Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

28 Freitag, 16. Juni 2000 
Reo ion 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Pilgergottesdienst 
SENNWALD: Am Sonntag, den 18. Juni iim 
14.30 Uhr, wird in der Antoniuskirche in Senn 
wald ein Pilgergottesdienst gefeiert. Die Eucha 
ristiefeier wird von Pfarrer Senser aus Widnau 
gehalten. Vor dem Gottesdienst findet um 14 
Uhr ein Rosenkranzgebet statt. Die Kirchge 
meinde Sennwald lädt die Bevölkerung herzlich 
zurTeilnahme ein. (Eing.) 
Erdbeben im Rheintal 
BUCHS: Das Forum für aktive Altersgestaltung 
Werdenberg wartet erneut mit einer interessan 
ten Veranstaltung auf Dr. Manfred Baer vom 
Schweizerischen Erdbebendienst spricht am 
Dienstag, 20. Juni 2000 um 15.15 Uhr in der 
Aula des Berufsbildungszentrums Buchs (bzb) 
zum Thema Erdbebenforschung - Erdbeben im 
Rheintal. Weil unsere Region zu den erdbeben- 
gefährdetsten Gebieten der Schweiz zählt, kann 
das Thema fUr uns jederzeit unmittelbare Ak 
tualität erlangen. Der Referent ist diplomierter 
Physiker und hat am Institut für Geophysik an 
der ETH promoviert. Seine Tätigkeit führte ihn 
u.a. nach Japan, wo er in der Erdbebenfor 
schung tätig war. Heute ist er stellvertretender 
Direktor des Schweizerischen Erdbebendiens 
tes und hat an der ETH Zürich einen Lehrauf 
trag. Unter anderem ist er verantwortlich für die 
seismologischen Messnetze in der Schweiz. 
Der Schweizerische Erdbebendienst ist eine 
renommierte Forschungsinstitution. Er betreibt 
Erdbebenforschung auf nationaler und interna 
tionaler Ebene und berät unter anderem auch 
das Baugewerbe. In der Schweiz unterhält er 
zwei Messnetze, nämlich ein hochempfindliches 
Netz mit den nächsten Messstationen in Mels, 
auf dem Säntis und auf dem Kamor und ein 
Starkbebenmessnetz, das im Gebiet Werden 
berg und Fürstentum Liechtenstein eine auffäl 
lig hohe Dichte aufweist. Weil das Thema jung 
und alt gleichermassen interessieren dürfte, 
richtet sich die Einladung zum Besuch der Ver 
anstaltung an alle Interessierten. (Eing.) 
Natürlich Schweizer Käse 
MELS/SARGANS: Unter diesem Motto prä 
sentiert die Käseorganisation Schweiz KOS im 
Einkaufszentrum «Pizolpark» in Mels/Sargans 
vom 21. Juni bis 1. Juli eine moderne und at 
traktive Käseshow. Diese erlaubt den Besu 
chernein vergnügliches Kennenlernen von über 
60 verschiedenen Schweizer Käsen. In einer 
Schaukäserei wird täglich zweimal vor dem Pub 
likum gekäst, wobei Erklärungen über die ver 
schiedenen Arbeitsschritte und unterschiedli 
chen Herstellungsarten abgegeben werden. In 
der Zeit, in der nicht gekäst wird, gibt die Video- 
Show «Natur pur» einen interessanten Einblick 
in das Käseland Schweiz, verbunden mit einem 
Wettbewerb. Den Gewinnern winken schöne 
Preise. Die Sortenschau und die verschiedenen 
Degustationsmöglichkeiten machen die Besu 
cher mit der Sortiments- und Aromenvielfalt 
bekannt; an den Marktständen besteht die Mög 
lichkeit zu degustieren und zu kaufen. Die Kä 
seshow ist jeweils von Montag bis Samstag zu 
den üblichen Öffnungszeiten zu sehen, nämlich 
Montag bis Donnerstag 8.30 bis 19 Uhr, Freitag 
8.30 bis 21 Uhr und Samstag 8 bis 17 Uhr. Ein 
Besuch lohnt sich besonders auch für Schulen, 
den hauswirtschaftlichen Unterricht oder für 
Menschen mit beruflicher Ausbildung im Le 
bensmittelsektor. 
Aloe-Vera Vortrag 
BUCHS: Aloe Vera «barbadensis» und ihre 
vielseitigen Eigenschaften in der Gesundheits 
vorsorge und -Wiederherstellung! Diese Pflan 
ze ist eines der erstaunlichsten Geschenke der 
Natur - ein Geschenk der Natur für uns Men 
schen! Sie gilt seit tausenden von Jahren als die 
Königin der Naturpflanzen im Zusammenhang 
mit der Aktivierung der Selbstheilungskräfte 
des Körpers in diesem Sinne kann man sie auch 
als eine der hochwertigsten Zellernährungspro 
dukte betrachten! Das im Blattinneren befind 
liche, transparente Gel beinhaltet, wissenschaft 
lich nachgewiesen, über 220 Vitalstoffe (Vitami 
ne, Mineralstoffe, Mono- und Polysaccharide, 
essentielle Aminosäuren etc.), welche sich bei 
regelmässiger Anwendung positiv auf unsere 
Gesundheit auswirkt. Dies ist seit vielen Jahren 
erprobt und klinisch bestätigt worden. 
Entdecken Sie die Natur, die in Aloe Vera 
steckt, für Ihre Gesundheit und probieren Sie 
kostenlos die hochwertigsten Aloe Vera Pro 
dukte am Vortrag vom 20. Juni 2000 im Hotel 
Buchserhot 9470 Buchs um 19.30 Uhr. Refe 
rent; Dietrich Beissel, Ernährungsberater FLP, 
Salzburg. Eintritt frei. 
Tl 
Im Visier der 
Lindauer Schienenfahnder 
Ihr Arbeitsplatz isind die Züge - Polizisten auf der rollenden Landstrasse 
LINDAU: Bahnhof Lindau - 
15.37 Uhr: Drei unauffällig ge 
kleidete Herren und eine jun 
ge FYau mischen sich unters 
Reisevolk im Eurocity «Gott 
fried Keller» Zürich-München. 
Hinter ihren gleichmütig 
undurchdringlich wirkenden 
Mienen verbirgt sich ange 
spannte Aufmerksamkeit. 
Marianne Weiermeier 
Bei dem Quartett handelt es sich 
nämlich nicht um gewöhnlich Rei 
sende, sondern um Polizisten der 
Polizeiinspektion Fahndung Lin 
dau. Ihre Mission: Zugreisende im 
Rahmen der Schienenfahndung ins 
Visier zu nehmen. Ein gewichtiger 
Beitrag zur Sicherheit, wie sich am 
30. März vergangenen Jahres zeigte. 
Genau dieser Zug war es, in dem ein 
junges Pärchen damals die Auf 
merksamkeit der Fahnder erregte. 
Weil das Mädchen einen sehr jun 
gen Eindruck machte, «dachten wir 
an Ausreisser», erinnert sich ein 
Schienenfahnder. Die genauere 
Kontrolle förderte dann Schreckli 
ches zutage. Das 14-jährige Mädchen 
und der 16-jährige Bursche hatten 
nur wenige Stunden zuvor ihre Zim 
mervermieterin in Lindau ermor 
det. Zu diesem Zeitpunkt wusste 
noch niemand etwas von dem 
Mord. Eine Scheckkarte in der 
Geldtasche des Mädchens, die auf 
den Namen auf eine in Lindau 
wohnhafte Frau lautete, liess bei den 
Fahndern die Alarmglocken läuten. 
Ebenso die vielen Widersprüche, in 
die sich die jungen Leute auf nähe 
res Befragen verwickelten. Das 
Mädchen und der Bursche wurden 
vergangenen Februar vor dem 
Landgericht Kempten zu je acht 
Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. 
Heute, an diesem schönen Früh 
sommer-Nachmittag mühen sich die 
Polizisten allerdings vergebens ab. 
Rucksäcke und Reisetaschen wer 
den durchsucht. Nicht einmal bei 
dem Rechtsradikalen, dessen Arm 
eine Tätowierung mit der Reichs 
kriegsflagge verunstaltet, ist Straf 
bares auszumachen. Aber kein 
Grund für Frustration. Chris Wu 
cher, der Leiter der Fahndungsgrup 
pe weiss: «Der Erfolg liegt ungefähr 
bei 1:10.» Also zehn Durchsuchun 
gen für einen Treffer. 
Seit Einführung der Schleierfahn 
dung als Ersatz zu den wegfallenden 
Grenzkontrollen wurde dem Be 
reich «Schiene» im Fahndungskon 
zept grosse Bedeutung beigemes 
sen. Um den Kontrollen auf den Au 
tobahnen auszuweichen, werden 
viele Verbrecher auf die Bahn um 
steigen, vermutete der Leiter der 




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Die Lindauer Schienenfahnder bei der Arbeit. 
Polizeiinspektion Lindau, Albert 
Müller. Reisende in Zügen mit in 
ternationalen) Anschluss sind daher 
von besonderem Interesse. Um er 
folgreich sein zu können, wurde der 
Fahndungsraum weit über die Be 
reichsgrenze verlagert. Bis Augs 
burg und sogar länderübergreifend 
ins baden-württembergische Ulm 
reicht heute der Aktionsradius der 
Lindauer Schleierfahnder. Sechzig 
Prozent der Drogenaufgriffe (25 Ki 
logramm insgesamt im vergangenen 
Jahr) wurden in Zügen und auf 
Bahnhöfen getätigt sowie 71 Pro 
zent der Straftaten nach dem Aus 
länderrecht. 
Bahnreisende fühlen sich 
sicherer ^ 
Die Arbeit erfordert Fingerspit 
zengefühl. «Oftmals ist es nur eine 
Geste, ein bestimmter Blick», be 
antwortet Wucher die ihm vielge 
stellte Frage nach dem richtigen 
Riecher. Der Streifzug durch die 
Waggons bleibt natürlich von den 
Bahnpassagieren nicht unbemerkt. 
Wucher: «Das grosse Problem ist es, 
in den Grossraumwaggons die Sa 
che so dezent wie möglich durchzu 
führen.» Aber wie die Bahn in ei 
nem Schreiben die Polizeiinspek 
tion wissen liess, ist der Grossteil 
der Passagiere dankbar dafür, dass 
Polizei im Zug anwesend ist. Vor al 
lem Frauen in wenig besetzten Zü 
gen in späten Abendstunden wüss- 
ten dies zu schätzen, schrieb die 
Bahn. Der Zugbegleiter ist auch 
heute wieder froh um Polizeiprä 
senz. Eine Horde angetrunkener 
Fussballfans wird von den Lindauer 
Polizisten vor die Wahl gestellt, ent 
weder Ruhe zu geben oder bei der 
nächsten Station den Zug zu verlas 
sen. Das zeigte Wirkung. 
Neuer Stoff aus tschechischen 
Labors 
Das geschärfte Auge der Polizi 
sten ist aber vor allem auf eins ge 
richtet: Der Stoff aus dem die trü 
gerisch schönen Gefühle gewoben 
sind. Rauschgiftspezialist Wucher 
weiss von gefährlichen Neuerschei 
nungen am Drogenmarkt, von so 
genannten Thaipillen. Die Amphe 
tamine würden stark persönlich- 
keitsverändernd wirken. Der Kon 
sument weiss nicht mehr, was am 
Vortag passiert ist. Die langanhal 
tende Wirkung - drei Tage - macht 
die Pillen besonders attraktiv. Auch 
aus tschechischen Labors komme 
Neues. Amphetamine in kristalliner 
Form, Kristall-speed genannt. «Bis 
her hatten wir nur wenige Aufgriffe. 
Aber das ist stark im Kommen.» 
Die Fahnder scheuen keine Mühe. 
(Bild: Weiermeier) 
Nicht nur Personenkontrollen wer 
den vorgenommen. Auch Toiletten 
werden durchstöbert. Jede Ritze 
wird durchsucht, der Abfalleimer 
durchkämmt, die Behälter geöff 
neten denen die Tücher zum Hän 
detrocknen gestapelt sind. Alles 
günstige Depos, um das Rauschgift 
während der Zugfahrt zu verwah 
ren. Was Cannabisprodukte an 
langt, so ist der Zug von Amster 
dam Richtung Zürich für die Fahn 
der nicht mehr so bedeutungsvoll 
wie einst. Schweiz-Österreich, heis- 
se da jetzt die Route. Soviel werde 
inzwischen in der Schweiz ange 
baut, dass der gesamte Markt von 
dort aus versorgt werde, weiss Chris 
Wucher. Der THC-Gehalt stehe 
den holländischen Produkten um 
nichts mehr nach. Ein Hanfshop an 
exponierter Stelle in Zürich mache 
im Jahr eine halbe Million Franken 
Umsatz. 
Nach vierstündiger Tour über 
Memmingen und Kempten in Lin 
dau wieder angekommen, werden 
die Fahnder dann doch noch fün 
dig. Zwei Thailänderinnen fallen 
auf, bzw. eine Frau und ein «Lady- 
man». Letzterer kann einen gülti 
gen Aufenthalt in Vorarlberg vor 
weisen. Seine Kollegin nicht. Es er 
folgt eine Anzeige nach dem Frem 
dengesetz. 

Zahlreiche Aktivitäten im laufenden Jahr 
Generalversammlung der Diabetes Gesellschaft Glarus/Graubünden/Liechtenstein 
CHUR: Am 13. Mai um 14.30 Uhr 
eröffnete die Präsidentin «ftau 
Erika Cosi» im vollbesetzten «Tem 
pel» des Hotels Stern in Chur die 
ordentliche Generalversammlung 
der Diabetes Gesellschaft GlarusI 
Graubünden/Liechtenstein. Das 
Protokoll der GV 1999, die Jahres 
berichte der Präsidentin, der Ge- 
schäftsstellenleiterin und der Revi 
soren wurden genehmigt und die 
gute Arbeit mit Applaus verdankt. 
Die Präsidentin, Erika Cosi (Chur), 
nach einer Amtsperiode, Heidi 
Nachbaur (Chur) als Vizepräsiden 
tin nach neun Jahren und Agnes Se- 
le (THesenberg) als Beisitzerin nach 
14 Jahren, stellten ihr Amt zur Ver 
fügung. Agnes Sele, diplomierte Ge 
sundheitsschwester Triesenberg, 
wird die Diabetesberatung am glei 
chen Ort und im bisherigen Umfang 
weiterführen. 
Der Vorstand setzt sich neu wie 
folgt zusammen. Präsident; Ulrich 
Barandun, Chur, Vizepräsident: 
Kurt Schneller, Chur, Geschäftsstel 
lenleiterin: Cecilia Prevost.Tamins, 
Aktuarin: Renata Gienal, Igis, 
Beisitzerinnen: Maria Gassner, 
Gamprin, Lydia Kohli, Chur, und 
Bettina Zimmermann, Glarus. Dr. 
med. Andreas Rohrer ist Präsident 
der Ärztekommission. 
Die abtretende Präsidentin wies 
auf die stagnierende Mitgliederzahl 
hin und munterte die Anwesenden 
auf, neue Mitglieder zu gewinnen. 
Mit einem Jahresbeitrag von 40 Fran 
ken und einem sehr informativen, 
sechs Mal im Jahr erscheinenden 
«D-Journal» sei für alle von Diabe 
tes betroffenen Personen eine Mit 
gliedschaft fast ein Muss! Nebst 
Vorträgen, Treffs, Sektionsreise und 
Kinder-Pic-Nic läuft bis Ende 2000 
eine von der Diabetes-Gesellschaft 
grosszügig unterstützte Fusspflege- 
Aktion. Zudem steht eine leistungs 
fähige Anlaufstelle mit beratender 
Funktion sowie für den Material 
verkauf zur Verfügung. Das Sekre 
tariat am Stadtgartenweg 10 in Chur 
wird von Cecilia Prevost als Leiterin 
und im Teileinsatz von Andreas Lo 
cher, diplomierter Krankenpfleger, 
geführt und ist das ganze Jahr offen. 
Wir heissen alle «Neumitglieder» 
jetzt schon herzlich willkommen - 
sei es mit der Anmeldung an der 
Geschäftstelle oder unter der Tel.- 
Nr. 081/253 50 40 /Fax 081/253 57 40 
(E-mail Adresse: dg-chur@dgggl.ch). 
Das nach den Sachgeschäften 
präsentierte Kurzreferat von Herrn 
Dr. med H. U. Nänni zum Thema 
«Typ 2 - Denk 3» wurde von der 
Versammlung sehr gut aufgenom 
men. Die in diesem Zusammenhang 
gestellten Fragen an den Referen 
ten lösten eine lebhafte Diskussion 
aus. 
Anschliessend an der GV offe 
rierte die DG allen Anwesenden das 
traditionelle «Zvieriplättli». (Eing.)
	        

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