Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

10 Freitag, 9. Juni 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Seminar mit Jrina 
Prokop 
SCHAAN: Am Samstag, den 17. Juni findet von 
9 bis 17 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan ein 
Tagesseminar mit der bekannten Diplom-Psy 
chologin Dr. Jrina Prekop aus Lindau zum The 
ma «Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein 
...» statt. Eingeladen dazu sind Eltern und Er 
zieher. 
In diesem Seminar wird die grosse Thematik 
des Eltera-seins aufgegriffen. Themen wie: El 
tern/Erzieher sein heute; Grenzen setzen; Stra 
fen; Vertrauen; Schlafstörungen; Welchen Halt 
brauchen Kinder? und Festhalten in der Fami 
lie, bilden den Inhalt dieses «Eltem-Tages». Die 
konkreten Wünsche, Fragen und Anliegen der 
Teilnehmenden sind ein zusätzlicher Schwer 
punkt. 
Dr. phil. Jrina Prekop aus Lindau war viele 
Jahre im Olgaspital in Stuttgart in der Beratung 
und Therapie von verhaltensauffälligen Kin 
dern tätig. Sie ist auch erfolgreiche Buchautorin 
von Bestsellern wie «Der kleine Tyrann», «Kin 
der sind Gäste, die nach dem Weg fragen», 
«Hättest du mich festgehalten», «Schlaf Kind 
lein, verflixt noch mal» u. a. Jrina Prekop ist 
auch in Liechtenstein durch viele erfolgreiche 
Vorträge und Seminare bekannt. 
Weitere .Informationen und Anmeldungen 
bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in 
Schaan,Tbl. 232 48 22. (Eing.) 
Leserbriefe 
Die Chance unserer 
stürmischen Zeit 
Die Zeit. Was ist Zeit? Die Zeit rennt uns davon. 
Wir haben keine Zeit. Wo ist die Zeit? 
Wir leben in der Vergangenheit oder in der Zu 
kunft, nicht aber in der Zeit. Wenn ich den Finger 
auf die Taste lege, diese niederdrücke, wenn dann 
der Buchstabe auf dem Papier erscheint, ist die 
ser Moment schon Vergangenheit. Wir vergessen 
die Gegenwart. Wir quälen uns mit vergangenen 
Dingen, leben in der Zukunft und vergessen da 
bei die Gegenwart, in der wir doch unser Schick 
sal aufbauen. Die Zeit ist so flüchtig, dass wir sie 
besser nutzen, dass wir bewusster in der Gegen 
wart leben sollten. Wir rennen nach Geld, Ehre, 
Macht, alles flüchtige Dinge, heute errungen, 
morgen verklungen. Ein Windstoss und alles 
kann vorbei sein. Solche Windstösse erleben wir 
zur Zeit mehrere. Nun zeigt es sich, ob unser 
Fundament stark genug ist, ob es dort verankert 
ist, wo ihm nichts etwas anhaben kann. Das ist 
die Chance dieser stürmischen Zeit. Nützen wir 
die Gegenwart, das Rad zu drehen in Richtung 
der wirklichen Werte, dem inneren Wachstum. 
Nicht das flitzige Auto, nicht der Palast sind das 
Wertvollste. Sie mögen jedem vergönnt sein, 
wenn sie nicht Lebenszweck allein sind. Es ist an 
derZeit, den lieferen Werten nachzustreben. Kein 
leichtes Unterfangen, denn wir müssen uns selbst 
bekämpfen, unsere eigenen Fehler, unseren ausu 
fernden Wünschen Einhalt gebieten. Da gibt uns 
der Katechismus allein.allerdings zu wenig Hilfe, 
da müssen wir tiefer hineingreifen ins Leben, in 
unser Denken und Fühlen. Es ist ein langer und 
harter Kampf, aber es lohnt sich. Wir werden ihn 
allerdings nie zu Ende gekämpft haben, denn un 
sere Natur liebt die Ausflüchte, aber wir müssen 
durchhalten, wollen wir endlich in Frieden (auch 
mit uns selbst) und in Klarheit leben. 
Wir Christen. müssen die Anweisungen und 
die Taten Christi nachvollziehen. Die anderen 
Weltreligionen haben ihren eigenen Weg, dem 
sie, nicht dem Buchstaben, sondern dem inneren 
Gehalt nach, folgen müssen. Tun wir das gewis 
senhaft und mit innerer Freiheit, dann kommen 
wir alle zum selben Ziel, zu dem, das wir Gott 
nennen. Es gibt sogenannte Religionen, welche 
die wahren Werte missachten und sogar zu töten 
befehlen, um den Buchstaben zu gehorchen. 
Diese aber sind genauso Schall und Rauch wie 
die weltlichen Reichtümer, wenn man nicht den 
richtigen Gebrauch davon macht. 
Herta Batliner, Vaduz 
Danke für das Jugilagor 
in Davosl 
«Es war einfach super!» sprudelte es aus den 
Kindern. Mit Begeisterung und voller Freude er 
zählen sie noch heute von den Erlebnissen im 
Jugilager des Turnvereins Triesen in Davos. Ich 
danke den Leiterinnen und Leitern im Namen 
aller Kinder und Eltern für.die ideenreiche Ge 
staltung des Lagers und die ausgezeichnete Ver 
pflegung. Es ist nicht selbstverständlich, dass die 
Leiter/innen daßr ein verlängertes Wochenende 
«opfern». Nochmals ein herzliches Danke- 
schönl Agnes Thöny, Triesen 
Weltgaskongress in Nizza: Gespräch mit Dr. Fritz Gautier, Vorstandsmitglied der Ruhigas 
In Nizza dreht sich während 
dem Weltgaskongress alles um 
das Thema Erdgas. Alle Anbie 
ter, seien dies die verschiedenen 
Gesellschäften in der Schweiz 
oder in anderen Ländern, prei 
sen diese Energie als äusserst 
umweltfreundlich. FVitz Gau 
tier, Vorstandsmitglied der 
Ruhrgas AG und Vorstandsvor 
sitzender der Ruhrgas Energie 
Beteiligungs AG, begründete in 
einem Gespräch, warum das 
Attribut «Umweltfreundlich» 
kein leeres Versprechen der 
Gasindustrie ist. 
Adi Lippuner, Nizza 
Wer in der Ostschweiz oder im an 
grenzenden Liechtenstein Erdgas 
bezieht, ist indirekt auch Kunde der 
Ruhrgas AG. Dieses Unternehmen 
mit den verschiedensten Beteiligun 
gen verkauft das Erdgas in die an 
grenzenden Länder. Auch wenn 
Erdgas im direkten finanziellen 
Vergleich immer noch etwas mehr 
kostet als das inzwischen teurer ge 
wordene Heizöl, sieht die Bilanz un 
ter dem Strich doch positiv aus. 
Fritz Gautier von der Ruhrgas 
AG begründet den Umweltaspekt 
mit der Notwendigkeit der Schutz 
massnahmen auf nationaler und in 
ternationaler Ebene. «Die interna 
tionale Gasindustrie befasst sich mit 
dieser Thematik bereits seit gerau 
mer Zeit und begleitet die 
Bemühungen mit konkreten Pro 
jekten.» 
Seit der Konferenz der Vereinten 
Nationen für Umwelt und Entwick 
lung (UNCD) in Rio de Janeiro 
1992 habe man verstärkt Instru 
mente für eine übergreifende Zu 
sammenarbeit im Umwelt- und Kli 
maschutz entwickelt, mit denen die 
nationalen Verpflichtungen zur Re 
duktion der TVeibhausgas-Emissio- 
nen erfüllt werden können. 
C0 2 -Emissionen minimieren 
Gautier verwies auch auf ein 
«Joint Implementations-Projekt» 
zwischen der Gazprom und der 
Ruhrgas in Zusammenarbeit mit 
Gasmarkt, basierend auf den EU- 
Gasrichtlinien, den neuen Gege 
benheiten anzupassen. Gemäss 
Fritz Gautier geht es dabei um drei 
Kernelemente. Erstes Element sei 
der Netzzugang. Hier bestehe die 
Zielsetzung darin, dass Erdgasun 
ternehmen und sogenannte zugelas 
sene Kunden gegen ein Entgelt 
fremde Gasleitungen nutzen kön 
nen. 
Zweites Element sei der Grad und 
die Schnelligkeit der Marktöffnung 
in den einzelnen Ländern. «Dabei 
sind Mindestanforderungen für den 
Ablauf festgelegt worden. Während 
Deutschland und Grossbritannien 
mit einer hundertprozentigen Öff 
nung von Beginn an eine Vorreiter 
rolle einnehmen, hinken andere 
Staaten noch hinterher.» 
Als drittes Instrument der Richt 
linie bezeichnete Gautier die Tren 
nung der internen Buchführung für 
jeweilige Ferngas-, Verteilungs- und 
Speichertätigkeiten auf «Wichtige 
Aspekte der EU-Vorgaben betref 
fen öffentliche Versorgungspflich- 
ten, die einigen Staaten der EU ei 
nen grossen Gestaltungsspielraum 
einräumen.» 
REKLAME 
Unser Mitarbeiterin Adi Lippuner sprach in Nizza mit Ruhrgas-Vorstands- 
mitglied Dr. Fritz Gautier (Bild). ' (Bild: Ruhrgas) 
der Wolgotransgaz. Dort gehe es 
darum, mit einer Optimierung der 
Netzfahrweise das Erdgasfernsys 
tem durch den Einsatz von Ver 
dichterstationen so zu steuern, dass 
im Gesamtsystem der Antriebsgas 
verbrauch und damit die C0 2 -Emis- 
sionen minimiert werden. 
Das Projekt beziehe sich auf den 
Ustygoroder Korridor, in dem ein 
sechssträngiges Transportsystem 
von insgesamt 5000 Kilometern 
Länge verläuft. 
Der Korridor liegt im Raum Nis- 
hni Nov^orod rund 400 Kilometer 
östlich von Moskau und ist für den 
Gastransport nach Westeuropa be 
stimmt. Sechs Verdichtungsstatio 
nen mit {Verdichtungseinheiten und 
einer Gesamtleistung von zwei Mil 
lionen Kilowatt seien dabei erfasst 
worden. 
Kombination von Erdgas und 
Solarenergie 
Die Erdgasanbieter setzen neu 
auch auf die Verbindung von Erd 
gas und Solarenergie. «Weil die 
Sonne allein nur einen Teil der 
Energiemenge liefern kann, ist es 
ideal, wenn der fehlende Teil mit ei 
ner Erdgasheizung ergänzt wird», 
ist Gautier überzeugt. Als Stichwor 
te nannte er Niedrigenergiehäuser, 
Warmwasserleitungen mit Zirkula 
tionstechnik und kostenoptimierte 
Installationstechnik für die haus 
haltliche Gasanwendung. 
Auf dem Weg zur 
Liberalisierung 
So wie der Strommarkt in der EU, 
der Schweiz und Liechtenstein libe- 
ralisiert wird, so hat sich auch der 
Bettina 
Sdvfotdkrin 
Sjthlindto 
nen WedewhlaA meiner 
wemv&anA' 
Mein ila> zun Uten fand seinen Niederschlag' 
Autobiognphfe mü dem TM: eUmarme und Bebe mich. lebe». 
Mein tJai zur Sebstbestircnung für mein Sterben legte ich (est 
mit dem Untertitel: «Umarme und Bebe mich. Tod>. 
Seit ich meinen Mann mit Hilfe von Exil wn seinem leiden 
mehr 
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betet uid für Immer einschlafen sah, habe ich Wie Anw n 
vor dem eigenen Sterben. Eilt wird auch fOrnkh da« 
Ituha SkMM Grath-TiWon-Nr. M44J4S 444 
oder senden Sie uns dtee Inserat mit Ihrer genauen Wesse 
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VEREINIGUNG FÜR 
HUMANES STERBEN 
Spass an Kunst, Kultur, Pizza und Pasta 
4. Frühlingsreise mit demTriesner Jugendtreff «Kontrast» nach Rom 
Zwölf Jugendliche aus dem Triesner 
Jugendtreff «Kontrast» waren in 
der Woche nach Ostem unterwegs 
in Rom, um Kunst und Kultur ken 
nenzulernen und eine Menge Spass 
miteinander zu haben. Nachstehend 
ihr Reisebericht. 
Nach einer langen Anreise, mit dem 
Nachtzug kamen wir etwas müde, 
aber vollerTatendrang, am Montag 
morgen in Rom an. Das Wetter war 
vom ersten Moment weg wunder 
schön, das ist so, wenn Engel reisen. 
Nach dem Zimmerbezug in unse 
rem tollen Hotel fanden wir uns 
schon gemeinsam am Mittagstisch. 
Nach dem guten italienischen Essen 
gingen wir daran, die Umgebung 
auszukundschaften und uns zu ori 
entieren. Wir hatten klare Vorstel 
lungen vom Lager, morgens ge 
meinsames Frühstück, dann Besuch 
oder Besichtigung von kulturellen 
Grössen, nachmittags zur freien 
Verfügung und abends gemeinsa 
mes Nachtessen. Dann ging es ab in 
den Ausgang bis 23.30 Uhr. 
Unser Plan ging gut auf, so sahen 
wir unter anderem den Vatikan, das 
Kollosseum, die Catacomben von 
San Sebastiano, die Engelsburg, den 
Blumenmarkt usw. Die Freizeit ha 
ben wir zum Shoppen und Rumhän 
gen genutzt. Den Ausgang verbrach 
ten wir jdann bei der spanischen 
TVeppe oder dem TVevibrunnen, 
überall hatte es sehr viele Jugendli 
che und von überall her, es war sehr 
spannend. Danach trafen wir uns im 
Hotel wieder, meistens alle zusam 
men in einem Zimmer, da tauschten 
wir die erlebten Eindrücke aus und 
genossen einfach die Zeit, die wir zu 
sammen verbrachten. Meistens en 
dete das ganze damit, dass Roy oder 
Peter, unsere Leiter, dann Feier 
abend machten und uns in die Bet 
ten schickten. So waren wir am an 
deren Tag fit und ausgeschlafen für 
neue spannende Taten. Nicht nur, 
aber dank des schönen Wetters, wur 
de dieses Lager wieder ein voller Er 
folg, in dem wir wieder viel 
Interessantes besichtigt, gelernt 
und Freundschaften geschlossen ha 
ben. 


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Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der 4. Frühlingsreise des Triesner Jugendtreffs «Kontrast» verbrachten aufre 
gende Tage in Rom.
	        

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