Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
ttedjfettfteiitcr 
Freitag, 
21. Januar 2000/ Fr. 1.- 
Ivoltob 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 16 
Freitag 
Offenbachs «Schöne 
Helena» 
BALZERS: Seit über 50 Jahren gibt es in Bal 
zers erfolgreiche «Ohrwürmer»-Operettenauf- 
führungen wie «Viktoria und ihr Husar» oder 
«Eine Nacht in Venedig». In diesem Jahr wagen 
die unermüdlich Probenden etwas Neues mit 
der nicht weniger an herrlichen Melodien rei 
chen Operette «Die schöne Helena» von Jac 
ques Offenbach Seite 5 
Eines der ältesten 
Wohnhäuser 
RUGGELL: Im heu 
tigen Teil der Volks 
blattserie «alte Häu 
ser und ihre Bewoh 
ner» wird das Haus 
Nummer 67 an der 
Ruggeller Dorfstrasse 
vorgestellt. Die Besit 
zerfamilie Büchel hat 
das Gebäude mit dem 
Entstehungsdatum 1516/17 in eigener Regie 
und mit viel Liebe zum Detail umgebaut. Die 
Raumeinteilung wurde in der ursprünglichen 
Form belassen. Einzige Konzession an die 
«Neuzeit» sind der Einbau eines Badezimmers 
und die gekonnte Kombination von altem Ge 
bäude mit teilweise modernen Möbeln und Ein 
richtungsgegenständen. Seite 11 
ISO-Zertifikat für 
KAISER AG 
y sj« . 
mf ' krr-t' 
SCHAANWALD: Das auf die Herstellung von 
Schreit-Mobil-Bagger und Kommunalfahrzeu 
gen spezialisierte Liechtensteiner Unterneh 
men Kaiser AG in Schaanwald hatte am Don 
nerstag ausgesprochen viele gute Gründe zum 
Feiern. Nach einer entsprechenden Vorberei 
tungszeit und einem anspruchsvollen Zertifizie- 
rungsaudit konnte an diesem Tag das ISO-Zer- 
tifikat übernommen werden. Seite 15 
Andri Bernet treffsicher 
EISHOCKEY: 
Der EHC Vaduz 
gewinnt auch 
das elfte Spiel in 
der laufenden 
Meisterschaft. 
Der Tabellen- 
sechste aus 
Thüringen wur 
de klar be 
herrscht und 
verdientermassen mit 8:0 besiegt, wobei Andri 
Bernet mit den ersten vier Treffern die Gäste 
praktisch im Alleingang besiegte. Seite 22 
Frau empfängt 
Priesterweihe 
Denise Wyss (34) wird in einem Monat in Solo- 
thurn die Priesterweihe empfangen. Sie wird die 
erste Priesterin der christkatholischen Kirche in 
der Schweiz sein. Bis vor zehn Jahren war die 
Theologin römisch-katholisch. Was sie dazu be 
wogen hat, «das Lager zu wechseln», erzählt sie 
unter anderem im Interview auf Seite 30 

Das Wetter bei uns 
Stark bewölkt 
zeitweise 
Niederschlag 
max. 2° 
min. -1° 
Heute 
Stark bewölkt 
zeitweise 
Schneefall 
max. 1° 
min. -5° 
SMA- 
METEO Schweiz 
Weitere Wetterinfos - Letzte Seite 
Onune-Extra 
Mit dem Natel 
ins Internet 
Ab heute läutet Swisscom mit 
dem Internet im NATEL-For- 
mat eine neue Ära in der Mo 
bilkommunikation ein. Sehe 29 
Erfreuliche Entwicklung 
Liechtensteinische Landesbank: Reingewinn stieg um 7,2 Prozent auf 107,8 Mio. Franken 
Das Stammhaus der Liechten 
steinischen Landesbank 
(LLB) in Vaduz erreichte im 
vergangenen Jahr einen weite 
ren Anstieg des Reingewinns 
um 7,2 Prozent auf 107,8 Mil 
lionen Franken. Somit konnte 
das unbefriedigende Ergebnis 
des 1. Halbjahres wieder auf 
geholt werden. An der Presse 
konferenz gestern Abend in 
Vaduz wurde die Strategie der 
LLB präsentiert. 
Hartmut Neuhaus 
Nachdem das Stammhaus der 
Liechtensteinischen Landesbank in 
Vaduz ein unbefriedigendes Ergeb 
nis im ersten Halbjahr verzeichnete, 
haben sich die Zahlen im zweiten 
Halbjahr wesentlich verbessert. Für 
das ganze Jahr 1999 konnte an der 
gestrigen Pressekonferenz in Vaduz 
ein Reingewinn von 107,8 Millionen 
Franken präsentiert werden. Der 
Bruttogewinn stieg um 4,4 Prozent 
auf 227,2 Millionen Franken. Auf 
grund dieses erfreulichen Geschäfts 
ergebnisses wird der Verwaltungs 
rat an der Generalversammlung 
vom 5. Mai 2000 eine Dividendener- 
höhiing von 14 auf 15 Franken pro 
Aktie beantragen. Die Bilanzsum 
me stieg im vergangenen Jahr eben 
falls erfreulich an, nämlich um 6,2 
Prozent auf 11,7 Milliarden Fran 
ken. Überdurchschnittlich ent 
wickelte sich das betreute Kunden- 
vermögen, dieses stieg um 14 Pro 
zent auf 32,2 Milliarden Franken an. 
Die effektiven eigenen Mittel be 
trugen Ende des vergangenen Jah 
res 1,56 Milliarden Franken. Somit 
Präsentation des Geschäftsergebnisses des LLB Stammhauses: v.Ln.r. Karlheinz Heeb (VR-Präsident), Theodor 
Stäuble (Direktor), Dr. Josef Fehr (Generaldirektor), Benno Büchel (Direktor) und Erwin Vogt (Direktor). 
ergibt sich auf der Basis des Unter 
nehmenserfolges von 209,63 Millio 
nen Franken eine Eigenkapitalren 
dite von 14,1 Prozent. 
Erfreuliche Fondsentwicklung 
Seit dem Jahre 1996 lancierte die 
LLB mehrere erfolgreiche Anlage 
fonds. Erfreulich ist nicht nur die 
Entwicklung des Fondsvolumens, es 
konnten auch zum Teil hohe Perfor 
mances erreicht werden. Insgesamt 
wurden im Bereich öffentliche 
Fonds 891,5 Millionen Franken per 
Ende 1999 verwaltet, eine enorme 
Zuwachsrate, wenn man bedenkt, 
dass der erste Fonds erst vor knapp 
über drei Jahren lanciert wurde. Der 
LLB 50 Leadcrs Stufen Invest konn 
te im Jahre 1999 sogar eine Perfor 
mance von 26,1 Prozent verzeich 
nen. Gut gestartet ist auch der LLB 
Vorsorge Invest. Er erreichte mit sei 
nen Segmenten Ertrag und Zuwachs 
CHF und EUR in seinen ersten fünf 
Monaten seit seiner Lancierung 
Renditen von 2,1 Prozent bis 6,2 Pro 
zent. Innert dieser Zeit stieg auch das 
Volumen dieses Fonds von null auf 
128 Millionen Franken an. Der LLB 
Liechtenstein Banken Invest er 
reichte seit seiner Lancierung eine 
Performance von 155,7 Prozent. 
Die neue LLB-Strategie 
An der Pressekonferenz präsen 
tierte die LLB ihre Strategie. Dabei 
wurden auch neue Ziele festgelegt. 
Das Wachstum der anvertrauten 
Kundengelder wuchs in den vergan 
genen fünf Jahren jährlich um 13,1 
Prozent an, für die nächsten fünf Jah 
re wird ein Wachstum von 11 Prozent 
angestrebt. Der Bruttogewinn soll 
während den nächsten fünf Jahren 
pro Jahr um 10 Prozent wachsen. Das 
Cost-Income-Ratio soll in den nächs 
ten Jahren unter 30 Prozent gehalten 
werden. Dem Risikomanagement 
wird in Zukunft eine hohe Priorität 
eingeräumt, das Risikocontrolling 
soll ausgebaut werden. 
LLB an der SWX 
Ab dem 28. Januar 2000 wird die 
Landesbank AG ihre Börsenge 
schäfte Schweiz direkt an der SWX 
abwickeln. Die SWX ist eine welt 
weit anerkannte Börsen-Handels 
plattform. Seite 16 
LKW-Privatisierung 
Regierung plant Rechtsform einer AG 
Die Liberalisierung des liechtenstei 
nischen Elektrizitätsmarktes ist nur 
noch eine FYage der Zeit. Über das 
Tempo der Marktöffnung ist sich die 
Regierung zwar noch nicht im Kla 
ren. Unabhängig davon erachtet sie 
jedoch eine Umstrukturierung aller 
von den LKW derzeit wahrgenom 
menen Aktivitäten und Verantwort 
lichkeiten für notwendig. 
Manfred öhri 
Die Frage der Überlebenschancen 
der Liechtensteinischen Kraftwerke 
(LKW) in einem liberalisierten 
Strommarkt hängt laut Regierung 
in entscheidendem Masse davon ab, 
wie sie sich auf dem Markt positio 
nierten und mit welchen Lieferan 
ten und Partnern, insbesondere im 
Vertrieb, ein wettbewerbsfähiges 
Gesamtprodukt realisiert werden 
könne. Das Konzept der LKW sei 
diesbezüglich vielversprechend, 
meint die Regierung. Es habe sich in 
einer ersten Phase bereits vor der 
formellen Öffnung des Liechten 
steiner Strommarktes bewährt. 
Zusammen mit dem Entwurf ei 
nes neuen Elektrizitätsmarktgeset 
zes will die Regierung voraussicht 
lich noch im Verlaufe dieses Jahres 
dem Landtag auch eine Gesetzes 
vorlage über die Teilprivatisierung 
der LKW vorlegen. Diesbezüglich 
vertritt sie die Auffassung, dass die 
LKW - zumindest in den Bereichen 
Stromproduktion und Stromhan- 
del/Import • - zukünftig in der 
Rechtsform einer Aktiengesell 
schaft geführt werden sollen. Für 
den Netzbereich stelle sich dagegen 
die (bisher noch ungeklärte) Frage, 
ob eine weitere Struktur neben den 
privatisierten LKW geboten sei. 
Die Regierung äussert sich optimis 
tisch, dass die Liberalisierung des 
Elektrizilätsmarktes für alle Konsu 
menten Vorteile in Form tieferer 
Strompreise bringen werde. Seite 3 
Die LKW sollen inskünftig als AG 
geführt werden. 
Sperre aufgehoben 
Leuna-Elf-Affäre: Keine Kontensperre in FL 
VADUZ: Im Zusammenhang mit 
der Affäre um den Verkauf der ost 
deutschen Leuna-Raffinerie an Elf 
Aquitaine hat das Obergericht in 
Liechtenstein im letzten Jahr die 
Sperre von mehreren Bankkonten 
vorläufig aufgehoben. Die Betroffe 
nen hatten Einsprache eingelegt. 
Das Liechtensteiner Landgericht 
hatte auf Grund von ausländischen 
Rechtshilfegesuchen die Konten ge 
sperrt, wie Landgerichts-Präsident 
Benedikt Marxer sagte. Das Oberge 
richt habe das Verfahren ans Landge 
richt zurückgewiesen. Eine endgülti 
ge Entscheidung stehe noch aus. Ins 
gesamt seien im Zusammenhang mit 
Elf Aquitaine fünf Rechtshilfegesu 
che im Fürstentum eingegangen, sag 
te Gerd Zimmermann vom Rechts 
hilfedienst der Regierung auf Anfra 
ge der Nachrichtenagentur sda. 
Ein Gesuch sei von der französi 
schen Justiz im November 1998 ge 
stellt worden. Vier Rechtshilfegesu- 
chc habe der Genfer Untersu 
chungsrichter Perraudin im Zeit 
raum zwischen Dezember 1998 und 
April 1999 gestellt. Darin werde un 
ter anderem um die Beschlagnah 
mung von Guthaben und die Offen 
legung von Bankunterlagen gebe 
ten, um den Geldfluss in der Elf-Af- 
färe aufzudecken. Es gehe um meh 
rere Millionen Franken, sagte Mar 
xer. Aus Deutschland sei noch kein 
Rechtshilfegesuch eingegangen, 
sagte Zimmermann. Von den 
Rechtshilfegesuchen sind laut Mar 
xer rund ein halbes Dutzend Gesell 
schaften betroffen, die Konten auf 
mehreren in Liechtenstein domizi 
lierten Banken haben. Um wieviele 
Konten es gehe, sagte Marxer nicht. 
Die Genfer Justiz ermittelt wegen 
Verdachts auf Schmiergeld-Zahlun 
gen des französischen Konzerns Elf 
Aquitaine bei der Übernahme der 
Leuna-Raffinerie und der Tankstel 
lenkette Minol. 
Die Sperre von FL-Bankkonten im 
Zusammenhang mit der Elf-Afßre 
wurde aufgehoben.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.