Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Dienstag, 
6. Juni 2000/Fr. 1.- 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 128 
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Citroen: 
Grosse Klappen 
Das Raumwunder von 
Citroen, der Berlingo, wurde 
mit einer zweiten Schiebetür 
ausgestattet. Seite 20 
D I E NSTAG 
Neue Hochschule 
ohne Gebäude 
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BREGENZ: Durch die Kooperation der Fach 
hochschulen und Hochschulen in den vier Bo 
denseeländern Schweiz, Österreich, Deutsch 
land und Liechtenstein entsteht die «Internatio 
nale Bodenseehochschule». An einem Symposi 
um in Bregenz bekräftigten die Bildungsminis 
ter der vier Länder ihre Absicht, die Zusam 
menarbeit weiter zu führen und die Kooperati 
on bis 2006 in einen Staatsvertrag einmünden zu 
lassen. Liechtenstein war an der Konferenz 
durch Bildungsminister Norbert Marxer vertre 
ten. Seite 2 
Leo Kranz neuer 
LOSV'PräsIdent 
ALLGEMEIN: Leo 
Kranz (Bild) wurde 
bei der gestrigen De 
legiertenversamm 
lung des Liechten 
steinischen Olympi 
schen Sportverban 
des einstimmig zum 
neuen Präsidenten 
gewählt. Damit tritt 
der 38-jährige Ma 
schinenbau-Ingeni 
eur in die Fussstap 
fen von Jösi Eberle, der das höchste Funk 
tionärsamt des Landes seit 1992 inne hatte und 
sein Amt zur Verfügung stellte. Der abtretende 
Vater der liechtensteinischen Sportfamilie wur 
de von den Delegierten mit Standing Ovations 
und der Verleihung der LOSV-Ehrenmitglied- 
schaft gewürdigt. Seiten 13 und 14 
Aufständische wieder 
aktiv.. . 
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SYDNEY: Knapp drei Wochen nach dem 
Putschversuch auf den Fidschi-Inseln haben 
Aufständische auch auf der benachbarten Insel 
gruppe der Salomonen wichtige Behörden be 
setzt. Der zunächst in Geiselhaft genommene 
Premierminister Bartholomew Ulufa'alu wurde 
nach Angaben des australischen Aussenminis- 
teft Alexander Downer wieder freigelassen. 
Zuvor wurde der von den Putschisten geforder 
te Rücktritt des Premiers angekündigt. Die Re 
gierung von Neuseeland verurteilte den Putsch 
versuch. Hintergrund des Umsturzversuches 
sind seit eineinhalb Jahren schwelende ethni 
sche Konflikte zwischen der einheimischen Be 
völkerung der Hauptinsel Guadalcanal und Zu- 
wanderern von der Nachbarinsel Malaita über 
Landrechte. Seite 23 
: Ja-Parole zur 
Bürgerpartei setzt sich für die Annahme der Vorlage zur Einbürgerung Alteingesessener ein 
Die FBPL empfiehlt, bei der 
Volksabstimmung zur Einbür 
gerung alteingesessener Aus- 
länder ein Ja in die Urne zu 
werfen. Präsident Ernst Walch 
erklärte auf Anfrage: «Dieses 
Gesetz ist ein entscheidender 
Schritt zur Integration derjeni 
gen Mitbewohner, die seit vie 
len Jahren dieses Land mit uns 
gestalten.» Auch Landtagsvize- 
Präsident Otmar Hasler bittet 
im Volksblatt-Interview um ein 
Ja bei der Abstimmung. 
Alexander Batliner 
Am 16./18. Juni wird das Stimmvolk 
unseres Landes über das Gesetz zur 
erleichterten Einbürgerung altein 
gesessener Ausländer zu befinden 
haben. Die FBPL empfiehlt ein Ja in 
die Urne zu werfen. Landtagsvize 
präsident Otmar Hasler erläutert 
im Volksblatt-Interview sein Ja zu 
dieser Vorlage. Er führt aus: «Wie 
gesagt, wir sind ein kleines Volk und 
deshalb darauf angewiesen, dass 
sich möglichst viele in Liechtenstein 
lebende Menscjien für das Gemein 
wohl, für den Staat, für die gesell 
schaftlichen und sozialen Belange 
einsetzen und verantwortlich 
fühlen. Die Erlangung des Staats 
bürgerrechtes kann ein letzter und 
Die FBPL empfiehlt, bei der ansiehenden Volksabstimmung ein Ja in die Ur 
ne zu legen. Landtagsvizepräsident Otmar Hasler erläutert im Volksblatt-ln- 
terview die zustimmende Meinung. (Bild: bak) 
Startschuss zum Referendum 
gegen die LSVA im FL 
Wieso ein «Nein» zur LSVA in Liechtenstein 
r 1 
Bis 23. Juni hat das LSVA-Komitee 
gegen die Einführung der LSVA im 
Fürstentum Liechtenstein Zeit, 
mindestens 1500 Unterschriften 
stimmberechtigter Liechtensteiner 
Bürger zu sammeln, um bei der 
Regierung ein Referendum gegen 
die Leistungsabhüngige'Schwerver 
kehrsabgabe zu sammeln. 
Jennifer Hasler 
Unter der Leitung von Hansjörg 
Goop trafen sich gestern Abend in 
der Gewerbe- und Wirtschaftskam 
mer in Schaan das Referendumsko 
mitee gegen die Einführung der 
Leistungsabhängigen Schwerver 
kehrsabgabe (LSVA). 
Die Schweiz hat in den Jahren 
1994 und 1998 bereits über die Ein 
führung der LSVA abgestimmt, was 
auch den Liechtensteiner Bürgern 
zustehen soll, so das Komitee. Die 
LSVA ist eine Lenkungsabgabe, die 
von den Schweizern mit folgendem 
Hauptzweck angenommen wurde: 
Der Gütertransport wird von der 
Strasse auf die Schiene verlegt. (Die 
Abgabe wird ab 2001 erhoben). Dies 
nützt den Liechtensteinern jedoch 
nichts, da keine direkte Bahnverbin 
dung besteht. Ein weiteres Argu 
ment der Schweizer war die Finan 
zierung der Zinskosten im NEAT- 
Projekt. Liechtenstein hat durch die 
ses Projekt-jedoch keine Verkehrs 
entlastung zu erwarten. 
» 
Zollhäuser 
Durch den Zollvertrag bleibt der 
Zoll wo er ist. Durch ein elektroni 
sches Erfassungssystem an den 
Grenzübergängen zur Schweiz las 
sen sich die gefürchteten «Zollhäu 
ser» vermeiden. Eine bemannte 
Kontrolle ist nicht notwendig, da 
alle Pflichtigen Fahrzeuge, die in 
Liechtenstein immatrikuliert sind, 
ein Erfassungsgerät einbauen und 
somit an den regulären Grenzen der 
Schweiz nicht mehr kontrolliert und 
anhalten müssen. Mikrowellenan 
tennen (sog. DSRC-Funk-Baken) 
und Abfertigungsterminals werden 
an'rund 100 Zollstellen installiert 
und mit zentralem Informatiksys 
tem verbünden. Alle ausländischen 
Fahrzeuge, ohne Erfassungsgerät 
wenden nqanuell an der Grenze in 
Schaanwald abgefertigt. 
Schlussendlich zahlt das Volk, 
denn durch die LSVA verteuern sich 
die Waren. Die Pauschale Abgabe 
wichtiger Schritt der Integration in 
die staatliche Gemeinschaft sein.» 
Verantwortbare Lösung 
Bei der Landtagsdebatte zu die 
ser Vorlage gaben zwei Details An- 
lass zur Diskussion. Zum einen wur 
de über die Anzahl Wohnsitzjahre, 
die erforderlich sind um erleichtert 
eingebürgert zu werden, gespro 
chen. Die Mehrheit des Landtages 
bevorzugte hierzu den Vorschlag 
der Regierung anzunehmen. Das 
heisst: Wer 30 Jahre Wohnsitz in 
Liechtenstein hat, hat das Recht, er 
leichtert eingebürgert zu werden. 
Hierbei gilt zu beachten, dass die 
ersten 20 Jahre doppelt zählen. Otmar 
Hasler betont hierzu: «Ich bin über 
zeugt, dass es sich dabei um eine ak 
zeptable und verantwortbare Lö-- 
sung handelt.» Eine weitere Rege 
lung, die im Landtag diskutiert wur 
de, war die doppelte Staatsbürger 
schaft, welche nicht vorgesehen ist. 
Das heisst: Wer sich bei uns einbür 
gern lassen möchte, muss den Pass 
seines Ursprungslandes abgeben. 
Diesbezüglich führte der Landtags 
vizepräsident aus: «Ich finde den 
Grundsatz richtig, dass man sich für 
eine Staatsbürgerschaft entschei 
den muss. Für einen Kleinstaat ist es 
sehr wichtig, seine Identität zu wah 
ren und dafür zu sorgen, dass derje 
nige, der zum Bttrgerverband 
gehören will, sich auch mit diesem 
identifiziert.» Seite 3 
(PSVA) wird in erster Linie auf Ge 
sellschaftswagen erhoben. Pauschal 
werden auch für die Uber 3,5 t wie 
genden Wohnmotorwagen, Wohn 
anhänger und schweren Personen 
wagen (alle gewerblichenUraktoren, 
grosse PKW mit Anhängerkupp 
lung) 650.- Franken verlangt. Zu 
dem ist die LSVA steuerpflichtig. 
Vergleich 
Rund 60000 LKW und 30000 
Anhänger sind in der Schweiz von 
der LSVA betroffen. Bei und in 
Liechtenstein sind es rund 600 Last 
wagen. Davon fahren etwa 500TVan- 
sit. Bis 23. Juni hat nun die Referen 
dum-Gruppe Zeit, die 1500 benötig 
ten Unterschriften zu sammeln. 
Wird diese Zahl erreicht, dürfen die 
stimmberechtigten Liechtensteiner 
und Liechtensteinerinnen Uber die 
Einführung der LSVA abstimmen. 
Bei einem «nein» muss die Regie 
rung mit der Schweiz neue Verhand 
lungen durchführen. Für Fragen hat 
das Komitee folgende Hotline ein 
gerichtet, die kompetent Auskunft 
Uber sämtliche Fragen bezüglich der 
Leistungsabhängigen Schwerver 
kehrsabgabe beantwortet: Telefon 
2377780. 
«Eurostar» 
entgleiste 
ARRAS:,Ein mit 501 Passagie 
ren besetzter französischer 
Hochgeschwindigkeitszug TGV 
«Eurostar» ist am Montagabend 
in der Nähe von Arras teilweise 
aus den Schienen gesprungen. 13 
Menschen wurden leicht ver 
letzt. Der zwischen Paris und 
London verkehrende Zug sei je 
doch auf dem Gleisbett geblie 
ben, teilten die französische Ei 
senbahngesellschaft SNCF und 
die Polizei mit. Bei den Verletz 
ten handelt es sich überwiegend 
um Zugbegleiter, die zum Zeit 
punkt des Unfalls stehend in 
dem TG V gearbeitet hatten. Der 
Lokführer musste mit einem 
Schock ins Spital gebracht wer 
den. Die «Eurostar»-Passagiere 
wurden mit Bussen nach Lille 
gefahren. Der «Eurostar» war 
mit einer Geschwindigkeit von 
etwa 300 Stundenkilometern un 
terwegs, als sich der Vorfall zehn 
Kilometer von der hordfranzösi 
schen Stadt entfernt ereignete. 
Die Ursache des Unfalls war 
zunächst ungeklärt. 
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