16 Freitag, 21. Januar 2000
Wirtschaft
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Erfolgreiche Fonds
palette der LLB
Die Liechtensteinische Landesbank lancierte
im Oktober 1996 ihren ersten Fonds. Diesem
folgten bis Ende des Jahres 1999 noch weitere.
Rückblickend kann festgestellt werden, dass
sich diese sowohl Performance- als auch volu-
menmässig prächtig entwickelt haben. Das Ge
samtvolumen der öffentlichen Fonds erreichte
per Ende letzten Jahres 891.5 Millionen Fran
ken, während die Sondervermögen innert des
letzten Jahres um über 600 Millionen Franken
auf 1189.8 Millionen Franken kletterten. Zu
sammen verwaltet die LLB somit über 2 Milli
arden öffentliche Fonds und Sondervermögen.
Die Performances sind ebenfalls überwälti
gend. Die beste Zahl erreichte dabei letztes Jahr
der LLB 50 Leaders Stufen Invest mit 26.1 Pro
zent. Der LLB Regio Bodensee Invest erreicht
eine Performance von 18.7 Prozent. Gut starte
te auch der LLB Vorsorge Invest. Nach kurzen
Schwierigkeiten am Anfang erreichte dieser
Fonds während der letzten fünf Monate Rendi
ten zwischen 2.1 und 6.2 Prozent. An der gestri
gen Pressekonferenz in Vaduz wurde für die
nächste Zeit ein weiteres innovatives Fondpro
dukt angekündigt.
LLB an der SWX
Ab 28. Januar 2000 wird die Liechtensteinische
Landesbank Aktiengesellschaft ihre Börsenge
schäfte Schweiz direkt an der SWX abwickeln.
Bei der SWX handelt es sich um eine weltweit
anerkannte Börsen-Handelsplattform. Von die
ser Optimierung der Börsenabwicklung werden
die LLB-Kunden direkt profitieren. Die Lan
desbank strebt nach diesem wichtigen Schritt
den Anschluss an andere Börsen-Handelsplatt
formen an.
LLB verfolgt ehrgeizige
Strategie
Die LLB sieht sich nach wie vor als Universal
bank, deren Kerngeschäfte das Retail Banking
und das Private Banking ist. In Liechtenstein
wird eine kontinuierliche Ausweitung des Re-
tailgeschäftes angestrebt. In der Schweiz soll
mit gezielten Kreditvergaben das Volumen im
Kreditgeschäft gesteigert werden. Im Bercich
Private Banking wird ein überdurchschnittli
ches Wachstum angestrebt. Die LLB-Strategie
sieht vor, dass die Bank weiterhin eine führen
de Stellung im FL-Fondsgeschäft einnimmt. Bei
der Infratruktur wird darauf geachtet, dass der
hohe Standard in der Informatik ausgebaut
wird (Internetausbau erfolgt landesbankspezi-
fisch). Mit geeigneten Mitteln soll erreicht wer
den, dass die Motivation und Qualifikation der
Mitarbeiter erhallen bleibt.
Die LLB strebt ein markentes Wachstum der
anvertrauten Kundengelder an, diese sollen in
nert den nächsten fünf Jahren pro Jahr um 11
Prozent ansteigen. Der Bruttogewinn soll eben
falls ein kontinuierliches Wachstum aufweisen,
hier wird mit einer Zunahme um 10 Prozent pro
Jahr gerechnet. Wert legt die Geschäftsleitung
auch darauf, dass kostenbewusst geführt wird,
die Cost-Income-Ration soll 30 Prozent nicht
übersteigen. Dem Risikomanagement wird eine
hohe Priorität eingeräumt, das Risikocontrol
ling soll ausgebaut werden und die jährlichen
Verluste unter 2 Millionen Franken gehalten
werden.
Wie ein Gespräch der LLB mit der Regierung
zeigte, ist diese gewillt, den Staatsanteil in
nächster Zeit von derzeit 68 % auf 51 Prozent
zu reduzieren. Der Zeitpunkt ist allerdings noch
nicht absehbar. In den Strukturen möchte die
Landesbank attraktive Arbeitsbedingungen für
qualifizierte Mitarbeiter schaffen (neue Auf
stiegskanäle, neue Entlöhnungs- und Beteili
gungsmodelle).
LLB: Erfreuliches Ergebnis
Höherer Reingewinn bei der Liechtensteinischen Landesbank - Fondsvolumen stark angestiegen
Verwaltungsratspräsident Karlheinz Heeb (links) und der neue Generaldirektor Dr. Josef Fehr erläuterten das Jahresergebnis des Stammhauses Vaduz.
Die Liechtensteinische Landes
bank Vaduz schaut auf ein
erfolgreiches Geschäftsjahr
zurück. Mit einem Reingewinn
von 107,8 Millionen Ranken und
einer Bilanzsumme von 11,7 Mil
liarden Franken liegen die Zah
len per Ende 1999 weit über den
jenigen von 1998. An der gestri
gen Pressekonferenz präsentier
ten hochrangige Vertreter der
LLB, darunter der Verwaltungs
ratspräsident Karlheinz Heeb
und der neue Generaldirektor
Dr. Josef Fehr, das erfolgreiche
Resultat des Stammhauses.
Hartmut Neuhaus
Nachdem das Geschäftsergebnis des
ersten Halbjahres nicht befriedigend
war, sind die Zahlen für das zweite
Halbjahr wesentlich besser ausgefal
len. Der Bruttogewinn nach Steuern
stieg 1999 um 4,4 Prozent auf 227,18
Millionen Franken und erreichte
eine neue Rekordmarke. Nach
Berücksichtigung der «Verluste,
Abschreibungen und Rückstellun
gen» von 119,41 Millionen Franken
verbleibt für 1999 ein Reingewinn
von 107,8 Millionen Franken. Der
Bruttogewinn nach Steuern ergibt
sich aus dem Gesamtertrag von
309,22 Millionen Franken (+ 7,0
Prozent) abzüglich dem Ge
samtaufwand (Geschäftsaufwand
inklusive Steuern) von 82,04 Millio
nen Franken (+ 14,8 Prozent).
Wie Verwaltungsratspräsident
Karlheinz Heeb erläuterte, bean
tragt der Verwaltungsrat an der Ge
neralversammlung vom 5. Mai 2000
eine Dividendenerhöhung von 14
auf 15 Franken.
Der neue Generaldirektor der
LLB, Dr. Josef Fehr freute sich, dass
sich die Bilanzsumme um 6,2 Pro
zent auf 11,7 Milliarden Franken er
höht hat. Noch stärker nahm das be
treute Kundenvermögen zu, nämlich
um ^Prozent auf 32,2 Milliarden
Franken. Mit diesem Kundenvermö
gen gehört die Landesbank zu den
bedeutenden Vermögensverwal
tungsinstituten im Währungsraum
Schweiz/Liechtenstein. Die effekti
ven eigenen Mittel betrugen Ende
1999 1,56 Milliarden Franken. Somit
ergibt sich eine Eigenkapitalrendite
von stolzen 14,1 Prozent.
Starke Zunahme des betreuten
Kundenvermögens
Auf der Aktivseite der Bilanz fällt
einerseits die Abnahme der Ban
kendebitoren (- 174,4 Millionen
Franken) und andererseits die mar
kante Zunahme der Ausleihungen
an Kunden (+ 679,4 Millionen Fran
ken) auf. Wegen der relativ tiefen
Zinsen verzeichneten auf der Pas
sivseite der Bilanz die Kreditoren
einen deutlichen Anstieg (+ 597,7
Millionen Franken).
Nachdem das betreute Kunden
vermögen 1998 um 10,3 Prozent auf
28,2 Milliarden Franken zunahm,
resultierte 1999 ein weiterer erfreu
licher Zuwachs um 14,0 Prozent auf
32,2 Milliarden Franken. Vom Kun
denvermögen entfallen 20,7 Milliar
den (+17,7 Prozent) auf Kundende
pots, 9,4 Milliarden (+ 3,4 Prozent)
auf bilanzwirksame Kundengelder
und 2,1 Milliarden (+ 33,8 Prozent)
auf Treuhandanlagen.
Der Erfolg aus dem Zins- und
Wechselgeschäft bewegte sich mit
124,37 Millionen Franken im Rah
men des Vorjahres (minus 0,3 Pro
zent). Die Kommissionserträge net
to betrugen 99,47 Millionen Fran
ken, was ein erfreuliches Plus von
12,8 Prozent gegenüber dem Vor
jahr bedeutet. Markant höhere Vo
lumina (LLB-Kundendepots plus
17,7 Prozent auf 20,7 Milliarden
Franken, LLB Kundenvermögen
mit Verwaltungsvollmacht plus 31
Prozent auf 4,8 Milliarden Franken,
LLB-Fondsvolumen plus 77 Pro
zent auf 2,1 Milliarden Franken)
wirkten sich auf die Kommissions
erträge positiv aus. Zweistellige Zu
wachsraten verzeichneten auch der
Ertrag aus dem Handel mit Devisen
und Edelmetallen (+ 10,4 Prozent
auf 19,98 Millionen) und der Wert
schriftenertrag (+ 14,1 Prozent auf
59,61 Millionen). Auf dem durch
schnittlich verfügbaren Wertschrif
tenbestand wurde 1999 eine beacht
liche Netto-Rendite von rund 10,6
Prozent erzielt. Praktisch unverän
derte Erträge resultierten aus der
Position Verschiedenes (- 0,1 Pro
zent auf 5,79 Millionen Franken).
Vom Gesamtaufwand (plus 14,8
Prozent auf 82,04 Millionen Fran
ken) machen die Personalaufwen
dungen 47,96 Millionen,die Sachauf
wendungen 21,62 Millionen und die
Steuern 12,46 Millionen Franken
aus. Verantwortlich für den markan
ten Anstieg des Sachaufwandes (+
32,1 Prozent) sind u.a. Aufwendun
gen in der Informatik, wie das künf;
tige LLB-lnternet-Banking, der ge
plante SWX-Börsenanschluss sowie
die Einführung eines modernen
Portfolio-Management-Systems
Finanzstarke Bank
Die LLB verfügt über eine sehr
solide Eigenkapitalbasis. Das effek
tive Eigenkapital erhöhte sich innert
Jahresfrist von 1,41 auf 1,56 Milliar
den Schweizerfranken. Mit mehr als
1,5 Milliarden Schweizerfranken lie
gen die eigenen Mittel weit über
dem gesetzlich geforderten Wert. Sie
bieten den LLB-Kunden eine sehr
hohe Sicherheit. Auf den durch
schnittlich verfügbaren eigenen Mit
teln errechnet sich eine beachtliche .
Rendite von 14,1 Prozent.
BND: Keine Auswirkung für
LLB
Die LLB hat die Sache im Zusam
menhang mit dem BND-Dossier mit
verfolgt. Sie bedauert die Vorkomm
nisse, stellt aber bisher keine negati
ven Einflüsse in Bezug auf das Volu
men der Kundengelder fest. Da sich
die LLB bei der ganzen Angelegen
heit nicht angesprochen fühlt, wird
sie auch nichts gegen diese Verleum
dungskampagne unternehmen.
Kennzahlen
der LLB (per
31.12.1999):
i
r f| 4
• Reingewinn: 107ft Miö/Fr.-
• Bruttogewinn: 227i2 Mio. Fr«'. S j
• Gesamtertrag:3Q9;2Ma Fr.»r':j
• öeschäftsaufwand: 69.6MiaF|r. |
• Bilanzsumme: 11.7.Mrd.:FrL^i
• Verw. Kundenvermögen:., I "•-y-*]
32.2 MrdFr. ; ;;
• Cost-Income-Ratio: 22.5 %'-?</ j
• Personalbestand:466 i) ' j
Entwicklung der Bilanzsumme
1989 -1999
BANK
"II
14.0-1
Z
12.0
10.0
In Mrd. 8.0
CHF
6.0
6.0
(ST
4.0
\ •
2.0-
t*.
0.0
IW
89 90 91 92 93 94 93 96 97
Entwicklung von Bruttogewinn
und Reingewinn
250.
■ Reingewinn
□ Bruttogewinn
227.2
Die Bilanzsumme der LLB verdoppelte sich knapp innert der letzten zehnJahre. Besonders erfreulich präsentiert sich die Entwicklung des Reingewinns.