6 Dienstag, 20. Juni 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Leserbriefe
Schulzentrum: Ignoranz
gegenüber der Jugend
Vergangene Woche genehmigte der Landtag ei
nen Verpflichtungskredit zur ersten Etappe des
Schulzentrums Mühleholz II (SZM II). Obwohl
in der Zeit davor etliche Gremien gewichtige und
fundierte Bedenken gegen dieses Mammutpro
jekt eingebracht hatten, ignorierte die Mehrheits
partei diese Vorbehalte unisono und folgte
stramm dem Antrag der Regierung.
Bei näherer Betrachtung der Argumente für
das SZM II ßllt auf, dass diese von unsäglichen
Mutmassungen und sich widersprechender Aus
sagen durchzogen sind. So ist die Rede von em
pirischen Erkenntnissen, welche keinen Zusam
menhang zwischen Gewalt und Grösse einer
Schule erkennen wollen. Stattdessen werden kur
zerhand das Schulklima und die Bereitschaft der
Lehrkräfte zur Zusammenarbeit ßr eine funk
tionierende Schule verantwortlich gemacht. Die
Frage, in welchem Masse diese Faktoren von äus
seren Umständen abhängig sind, wird wohlweis
lich nicht gestellt. Eine andere Stimme wirft den
Kritikern gerade noch ein launisches «zu spät»
entgegen, getrieben wohl von dem Wunsch, sich
nicht mehr mit dem lästig gewordenen Thema
auseinandersetzen zu müssen. Den Gipfel der
Entblödung aber leisten sich jene Protagonisten,
welche in einem Atemzug die angeblich «klare
Trennung» einerseits und die tollen«Synergien»
in Form von gemeinsam genutzten Räumen und
Unterrichtsßchern andererseits beschwören.
Was nichts anderes bedeutet, dass hier eine fiir
Liechtensteinische Verhältnisse gigantische
Schule als Mogelpackung «zwei autonome
Schulzentren» schöngeredet wird.
Rückblickend gesehen lagen die Ursachen ßr
so viel Borniertheit am fehlenden Willen und En
gagement der zuständigen Gremien, rechtzeitig
eine gute und zukunftsträchtige Lösung zu fin
den. Stattdessen dümpelte man solange in ama
teurhafter Planlosigkeit herum, bis der Druck
der Raumknappheit im SZM I zum unüberleg
ten Schnellschuss einer verantwortungslosen
Scheinlösung ßhrte.
Die Zeche für diesen erbärmlichen Unßg
müssen Schülerinnen, Lehrerschaft und Eltern
bezahlen. Sie werden gezwungen sein, sich mit
den Gegebenheiten und Auswüchsen des nun be
schlossenen Schul-Molochs auseinanderzuset
zen. Die Politiker, die ihnen die Suppe einge
brockt haben, wird das kaum berühren, nachdem
sie zur Genüge ihre Ignoranz gegenüber der
«Zukunft» dieses Staates - unserer Jugend - be
wiesen haben. Markus Becker, Vaduz
Gedanken zum Abstim
mungswochenende ...
Ganze 15 Stimmen! ...das Ergebnis nicht aus
zudenken, wäre die Doppelbürgerschaft eben
falls zur Abstimmung gestanden.
Trotzdem - Danke - das altertümliche Spiess-
routenlaufen hat ein Ende.
Daher... eine kleine Geschichte...
Wie werden - was ich längst bin - ohne auf
hören zu sein - was ich immer schon war?
... «leider muss ich mich von dir scheiden las
sen Liebling...!
Durch unsre Heirat hab ich dich zur Doppel
bürgerin gemacht... auch unsere Kinder... und
das ist für mich schlicht untragbar!
Denn, jetzt werde ich Liechtensteiner (was ich
längst bin... eigentlich).
... und weil ichs nicht aushalte, mein Schatz. •
. müssen wir uns trennen.
... ja, und dann Liebling - dann wirst Du mich
heiraten, und mich zu dem machen, was ich im
merschon war.
Du- ich- und die Kinder... wir wären dann
-was wir sind!»
Wärs kein Witz!
Walti Roth, Triesen, Schweizehsteiner
seit 48 Jahren.
Brieffreuwpschaften
Marek (33) und Alina (32), zwei Eheleute aus
Polen, waren von ihrem Liechtenstein-Besuch
so sehr begeistert, dass sie auf dem Weg der
Brieffreundschaft (per E-Mail) mehr Uber Land
und Leute erfahren wollen. Marek besitzt eine
kleine Firma und studiert Recht, Alina ist als In
ternistin tätig. Ihre E-Mail-Adresse: ma-
rek67@poczta.fm
♦ * *
Vahid, ein junger Iraner, interessiert sich sehr
für Liechtenstein und seine Menschen und
möchte auf dem Weg der Brieffreundschaft
mehr Uber unser Land erfahren und zum ge
genseitigen Verständnis der verschiedenen' Kul
turen beitragen. Interessierte schreiben in eng
lisch an Vahid Khosrownia, No S, Lane 16,
Kholdebarin Avenue, 71 836 Shiraz - Iran.
Zum Gedenken
Christian Frick
jun., Vaduz t
Aus dem Leben ist er zwar geschie
den,
aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu
wähnen,
der so lebendig unserem Herzen in-
negewohnt. Augustinus
Am 7. Mai ver
starb unser lie
ber Mitbürger
Christian Frick
jun. aus Vaduz.
Christian Frick
wurde am S.
September 1947
als Sohn von
Christian und
Luisa Frick-Walch an der Kirch
strasse in Vaduz geboren. Mit seinen
Geschwistern Emil, Maria und Hel
ga verbrachte er eine wohlbehütete
Kindheit in seinem Elternhaus. Er
besuchte acht Jahre lang die Volks
schule in Vaduz. Nach der Schulzeit
begann ein neuer Lebensabschnitt
für ihn.
Am 2. April 1962 trat er in die Fir
ma Roman Gassner ein. Zuerst als
Hilfsarbeiter; später führte er
selbstständig eine Gruppe von Ar
beitern. Christian wurde vor allem
im Strassenbau eingespannt. Auch
durfte er 1976 für ein Jahr nach Ly-
bien in die Wüste um eine Noma
denstadt und Strasse aufzubauen.
38 Jahre hielt er der Firma die
Treue. Wer weiss, wieviel hundert
Tonnen Teer unter seiner Anleitung
eingebaut wurden; unzählige Hof
einfahrten gepflästert, Randsteine
versetzt.
In seiner Freizeit war er einige
Jahre Mitglied bei der Feuerwehr.
Bis zuletzt, aktives Mitglied bei der
Fasnachtsgesellschaft Vaduz. Auch
angeln im Rhein und Kanal gehörte
viele Jahre zu seiner Freizeitbe
schäftigung. Die letzten Jahre war er
jeden Montag und Sonntag mit sei
nen Jasskollegen zusammen.
Auch Reisen in die weite Welt
gehörte zu seinen Hobbys. Gerne
wäre er noch nach Vietnam gereist -
immer wieder erzählte Christian da
von. Aber eine heimtückische
Krankheit »durchltreuzte seine Rei
sepläne! Die letzten vier Wochen
seines Lebens verbrachte er im Spi
tal in St. Gallen. Christian wurde für
uns viel zu früh und zu schnell aus
unserer Mitte genommen. Christian
wir vermissen dich. Ruhe in Frie
den.
Germana Matt,
Mauren t
Schlossers
Germana's Wie
ge stand im
Haus 160 am
Weiherring, wo
sie am 7. No
vember 1909 als
Drittälteste von
sechs Kindern
das Licht der
Welt erblickte. Ihre Eltern waren
Rudolf und Cäcilia Matt-Lingg.
Als Kind lernte sie anpacken im
grossen Haushalt, im Bauernbetrieb
und in der Schlosserei. Ihr junges
Leben wurde geprägt von der lie
ben, herzlichen und religiösen Mut
ter und von dem Vater, der ein tüch
tiger Berufsmann und engagierter
DANKSAGUNG
Die Uberaus grosse Anteilnahme beim Heimgang von meinem ge
liebten Mann und unserem herzensguten Vater, Schwiegervater und
Neni
Ferdi Sprenger
29.12.1930-5.5.2000
hat uns tief bewegt und getröstet.
Besonders danken wir für die vielen Karten, Kranz- und Blumen
spenden, die gestifteten heiligen Messen sowie die Spenden und
Zuwendungen an soziale Institutionen.
Herzlichen Dank an Pfarrer P. Jözef Tarnöwka, Kaplan Klaus Roh
rer und dem Sängerbund Triesen für die Gestaltung der Trauerfei
er.
Wir bitten, unserem lieben Ferdi im Gebet zu gedenken und ihm ein
ehrendes Andenken zu bewahren.
Triesen, Gais, Malix im Juni 2000
Die Trauerfamilien
TODESANZEIGE
Tief betroffen geben wir die Nachricht über den Tod unseres
Geschäftsführers
Gottlieb Lantpert
24.6.1944- 17.6.2000
Er leitete unsere Firma seit der Gründung vorbildlich, menschlich
und mit grossem Einsatz.
Wir haben einen gütigen und grossartigen Menschen verloren,
den wir vermissen und nicht vergessen werden.
Den Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.
Gottlieb möge in Frieden ruhen. 1
In stiller TYauer
"fRiVEntAG
Politiker in der Gemeinde und im
Landtag war. Bescheiden zu sein,
sich gegenseitig zu helfen, für einan
der in Freud und Leid da zu sein,
gute Nachbarschaften und Freund
schaften zu pflegen waren wichtige
Elemente ihrer Erziehung.
Nach dem Abschluss der Schule
verdiente sie sich ihren Lebensun
terhalt als Dienstmädchen in Glarus
und anschliessend als Haushälterin
in Vaduz. Sie besuchte die Haushalt-
Schule im Kloster St. Elisabeth und
lernte nähen.
Die erste Postablage für Mauren
befand sich in ihrem Elternhaus. In
Teilzeitarbeit übernahm sie als erste
Briefträgerin das Verteilen der Post
in Mauren - Schaanwald. Die Win
ter waren damals noch bitterkalt
und schneereich, man hatte keine so
gute Bekleidung. Germana versah
diesen Dienst 13 Jahre lang. Zudem
unterstützte sie ihre älter, werden
den Eltern im Haushalt und Bau
ernhof. Als diese erkrankten, pfleg
te sie sie bis zu ihren Ableben.
Eine neue Aufgabe war für sie die
Führung des Kioskes und der Kan
tine in der damaligen Contina. Ihr
Arbeitseinsatz war gross, die Tage
lang. Es war für sie eine gute Zeit, da
sie sehr geschätzt wurde.
Germana war die Familienhilfe in
ihrer Grossfamilie, liebevoll auch
«Notburga» genannt. War eine ihrer
Schwestern im Kindbett, was öfters
vorkam, jemand krank oder eine
«(Vizemama» vonnöten, sie war da,
im In- und Ausland. Auch ihrem
Bruder Georg und der Schwägerin
Eugenia ermöglichte sie, dass sie da
heim sterben konnten.
Sie war bis zu ihrem Tode ein wa
cher Geist, interessierte sich für Po
litik, für das Weltgeschehen, und für
den Sport. Beim Fernsehen strickte
sie ungezählte Socken für die
Mannsbilder der Familie.
Nach ihrer Pensionierung konnte
sie ihrer grossen Leidenschaft, dem
Reisen, frönen. Sie war Mitglied des
Schwalbenklubs und lernte auf
ihren Reisen fast alle Städte inner
halb Europas kennen. Jetzt hatte sie
Zeit, ihre Neffen und Nichten in
Tansania, Costa-Rica und Chicago
zu besuchen. Mit einem Schwager
reiste sie nach Johannesburg, um ih
re Schulkollegin, Schwester Marcia
Matt, zu besuchen.
Der Umbau ihres Elternhauses
und der damit verbundene Umzug
in eine helle Zweizimmerwohnung
der Gemeinde war für sie nicht ein
fach. Sie war aber eingebettet in die
Grossfamilie. Ihre Schwestern, die
ihr soviel verdankten, pflegten ei
nen intensiven Kontakt mit ihr, Nef
fen und Nichten kamen auf Besuch,
Nachbarn und Freunde blieben ihr
treu.
Ihre bosnischen Mitbewohner
des Hauses, Muraldine und Iliiaz,
waren sehr besorgt um sie. Sie
machten es mit Unterstützung der
Familie möglich, dass Germana bis
zu ihrem Unfall selbstständig leben
konnte.
Im November des letzten Jahres
feierte sie mit ihrer Grossfamilie
den 90sten Geburtstag. Im Februar
erkrankte sie ernstlich, nach einem
Spitalaufenthalt erholte sie sich
wieder, leider nur für kurze Zeit. Ih
re Lebensgeister verliessen sie nach
und nach. Mitte Mai musste sie nach
einem schweren Sturz ins Spital Va
duz aufgenommen werden. Mit je
dem Tag wurde sie schwächer. Am
27. Mai konnte sie im Beisein ihrer
Schwestern, versehen mit den Trös
tungen unserer heiligen Religion,
friedlich einschlafen.
Eine liebe Schwester, eine gute
Tante und Freundin hat uns verlas
sen - Ihr grosser Wunsch, nicht lei
den zu müssen und nicht hilflos zu
werden, hat sich erfüllt.
Möge sie ruhen in Frieden.
REKLAME
Bettln« Brtd+Betting
Schriftstellerin
Mein tJa> zun Letwn (and sehen Niedenddagfi meiner
Atiutiographie mit dem fitet «Umarme und febe mkh, Leben».
Mein «Ja> zur Sebstfaestimmung Kr mein Sterben legte idi fest
mit dem Untertitel: ■Umarm« und Bebe midi, Todi.
Seit ich meinen Mam mit HHfevon Ent von seinem Leiden
befreit und für immer etatMafcn sah, habe kfi Wne Angst mehr
vor dm eigenen Sterben. Extt wird auch für mich da sein.
Rufen Sic uns in, Gratis-TtMon-Hr. H44J40 444
oder senden Sie im deses Inserat mit Ihrer genauen Adresse:
«dt »Vereinigung für humtnes St
Tel 061.921M 00 - Fix 061.921041
Internet hnpi/MmcxItch
ifostfach, 4410 llestil
-••fflifcGIOtiitch
VEREINIGUNG FÜR
HUMANES STERBEN
eXip
■ OCUtSCHC JCHWB
TODESANZEIGE
Es ist so schwer, dich herzugeben
Voller Liebe und Güte war dein Leben
Eine grosse Lücke wird bestehen
Doch wir glauben an Wiedersehen
Der Herr Uber Leben und Tod hat unseren lieben Gottlieb nach
schwerer Krankheit zu sich geholt. Wir sind sehr traurig, aber nicht
hoffnungslos.
Gottlieb Lantpert
geb. 24. Juni 1944 - gest. 17. Juni 2000
TWesenberg, 19. Juni 2000
In tiefer Drauer:
Theres Lampert, Mutter
Edith Lampert, Gattin
Clemens Lampert
Martha und Christian Seger
mit Mathias und Mathilda
Thomas Lampert und Myriam
Maria Aemisegger mit Familie
Arnold Lampert mit Familie
Reinhard Lampert mit Familie
Irene Sele, Schwiegermutter
■ Kinder
Geschwister
Am Dienstag, 20 Juni 2000, um 19.15 Uhr, beten wir einen Seelenrosenkranz
für den Verstorbenen.
Den lYauergottesdienst mit anschliessender Beerdigung halten wir am Mitt
woch, den 21. Juni 2000, um 9.00 Uhr im Dorfsaal TViescnberg.
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