20 Freitag, 23. Juni 2000
Sport
Liechtensteiner Volksblatt
Resultate & News
Boca Juniors gewinnen
Copa Libertadores
. FUSSBALL: Die Boca Juniors sicherten sich
zum dritten Mal nach 1977 und 1978 die Copa
Libertadores. Nach dem 2:2 vor Wochenfrist be
siegten die Argentinier im Rückspiel Titelträger
Palmeiras Säo Paulo in Brasilien 4:2 im Penal
tyschiessen. Zum Helden avancierte am Ende
ausgerechnet jener, der zuvor am wenigsten be
schäftigt war: Juniors-Goalie Oscar Cordoba.
Erst wehrte er den Elfimeter des Kolumbien
Faustino Asprilla ab, dann parierte Cordoba
auch noch den scharf geschossenen Penalty Ro-
que Juniors. Seitens der Argentinier scheiterte
vor 75 000 Zuschauern kein einziger.
Karin Möbes nur noch
Wintertriathletin
RAD/TRIATHLON: Karin Möbes (32, Grabs)
hat ihren Rücktritt vom Strassenradsport be
kannt gegeben. Möbes wollte sich für das Zeit
fahren der Olympischen Spielen in Sydney qua
lifizieren, vermisste aber- die entsprechende
Förderung des Verbandes. Möbes wird damit
nur noch im Wintertriathlon aktiv sein. In dieser
Sportart war sie zuletzt Weltcup-Gesamtsiege
rin und zum zweiten Mal nach 1998 auch Welt
meisterin geworden. Gegenüber dem in Buchs
SG beheimateten Radiosender «Ri» meinte
Möbes: «Die Aussichten, dass Wintertriathlon
bald olympisch wird, scheinen gut.»
Dieter Baumann vor
Freispruch?
LEICHTATHLE
TIK: Die Anzeichen
verdichten sich, wo
nach der Rechtsaus-
schuss des deutschen
Leichtathletik-Ver
bandes (DLV) die
Suspendierung von
Dieter Baumann
(Bild) heute Freitag
aufheben wird. Bau
manns Anwalt Micha
el Lehner bestätigte gegenüber der deutschen
Nachrichtenagentur «sid» eine entsprechende
Meldung der Stuttgarter Zeitung. Aus dem
DLV war Gegenteiliges zu vernehmen.
Generaldirektor
zurückgetreten
OLYMPISCHE SPIELE: Kostas Bakouris ist
von seinem Posten als Generaldirektor des Or
ganisations-Komitees der Olympischen Spiele
2004 in Athen zurückgetreten. Der Rückzug des
Managers erfolgt nur rund vier Wochen nach
der Wahl der neuen OK-Präsidentin Gianna
Angelopoulou-Daskalaki. Ersetzt wird Bakou
ris durch Petros Synadinos.
TV-Sportsendungen
SF2
22.20 Sport aktuell (VPS 22.30): Fussball: Aus
losung UEFA-Cup; Fussball-EM: vor den Vier-
telfinals; Aktuelle Nachrichten; 22.35 Paris:
Leichtathletik: Golden League
Eurosport
8.15 News (W); 8.30 Fussball: Euro 2000 (W);
12.30 Live: Assen: Motorrad: Strassen-WM: GP
von Holland Vorberichte; 13.00 Live: Assen:
Motorrad: Strassen-WM: GP von Holland Qua
lifikationstraining 125ccm / 500ccm / 250ccm;
16.27 News; 16.31 Eastbourne:Tennis:WTA Tür
mer, Halbfinals; 17.57 News; 18.01 Fussball (W);
20.00 Assen: Motorrad: Strassen-WM: GP von
Holland, Höhepunkte; 20.57 News; 21.01 Xtrem
Sport 22.00 Karlsruhe: Boxen: Titelkampf
im Cruisergewicht: Torsten May/De - Valery
Semshkur/Ukr; 23.00 News; 23.15 Karlsruhe:
Boxen: IBF WM im Supermittelgewicht: Sven
Ottke/De -Tocker Pudwill/USA; 0.15 Fussball:
Euro 2000: Nightclub I Night Scorers / Flashback
by Night / Your Match; 5.00: Euro 2000: Flashb
ack /Torwart-Paraden / Höhepunkte
DSF
8.45 Kraftsport (W); 9.45 Monster Thicks (W);
10.45 Motorvision (W); 12.00 Speed Zone (W);
13.00 American Gladitors (W); 14.00 Takeshi's
Castle (W); 15.15 Speed Zone; 15.30 Fun Zone;
15.45 Monster Trucks (W); 16.45 Loop Szene
Magazin; 17.15 Takeshi's castle; 18.00 Newscen
ter; 18.30 Inteam Reportage (W); 19.00 News
center; 19.30 Inteam Interview; 20.00 Newscen
ter; 20.15 Live: Nürburgring: 24 Stunden Ren
nen, Training; 22.15 Newscenter; 22.30 Touch-
down; 23.00 Knockout Fightnight; 0.00 Wrest-
ling WCW Thunder; 1.00 Speed Zone; 2.00
Wrestling WCW Thunder; 3.15 Fun Zone (W)
Tour de Suisse, 10. Etappe: Zanini Etappensieger - Marcel Strauss erneut auf dem Podest
Wie erwartet ist Leader Oscar
Camenzind in der letzten
Etappe der Tour de Suisse 2000
nicht mehr behelligt worden.
Der 29-jährige Schwyzer holte
sich damit als erster Schweizer
seit Pascal Richard 1994 den
Gesamtsieg. Im 10. Teilstück
über 178 km von Herisau nach
Baden meisterte Routinier
Stefano Zanini (It) eine fünf-
köpfige Vorhut vor Thomas
Mühlbacher (ö) und Marcel
Strauss.
An der Spitze des Gesamtklasse
ments waren die Schweizer seit 1994
nie mehr so stark vertreten. Vor
sechs Jahren war Heinz Imboden
Vierter geworden, nun schaffte dies
mit Sven Montgomery (24) eben
falls ein Berner Oberländer. Ein
Etappensieg blieb den Schweizern
aber auch am 10. Tag versagt. Mar
cel Strauss (24), der schon in der in
der 3. Etappe Platz 2 errungen hat
te, vermochte den erfahrenen Finis-
seur Zanini im Finale wie erwartet
nicht zu schlagen.
Erste Stunde verlief ruhig
Gesamtsieger Camenzind sah
sich bloss während einer halben
Stunde ernsthaften Attacken ausge
setzt: «In der ersten Stunde blieb es
ruhig, und zwar erstmals in dieser
Tour. Aber dann häuften sich die
Angriffe, und es war für unsere
Mannschaft mit nur noch vier Hel
fern recht schwierig, den Überblick'
zu bewahren.» Erst als sich die
nähme gerechnet. Der Formaufbau
war auf die Tour ausgerichtet. Nun
bin ich trotz sehr guter Verfassung
quasi zum Nichtstun gezwungen.»
Camenzind legt nach den Landes
meisterschaften vom Sonntag eine
Rennpause ein. Im Juli absolviert er
im Hinblick auf die zweite Saison
hälfte ein Höhentraining. Seine Zie
le sind die Weltcuprennen im Au
gust und insbesondere die Olympi
schen Spiele und die WM. Auf die
beiden Titelkämpfe bereitet er sich
in der Spanien- Rundfahrt vor.
Weitere Infos: www.tds.ch
Oscar Camenzind holte sich als erster Schweizer seit 1994 wieder den Ge
samtsieg der Tour de Suisse.
Strauss-Gruppe abgesetzt habe, sei
wieder Ruhe eingekehrt. Camen
zind blieben schliesslich die 14 Se
kunden Vorsprung vor dem Ge-
samtzweiten Dario Frigo (It), womit
die Entscheidung ähnlich knapp
ausfiel wie zuletzt 1995 (Pawel Ton-
kow 11 Sekunden vor Alex Zülle).
So sehr sich Camenzind über den
Tour-de-Suisse-Sieg freute, so deut
lich tat er sein Missfallen über die
Nichtberücksichtigung , seiner
Mannschaft für die Tour de France
kund: «Ich habe fest mit der Teil-
«Iron-Mike» vor
«Fussball»-Fans
Boxen:Tyson - Savarese in Glasgow
Im Glasgower Hampden Park wird
für einmal nicht die schottische
Fussball-Nationalmannschaft spie
len, sondern Mikeiyson (34) kämp
fen. In der Nacht auf Sonntag
(Kampfbeginn am Samstag nach
Mitternacht Schweizer Zeit) knöpft
sich «Iron-Mike» seinen weissen
amerikanischen Landsmann Lou
Savarese vor; jenen Savarese, der
den ersten Profi-Bezwinger von Ty
son in der Startrunde erledigte.
Der 35-jährige Savarese war auf
Grund seiner Hautfarbe sehr behut
sam aufgebaut worden, ehe er sich
endlich auch mit Weltranglisten-
Boxern mass. Schliesslich feierte er
seinen wertvollsten und gleichzeitig
spektakulärsten Sieg vor zwei Jah
ren, als er James «Buster» Douglas
durch TKO in der ersten Runde be
zwang.
Savarese lieferte neben seinem
Sieg über Douglas noch einen spek
takulären Kampf gegen George Fo-
reman, den er mit 1:2 Richterstim
men verlor. Zuletzt stand Savarese
gegen den letzten Schwergewichts-
WM-Herausforderer von Lennox
Lewis, Michael Grant (USA), im
Ring. Gegen Grant bezog er vor ei
nem Jahr eine Punktniederlage
über zehn Runden.
Seit der «Ohrenbiss-Sperre» und
einer zweiten Gefängnis-Zeit befin
det sich Tyson auf dem Weg zurück.
Tyson möchte zum dritten Mal
Schwergewichts-Weltmeister wer
den. Die Art und Weise seiner letz
ten Kampfausgänge gegen Frans
Botha.Orlin Norris (ohne Wertung)
und Julius Francis lieferten keine
ausreichenden Aufschlüsse Uber Ty
sons Aussichten, den Titel erneut zu
gewinnen.
Tyson wieder WM-reif?
Am 15. Juli verteidigt der Brite
Lennox Lewis seinen WBC- und
IBF-WM-Titel im Schwergewicht in
Im Hampden Park warten 50 000
Zuschauer auf Mike Tyson.
London gegen den Südafrikaner
Botha, der von Tyson vor eineinhalb
Jahren in der fünften Runde k.o. ge
schlagen worden war. Tyson wiede
rum hält sich zum zweiten Mal in
diesem Jahr auf der britischen Insel
auf. Im Januar hatte er den Englän
der Francis in Manchester durch
K.o. in der zweiten Runde besiegt.
Tyson ihatte die Anreise nach
Glasgow wegen der Beerdigung ei
nes Freundes um fünf Tage verscho
ben. Zuvor hatte das Stadtparla
ment von Glasgow erst nach langen
Diskussionen grünes Licht für den
Schwergewichts-Kampf im Hamp
den Park.gegeben.
«Iron-Mike» hält bei 47:3 Siegen
(41 vorzeitig) als Profi. Savarese hat
von seinäh 42 Fights 39 gewonnen,
davon 32«durch K.o. Im Hampden
Park werden 50 000 Zuschauer er
wartet. ,
Zwei Medaillen für
Julia Strub
Synchronschwimmen: Jungfrau-Cup in Interlaken
Am 5. Jungfrau-Cup in Interlaken
holte sich die junge Synchron
schwimmerin Julia Strub aus Gam-
prin zusammen mit ihren Kollegin
nen die Goldmedaille in der Gruppe
und zusammen mit Stephanie Bach-
mann die Bronzemedaille im Duett.
Beim jährlich stattfindenden Jung
frau-Cup handelt es sich um einen
schweizerischen Nachwuchswett
kampf, an welchem alle Schwimme
rinnen zugelassen sind, die im Besitz
des schweizerischen Test 6 sind. Für
die Flöser Synchronschwimmerin
nen galt es, den Titel in der Gruppe
vom letzten Jahr zu verteidigen.
Dies gelang ihnen mit einer fehler
freien, originellen Kür zu rhythmi
schen afrikanischen Liedern. Nach
der gelungenen Präsentation freu
ten sich Stephanie Bachmann, Bar
bara Bärtsch, Nadine Feger, Karin
Ospeit, Martina Schmalz, Julia Strub
und Petra Thurnheer, die Limmat-
Nixen geschlagen zu haben, die sich
einen Monat zuvor im Rahmen der
Schweizer Jugendmeisterschaft
noch vor ihnen platziert hatten.
Die Komplimente von den Trai
nerinnen anderer Clubs und mehre
ren Richterinnen taten gut und wer
den die Schwimmerinnen motivie
ren, die nächste Saison voller Elan
anzugehen. Im zweiten Team des SC
FIös starteten Martina Bachmann,
Saskia Gabriel, Marina Haldner,
Domilk Mannhart, C61ina Mar-
quart,Tanja Ospeit und Sara Schütt
ler, die in dieser Besetzung in ihrer
Kategorie an der Schweizer Jugend
meisterschaft die Goldmedaille ge
wonnen hatten.
Die Jüngsten sehr nervös
Die Jüngsten des SC Flös Buchs
schienen während der Kürvor-
fuhrung aber nervöser als sonst,
mussten sie doch gegen bis zu vier
Jahre ältere Schwimmerinnen an
treten. Dank der Originalität und
<
Vielfalt der Choreographie zu Did-
geridoo-Klängen konnten sie sich
trotzdem auf dem guten neunten
Rang platzieren.
Knappe Duett-Entscheidung
Im Duettwettkampf fiel der Ent
scheid sehr knapp aus. Vier Paare
hatten berechtigte Chance auf die
Goldmedaille. Die Flöser Schwim
merinnen Nadine Feger und Marti
na Schmalz entschieden den Duett
wettkampf schliesslich für sich.
Dies ist der bislang grösste Erfolg
für die zwei jungen Nachwuchs
schwimmerinnen, auf den sie zu
Recht stolz sein dürfen. Ausgezeich
nete Dritte wurden Julia Strub und
Stephanie Bachmann. Sie erhielten
hervorragende artistische Noten.
Auf den Titelverteidigerinnen
Strub/Bachmann lastete ein grosser
Druck und es unterliefen ihnen
während der Kürdarbietung denn
auch einige kleine Synchronisati-
ons- und Ausführungsfehler. Er
freulicherweise reichte es dank dem
grossartigen Präsentationsvermö
gen der zwei doch noch für einen
Platz auf dem Podest, nur gerade
fünf Zehntel verloren sie auf die
Zweitplatzierten.
Guter neunter Rang
Die jüngsten Flöser Schwimme-
' rinnen, Domilk Mannhart und C61i-
na Marquart, platzierten sich auf
dem sehr guten neunten Rang von
insgesamt 16 Duetten. Sie zeigten ei
ne für ihr Alter anspruchsvolle Kür,
die sie sauber und sicher vorführ
ten. Beide haben noch einige Jahre
Zeit, um sich bis an die Spitze der
Jungfrau-Cup-Teilnehmerinnen zu
kämpfen.
Eine kraftvolle und technisch
saubere Solodarbietung verhalf Pe
tra Thurnheer zum wohlverdienten
Sieg in der Kategorie Solo. Auf dem
guten neunten Rang klassierte sich
die noch junge Sara Schüttler.