Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
KB A-News 
Donnerstag, 29. Juni 2000 27 
Nachrichten 
Langeweile Im 
(Un)Ruhestand? 
(Aufgeschnappt) 
«Na mein lieber Heinz, nun bist du ja auch 
schon fünf Jahre im Ruhestand. Hast du denn 
keine Langeweile?» «Langeweile? Mein Heber 
Karl, das Wort kenne ich überhaupt nicht!» Karl 
seufzt: «Ach, was habe ich, seit ich pensioniert 
bin, schon Langeweile gehabt! Kannst du mir 
verraten, woran das bei dir liegt, dass dir nie 
langweilig ist?» «Klar». «Nun sag schon endlich, 
wieso und warum?!?» «Der Einfallsreichtum 
meiner Frau als Arbeitseinsatz-Leiterin ist un 
erschöpflich!» 
Mit Walking fit In die 
neue Woche 
Walking ist: 
• zügiges Marschieren oder sportliches Gehen 
• geeignet für Frauen und Männer jeder Al 
tersstufe 
• auch für untrainierte und nicht sporttreiben 
de Personen geeignet 
• äusserst gelenkschonend 
• seelische und körperliche Fitness, ohne sich 
zu überfordern 
Geboten wird: 
• schonendes Herz- und Kreislauftraining 
• Atemschulung an der frischen Luft 
• gezieltes Beweglichkeits- und Krafttraining 
• Entspannung 
Wann und Wo: (Schulferien ausgenommen) 
• Schaan, IVeffpunkt Sportplatz Rheinwiese 
(Parkplatz Rheindamm) 
• Jeden Montag von 8.30 - 9.45 Uhr 
Auskünfte und Anmeldung: 
KBA.Tel. 237 65 65 
Schnuppern lohnt sich und ist gratis! 
Internationaler 
Volkstanz 
für Frauen und Männer ab 50 
Internationale Volkstänze vermitteln: 
• geistige und körperliche Vitalität 
• Lebensfreude durch rhythmische Bewegung 
• Geselligkeit und Gemeinschaft 
Volkstanzen ist partner-unabbiingig (kein 
Paartanz) and benötigt Jteine tänzerischen Vor 
kenntnisse. 
Treffpunkte: (Schulferien ausgenommen) 
Vaduz: jeden Dienstag von 9.30 -10.30 Uhr im 
Betagtenwohnheim St.FIorin 
Nendeln: jeden Donnerstag von 14.15 - 15.50 
Uhr in der alten Schule (1. Stock) 
Auskünfte und Anmeldung: 
KBA,Tel.2376565 
auch hier Schnuppern gratis! 
Es Ist alles so 
kompliziert geworden! 
Die Krankheit, der Kuraufenthalt, die Ferien 
sind vorbei. Aber - so vieles an administrativem 
Kram ist unerledigt geblieben und kann nicht 
mehr ohne Hilfe bewältigt werden. 
Oder: Nach dem Tod des Partners oder der Part 
nerin, werden alltägliche Angelegenheiten zum 
Problem: Die Rechnungen häufen sich - wie er 
ledige ich die Zahlungen am vorteilhaftesten? 
Der Antrag für eine soziale Beihilfe ist so 
schwierig zu formulieren. Der Gang zu einer 
amtlichen Stelle wird zum Kanossagang. Der 
Schriftwechsel wird immer komplizierter. 
Die KBA und ihre Mitarbeiterinnen bieten 
Hilfe bei Schwierigkeiten dieser oder ähnlicher 
Art. Rufen Sie uns an oder kommen Sie bei uns 
vorbei - oder wir kommen zu Ihnen. 
KBA: Tel. 237 65 65 
Mauern 
In ein Haus, an dem die Fensterlüden aus 
Angst vor neugierigen Blicken geschlossen sind, 
dringen auch keine Sonnenstrahlen. 
Durch die Tür, die aus Angst vor ungebetenen 
Gästen verriegelt ist, 
treten auch keine Freunde ein. 
Doch die Mauern, 
die ich aus Angst vor meiner 
Schwäche errichtet habe, 
werden brüchig. 
Der ungeliebte 
Wohnortwechsel 
Wohnen im Alter heisst in 
Liechtenstein in den meisten 
Füllen: allein, mit Partner, bei 
der Flunffie oder dann im Alters- 
oder Pflegeheim leben. Dazwi 
schen gibt es nichts. Diskussio 
nen über verschiedene neue 
Wohnformen für älter Mitmen 
schen werden zwar gelegentlich 
aufgenommen - geplant und ge 
baut weiden Heime. 
Sicher brauchen wir Alters- und 
Pflegeheime; das ist unbestritten und 
beweisen Wartelisten in den beste 
henden Heimen. Neuste Erfahrun 
gen und Erkenntnisse der letzten 
Jahrzehnte im In- und Ausland bele 
gen,dass es zwischen dem unsicherer 
gewordenen Allein-Leben in einer 
Wohnung oder in einem Haus und 
dem Eintritt in ein Heim noch ande 
re interessante Wohn-Chancen gibt. 
Der Wille ist der Weg 
Der Schritt zu einer neuen Wohn 
form im Alter fällt nicht immer 
leicht im Wissen, dass eine neue 
Umgebung, unbekannte Mitbewoh 
ner und andere Gewohnheiten in 
Kauf genommen werden müssen. 
Eine wohnliche Veränderung be 
deutet auch in manchen Fällen, das 
eigene Haus aufzugeben, das zu 
sammen mit dem Partner, der Part 
nerin gebaut und eingerichtet wur 
de und Uber viele Jahre das Famili 
enleben beherbergte. Aber eben: 
plötzlich wird das ganze Haus, die 
grosse Wohnung und der Garten zur 
Last. Der Einzug in eine kleinere 
und den Bedürfnissen eher entspre 
chende Wohnung bedeutet aber 
Unabhängig sein und doch Gemeinschaft haben. 
weiterhin Freiheit, Selbstständig 
keit, Eigenverantwortung, Mobilität 
und vor allem Unabhängigkeit. 
Es gibt verschiedene 
Möglichkeiten 
In der benachbarten Schweiz 
oder in Vorarlberg werden älteren 
Menschen mit Erfolg verschiedene 
Varianten von Wohnformen zur 
Verfügung gestellt: 
Wohnung in einer Alterssiedlung 
In einer solchen Alterssiedlung 
haben ältere Menschen (allein oder 
mit ihren Lebenspartnern) ihre ei 
genständige, abgeschlossene Woh 
nung. Sie können gemeinsame 
Dienste in Anspruch nehmen,so z.B. 
Mahlzeiten, die Pflege der Wäsche, 
Fusspflege, Unterhaltungsangebote, 
SU. 
Beratungen und vieles andere mehr. 
Der Kontakt mit anderen Gleichge 
sinnten und gemeinsame Aktivitä 
ten ergeben sich wie von selbst. 
Alters-Wohnungen in gemischten 
Mietshäusern 
Solche Wohn-Anlagen werden im 
Ausland immer öfters von den Ge 
meinden gefördert. So stellen diese 
Kommunen die Wohnungen bereit - 
der Mietzins richtet sich nach dem 
Einkommen der jeweiligen Bewoh 
ner. Es sind abgeschlossene Wohnun 
gen,die den Bedürfnissen der älteren 
Menschen besonders angepasst sind. 
Die eigenständige Lebensführung in 
solchen Wohnungen kann zusätzlich 
durch mobile Betreuung langfristig 
gesichert werden (Gemeindekran 
kenschwester, Haushilfedienst usw.) 
Betreutes Wohnen 
Das können Ein- oder Zweiperso- 
nen-Wohnungen in einem grösseren 
Wohnkomplex sein. Urotz Eigen 
ständigkeit stehen ein Minimum an 
hauswirtschaftlichen, pflegerischen 
und persönlichen Betreuungsleis 
tungen zur Verfügung. Die Wohnun 
gen verfügen Uber einen Notruf. Das 
gibt den Menschen die Gewissheit, 
im Fälle einer Erkrankung oder bei 
Hilfe- und minimer Pflegebedürftig 
keit nicht allein gelassen zu sein. Der 
Grundsatz würde hier lauten: soviel 
Selbstständigkeit wie möglich, soviel 
Hilfe wie nötig. 
Wenn das Allein-Leben schwieriger 
wird 
Ttotz dem sozialen Netz, das in 
Liechtenstein sehr gut ausgebaut 
ist, kommt es zu Situationen, wo äl 
tere Menschen nicht mehr allein 
sein können. 
Hilflosigkeit, Angstgefühle, De 
pression, Trauer, Verwirrtheit, 
Krankheit, Einschränkung der Be 
weglichkeit usw. machen den Ein 
tritt in ein Altersheim (später ins 
Pflegeheim) unumgänglich. 
Tagespflegeheim 
Einem stationären Heim kann ein 
Aufenthalt in einem Tages-Pflege- 
heim vorausgehen. In ihm werden 
die Pflegebedürftigen tagsüber be 
treut, während sie abends und 
nachts sowie an Wochenenden in 
ihren eigenen vier Wänden sind. 
Unser kleines Land sollte die 
Chance wahrnehmen, altersgerech 
te Wohnformen zu entwickeln und 
neben Heimen auch für die jünge 
ren und gesunden Alten neue 
Wohnmodelle (ordern. 

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ni'fv 
ihq,\ 
möglich machen 
Die KBA als Kontakt- und Bera 
tungsstelle für ältere Menschen und 
deren Umfeld bietet mit Erfolg di 
verse Dienstleistungen für betreu 
ende Angehörige älterer Menschen 
an. 
Die Betreuung eines Angehörigen 
stellt die Familie vor eine neue Si 
tuation, die von ihr psychisch, phy 
sisch, materiell und sozial bewältigt 
werden muss. 
Vielfach ist bei betreuenden An 
gehörigen ein Informationsdefizit 
über Möglichkeiten der Begleitung 
im Betreuungsprozess, der Entlas 
tung, Beratung sowie Finanzierung 
vorhanden. 
Der Umgang mit den Auswirkun 
gen der Krankheit sowie die Per 
sönlichkeitsveränderung des älte 
ren Menschen (z.B. bei Demenz) 
können betreuende Angehörige an 
ihre Belastungsgrenzen und darü 
ber hinaus bringen. Das Unver 
ständnis der Umgebung kann er 
schwerend dazukommen und Be 
treuende sozial isolieren. 
Aus diesen Gründen ist es not 
wendig, dass für betreuende An 
gehörige eine Anlaufstelle vorhan 
den ist, wo sie Hilfe und Unterstüt 
zung erfahren können. 
Die Kontakt- und Beratungsstelle 
Alter bietet folgende Dienstleistun 
gen für betreuende Angehörige an: 
Sozialberatung: 
• Beratyng in allen Fragen rund um 
die familiäre Betreuung 
• Informationen über Hilfs- und 
Entlastungpdienste im FL sowie 
Uber finanzielle Möglichkeiten 
• Unterstützung beim Erstellen 
von Anträgen und Abmachungen 
wie Betreuungs- und Pflegever- 
einbarüng&rt 
• Begleitung 1 der betreuenden An 
gehörigen im Betreuungsprozess 
• Betreuungs- und Pflegevereinba- 
rüng (Broschüre) 
• Gesprächsgruppe für betreuende 
Angehörige. 
Diverse Dienstleistungen: 
• Stundenweise Entlastung von 
Angehörigen durch Helferinnen 
der KBA ,si 
• Hilfsdienst für Haus und Garten 
• Hausnotruftelefon 
Betreuende Angehörige benöti 
gen vielfach psychosoziale Unter 
stützung, bevor eine pflegerische 
Massnahme ftir die zu Betreuenden 
notwendig wird. Diese Unterstüt 
zung können Sozialarbeit der KBA 
anbieten. 
Haus- und Heilmittel 
im Trend 
Eine unübersdhaubare Zahl chemi 
scher Medikamente, die nicht selten 
unliebsame Nebenwirkungen her 
vorrufen, stossen bei manchen 
Menschen zunehmend auf Wider 
stand. Haus- und Heilmittel haben 
deshalb in den letzten Jahren eine 
Renaissance erlebt - nicht zuletzt in 
der Naturheilkunde. 
Dabei sollen chemische Arzneimit 
tel natürlich nicht grundsätzlich ver 
urteilt werden; denn sie können Le 
ben retten. Hausmittel haben ihre 
Berechtigung dort behalten, wo sie 
in erster Linie Abwehrkräfte des 
Körpers mobilisieren, sie sind oft 
der beste Weg, eine Krankheit im 
Keim zu ersticken. Ausserdem ha 
ben Hausmittel einen riesigen Vor 
teil, der in der hektischen Zeit von 
heute auf den ersten Blick zwar wie 
ein Nachteil aussieht: Sie brauchen 
ZEIT - eine Zeit, in welcher Pati 
enten vielleicht wieder einmal zur 
Ruhe kommen, Zeit zum Nachden 
ken haben. 
Die älteren Menschen in unserem 
Land kennen sicher viele solcher 
Haus- oder Heilmittel, die Linde 
rung verschaffen: Kräutertee-Mi- 
schungen, warme oder kalte Wickel, 
Kräuter auflegen, schmerzlindern 
de Kompressen, Badezusätze und 
vieles andere mehr. Solche Anwen 
dungen belasten das Budget wenig 
und helfen zudem, Kosten zu sparen 
- auch zum Vorteil der eigenen Ta 
sche. 
«Mura aktiv» hat eine Broschüre 
mit vielen Informationen über 
Hausmittel und ihre Anwendung 
herausgegeben. Es wäre aber sicher 
ein tolles Projekt, solche Tipps und 
THcks aus dem ganzen Land zu sam 
meln und der Nachwelt zur Verfü 
gung zu stellen. 
Es wäre schade, wenn Wissens 
wertes und Erprobtes Uber natürli 
che Heilmittel verloren ginge, ohne 
dass es an andere weitergegeben 
wird.
	        

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