Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Dienstag, 6. Juni 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Resultate & News 
Christine Vogt auf dem 
tollen sechsten Rang 
REITEN: Am vergangenen Wochenende stand 
in Wädenswil/ZH ein weiteres regionales Reit 
turnier auf dem Programm. Die Zuschauer, die 
sich von Donnerstag bis Sonntag auf dem Wä- 
denswiler Springplatz eingefunden hatten, be 
kamen interessanten Sport geboten. Am Sonn 
tagnachmittag kamen die RIII-PTÜfungen zur 
Austragung. Dabei präsentierte sich Christine 
Vogt mit ihrer 15-jährigen Stute Piccolina er-- 
neut in sehr guter Form. Von den rund 50 ge 
starteten Paaren absolvierten 11 den Grundpar 
cours ohne Fehler. Beim anschliessenden Ste 
chen riskierte Christine Vogt für einmal nicht al 
les, erreichte aber mit einem kontrollierten 
Nullfehlerritt den 6. Platz. Aufgrund der sehr 
warmen Temperaturen uiid aus Rücksicht auf 
ihr Pferd, verzichtete Christine Vogt auf die 
zweite Prüfung. 
Vaduz-Squasher mit 
guten Platzierungen 
SQUASH: Patric Baumann und Oliver Strupp, 
beide Mitglieder des Squash Rackets Club Va 
duz, nahmen am 27.128. Mai an den Schweizer 
Juniorenmeisterschaften in Langnau am Albis 
teil. Baumann erreichte in der Kategorie Junio 
ren U17 den 8. Schlussrang, Strupp kam in der 
Kategorie Junioren U19 auf den 11. Platz. 
Resultate. U17: Patric Baumann - Ren£ Stäh- 
li 3:1; Patric Baumann - Marco Dätwyler 0:3; 
Patric Baumann - Reto Grimm 2:3; Patric Bau 
mann - Sandro Engeler 0:3. 
U19: Oliver Strupp - Dastin Sommer 0:3; Oli 
ver Strupp - Christoph Hänni 3:0; Oliver Strupp 
-Thomas Küenzler 0:3; Oliver Strupp - Markus 
Schmied 3:0. 
Amerikaner fordern den 
USV Eschen-Mauren 
FUSSBALL: Auf eine nicht alltägliche Begeg 
nung dürfen sich die Fans heute (18.30 Uhr) im 
Sportpark Eschen-Mauren freuen. Die erste 
Mannschaft des USV Eschen-Mauren trifft in 
einem Freundschaftsspiel auf die U19 der USA. 
Das amerikanische Team war schon die Attrak 
tion am internationalen U19-Hirnier in Altstät 
ten. Zum Abschluss ihres Besuches in der Regi 
on erfolgt nun heute ein Abstecher nach Liech 
tenstein. 
Die amerikanische Mannschaft, welche heute 
im Sportpark antritt, kommt aus der Region I. 
Diese Region umfasst das Gebiet an der Ost 
küste von den Staaten Maine (im Norden) bis 
hinunter nach Virginia (im Süden). Ungefähr 
eine Million Mädchen und Knaben im Alter von 
6 bis 19 sind in dieser Region erfasst! Das Se 
lektionsverfahren im Frühling umfasst mehrere 
Stufen mit Beginn in den einzelnen Staaten und 
endend im Nationalteampool, welcher noch 22 
Spielerinnen umfassen wird. Dieses strenge Se 
lektionsverfahren hat dem US-Jugendfussball 
bereits einige Erfolge an Hirnieren in Europa 
gebracht, so über u.a. PSV Eindhoven, VfB 
Stuttgart und Manchester United. 
Der USV Eschen/Mauren freut sich auf den 
Besuch der Gäste aus den USA und hofft auf 
zahlreiche Zuschauer bei diesem sicherlich in 
teressanten Kräfte vergleich. An die Gemeinden 
Eschen und Mauren geht ein Dank für die 
Übernahme eines Nachtessens für die Mann 
schaften. 
Fussball-Termine heute 
L Mannschaft 
USV Eschen-Mauren-USA U19 18.30 
Veteranen 
USV-Garns 20.15 
Altstätten - Schaan 20.15 
Senioren 
Sevelen - Schaan 19.45 
Zehn Tage Pause für 
Ralf Schumacher 
FORMEL l:Formel-l-Fahrer Ralf Schumacher 
muss nach seinem Unfall beim Grossen Preis 
von Monaco zehn Tage pausieren. Der Deut 
sche war mit seinem Williams-BMW in die Leit 
planken geprallt und hatte sich dabei eine tiefe 
Fleischwunde im linken Unterschenkel zugezo 
gen. Ein Start beim nächsten GP in Montreal 
am 18. Juni sollte bei gutem Heilungsverlauf 
möglich sein. 
Der neu gewählte LOSV-Präsident Leo Kranz im Volksblatt-Interview 
Sportredaktion 
Heinz Zdchbanei^Tel. 2375128 
Robert JBffistle, Tbl. 237 5123 
Fax 2375155, E-mail: sport@volksblatt.li 
Leo Kranz, so heisst der 
neue oberste Sportfiinktionär 
Liechtensteins. Gestern Abend 
wurde der 38-jährige Maschi- 
nenbau-Ingenieur, bei der 
Delegiertenversammlung des 
Liechtensteinischen Olympi 
schen Sportverbandes (LOSV), 
einstimmig zum neuen Präsi 
denten gewählt. Nach der DV 
hatte das Volksblatt Gelegen 
heit, sich mit Leo Kranz zu un 
terhalten. 
Mit Leo Kranz sprach 
Heinz Zöchbauer 
VOLKSBLATT. Herr Kranz, mit 
welchen Gefühlen tritt man das 
höchste Funktionärsamt im Lande 
an? 
Leo Kranz: Mit gemischten Ge 
fühlen: Auf der einen Seite ist es ei 
ne Herausforderung, andererseits 
weiss ich, dass wir einen Vorstand 
haben, in dem wir ein Team sind und 
so nicht die ganze Arbeit und Ver 
antwortung auf mir alleine lastet. 
Dadurch werden meine, zugegebe- 
nermassen auch beängstigenden 
Gefühle etwas reduziert. 
Das Land muss 
sich zu den 
Spitzensportlern 
bekennen 
Bis dato waren Sie im LOSV 
als Vorstandsmitglied für das Ra 
sort «Spitzensport» zuständig. 
Wird dies auch auf Ihre neue Auf 
gabe als LOSV-Präsident Einfluss 
haben? 
Zuerst muss ich sagen, dass wir 
mit Johannes Wohlwend einen sehr 
guten Nachfolger für das Ressort 
«Spitzensport» haben. Er war ja 
selbst Spitzensportler (Judo) und 
hat in diesem Bereich grosse Erfah 
rung, und er war ja schon viele Jah 
re als Funktionär tätig. Somit bin ich 
sicher, dass der Spitzensport, für 
den wir uns ja sehr eingesetzt ha 
ben, seinen Stellenwert im Land hat 
und weiterhin verfolgt wird. Auch 
von den momentan erschaffenen 
Verordnungen zum neuen Sportge 
setz denke ich, dass es in die richtige 
Richtung geht, im Sinne der Spit 
zensportler. 

\ r. 

jrz 
Leo Kranz (links) wurde gestern bei der Delegiertenversammlung des 
LOSV einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Jösi Eberle übergab sei 
nem Nachfolger symbolisch seine Arbeitsmappe. (Bild: Klaus Hartinger) 
Das heisst, Sie werden sich dafür 
einsetzen, dass der Spitzensport 
noch mehr gefördert wird? 
Ja natürlich. Der Spitzensport soll 
den berechtigen Stellenwert haben 
und es ist wichtig, dass in unserem 
Land auch jemand Spitzensport 
ausüben kann und die notwendigen 
Möglichkeiten dazu erhält. 
Was müsste sich diesbezüglich zum 
jetzigen Zeitpunkt alles ändern? 
Das kann man nicht pauschal be 
antworten. Zuerst muss die Aner 
kennung der Spitzensportler da sein 
- dies darf nicht mehr in Frage ge 
stellt .werden. Die vorhandenen 
Strukturer! müssen in jeder Hinsicht 
professionalisiert werden. Dass das 
Land sich zu den Spitzensportlern 
bekennt und dementsprechend fi 
nanzielle Mittel zur Verfügung stel 
len möchte ist toll und ein erster 
Schritt. Ansonsten muss Punkt für 
Punkt überdacht werden, und daher 
möchte ich keine pauschalen Aussa 
gen machen. ; 
Was för Ziele haben Sie sich als 
LOSV-Präsident gesteckt? 
Mein Hauptziel ist das Bestehen 
de, das mein Vorgänger Josef Eber 
le mit seinen Vorständen geschaffen 
hat, weiterzuführen. Gemeinsam 
mit dem alten Vorstand haben wir 
für das neue Jahr bereits Ziele defi 
niert, die jedoch ressortbezogen 
sind. Mir ist wichtig, dass die Konti 
nuität weiterhin gegeben ist. Diese 
Teambildung sollte auch auf die ver 
schiedenen Verbände übergreifend 
sein: Wir können die Synergien der 
einzelnen Verbände auch für die an 
deren brauchen. Dann müssen wir 
sehen, wie wir diese Synergien auch 
mit unseren Nachbarn (Schweiz 
und Österreich) sinnvoll einsetzen 
können - auch in Richtung Spit 
zensport. Aber auch der Breiten 
sport ist ganz wichtig - wir müssen 
den ganzen Sportbereich als Sport 
familie abdecken. Ein Hauptziel ist 
daher, die Emotionen, die man wäh 
rend der Lie-Games gesehen hat, 
die von den Aktiven aufs Publikum 
übergreifend waren - wir haben bei 
uns im Vaduzer Stadion sogar die 
«Welle» gehabt - weiter aufrecht zu 
halten. Man hat also gesehen, dass 
Sport Freundschaften bilden kann 
und übergreifend ist - diese Gefüh 
le müssen wir fördern und weiter- 
Htelhoffnung Pioline out 
French Open: Marat Safin zerstörte französische Hoffnungen 
Aus französische; Sicht begann die 
zweite Woche von Roland Garros 
trist. Nach einem grauen Tag mit 
mehreren mehrstündigen Regen 
pausen scheiterte mit Cldric Pioli 
ne die nationale Siegeshoffnung in 
vier hartumkämpften Sätzen an 
Marat Safin. Der Russe trifft nun im 
Duell von zwei der heissesten Spie 
ler der letzten Monate auf Magnus 
Norman, der Andrej Medwedew 
. (Ukr) 6:0,6:4,6:2 niederkanterte. 
Nach dem Ausscheiden des letzten 
von 17 Einheimischen im Haupt- 
tableau dauert Frankreichs Erfolg 
losigkeit beim Heimturnier schon 
17 Jahre an. Yannick Noah war 1983 
der letzte Vertreter der «Grande 
Nation», welcher den Siegerpokal 
in den Pariser Himmel strecken 
durfte. Noch länger warten die 
Frauen, bei denen mit Mary Pierce 
vor den heutigen Viertelfinals noch 
eine Französin Siegeschancen hat: 
Der Titel von Franfoise Dutt liegt 
schon 33 Jahre zurück. 
Die heisse Schlussphase entschä 
digte die Zuschauer auf dem Court 
Central für das lange Ausharren bei 
tiefen Temperaturen (12 Grad) und 
vorher mässiger Qualität des Gebo 
tenen: Pioline hatte bei 5:4 im vier 
ten Durchgang vier Bälle zum 
Gleichstand, die Safin allesamt mit 
offensivem Spiel abwehrte. Wenige 
Minuten später verwertete der 20- 
jährige Moskowiter dann nach einer 
Netto-Spielzeit von 2:42 Stunden 
und fast sechs Stunden nach dem 
ersten Ballwechsel seinerseits den 
fünften Siegpuhkt. 
Als resistent gegen die Unbill des 
Wetters erwies: sich Martina Hingis. 
bringen. Zudem möchte ich meine 
ganze Energie, meine Kreativität 
und meinen Glauben an den Sport 
einbringen. ' 
Was beeindruckt Sie am meisten in 
der Liechtensteiner Sportszene? 
Mich beeindruckt, dass hunderte 
ehrenamtlich tätige Menschen vom 
Sport überzeugt sind, wissen was 
der Sport für die Gesellschaft für ei 
ne Wirkung hat und sich kostenlos 
viele, viele Stunden für den Sport 
einsetzen. 
Und in sportlicher Sicht? 
Um nur eines von vielen mögli 
chen Beispielen zu nennen, dass un 
sere U17 den Schweizer Meistertitel 
gewonnen hat, ist beeindruckend. 
Hier hat man gesehen, dass eine jah 
relange Arbeit vom Fussballver 
band, die beharrlich fortgeführt 
wurde, Früchte trug. So ist es im 
Sport allgemein: die Verbände, die 
sich ein Ziel besetzt haben und dies 
eisern verfolgen, können auch ern 
ten. 
Wie beurteilen Sie die Arbeit Ihres 
Vorgängers Josef Eberle? 
Da ist es schwierig, die richtigen 
Worte zu finden. Sein Enthusiasmus 
und sein Einsatz - mit seiner ganzen 
Familie - ist einfach grossartig. Be 
vor man etwas wissen wollte, hat er 
vieles bereits abgeklärt. Er hat Vi 
sionen gehabt, er hat neue Gedan 
ken eingebracht und konnte aus 
dem LOSV-Vorstand ein Team bil 
den und dies auch führen - das 
beste Beispiel waren sicherlich die 
Lie-Games. 
Wie würde för Sie die optimale 
Liechtensteiner Sportwelt ausse 
hen? 
Das ist nicht leicht zu beantwor 
ten. Zuerst muss man hinterfragen, 
welchen Stellenwert der Sport von 
den Junioren bis zum Spitzensport 
hat. Der Sport selber sollte ein Ge 
bilde sein, leben, aktiv und den Zei 
ten angepasst sein. Das heisst, wir 
dürfen nicht immer sagen, so oder 
so war es vor 20 Jahren. Die ganze 
Welt hat sich verändert und auch 
der Sport befindet sich in einer Pha 
se der Veränderung, der wir uns ein 
fach anpassen müssen. Die Sportfa 
milie selber, von Ruggell bis Balzers 
- dies ist jetzt vor allem auf den 
Breitensport bezogen, muss eine ak 
tives Leben haben. 
Während am Nachmittag alle ande 
ren Partien längst unterbrochen wa 
ren, spielte die Ostschweizerin mit 
Mary Pierce im Nieselregen unver 
drossen ihre Partie gegen Jennifer 
Capriati/Jelena Dokic zu Ende. Das 
als Nummer 3 gesetzte Duo besieg 
te die amerikanisch-australische. 
Kombination 6:3,6:2 und zog damit 
in die Viertelfinals ein. 
Weitere Infos: www.frenchopen.org 
Marat Safin warf Frankreichs letzte Hoffnung aus dem Bewerb. 
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