Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Freitag, 2. Juni 2000 5
«Das Inserat erschien in einem Jahr, als
Liechtenstein knapp 9000 Einwohner zählte»
Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Anwaltskanzlei Dr. Peter Marxer & Partner - Die Rede von Peter Marxer im Wortlaut
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Adulf Peter Goop (links) und Dr. Peter Marxer beim Aperitif.
Landtagsvizepräsident Otmar Hasler (links) und LLB-Generaldirektor Dr. Josef Fehr.
genen Jahrzehnte hat die Qualität und
die Selbstkontrolle nicht immer mitge
halten. Die sorgfältige Ausbildung und
permanente Weiterbildung aller Be
schäftigten das Praktizieren der Stan
desregeln eingeschlossen, wird noch
höhere Priorität erhalten. Auch den Zi
vilgerichten kommt eine tragende Rol
le zu. Es kann nicht im Interesse des
Landes liegen wenn die Gerichte unter
Berufung auf allgemeine Rechts
grundsätze wie die freie Gestaltungs
möglichkeit des wirtschaftenden Men
schen, wenig professionelle Ausgestal
tungen unsere Rechtsgebilde schützen
und dadurch wünschbare Vergleiche z.
B. unsere Stiftungen mit identischen
oder ähnlichen Rechtsgebilden unsere
Nachbarstaaten verunmöglichen.
Unsere Standesorganisationen wer
den sich vermehrt die Mühe machen
müssen, das korrekte Verhalten ihrer
Mitglieder im Sinne einer Selbstkon
trolle, die dem Schutz des guten Rufes
des gesamten Berufsstandes dient zu
Uberprüfen. Wenn unsere gemeinsamen
Anstrengungen Erfolg haben sollen,
müssen wir das Ausland davon über
zeugen, dass der Finanzplatz sauber ge
halten und das Entgegennehmen und
Horten von verbrecherisch erlangtem
Vermögen unnachsichtig von den Straf
gerichten verfolgt und bestraft wird.
Dann wird Liechtenstein das Bank
geheimnis, das auf einer langen Tradi
tion beruht und eine Garantie der per
sönlichen Freiheit und der Privatsphäre
ist, aufrecht erhalten können. Bei der
Güterabwägung zwischen liberalem
Rechtsstaat und Überwachungsstaat
muss der Schutz der persönlichen Frei
heit Vorrang haben. Im übrigen bietet
das Bankgeheimnis keinen Schutz bei
der Verfolgung von Verbrechen. Wir
stehen zu unserer ethischen Pflicht,
Verbrechen zu verfolgen und zu bestra
fen und wirksame Rechtshilfe an aus
ländische Staaten zu leisten. Aber ich
vermag kein zwingendes ethisches Ar
gument zu erkennen, das Bankgeheim
nis nur deshalb aufzuheben, weil ein
ausländischer Fiskus Interesse an der
Durchleuchtung der finanziellen Ver
hältnisse seiner Bürger hat und darüber
Informationen begehrt.
Wenn von Standortvorteilen gespro
chen wird, darf nicht nur Diskretion in
den Mittelpunkt gestellt werden. Ge
nauso wichtig erscheinen mir auch das
Vertrauen der Kunden in die politische
und wirtschaftliche Stabilität des Lan
des, ein effizienter Rechtsschutz, unsere
FBPL-Fraktionssprecher Gebhard Hoch, Carl Walser und Dr. Kurt F. Büchel im Gespräch.
persönliche Integrität, unsere Kompe
tenz und unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Eine Krise birgt auch immer eine Chan
ce in sich. Wir stellen uns den Heraus
forderungen und ich bin überzeugt,
dass wir gestärkt aus dieser Krise her
vorgehen werden. Vor allem aber ist es
mir ein Anliegen, dass wir den jungen
Menschen im Lande und in der Region
glaubhaft zusichern können, dass unser
Land als Werkplatz und als Finanzplatz
auch langfristig eine vielversprechende
Zukunft hat, für die sich ein Einsatz und
die Planung einer Karriere lohnt. Mei
ne Ausführungen möchte ich nicht
schliessen, ohne meinen Partnern und
allen Kollegen, allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern unserer Anwaltsso-
zietät meinen herzlichen Dank auszu
sprechen für ihren unermüdlichen Ein
satz und ihre Verbundenheit, auf die wir
mit Optimismus unsere Zukunft bauen.
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Das weltweit bekannte Piano-Duo Katja und Marielle Labique sorgte fllr die musikalische Umrahmung während dem Festakt
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