Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Freitag, 16. Juni 2000 18
Nachrichten
IVOCLAR organisiert
Wissenschaftskonferenz
VADUZ: Vom 9. bis zum 12. Juli ist das Für
stentum Liechtenstein TVeffpunkt für Wissen
schaftler aus aller Welt, die sich mit dem Thema
«Kristallisation in Gläsern und Flüssigkeiten»
befassen werden. Seit 1960 ist dies der 6. Inter
nationale Kongress, der Forscher und Wissen
schaftler von allen Kontinenten zusammen
führen wird. Dieses bedeutende Symposium
wird massgeblich von der IVOCLAR AG vor
bereitet und durchgeführt. IVOCLAR ist so
wohl Mitglied der ICG (International Comissi-
on on Glass), dem Weltforum der Glasswissen
schaftler, und wird durch den IVOCLAR-Ent-
wicklungschef Dr. Volker Rheinberger und
Prof. Dr. Wolfram Höland vertreten.
IVOCLAR AG ist auch Mitglied in einer spe
ziellen Arbeitsgruppe der ICG, die sich mit der
Entwicklung und Erprobung von Glaskerami
ken beschäftigt. Dr. Rheinberger gehört dem in
ternationalen Beratungskomitee des Symposi
ums an. Prof. Dr. W. Höland wird als Tagungs
präsident dieses naturwissenschaftliche Sympo
sium leiten. Wissenschafltiche Vorträge und Po
sterpräsentationen werden von Montag, den 10.
Juli bis Mittwoch, den 12. Juli in Vaduz neueste
Erkenntnisse über Verfahren, Materialien und
Anwendungen von Glas in Industrie und For
schung vermitteln.
Biberist konstant im
Aufwind
BIBERIST: Die Papierfabrik Biberist hat nach
der Übernahme durch den finnischen Konzern
Metsä-Serla 1997 den Ibrnaround. geschafft:
1999 erwirtschaftete sie einen Jahresgewinn von
67 Mio. Franken, rund doppelt soviel wie 1998.
Gesteigerte Produktivität, sinkende Herstel
lungskosten, mehr Investitionen und eine inten
sive Bearbeitung des europäischen Marktes:
Das sind die GrUnde, weshalb die Papierfabrik
Biberist in den letzten Jahren wieder zur «ren
tablen Fabrik» geworden ist, wie Generaldirek
tor Jürg Müller am Donnerstag vor den Medien
sagte. Mit 67 Mio. verzeichnete das Unterneh
men 1999 «in etwa eine Verdoppelung des Un
ternehmensgewinns seit 1998», präzisierte Mül
ler auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Zahlen für 1998 wollte er keine nennen.
Panik bei Kunden einer
tschechischen Bank
PRAG: Die tschechische Grossbank Investicni
a postovni banka (IPB) leidet unter massivem
Kundenschwund. Vor wenigen Tagen war be
kannt geworden, dass die lPB für das Jahr 1999
einen Verlust in Höhe von umgerechnet 850
Mio. Fr. eingefahren hat. Kunden bildeten seit
her Schlangen vor den Bankschaltern, um ihre
Einlagen auf andere Banken zu transferieren,
berichteten tschechische Tageszeitungen am
Donnerstag. Nach Angaben des Blattes «Mlada
fronta Dnes» sind seit Wochenbeginn schon 425
Mio. Fr. aus der IPB abgeflossen.
Schwarzer Tag für
britischen Arbeitsmarkt
LONDON: Harter Schlag für den Arbeitsmarkt
in GrosSbritannien: Die niederländische Beklei
dungsgruppe C&A zieht sich aus dem dortigen
Geschäft zurück und schliesst alle Niederlas
sungen. Ausserdem will die BAE Systems 3800
Arbeitsplätze streichen. Die niederländische
Bekleidungsgruppe werde alle 113 Filialen im
britischen Königreich innerhalb von sechs bis
neun Monaten schliessen, teilte die britische
C&A-Vertretung am Donnerstag in London
mit. Damit gingen 4800 Arbeitsplätze verloren.
Gleichentags gab der britische Raumfahrt- und
Rüstungskonzern BAE Systems bekannt, 3800
Arbeitsplätze streichen zu wollen. Von der
Massnahme seien in erster Linie die Bereiche
Verwaltung und Produktion betroffen. Vor
standschef John Weston teilte mit, dass noch
Einsparungen zu realisieren seien.
Eine Woche nach der EZB: Vom BEP-Wachstum überrascht
GENF: Das rasante Wachstum
der Schweizer Wirtschaft im
laufenden Jahr hat auch die
Schweizerische Nationalbank
(SNB) überrascht. Um die In
flation nicht in ungesunde Zo
nen ansteigen zu lassen, hat die
SNB am Donnerstag die Zins
zügel gestrafft, zum vierten
Mal seit Jahresbeginn.
Genau eine Woche nach der Eu
ropäischen Zentralbank (EZB) hat
die SNB die monetäre Handbremse
gezogen. Sie erhöht das Zielband
des 3-Monats-Libors - der Durch
schnittspreis, den die Banken unter
einander für ungedeckte Kredite
verlangen - von 2,5 bis 3,5 Prozent
auf 3,0 bis 4,0 Prozent.
Die Nationalbank strebe «bis auf
Weiteres» den mittleren Bereich
dieses Zielbandes an, sagte SNB-
Präsident Hans Meyer am Donners
tag an der Halbjahres-Medienkon-
ferenz der Notenbank in Genf. Be
reits am vergangenen 23. März hat-"
te die Nationalbank das Zielband
des Libor heraufgesetzt, und zwar
um 0,75 Prozent.
SNB-Präsident Meyer begründe
te die Straffung der Zinszügel mit
dem unerwartet starken Wachstum
der Schweizer Wirtschaft im laufen
den Jahr. Die Nationalbank erwarte
für 2000 ein BIP-Wachstum von 3
Prozent, nachdem sie Ende 1999
noch von einer Zunahme um 1,8
Prozent ausgegangen sei.
Um die Inflation nicht in ungesunde Zonen ansteigen zu lassen, hat die Schweizerische Nationalbank am Donners
tag die Zinszügel gestrafft, zum vierten Mal seit Jahresbeginn. (Bild: Keystone)
Für das überraschend starke BIP-
Wachstum in der Schweiz nannte
Meyer drei hauptsächliche GrUnde:
die positive Entwicklung im Aus
land, insbesondere bei den wichtig
sten Handelspartnern (EU, USA
und Asien); die Schweiz profitiert
heute von den oft schmerzlichen
Restrukturierungsmassnahmen
während den Rezessionsjahren; die
monetären Rahmenbedingungen
tragen ihre Früchte. Die schrittwei
se Erhöhung des 3-Monats-Libors,
die mit dem Zinsschritt vom Don
nerstag nunmehr 1,75 Prozent seit
Anfang Jahr beträgt, dürfte laut
Meyer verhindern, dass der Kon
junkturaufschwung die Preisstabi
lität in der Schweiz in den kommen
den Jahren dauerhaft gefährdet. Im
nächsten Jahr dürfte die internatio
nale Konjunktur nach Einschätzung
der Nationalbank etwas an
Schwung verlieren. In der Schweiz
werde die Entwicklung ähnlich ver
laufen. Betroffen würden die Ex
porte und - als Folge der seit An
fang Jahr erfolgten Zinserhöhungen
- die Investitionen sowie wahr
scheinlich die Hypotherkarzinsen
sein. Der Konsum der privaten
Haushalte werde dagegen lebhaft
bleiben.
Qualitätsstandards für Hotelindustrie
Business Gomfort Hotel Corporation in Nendeln erfolgreich
NENDELN: Aufgrund des grossen
Erfolges der City Hotels & Resi-
dences Cooperation Europa bei
ihren deutschen Mitgliedern, soll
das Qualitätsmanagement nun zum
Standard für die europäischen Mit
glieder der Cooperation werden.
Durch ein - konsequentes Qua
litätsmanagement haben die Mit
glieder der City Hotels & Residen-
ces Cooperation Europa eine hohe
Kundenzufriedenheit und damit
Kundenbindung erreicht. Nicht zu
letzt haben sie im letzten Jahr die
Erlöse ausserdem um 15 % steigern
können.
Das Management der City Hotels
& Residences Cooperation in Nen
deln will deshalb das Qualitätsma
nagement zum Standard für die eu
ropäischen Mitglieder der Coopera
tion machen. Grundlage ist ein
Qualitätstest, der von einer exter
nen Dienstleistungsfirma erstellt
wird. «Wir legen besonders Wert auf
eine neutrale und objektive Beur
teilung», so Isabel Chemelli, Presse
sprecherin der Cooperation. «Unser
Test gibt kaum Anlass zu Ausle
gungsschwierigkeiten. Die Stan
dards sind klar festgelegt und die
Bewertungskriterien ausgespro
chen objektiv.»
Neben dem Qualitätstest liegt
künftig ein Gästefragebogen mit
Rückantwort-Kuvert in allen Zim
mern der Mitgliederhotels der City
Hotels & Residences Cooperation
auf. Die Antworten gehen dann di
rekt in das Management-Office im
Fürstentum Liechtenstein. Dort
werden dann die Fragebogen nicht
nur abgelegt, sondern analysiert
und ausgewertet. «Viele Punkte», so
Pressesprecherin Isabel Chemelli,
«werden umgehend umgesetzt. Die
Gäste wirken sozusagen selbst bei
der Verbesserung des Produkts mit
und finden so ihr Idealprodukt. Al
lerdings haben wir aufgrund der
sehr hohen Kundenzufriedenheit
wenig Beschwerden. Die eigene Re-
search-Gruppe des Maiiagement-
Office versucht darüber hinaus im
mer auf aktuellem Ausstattungs
und Dienstleistungsstandard zu
sein. Dennoch haben wir schon
manchen Trend aus den Gästefrage
bogen erkannt.»
Mit seinem europäischen Hotel
netzwerk will die City Hotels & Re-
sidence Cooperation Europa bald
möglichst den Standard für die Mit
gliederhotels in ganz Europa umset
zen.
In der Homepage der Cooperati
on http://www.ciho.coin gibt es wei
tere Informationen. (Eing.)
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 15. Juni 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 59.30
Rücknahmepreis: € 58.03
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 58.30
Rücknahmepreis: € 57.07
Peter Krüger aus Haft entlassen
Ex-Immobilienkönig einen Tag nach Rey auf freiem Fuss
BERN: Weiterer Paukenschlag der
Berner Justiz: Einen Tag nach dem
gescheiterten Financier Werner K.
Rey ist der zu 3,5 Jahren Zuchthaus
verurteilte Immobilienhändler Pe
ter Krüger aus der Haft entlassen
worden. Krüger darf die Schweiz
nicht verlassen.
Das Haftgericht III Bern-Mittel
land hat das dritte Haftentlassungs
gesuch Krügers vom 23. Mai gutge-
heissen, wie es am Donnerstag
abend mitteilte. Es sei zum Schluss
gekommen, dass die Hinterlegung
einer Sicherheitsleistung die beste
hende Fluchtgefahr zu bannen ver
möge.
Die hinterlegte Kaution von
800000 Franken entspricht den
Prozesskosten. Staatsanwalt Beat
Schnell stellte sich nicht gegen die
Haftentlassung, angesichts seiner
Einschätzung der Fluchtgefahr.
500 000 Franken Kaution waren
bereits zuvor hinterlegt worden;
nun wurden noch zusätzlich 300 000
Franken beigebracht. Sie stammten
aus dem Umfeld von Krüger, sagte
Andrea Gfeller, der Vertreterin von
Fürsprecher Patrick Lafranchi, der
Krüger vertritt, auf Anfrage der
Nachrichtenagentur sda. Während
Rey seine Strafe effektiv verbüsst
Einen Tag nach Werner K. Rey wur
de auch der Ex-Immobilienkönig
Peter Krüger auf freien Fuss gesetzt.
(Bild; Keystone)
hat, handelt es sich bei Krüger le
diglich um eine vorläufige Haftent
lassung unter Auflagen. Diese seien
dieselben, wie nach der Freilassung
aus der Untersuchungshaft, die
Krüger nach der Rückkehr von den
Cayman-Inseln in der Karibik 1997
verbüsste.
' Ähnlich wie Werner K. Rey ist
Krüger 1993, nach dem Zusammen
bruch seines Immobilienimperiums,
in die Karibik abgetaucht. Das Ehe
paar Krüger kehrte im Mai 1997 in
die Schweiz zurück, nachdem ein
Gericht das Auslieferungsbegehren
der Schweiz nach langwierigem Ver
fahren gutgeheissen hatte.
Beim erstinstanzlichen Urteil im
Fall Krüger Ende April bezeichnete
der Präsident des Wirtschaftstrafge
richts Bern, Thomas Maurer, das
Verfahren als grössten Fall eines be
trügerischen Konkurses, der je in
Bern verhandelt worden sei.
Der Verurteilte habe 1992 den
Gläubigern kurz vor dem Konkurs
20 Millionen Dollar entzogen. Wei
ter wurde Krüger wegen ungetreuer
Geschäftsführung verurteilt. Mit
hoher krimineller Energie habe er
auch dann noch Geld und Luxusau
tos nach Übersee verschoben, als
seine Schweizer Firmen offensicht
lich in Liquiditätsschwierigkeiten
steckte. Der gesamte Schaden von
rund 250 Mio. Franken, der den 88
Gläubigern durch den Konkurs ent
stand, war nicht Gegenstand des
Prozesses. Darüber wurde letztes
Jahr ein Vergleich abgeschlossen.
REKLAME
ä Fortuna
■HM Investment AG \faduz
Inventarwert vom 15. Juni 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 110.18*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 102.44*
*+Ausgabekofnmlsslon
102.4'
abekomr
CDnWMMNK