Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Dienstag, 6. Juni 2000 
Inland 
Liechtensteiner Volksblatt 
N'a chrichten 
«Gesichter der 
Bodensee-Region» 
VADUZ: Die Internationale Bodenseekonfe- 
renz (IBK) fuhrt einen Fotowettbewerb mit 
dem Leitthema «Gesichter der Bodensee-Regi- 
on» durch. Damit sind sowohl die Gesichter der 
Menschen gemeint, welche in dieser Region le 
ben, als auch die Gesichter der abwechslungs 
reichen Landschaften. Der Wettbewerb fordert 
dazu auf, Stimmungen und Gefühle, Alltägli 
ches und Besonderes mit der Kamera einzufan-, 
gen, sei es in Einzelbildern, sei es in Form einer 
Bildgeschichte. Teilnahmeberechtigt sind alle 
Personen, die im Gebiet der Internationalen 
Bodenseekonferenz wohnen, also in Baden- 
Württemberg oder Bayern, in Vorarlberg, im 
Fürstentum Liechtenstein oder in einem der 
Schweizer Kantone Appenzell, St. Gallen, 
Schaffhausen, Thurgau oder Zürich. 
Die Wettbewerbsarbeiten können bis 31. De 
zember 2000 eingereicht werden an die Kom 
munikationsabteilung des Regierungsrats, Kas- 
par-Escher-Haus, 8090 Zürich; E-Mail webma- 
ster@sk.zh.ch. Dort können auch die Wettbe 
werbsbestimmungen angefordert oder im Inter 
net unter www.regio-bodensee.net abgerufen 
werden. Eine international zusammengesetzte, 
vierköpfige Jury unter der Leitung des Direk 
tors des Fotomuseums Winterthur, Urs Stahel, 
beurteilt die Arbeiten und teilt die Preise zu. Es 
werden zwei Kategorien gebildet: Jugendliche 
bis 18 Jahre und Ältere. Es ist vorgesehen, im 
nächsten Jahr die IBK Wettbewerbsarbeiten an 
verschiedenen Orten auszustellen. (pafl) 
Sondersession zur 
Weltfrauenkonferenz 
VADUZ: Fünf Jahre nach der Weltfrauenkon 
ferenz in Beijing soll die Umsetzung der dort 
beschlossenen Aktionsplattform im Rahmen ei 
ner Sondersession der UNO-Generalversamm- 
lung vom 5. bis 9. Juni 2000 in New York über 
prüft werden. Ziel ist es, weitere Massnahmen 
und Initiativen zu beschliessen, die der vollen 
Umsetzung der Aktionsplattform und damit der 
Gleichstellung von Frauen und Männern die 
nen. Regierungsrätin Andrea Willi wandte sich 
am 5. Juni mit einer Erklärung an das Plenum 
der Sondersession. (pafl) 
Diebe im Unterland 
ESCHEN/BENDERN: In der Nacht vom ver 
gangenem Mittwoch auf Donnerstag ist eine un 
bekannte Täterschaft in den Holzschuppen ei 
nes derzeit unbewohnten Anwesens am Bon 
gerten eingebrochen und hat dort mehrere Bau 
geräte und elektrische Werkzeuge einer Baufir 
ma entwendet, welche dort Umbauarbeiten 
ausführt. In der selben Nacht ist in Bendern an 
der Eschnerstrasse ebenfalls von unbekannter 
Täterschaft ein dort parkierter Personenwagen 
aufgebrochen worden. Es wurden das Radio- 
/Kassettengerät sowie eine Mappe mit diversen 
Ausweisen und Reisedokumenten entwendet. 
Polizei findet 
verunfallten Lenker 
RUGGELL: In der Nacht von vergangenem 
Donnerstag auf Freitag hat eine Patrouille der 
Landespolizei kurz nach Mitternacht auf einer 
Fahrt durch Ruggell zufällig einen verunfallten 
Personenwagen an der Limseneckstrasse ent 
deckt. Das Unfallfahrzeug mit österreichischem 
Kennzeichen lag auf dem Dach im Strassengra- 
ben. Der Fahrzeuglenker befand sich noch im 
Fahrzeug und konnte von Polizei, Rettungs 
dienst und Feuerwehr aus seinem Fahrzeug be 
freit werden. Gemäss ersten Angaben des Fahr 
zeuglenkers war dieser bereits über eine Stunde 
zuvor verunglückt, da ihm ein anderes Fahrzeug 
mit hoher Geschwindigkeit entgegengekom 
men sei. Durch das dadurch notwendig gewor 
dene Ausweichmanöver habe der Unfalllenker 
die Beherrschung über sein Fahrzeug verloren 
und sei verunglückt. Es besteht der Verdacht 
des Fahrens in stark alkoholisiertem Zustand. 
Weitere 
Verkehrsdelikte 
TRIESEN/ESCHEN: Am frühen Sonntagmor 
gen kam ein unbekannter Autolenker mit einem 
bordeau-farbenen Fahrzeug in Eschen Schön 
bühl von der Strasse ab, kollidierte mit einem 
Zierstrauch und fuhr einem Zaun nieder. Eben 
falls am Sonntag im Laufe des Tages beschädigte 
ein Unbekannter mit seinem Fahrzeug in Thesen 
beim Robinsonspielplatz ein parkiertes Fahr 
zeug erheblich. In beiden Fällen verliessen die 
Schadensverursacher die Unfallstellen, ohne sich 
um die Schadensregelung zu kümmern. (Ipfl) 
Forum Schiristruktur: Offener Brief zur Schulstruktur an Regierung und Schulamt 
Der liechtensteinische Land 
tag hat Ihren Bericht zur Re 
form der Sekundarstufe in sei 
ner Sitzung vom 18. Mai 2000 
behandelt Die Vorlage wurde 
im Parlament mit 22 Stimmen 
an die Regierung zur Überar 
beitung zurückverwiesen. Das 
sind eindeutige Signale des 
Parlamentes, dass die vorge 
schlagene eingliedrige Sekun 
darstufe keinen Anklang findet. 
Wir sind dankbar dafür, dass wir 
den Abgeordneten unsere Argu 
mente gegen die vorgeschlagene 
Schulreform vortragen durften und 
dass unsere bedenken auch in gros 
sem Umfange Gehör fanden, möch 
ten jedoch erwähnen, dass das Ab 
stimmungsverfahren im Landtag 
sowie der ursprüngliche Antrag des 
Regierungschefs zu diesem lYak- 
tandum bei uns auf Unverständnis, 
wenn nicht sogar auf Unbehagen 
stiessen. 
Schulbehörden blockiert? 
Wir befürchten nun, dass die 
Schulbehörden mit dem Beschluss 
des Parlamentes bis auf Weiteres 
blockiert sind und die im derzeiti 
gen System dringend notwendigen 
Reformen nicht mit dem gewünsch 
ten Elan angehen werden. Aus die 
sem Grunde möchten wir alle zu 
ständigen Personen und Ämter er 
suchen, ihre Verantwortung ge 
genüber unseren Kindern wahrzu 
nehmen. Auch die jetzt betroffenen 
Jahrgänge haben ein Anrecht dar 
auf, dass gehandelt wird und die 
notwendigen und möglichen An 
passungen, die teils mit geringem 
Aufwand realisierbar sind, unver 
züglich im heutigen System ange 
gangen werden. Viele Ziele, die man 
sich für die Schulreform setzte, 
könnten so einfacher und besser er 
reicht werden. 
Sanfte Reformen 
Wir fordern Sie deshalb auf, unter 
Einbezug aller Kräfte, v.a. die nach- 
JDas «Forum Schulstruktur» fordert die Regierung und das Schulamt auf, verschiedene interne und sanfte Reformen 
der heutigen Struktur unverzüglich an die Hand zu nehmen. (Archivbild) 
stehenden internen und sanften Re 
formen der heutigen Struktur an die 
Hand zu nehmen: 
• Die Durchlässigkeit zwischen den 
einzelnen Schultypen ist durch eine 
einfache Anpassung der rechtlichen 
Grundlagen zu verbessern. Dabei 
sollen die Kriterien festgelegt wer 
den, unter denen jeweils ein Über 
tritt mit bzw. ohne Zeitverlust mög 
lich ist. 
• Zur Verbesserung der Durchläs 
sigkeit ist erforderlich, dass die 
Stütz- und Förderkurse optimiert 
und auch in den oberen Klassen an 
geboten werden. 
• Das derzeitige Übertrittsverfah 
ren ist einer kritischen Prüfung zu 
unterziehen-und den heutigen Be 
dürfnissen sowie einem einheitli 
chen Standard anzupassen. 
• Dil Stundentafel muss eine An 
passung erfahren, um die vorhande 
ne Unterrichtszeit optimal nutzen 
zu können. Dabei hat v.a. die Stun 
denzahl in den Hauptfächern die 
notwendige Gewichtung zu erfah 
ren. 
• An weiterführenden Schulen, die 
räumlich zusammenliegen, soll eng 
zusammengearbeitet sowie die 
Möglichkeit eines typenübergrei- 
fenden Unterrichtes in den Wahl 
fächern geprüft werden. 
• Zusammen mit den berufsausbil 
denden Betrieben sollen die Lei 
stungsgrundlagen für eine Berufs 
ausbildung festgelegt und der Lern 
stoff entsprechend angepasst wer 
den, um v.a. auch für die schwäche 
ren Schülerinnen und Schüler opti 
male Berufschancen zu gewährleis 
ten. 
• Die Möglichkeit eines Realschul 
abschlusses für die Oberschüler ist 
zu prüfen. 
• Die Planung des zweiten Schul 
zentrums Unterland ist voranzutrei 
ben. 
• Über die neue Oberstufe am 
Gymnasium ist umfassend und 
rechtzeitig zu informieren. 
Keine Verzögerungen 
All diese Verbesserungen müssen 
ohne weitere Verzögerungen in An 
griff genommen werden, damit ge 
währleistet ist, dass sie bereits für 
das Schuljahr 2001/2002 umgesetzt 
werden können. Da viele dieser Vor 
schläge nur geringfügige Anpassun 
gen erfordern, kann dieser Zeitplan 
ohne Probleme eingehalten werden. 
Unser Forum ist gerne zur Mitar 
beit bereit. Wir hoffen, dass Sie Ihre 
Verantwortung als die für das Bil 
dungssystem zuständigen Personen 
wahrnehmen und erwarten in die 
sem Sinne gerne Ihre Vorstellungen 
hinsichtlich der weiteren Behand 
lung dieser für unsere Kinder so 
wichtigen Angelegenheit. 
Forum Schulstrüktur 
Postfach 145,9490 Vaduz 
www.forumschulstruktur. Ii 
Regierung: «Eigene Strategie» 
Finanzplatz: Regierungschef Mario Frick zur FBPL-Forderung eines Expertenrates 
«Angesichts der Vorkommnisse und 
Medienberichterstattung über den 
Finanzplatz Liechtenstein ist umge 
hender Handlungsbedarf unbestrit 
ten. Das Präsidium der Bürgerpar 
tei ersucht die Regierung deshalb, 
unverzüglich einen sogenannten 
ThinkTank (Denkfabrik), einzuset 
zen. Dabei bietet die Bürgerpartei 
der Regierung ihre Mitarbeit an». 
Gegenüber Radio L bezog nun Re 
gierungschef Mario Flrick Stellung 
zu dieser Forderung seitens der 
FBPL. 
Peter Kindle 
FBPL-Parteipräsident Ernst Walch 
stellte fest, dass es für einen Exper 
tenrat Menschen aus dem Aus- und 
Inland brauche, welche über ein 
funktionierendes Beziehungsnetz 
verfügen. Zweck eines sogenannten 
Expertenrates soll sein, den Finanz 
platz Liechtenstein weiter zu ver 
bessern und die Regierung bei ihren 
Entscheidungen zu beraten. 
Mario Frick: «Andere Art und 
Weise» 
«Ein Expertenrat ist sicherlich ei 
ne Idee, die weiterverfolgt werden 
kann», äusserte sich Regierungschef 
Mario Frick gegenüber Radio L, 
man weniger über Formalismen re 
den sollte und kritisierte die Bür- 
gerpartei, sie habe inhaltlich keine 
klare Stellung bezogen. 
REKLAME 
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timmer süchtig.». 
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Mario Frick: «Wir haben unsere eigene Strategie». 
(Archivbild) 
«jedoch muss man dies auf andere 
Art und Weise aufgleisen». 
Eigene Strategie... 
Der Regierungschef, welcher mit 
der Idee eines Expertenrates kon 
frontiert wurde, betonte, dass die 
Regierung eine eigene Strategie ha 
be und schon «x-Mal betont hat, was 
wir machen». Wirtschaftsethiker 
und Experten auf dem Gebiet der 
Geldwäscherei seien beigezogen 
worden. 
Mario Frick betonte weiter, dass 

F E HL - 
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dju r c h s c h aue i\l
	        

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