Liechtensteiner Volksblatt
WI RTSCHAFT
Mittwoch, 7. Juni 2000 11
Nachrichten
EU-LeIstungsdeflzlt
gestiegen
BRÜSSEL: Die Leistungsbilanz der EU weist
im ersten Quartal 2000 ein Defizit von 5,7 Mrd.
Euro (rund 8,9 Mrd. Fr.) aus. Das geht aus den
vorläufigen Zahlen hervor, die Eurostat am
Dienstag veröffentlichte. Ein Jahr zuvor, im ers
ten Quartal 1999, hatte es ein Defizit von 2,8
Mrd. Euro gegeben. Im vierten Quartal 1999 er
wirtschaftete die Union einen Überschuss der
Leistungsbilanz von -23 Mrd. Euro. Und noch
etwas Interessantes ist aus Brüssel zu hören:
Das Konsumentenvertrauen in der Euro-Zone.
ist im Mai unverändert hoch geblieben. Wie die
Europäische Kommission am Dienstag in Brüs
sel mitteilte, lag der Vertrauensindex für die Eu
ro-Zone im Mai mit 104,0 Prozent auf gleich ho
hem Niveau wie im Vormonat. Das starke Kon-
sumentenvertrauen ist nach EU-Angaben vor
allem auf Deutschland zurückzuführen. Bei der
allgemeinen Einschätzung der Industrie er
reichte der Index im Mai das Rekordhoch von
Juli 1989.
Alles halb so schlimm?
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SER1-VALUE Anlagefonds
Inventarwert vom 6. Juni 2000
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WIEN: Der Software-Hersteller Microsoft
Corp. erwartet einen Erfolg seiner Berufung ge
gen die Aufsplittung des Unternehmens. Der
Vorstandsvorsitzende von Microsoft, Steve
Ballmer, sagte am Dienstag in Wien, dass er
trotz des für diese Woche erwarteten negativen
Richterspruches Uberzeugt sei, dass sich die
rechtliche Position von Microsoft durchsetzen
werde. Ballmer sagte.an einer Pressekonferenz,
dass erzjudenl erwarte, dass
von ^ib^ft^^wruihÜrteil vorerst auf-'"
geschoben wird.
«Sogar 0,5
Prozentpunkte möglich»
FRANKFURT Die deutsche Kreditwirtschaft
rechnet fest mit einem weiteren Zinsschritt der
Europäischen Zentralbank (EZB) am Don
nerstag. «Die Zinsanhebung wird sicher kom
men. Fraglich ist nur die Höhe», sagte am Diens
tag der Chefökonom der DG Bank. «Ich könn
te mir sogar eine Erhöhung gleich um 0,50 Pro
zentpunkte vorstellen», sagte Michael Heise
von der DB Bank weiter. Nach Einschätzung
des Ökonomen sprechen alle Indikatoren - wie
die weitere Entwicklung der Konjunktur, die
Teuerung sowie das Wachstum der Geldmenge
im Euroland - für eine Anhebung der Leitzin
sen. «Sie wäre in jedem Fall gerechtfertigt», be
tonte Heise. «Die Wirtschaft hat in einigen Län
dern bereits eine erhebliche Dynamik erreicht.»
Eine Zinserhöhung werde daher auch keinen
negativen Effekt auf den breiten Aufschwung
haben. «Die Wachstumsraten liegen fast überall
in Europa bislang über den Erwartungen», sagt
auch der Chefyolkswirt der Deutschen Bank,
Norbert Walter. «Ich würde mir daher sogar
wünschen, dass die EZB den Rahmen voll aus
schöpft und um 50 Basispunkte anhebt.»
* plus Ausgabekommission
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SERICA FONDSLEITUNG
AKTIENGESELLSCHAFT
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TELEFON +423 • 236 54 99 • FAX +423 - 236 56 85
E-MAIL: FONDS0SERICA.COM • HTTP.7/WWW.SERICA.C0M
Freude beim Dei
BERN: Nach den Erhebungen
des Bundesamtes für Statistik
(BFS) stiegen die wertmässi*
gen Detailhandelsumsätze im
April 2000 im Total der erfass-
ten Betriebe um 3,8 Prozent
im Vergleich zum April 1999.
Dies entspricht einer realen,
das heisst teuerungsbereinig-
ten Zunahme um 1,4 Prozent.
Zieht man in Betracht, dass der
April 2000 einen Verkaufstag
weniger aufwies als der Vor
jahresmonat, betrug der nomi
nelle Umsatzzuwachs sogar 8,2
Prozent (real +5,7%).
Die Aprilergebnisse wurden beein-
flusst durch das Ostergeschäft, das
sich in diesem Jahr vorwiegend im
April, im Vorjahr hingegen vorwie
gend im März abwickelte. Fasst
man, um den Einfluss des Osterge-
schäftes zu bereinigen, die Monate
März und April zusammen, so zeigt
sich ebenfalls eine positive Ent
wicklung. Die ensprechenden Um
sätze stiegen gegenüber März/Aprii
1999 nominell um 1,5 Prozent.
In allen drei Hauptgruppen wur
den im April 2000 höhere Umsätze
verzeichnet. Die Nahrungs- und Ge
nussmittel legten um 4,3 Prozent,
die Bekleidungsartikel und Textil
waren um 0,5 Prozent zu. Beim To
tal der übrigen Branchen betrug der
Umsatzzuwachs 4,5 Prozent.
Nahrungsmittelumsätze
Beeinflusst durch das Osterge
schäft wiesen praktisch alle Artikel
gruppen dieser Branche im April
12000 im Vergleich zum Voijahres-
inonat zum Teil deutliche Umsatz
zunahmen auf. Die Umsätze für
Fleisch und Wurstwaren stiegen um
über 8 Prozent, diejenigen der Arti
kelgruppe Früchte und Gemüse um
5 Prozent. Ein Umsatzplus verzeich
neten auch die Artikelgruppen Le-
: Im Vergleich zum Vorjahr Steigerung um 3,8 Prozent
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Gute Umsätze im April trotz eines Verkaufstages weniger: Die Bilanz der Geschäfte ßllt gut aus.
(Bild:bak)
bensmittel und Getränke sowie
Milch >und Milchprodukte (je +3
Prozent).
Gestiegene Preise
Der. stärkste nominelle Umsatz
zuwachs ist erneut bei den flüssigen
Brenn- und Treibstoffen zu ver
zeichnen (+26%). Der Hauptgrund
sind die gegenüber dem April 1999
stark gestiegenen Preise.
In der Gruppe der übrigen Bran
chen legten die Uhren und Bijoute
riewaren um 11 Prozent zu. Nach wie
vor ein gutes Wachstum ist bei den
Büromaschinen (+8%) zu beobach
ten. Die'Umsätze für Sportartikel
(+6%) stiegert'ebenfalls überdurch
schnittlich Nennenswerte Umsatz-
abnahinen verzeichneten in dieser
Gruppe die Kristall- und Glaswaren
(-7%) sowie die Automobile (-6%).
Bei der Hauptgruppe Bekleidungs
artikel und Textilwaren waren im
April 2000 nach den verschiedenen
Produktgruppen unterschiedliche,
sich gegenseitig weitgehend kom
pensierende Entwicklungen zu be
obachten.
Die Umsätze der Schuhwaren stie
gen um Uber 3 Prozent. Je 1 Prozent
nahmen die Umsätze der Herren-
und der Damenkonfektion zu. Hin
gegen verzeichneten die Kleider
stoffe (-10%), die Mercerieartikel
(-7%) sowie die Artikelgruppe der
Weisswaren und Wäsche (-6%) ei
nen Umsatzrückgang.
Positive Entwicklung
Die anhand des Landesindexes
der Konsumentenpreise errechne
ten realen Umsätze stiegen im April
2000 gegenüber dem Voijahresmo-
nat insgesamt um 1,4 Prozent. Der
Umsatzzuwachs betrug bei den
Nahrungs- und Genussmitteln 2,7
Prozent, bei den Bekleidungsarti
keln und Textilwaren 0,1 Prozent.
Die realen Umsätze beim Total der
übrigen Branchen sanken um 0,3
Prozent. Werden die ersten vier Mo
nate zusammengefasst, stiegen die
nominellen Umsätze insgesamt um
2,7 Prozent. Die Nahrungs- und Ge
nussmittel sowie die Bekleidungsar
tikel wiesen ein Umsatzplus von 1,9
Prozent auf. Beim Total der übrigen
Branchen betrug die Zunahme 4,2
Prozent.
Preisbereinigt betrug der Zu
wachs im Total der erfassten Betrie
be 0,3 Prozent. Die Umsätze der
Nahrungs- und Genussmittel stie
gen um 0,7 Prozent, diejenigen der
Bekleidungsartikel und Textilwaren
um 1,4 Prozent. Beim Total der übri
gen Branchen war ein Rückgang um
0,9 Prozent zu verzeichnen. Dieses
Ergebnis ist stark von der Bereini
gung der hohen Preissteigerungen
der Erdölprodukte beeinflusst.
London in Alarmbereitschaft
Diamantenkonsoiiium möchte an die Börse - Menschenrechtler aufgeschreckt
LONDON: Deninächst will ein
hochkarätiges Diamanten-Konsor-
tium aus Afrika in London an die
Börse gehen. Dies hat Politiker und
Menschenrechtsgruppen aufge
schreckt.
Denn nicht zuletzt durch die briti
sche Verwicklung im Bürgerkriegs
land Sierra Leone hat die Rolle von
«Blutdiamanten» in Konflikten
Afrikas neue Aufmerksamkeit er
regt. Die Besorgnis der Kritiker
wird dadurch geschürt, dass ausge
rechnet die Regierungen von Sim
babwe und Kongo an der Firma Oryx
Diamonds beteiligt sind, die am 13/
Juni eine Platzierung an der Alter
nativen Investment-Börse (AIM)
anstrebt. In London wird nun be
fürchtet, dass sich die Bürgerkriegs-
Verbündeten über den Börsengang
potenziell wichtige Finanzquellen
eröffnen wollen.
«Brutalste Führer Afrikas»
Seit 1998 helfen Soldaten von
Simbabwe der Kongo-Regierung
dabei, Diamantenminen im Bürger
kriegsgebiet zu schützen. Mit den
Präsidenten Robert Mugabe (Sim
babwe) und Laurent Kabila (Kongo)
hätten sich «ausgerechnet die bru
talsten Führer Afrikas» zusammen
getan, kommentierte die «Financial
Times.» Die 40-prozentige Beteili
gung Simbabwes am Unternehmen
reicht bis in die Spitzen des Militärs.
Nach einem Bericht des Magazins
«Äfrica Confidential» ist kein gerin
gerer als der Oberbefehlshaber
Simbabwes Direktor der beteiligten
privaten Firma seines Landes, Os-
leg. Weil Präsident Kabila für die
militärische Bruderhilfe nicht in bar
75 Prozent des weltweiten Diaman
tenhandels abgewickelt werden.
«Im 21. Jahrhundert können wir ein
fach nicht hinnehmen, dass es auf ei
nem so wichtigen Gebiet des globa
len Handels weder Regeln noch
Klarheit gibt», sagte Amnestys Dia
mantenexperte, Salio Tripathi.
Es sei notwendig, den «sauberen
Ursprung» der Handelsware besser
zu verifizieren. Die in Antwerpen
und anderswo ansässigen Händler
sollten durch neue Regeln gezwun
gen werden, das Herkunftsland der
Ware anzugeben.
Die Kritiker des Börsengangs sind in
Armut, Elend und Not vergrössert?
| , '
bezahlen kann, habe er Simbabwe
Konzessionen' zur Ausbeutung von
'Diamantenminen angeboten.
Verhaltenskodex für
Diamantenhandel
Nach Ansicht des britischen Aus-
senministeriums ist der Börsengang
ein weiterer Beweis für die «Kom-.
plexität» des Handels mit so ge
nannten Konflikt-Diamanten. Die
se spiglen besonders in Sierra Leo
ne, Köngo und Angola eine Rolle.
London will daher am Aussenmini-
stertrlffen der G-8-Staaten im Juli
in Japan auf einen «Verhaltensko
dex» Dir den Diamantenhandel
drängen. Er hat den «Nachweis legi
timer Quellen» im Edelsteinimport
zum Ziel. «Wir wollen den illegalen
Handel mit Konflikt-Diamanten
eindämmen»! sagt ein Londoner
Besorgnis: Werden dadurch vielleicht
(Bild: Keystone)
Aussenamtssprecher. Amnesty In
ternational greift unterdessen zu
praktischen Massnahmen. Um das
«öffentliche Bewusstsein» über den
möglicherweise dubiosen Ursprung
eines Diamantengeschenks zu för
dern, will die Menschenrechtsorga
nisation schon in Kürze vor Juwe
lierläden in den USA und Europa
aufklärende Flugblätter verteilen.
«Die Menschen müssen einfach
wissen, ob ihr LiebesgeSchenk aus
den Pfründen von Rebellenkämp
fern stammt, die ihren Opfern die
Hand abhacken», erläutert Judith
Arenas von AI die Aktion.
«Man kann das einfach nicht
hinnehmen...»
Amnesty bereitet aber auch Ge
spräche mit dem Hohen Diaman
tenrat in Antwerpen vor, Uber den
PanAlpina Sicav
■ Alpina V
Preise vom 6. Juni 2000
Kategorie A (thesaurlerend)
Ausgabepreis: € 58.60
ROcknahmepreis: € 57.38
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 57.60
Rücknahmepreis: € 56.43
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Investment AG Vaduz
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FORTUNA
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