Liechtensteiner Volksblatt
Donnerstag, 29. Juni 2000 11
WAP oder
Wireless Application Protocol
WAP oder Wireless Application Protocol ist einer der wichtigsten Trends für die nächsten Jahre
WAP wird unser Kommunika-
tionsverhalten entscheidend be
einflussen. Dienste, Informatio
nen, Entertainment oder auch
Einkaufen über das mobile Inter
net werden auf einfachste Art und
Weise ermöglicht.
Internet im herkömmlichen Sinn auf
das Handy zu transferieren, ist vor allem
aus Gründen der Übertragungsge-
schwindigkeit und der Bildschirmgrös-
se wenig sinnvoll. Deshalb wurde nach
einem System gesucht, wie abgespeckte
Informationen in einem gewissen Ras
ter aufs Mobiltelefon transferiert wer
den können. WAP ist das Resultat aus
diesen Bemühungen.
Standard fürs mobile Internet
Im Juni 1998 wurde das WAP Forum
von Ericsson, Motorola. Nokia und Un-
wired Planet (jetzt Phonc.com genannt)
gegründet. Mittlerweile haben sich über
1(K) Firmen aus der Telekommunika
tionsindustrie dem Forum angeschlos
sen. Darunter sind Netzbetreiber, Her
steller von Netzen und Endgeräten,
Hersteller von SIM Karten etc. Alle Be
teiligten haben sich das Ziel gesetzt, ei
nen Standard für das mobile Internet zu
gestalten. Auf dem Handy oder Smart-
phone soll ein Browser sein, der we
sentliche Informationen ohne zeitkon
sumierenden Schnörkel liefert.
Mobiles Internet Banking
Im Sommer 1999 wurde der Standard
WAP 1.1 definiert. Dieser gilt als
Grundlage für die ersten Services, wel
che von Operators aufgcschaltet wer
den.
Dieser Standard dient auch als
Grundlage für alle Mobiltelefonher
steller, welche ihre Mobiltelefone nach
diesen Spezifikationen definieren.
Damit auf dem Handy eine WAP Sei
te abgerufen werden kann, müssen so
genannte Content Provider Informatio
nen liefern und diese im WML Format
(die Programmiersprache für WAP) de
finieren. In diese Richtung zeigt bei
spielsweise die Credit Suisse mit der im
Oktober 1999 angekündigten Absicht,
zusammen mit Swisscom mobiles Inter
net Banking anzubieten.
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TAXI
Weil WAP auf verschiedenen Mobiltclefonsysteinen {GSM, CDMA, TDMA, UMTS etc.) funktioniert, kann davon ausgegangen werden, dasssich dieser Standard durch
setzen wird. Beispiele von Applikationen sind aus der Darstellung ersichtlich.
Tickets übers Mobiltelefon
bestellen
Unternehmen, welche ihre bestehen
de Internet-Präsenz auch auf das mobi
le Internet bringen möchten, können
mittels einer relativ einfachen Überset
zung ihre Dienste auch in WAP anbie
ten. So wurde die Web Seite von Erics
son Schweiz sozusagen «über Nacht»
auf WAP übersetzt.
Rechtzeitig zur Telecom 99 in Genf
konnten die Ericsson News über das
Handy abgerufen werden. Ziel ist es karte zu bezahlen.
natürlich, nicht nur Abfragen zu täti
gen (z.B. wie bereits über SMS mög
lich), sondern beispielsweise Zug-,
Flug- oder Theatertickets übers Mobil
telefon zu reservieren und im gleichen
Atemzug über Cash Card oder Kredit-
Weitere Infos
Unter der Homepage ericsson.ch
oder ericsson.com sind weitere Infos
erhältlich.
Communicator mit WAP
Nokia ergänzt seine WAP-fähigen Endgeräte
Nokia ergänzt mit dem Nokia 9110i
Communicator die Palette seiner
WAP-rahigen Endgeräte. Das Gerät
wird ab dem dritten Quartal dieses Jah
res in Liechtenstein bzw. der Schweiz
erhältlich sein. Die Benutzer des gegen
wärtigen Nokia 9110 Communicators
können ihr Gerät mit einem zusätzli
chen Softwarepaket ebenfalls WAP-
kompatibel machen.
Der Nokia 91 lOi Communicator ist ein
Mehrzweck-Kommunikationsgerät, das
die Möglichkeiten eines GSM-900-Mo-
biltelefons durch die Datenkommuni
kation erweitert. Dies beinhaltet Funk
tionen wie Fax, Internet, WAP, E-Mail,
Bildübermittlung, SMS-Nachrichten
und Organizer.
Auf mobile Internet-Dienste
zugreifen
«Der Nokia 91 lOi Communicator un
terstützt selbstverständlich auch wei
terhin die Browser- und E-Mail-Dien
ste. Durch die zusätzlichen WAP-Funk
tionen kann man jetzt aber auch auf die
neu entstehenden mobilen Internet-
Dienste zugreifen. Das grosse Display
und die Tastaturfunktion des Commu
nicators eignen sich ideal für WAP-
Dienste mit Grafiken und Tabellen. So
können Nachrichten, mobile Kon
toführung und verschiedene unterneh
mensinterne Intranet-Anwendungen
besonders schnell und bequem genutzt
werden», erklärt Soren Jenry Petersen,
Vize-Präsident Cellular Mobile Tele-
phones, Nokia Mobile Phones.
«Outlook-2000-Unterstützung»
Die neue Zusatzsoftware unterstützt
Quick-Imaging- und Such-Funktionen.
Um den Nutzwert und die Funktiona
lität zu erhöhen, verfügt das Mobiltele
fon über eine Outlook-2000-Unterstüt-
zung für die PC Suite. Die im Lieferum
fang enthaltene MacSuite-Software er
möglicht den Austausch von Daten und
Programmen mit Macintosh-Compu
tern. Beide zusätzlichen Softwarepake
te werden auch für den gegenwärtigen
Nokia 9110 Communicator ab dem drit
ten Quartal 2000 verfügbar sein.
Zahlreiche Softwarelösungen
Nebst den Standardfunktionen kön
nen über zahlreiche Softwarelösungen
unabhängiger Anbieter auch weitere
Anwendungen integriert werden. Ganz
nach den Bedürfnissen der Benutzer.
Eine Liste aller zur Verfügung stehen
den Anwendungen kann unter folgen
der Adresse abgerufen werden: www.fo-
rum.nokia.com/developers/communica-
tors/download/9U0/s_applguide.pdf
Bluetooth schreibt Geschichte
In zwei Jahren rechnet man mit über 100 Millionen Bluetooth-fähigen Geräten
Die Bluetooth™-Technologie hat mit
ihrer schnellen Aufnahme bei über 1000
Unternehmen in nur einem Jahr bewie
sen, dass sie die am schnellsten wach
sende Technologie aller Zeiten ist. Für
das Jahr 2002 rechnet man mit über 100
Millionen Bluetooth-fähigen Mobilte-
lefonen, Computern und anderen elek
tronischen Geräten.
1994 startete Ericsson Mobile Commu
nications eine Initiative zur Entwick
lung von Funkschnittsteilen mit kleiner
Reichweite und geringen Kosten zwi
schen Handys und deren Zubehör.
Funkübertragung ist insofern wün
schenswert, als nicht nur Verbindungs
kabel wegfallen, sondern auch, weil
kein direkter Sichtkontakt mehr erfor
derlich ist. Es wurde erkannt, dass eine
kostengünstige Funklösung ein völlig
neues Konzept eröffnen würde, das die
schnurlose Verbindung zwischen bisher
nicht entwickelten Komponenten oder
Geräte ermöglichte.
Konsens bei der Industrie
Die Idee bestand darin, dass Blue
tooth ein wirklich globaler und offener,
für alle frei verfügbarer Standard wer
den sollte, wie dies auch bei anderen,
von Ericsson massgeblich vorangetrie
benen Anwendungstechnologien wie
WAP und EPOC der Fall ist. Um eine
kritische Masse zu erreichen und Pro
motion für einen gemeinsamen welt
weiten Standard zu betreiben, nahm
Ericsson mit IBM, Intel, Nokia und
Toshiba Kontakt auf. Im Mai 1998
wurde die Bluetooth Special Interest
Group (SIG) gegründet. Innerhalb von
eineinhalb Jahren haben mehr als 1100
Unternehmen das «Bluetooth Adop-
ters Agreement», eine Vereinbarung
zur Annahme des Bluetooth-Standards,
unterzeichnet. Aufgrund des massiven
weltweiten Interesses und der Unter
stützung für diese Technologie rechnet
man damit, dass im Jahr 2002 über 100
Millionen Mobiltelefone, Computer
und andere elektronische Geräte mit
der Bluetooth-Technologie ausgerüstet
sein werden.
Ohne Lizenz-Gebühren
Die Bluetooth-lnteressensgemein-
schaft SIG entwickelte die Technologie,
die gewährleisten wird, dass zahlreiche
elektronische Geräte über einen Stan
dard miteinander verbunden werden
können. Die Bluetooth-Spezifikation
1.0 ist öffentlich erhältlich und kostet
keine Lizenz-Gebühren. Um gleichblei
bende Qualität zu gewährleisten und si
cher zu gehen, dass Bluetooth-Produk
te interagieren können, müssen sie ge
testet werden und die Kompatibilitäts
garantie erhalten, bevor sie verkauft
oder als Bluetooth-Marke bezeichnet
werden dürfen.
Lösungen für die Welt von heute
Die Bluetooth-Technologie ist dafür
ausgelegt, Daten mit einer Geschwindig
keit bis zu 1 Mbps und einer Reichweite
bis zu 10 Metern zu übertragen. Diese
Kommunikation ermöglicht Sprach- und
Datenübertragung (einschliesslich Bil
dern) zwischen mit Bluetooth ausgestat
teten Geräten. Jedes Bluetooth-fähige
Gerät kann schnurlos Informationen
austauschen, sobald es sich in Reichwei
te eines anderen Bluetooth-Gerätes be
findet, zum Beispiel zwischen Ohrhörer-
set und Mobiltelefon.
Bluetooth ist eine schnell reifende
Technologie, die rasch auf den Markt
kommt. Ihre Anwendung für neue Lö
sungen ist einzig durch die Fantasie be
schränkt.
Weitere Infos
Vertiefende Informationen zum
Thema Bluetooth sind unter folgen
der Homepage-Adresse zu finden:
http://bluetooth.ericsson.se