Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
IN1AND 
Mittwoch, 7. Juni 2000 3L. 
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Keim Strafuntersuctiung 
gegen LGT-Angestellte 
VADUZ: Im Zusammenhang mit den laufenden 
Ermittlungsverfahren wegen Geldwäscherei 
teilt die LGT Bank in Liechtenstein mit, dass 
keine Strafuntersuchung gegen Angestellte der 
Bank eröffnet worden ist. Bisher war die Bank 
als Dritte, gestützt auf die in den liechtensteini 
schen Gesetzen festgelegte Zeugnis- und Infor 
mationspflicht, in die laufenden Rechtshilfe- 
und Strafverfahren einbezogen und ist diesen 
Pflichten stets nachgekommen. Wie auf Anfrage 
von den zuständigen Instanzen präzisiert wurde, 
sind bisher keine Strafuntersuchungsverfahren 
gegen namentlich bestimmte Angestellte der 
Bank eröffnet worden. Hingegen sind Ange 
stellte von Vorerhebungen, die sich im Anfangs 
stadium befinden und sich gegen andere Perso 
nen richten, betroffen. Solche Vorerhebungen, 
welche zur Zeit bei verschiedenen Banken ge 
macht werden, lassen keinerlei Rückschlüsse auf 
ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Be 
troffenen zu. Die Bank ist daran interessiert, zur 
Aufklärung" von Geldwäschereivorwürfen bei 
zutragen. Sollten sich im Zuge der laufenden Er 
mittlungsverfahren Vorwürfe gegen Mitarbeiter 
ergeben, wird die Bank nicht zögern, die erfor 
derlichen Massnahmen zu ergreifen. (LGT) 
Bank- und Investment- 
bewilligungen erteilt 
VADUZ: Die Regierung hat in ihrer Sitzung 
vom 6. Juni 2000 der BNP (Liechtenstein) AG 
mit Sitz in Triesen und der RheintalBank Akti 
engesellschaft mit Sitz in Schaan die Bewilli 
gung als Bank zum gewerbsmässigen Betreiben 
von Bankgeschäften erteilt. Ebenfalls wurde 
dem Catam Japan Advantage eine Konzession 
als Investmerituntemehmen erteilt. (pafl) 
Sondersession zum 
Thema Frauen 2000 
VADUZ: Vom 5. bis 9. Juni findet in New York 
die 23. Sondersession der UNO-Generalver- 
sammlung zum Thema «Frauen 2000: Ge 
schlechtergleichstellung, Entwicklung und Frie 
den für das 21. Jahrhundert» statt. Sie hat zum 
Ziel, die Umsetzung der Beschlüsse der Vierten 
Weltfrauenkonferenz von Peking (1995) zu 
überprüfen und weitere Aktionen und Initiati 
ven zu verabschieden. Die liechtensteinische 
Delegation wird von Regierungsrätin Andrea 
Willi geleitet. Sie bezeichnete die Vierte Welt 
frauenkonferenz als sehr bedeutungsvoll für 
Liechtenstein und nahm in ihrer Erklärung vom 
5. Juni den von der Regierung im Jahr 1997 dem 
Landtag unterbreiteten Bericht als Ausgangs 
punkt für seither erfolgte Verbesserungen. Re 
gierungsrätin Andrea Willi bezeichnete die Be- 
wusstseinsbildung und -Veränderung als eines 
der wichtigsten Mittel, und sie erwähnte die in 
Liechtenstein durchgeführten einschlägigen 
Kampagnen, den ersten Frauenkongress sowie 
den Anerkennungspreis «Chancengleichheit 
2000». Die liechtensteinische Delegation ist ak 
tiv an der Ausarbeitung des Schlussdokuments 
beteiligt, welches von der Sondersession am 9. 
Juni verabschiedet wird. - (pafl) 
Info-Abend über den Fi 
nanzplatz Liechtenstein 
VADUZ: Heute Mittwoch, den 7. Juni 2000, fin 
det um 19.30 Uhr im Vaduzer Saal die Informa 
tionsveranstaltung der Regierung zum Finanz 
platz Liechtenstein statt. Mit dieser Veranstal 
tung will die Regierung auf die Chancen und Ri 
siken der gegenwärtigen Entwicklung des liech 
tensteinischen Finanzplatzes hinweisen und 
diese analysieren und diskutieren. Nach den 
einleitenden Referaten von Regierungschef 
Mario Frick, Regierungsrätin Andrea Willi, dem 
Leiter des Amtes für Finanzdienstleistungen, 
Roland Müller, und Ressortsekretär Marcus 
Rick besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer 
Publikumsdiskussion die Themen zu vertiefen. 
Auch der anschliessende Apero bietet Raum zu 
weiterführenden Gesprächen. Die Regierung 
lädt alle interessierten Einwohnerinnen und 
, Einwohner Liechtensteins zu dieser Veranstal 
tung herzlich ein. (pafl) 
Auffahrunfall 
ESCHEN: Am Montagvormittag ereignete sich 
auf der «Essanestrasse», Höhe Dennersatellit in 
Eschen, ein Auffahrunfall mit drei beteiligten Fahr 
zeugen. Eine aus Richtung Bendern kommende 
Autolenkerin wollte nach links abbiegen und muss- 
te wegen Gegenverkehrs anhalten. Zwei nachfol 
gende Autos stiessen in das stehende Rihrzeug. Es 
blieb bei Sachschaden an den drei Autos. (Ipfl) 
LSVA: Regierung weist 
Vorwürfe zurück 
Mario Frick wiederholt sein Ja ziir Schwerverkehrsabgabe - Gute Beziehungen bewahren 
Regierungschef Mario Frick ging am gestrigen Pressegespräch nochmab auf 
das Referendum zur LSVA ein. (Archivbild) 
Regierangschef Mario Rick 
machte sich gestern erneut für 
den Staatsvertrag mit der 
Schweiz zur LSVA stark. Man 
wolle die guten Beziehungen 
zur Schweiz bewahren, so Ma 
rio Frick. Zudem betonte der 
Regierangschef, dass die Re 
gierung schon frühzeitig mit 
der Schweiz um eine andere 
Lösungsvariante verhandelt 
habe. Man habe jedoch keine 
andere Möglichkeit gefunden. 
Alexander Batliner 
Am Montagabend lud das Refe 
rendumskomitee «Nein zur LSVA» 
zu einer Pressekonferenz, bei wel 
cher gegen die Regierung schwere 
Vorwürfe erhoben wurden. Unter 
anderem wurde betont: «Bei einem 
frühen Nein zur LSVA wäre ein 
Nichtmitmachen Liechtensteins mit 
sehr geringer Abänderung des Kon 
trollkonzeptes möglich gewesen. Mit 
etwas mehr Aufwand und gutem Wil 
len ist dies auch heute machbar. Ein 
Nein zur LSVA ist kein technisches 
sondern ein politisches Problem, 
welches die Regierung zu lösen hat. 
Die Regierung und die verantwortli 
chen Behörden haben es verab 
säumt, frühzeitig ein eventuelles 
Nichtmitmachen zu deponieren.» 
Diese Vorwürfe wies Regierungs 
chef Mario Frick gestern zurück. Er 
unterstrich am Pressegespräch: «Wir 
haben im Gespräch mit unseren 
Schweizer Partnern gesagt, dass wir 
prüfen müssen, was mir machen, 
wenn die Schweiz die LSVA ein 
führt. Wir haben zuerst offengelas 
sen, ob wir die LSVA auch einfuhren 
oder nicht. Wir haben aber auch klar 
dargelegt, dass uns bewusst ist, dass 
es einen Konnex zum Zollvertrag 
gibt. Wir haben versucht Lösungen 
zu finden, die einerseits liechtenstei 
nische Interessen abdeckt und ande 
rerseits die guten Beziehungen zur 
Schweiz zu bewahren hilft. Ich habe 
beispielsweise mit Bundesrat Villi 
ger telefoniert und ihm gesagt, dass 
für unsere Ehtscheidungsfindung 
wichtig zu wissen sei, ob es Möglich 
keiten gibt, Kontrollen vorzuneh 
men, ohne dass es auf den Rhein 
brücken Häuschen und bemannte 
Kontrollen gibt. Er hat uns dann mit 
geteilt, dass er keine derartigen Mög 
lichkeiten sieht. Wir haben also sorg 
fältige Überlegungen angestellt und 
auch abgeklärt, ob es eine Chance 
gibt, ein eigenes System aufzubauen. 
Die Rückmeldung war klar Nein.» 
Nicht bei allen Grenzen 
Mario Frick machte aber auch 
deutlich, dass solche Kontrollstellen 
nicht bei allen Grenzübergängen in 
die Schweiz installiert würden. «Man 
würde sich auf zwei oder drei Kon 
trollstellen konzentrieren, die ande 
ren würden für den Schwerverkehr 
gesperrt werden. Dies würde natür 
lich zu einer Konzentration des 
Schwerverkehrs führen. Dann müss- 
te man auch die Frage des Staurau 
mes klären. Fakt ist: Ein Nein bringt 
neue und meines Erachtens grössere 
Probleme», so Mario Frick. Der Re 
gierungschef bestätigte hingegen, 
dass die LSVA nicht nur den Schwer 
verkehr betrifft, wie die Referenten 
ausführen. Sie betonen: «Zusätzlich 
werden alle Wohnwagenbesitzer, alle 
gewerblichen Thiktore sowie alle 
Fahrzeuge mit mehr als 35 Tonnen 
Gesamtgewicht pfüchtig - dies be 
trifft auch grosse PKW mit Anhänge 
kupplung.» . . 
«Der Sinn einer Lenkungsabgabe...» 
Forum: Pressemitteilung der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz 
Immer neue Studien machen den 
Letzetunnel und die S18 nicht bes 
ser. Sie geben aber offensichtlich 
Politikerinnen Mut, die Mythen 
vom gottgewollten Verkehrswachs 
tum vergessen zu lassen. Diesen 
Mut haben Regierung und Landtag 
auch bei der Einführung der LSVA 
bewiesen - wird die Regierung auch 
im Gespräch mit Bundeskanzler 
Schüssel über den Letzetunnel so 
klar reden? 
Es geht langfristig nicht darum, wo 
die kürzeste Distanz zwischen den 
beiden EU-Autobahnen E41 und 
E43 ist. Die heutige Situation leitet 
sich daraus ab, dass zwischen diesen 
beiden EÜ-Autobahnen eine un 
komplizierte und schnelle Verbin 
dung für den motorisierten Verkehr 
fehlt - was bisher viele LKW und 
auch Personenwagen davon abhielt, 
durch das Rheintal nach Norditalien 
oder Süddeutschland zu fahren. Zu 
einer relativen «Schonung» des 
Rheintals hat zudem bisher auch die 
28-Tonnen-Limite geführt. Die Prog 
nosen für die Zunahme des Verkehrs 
durch verschiedene Förderungsmas- 
snahmen des motorisierten Strassen 
verkehrs wie schnellere Strassen, 
kürzere Abfertigungszeiten, Aufhe 
bung von Einschränkungen usw. las 
sen Zustände, wie sie heute schon in 
Uri oder am Brenner bestehen,erah 
nen. Es nützt nichts, wenn es zu spät 
ist, an Wundermittel zu glauben - 
was die geplagten Bewohnerinnen 
an diesen beiden TVansitkorridoren 
durch die Alpen nur vergrämt - be 
stätigen können. Wir müssen heute 
die bisherige Fehlentwicklung erken 
nen: Förderungsmass-nahmen für 
i'i.'i'V '■ 'i ,i" 
den ' " ■ - motorisierten 
Strassenverkehr bewirken bewusst 
Verkehrszunahmen - der Verkehr 
soll besser «fliessen». Die bereits 
alarmierenden Überschreitungen 
von Grenzwerten bei den Luftschad 
stoffen oder dem Lärm konnten bis 
anhin nicht durch neue Strassen ver 
mieden werden - und in Zukunft 
wird das noch viel unmöglicher sein. 
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Rollen tun sie, weil wir wollen, 
dass sie rollen 
Eine Verbindung der beiden EU- 
Autobahnen irgendwo im Rheintal 
erhöht die Belastung von Menschen 
an ihrem Wohn- und/oder Arbeits 
ort noch zusätzlich, obwohl heute 
schon Grenzwerte überschritten 
werden. Nicht einmal die wirtschaft 
liche Entwicklung kann als Argu 
ment für eine? Verbindung der bei 
den Strassen ängeführt werden. Das 
Bruttöinlandprodukt ist nicht an 
den Transitverkehr gekoppelt. Eu 
ropaweit nehmen auch die Net 
toeinkommen und die Beschäfti 
gung kontinuierlich ab, obwohl der 
Transitverkehr mit über 30 % 
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REKLAME, „ , 
wächst. Das Rheintal und im spezi 
ellen Liechtenstein, ist erschlossen, 
wie wahrscheinlich keine zweite 
Gegend in Europa - wofür geben 
wir also noch mehr Lebensqualität 
auf? Kann es sein, dass wir uns in ei 
ner Sackgasse befinden? 
Umdenken ist nur der erste 
Schritt 
Doch der ist vielen schon zu viel. 
Zum Beispiel denjenigen, die sich 
gegen die Einführung der LSVA in 
Liechtenstein wehren. Wenn die LS 
VA als «Steuer, die nicht gebraucht 
wird», beschrieben wird, dann ist 
das irreführend oder volkswirt 
schaftliches Unverständnis. Auch 
wenn wir von der LGU den vollen 
Einsatz der Gelder zugunsten eines 
möglichst verträglichen Gütertrans 
ports bevorzugt hätten, ist die Ein 
führung der LSVA in Liechtenstein 
sehr zu begrüssen. Wir sehen die LS 
VA als europaweites Konzept, das 
zur Kostenwahrheit im Schwerver 
kehr beiträgt und gleichzeitig An 
reiz für eine bessere Auslastung der 
Fahrzeuge ist. Die Einführung der 
LSVA ist ein kleiner Schritt Liech 
tensteins gegen den Letzetunnel 
und ein notwendiger Beitrag zur 
Einbremsung des ungehemmten 
und geförderten Wachstums des 
LKW-Verkehrs. Wir hoffen deshalb, 
dass das Referendum im Sinne ei 
ner stimmigen Verkehrspolitik nicht 
zu Stande kommt. 
Grosskreuz mit Brillanten 
eine reine Formalitat? 
Am 8. Juni befindet sich Bundes 
kanzler Schüssel in Liechtenstein. 
Beim Gespräch mit der Regierung 
steht auch der Letzetunnel auf der 
Uraktandenliste. Am Nachmittag 
soll der Bundeskanzler das Gross 
kreuz mit Brillanten von Fürst 
Hans-Adam 11. erhalten. Ein sol 
cher Ordensaustausch sei eine reine 
Formalität - ist der Besuch und das 
Gespräch mit der Regierung zum 
Letzetunnel etwa auch «nur» als 
Formalität zu werten, an dem immer 
noch ein «Ja-vielleicht» zum Letze 
tunnel das einzige Resultat ist? 
Liechtensteinische Gesellschaft 
für Umweltschutz 
EURO 2000 
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Bahnhofstraße 1 A u 6800 Feldkirch 
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Grossleinwand 
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Ihren Gewinn 
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