gebhard
Hoch verstarb gestern in Fol
ge eines Herzversagens. Er
hinterlässt eine Ftau und ei-
ne Tochter. Politiker aller
Parteien zeigten sich
schockiert über diese über
raschende traurige Nach
richt. Sie würdigten die Ver
dienste des Verstorbenen für
unser Land und betonten
seine Geradlinigkeit und
Fairness.
Alexander Batliner
Schockiert nahm die öffentlich-
, keit gestern Kenntnis vom
überraschenden Tod des FBPL-
Fraktionssprechers Gebhard
Hoch. Er verstarb auf einer Ge
schäftsreise in Folge eines Herz
versagens. Zahlreiche Politiker
würdigten auf Anfrage des
Volksblatts die Verdienste von
Gebhard Hoch für unser Land.
So führte unter anderem Regie
rungschef Mario Frick aus: «Dies
ist ein herber Verlust für das öf
fentliche Leben Liechtensteins,
da Gebhard Hoch einen enor
men Einsatz brachte.» Ähnlich
äusserte sich Helmut Konrad,
Fraktionskollege von Gebhard
Hoch. Er führte aus: «Ich habe
Gebhard in den gut dreieinhalb
Jahren unserer gemeinsamen po
litischen Zeit als geraden, grund
ehrlichen und humorvollen Men
schen kennen gelernt, Er hat sich
seit vielen Jahren in verschiede
nen Funktionen selbstlos und
zielstrebig für Anliegen der Ge
meinschaft eingesetzt. So ver
stand er auch sein politisches En
gagement als Dienst für alle Be
wohnerinnen und Bewohner un
seres Landes sowie für eine ge
deihliche Weiterentwicklung un
seres staatlichen Gemeinwe
sens.»
Respekt von allen Seiten
Von allen Seiten wurde dem
Verstorbenen' Respekt gezollt.
So betonte unter anderem VU-
Präsident Oswald Kranz, dass
Gebhard Hoch seine politische
Verantwortung stets mit grossem
Pflichtgefühl wahrgenommen
habe. Ähnlich äusserte sich
Landtagsvizepräsident Otmar
Hasler. Er führte aus: «Das
Land verliert einen engagierten
Parlamentarier. Er hat sich
sehr und mit ganzem Herzen
für dieses Land eingesetzt. Im
Moment bleibt einfach die
Sprachlosigkeit.» Egon Matt,
Abgeordneter der Freien Liste,
drückte in seinem kurzen State
ment ebenfalls seine Hochach
tung gegenüber Gebhard Hoch
aus. Er betonte: «Ich habe ihn
enorm geschätzt, weil er immer
sehr fair und sachlich war. Wenn
er für etwas eingestanden ist, hat
er immer enorm gekämpft. Ich
habe ihn wirklich ganz, ganz
hoch eingeschätzt.» Marco Os-
pelt, ebenfalls Fraktionskollege
von Gebhard Hoch, rief dazu
auf, die Botschaft des Verstorbe
nen «Habt Sorge zueinander und
zu unserem Land» weiterzu
führen. Marco Ospelt betonte:
«Was zählt ist, dass wir die Bot
schaft weitertragen, wie Geb
hard uns durch sein Beispiel vor
gelebt hat.» Seite 3
Holland nach Penalty-Drama out
Italien gewinnt Halbfinai-Knüller gegen Holland - SquadraAzzurra im EM-Final gegen Frankreich
Gastgeber Holland hat wegen eines
wahren Penalty-Tiraumas den EM-
Final verpasst. Die Holländer ver
gaben in Amsterdam gegen Italien
bereits in der regulären Spielzeit
durch Frank de Boer und Kluivert
zwei Foulpenaltys, so dass es nach
120 Minuten (hO stand. Dann verlor
Holland mit 1:3 auch noch das Fe-
naltyschiessen. Somit stehen sich
am Sonntag im Final Italien und
Weltmeister Frankreich gegenüber.
Für die Holländer, die zuvor 13 TUr-
' niertore geschossen hatten, war das
italienische Tor wie zugenagelt. Ei
ne besonders tragische Figur war
der Weltklasse-Innenverteidiger
Frank de Boer, der auch mit dem
ersten Versuch im Penaltyschiessen
am italienischen Helden Toldo
scheiterte. Nach de Boer vergaben
auch noch Stam, der darüber schoss,
sowie Bosvelt, gegen den Toldo sei
nen dritten Elfmeter hielt. Für Ita
lien dagegen trafen die ersten drei
Schützen, nämlich Di Biagio sowie
die eingewechselten Pessotto und
Totti. Di Biagio hatte noch vor zwei
Jahren im WM-Viertelfinal gegen
Frankreich den entscheidenden
Penalty verschossen. Holland ist
nun an den letzten fünf grossen Tur
nieren seit 1992' viermal nach
Elfmeterschiessen ausgeschieden.
Auch die Italiener haben an sich ei
ne unrühmliche Shoot-out-Vergan
genheit hinter sich: Sie verloren auf
diese Weise den WM-Halbfinal
1990, den WM-Final 1994 und den
WM-Viertelfinal 1998.
Die Holländer hatten lange Zeit
alle THlmpfe auf ihrer Seite. Ab der
34. Minute spielten sie nach einer
gelb-roten Karte gegen Italiens Mit
telfeldspieler Zambrotta mit einem
Mann mehr. Seite 1?
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Francesco Toldo war mit drei gehaltenen Penaltys Italiens Matchwinner.