Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Montag, 29. Mai 2000 13L
Nachrichten
«Schwangerschaft und
sanftes Yoga»
ESCHEN: Das speziell für schwangere und äl
tere Menschen entwickelte Yoga hat seinen Ur
sprung aus dem klassischen Hatha-Yoga. Durch
sanfte und abgestimmte Übungen werden er
staunliche Resultate bewirkt, die das körperli
che, geistige und seelische Wohlbefinden för
dern. Regelmässiges Üben kann darüberhinaus
zu einer komplikationslosen Geburt verhelfen.
Nach einer kostenlosen Schnupperlektion wer
den Sie begeistert sein. Jeden Montag, ausser
den Schulferien, von 18 bis 19.20 Uhr im Ver
einshaus Eschen 1. Stock (hinter dem Gemein
dehaus).
Auskunft bei Cilli Batliner,Tel. 373 29 68 oder
Margrith Meier,Tel. 37319 91. (Eing.)
Leserbriefe
Die Höhenluft bekommt
nicht allen gut
Es wäre wohl nicht schlecht, wenn ein Teil unse
rer Bevölkerung ein paar Stufen runterkäme. Die
Höhenluft bekommt nicht allen gut. Was in die
sem Jahr alles aufgebracht wird, kann nur Kopf-
schiltteln hervorrufen, wenn nicht Angst und Är
ger. Alles muss neu sein, alles muss geändert wer
den und es macht den Anschein, dass nicht alles
gründlich durchdacht wurde. Mann will alles
besser können, will selbständig, von niemandem
und nichts abhängig sein. Wenn das nur nicht ins
Auge geht! Schlimm ist es, weil nicht nur einige
wenige die Suppe auslöffeln müssen, sondern
gleich das ganze Volk, Land und Leute.
Z.B. gasbetriebene Busse: In Deutschland
und Frankreich wurden sie wieder abgeschafft,
weil sie sich nicht bewährten. Bei uns soll diese
«Neuigkeit» eingeführt werden. Es müssen
dann nicht nur alle Busse ausgetauscht, son
dern auch Zapfstellen gebaut werden. Die Bus
haltestellen-Hinweise wurden schon geändert,
die Fahrzeuge sollen nun aber ihre gelbe Farbe
behalten, weil man glücklicherweise die
Schweiz als Subunternehmer gewählt hat. In
den neuen Fahrplänen sind nun die genauen
Zeiten für jede Haltestelle aufgelistet. Nicht
schlecht, wenn sie besser lesbar wären, aber die
dunklen Farben lassen die Zahlen fast ver
schwinden. Und die anderen, für die Zukunft
des Landes und der Einwohner überaus wich
tigen Themen: Verfassung, Religionsunterricht,
Finanzplatz etc. bräuchten jedes für sich noch
gründlichere Überlegung und gegenseitige, tief
gehende Aussprachen und gesunde Tatkraft.
Das braucht klares Denken, Konsensfähigkeit
und Zeit, viel Zeit, die man ihnen nicht gibt.
(«Gut Ding will Weile haben.») Das kann auf
die Dauer nicht gut gehen. Warum muss nun
plötzlich alles auf einmal gelöst werden? War
um nicht Stück für Stück? Sollten etwa die
näher rückenden Wahlen der Grund sein?
Herta Batliner, Vaduz
Offener Brief an Adolf
Marxer zum Thema
«Blut und bittere
Tränen - Gewalt an
Liechtensteins Schulen»
Lieber Adolf Marxer, mit Interesse las ich Ihre
Bemerkungen zu Grobheiten an Schulen. Mei
nes Erachtens lässt sich das nicht durch Ge
spräche und Ermahnungen aus der Welt schaf
fen. Denn Aggressionen und Gewalt kommen
aus dem emotionalen Bereich. Darf ich Ihnen
einen kollegialen Tipp geben? Meine Klasse
singt gern aus dem von Ihnen verfassten und
uns geliehenen «Üsas Liederbiiachli» (leider
vergriffen!), in dem Stimmungsvolles wie Fet
ziges enthalten ist: Kein Schöner Land, Lustig
ist das Zigeunerleben, Fein sein, Beinander
bleibn, Müsli, Ganggoschlofen, Das Haus von
Rocky Tocky) Singen Sie einfach mit Ihrer
nächsten Klasse jeden Morgen ein Lied! Viel
leicht wird zuerst gelächelt, weil das in höheren
Klassen nicht mehr Mode ist. Aber ich garan
tiere Ihnen - wenn Sie das durchziehen, wer
den Ihre Schiller Freude empfinden und einen
harmonischen Klassenton, in dem Gewalt kei
nen Platz mehr hat. Singen schafft ein seeli
sches Klima und bildet ein Gegengewicht zu all
dem Lärm, der heute aus den Medien, Walk-
men und Diskos die jungen Menschen ab
stumpft. Wenn Jugendliche aggressiv werden,
suchen sie eigentlich nur auf verzweifelte Wei
se Kontakt zum Mitmenschen. Im gemeinsa
men Singen dagegen kann man sich und die
anderen in schöner und erfreuender Weise er
leben. Viel Glück!
Ulrike Ciauder, Waldorflehrerin, Triesenberg
Schweissen, schwitzen
und surfen
Impulse für Mädchen in der Berufswahl
Das Berufsimpulsjahr zeigt
Mädchen der Oberstufe mit
verschiedenen Projekten das
breite Spektrum an Berufen
auf. Nachdem die Schülerin
nen einer dritten Oberschul
klasse in TViesen bereits Mitte
Mai einen tollen Aussensitz-
platz schreinerten, waren die
ses Wochenende kreative Me
tallarbeiten und ein Surfkurs
für Mädchen angesagt.
Iris Frick-Ott
Unter dem Titel «Surfen ohne Brett
vorm Kopf» haben am letzten Wo
chenende sechs Mädchen aus ver
schiedenen liechtensteinischen
Oberstufen einen Internetkurs be
sucht. Dabei ging es der Kursleiterin
Gabriele Aichwalder einerseits um
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TIPPS UND
INFOS
FÜR JUNGE
LEUTE
die Vermittlung von Grundwissen,
aber auch um die Freude der
Mädchen am Medium. Die sechs
Drittklässlerinnen aus den Ober-
respektive Realschulen Balzers,
Schaan und Triesen lernten Such
maschinen und deren optimale An
wendung kennen und wie das Her
unterladen von Dateien am besten
funktioniert. Und am Sonntagvor
mittag machte sich die Gruppe an
V-.. *v
Der Kurs «Metall kreativ» machte auch Eva Spass - sie weiss geschickt mit
Hammer lind Säge umzugehen. (Bild: Emmi Wohlwend)
die ersten Schritte zur eigenen Ho
mepage. «Frauen und Mädchen ha
ben einen anderen Zugang zur
Computerwelt», erklärt Gabriele
Aichwalder, die seit mehreren Jah
ren Mädchen und Frauen mit Soft
ware und dem Internet vertraut
macht. Die meisten seien geduldi
ger, würden schneller lernen und
gingen mehr in die Tiefe, als die Bu
ben, erklärt die Dornbirnerin wei
ter.
Die eineinhalb Tage «Surfen ohne
Brett vorm Kopf» bedeuten aber für
Rubina, Magdalena, Veronika, Ra-
mona, Bianca und Sara nicht ein
fach schulisches Lernen - zwi
schendurch durften sie nach Her
zenslust chatten, so dass sie am
Samstag beinahe ihre Mittagspause
verpasst hätten. Ebensowenig ver
passen werden diese sechs Surferin
nen wohl den Internetquiz für
Mädchen und junge Frauen, der
nach den Sommerferien startet
(weitere Infos folgen).
Kreativ mit Metall
Zwei Etagen weiter unten treffen
wir Eva, Susanna, Elisabeth und Sa
brina beim Schaffen mit Hammer,
Amboss, Metallsäge, Schutzgas-
schweissgerät u.v.m. Ihnen zur Seite
steht Evelin Schnetzer, die sich vor
20 Jahren zur Schlosserin und Me-
tallbauerin ausbilden Hess. Damals
sei das für die anderen schon etwas
seltsam gewesen, dass ein Mädchen
Schlosserin werden will. Doch sie
hat ihre Entscheidung nie bereut.
Drei der Kursteilnehmerinnen be
suchen die Schule, die vierte ist
in der Ausbildung zur Hochbau-
zeichnerin. Susanna findet es cool,
mal etwas anderes zu tun, als bloss
immer Wissen zu pauken. Der Viert-
klässlerin des LG Vaduz fehlen in
der Schule die handwerklichen Al
ternativen, wie sie sagt. Eva biegt
gerade ein Metallstück zu einem
Halbkreis, welches sie für ein Ge
stell braucht und erklärt: «Ich habe
mich für diesen Kurs angemeldet,
weil das mal etwas anderes ist, mit
dem ich mich beschäftigen wollte.»
Leserbrief
Schwarze Schafe
Wenn man von schwarzen Schafen
spricht, so meint man in der Regel
ein Schaf, das in einer Herde weisser
Schafe aufgrund seines Wollkleides
auffällt. Wie ist das denn nun, wenn
aus einem schwarzen Schaf zwei
schwarze Schafe, dann drei schwarze
Schafe, nachher vier schwarze Scha
fe und so weiter werden? Irgend
wann ändert sich das zahlenmässige
Verhältnis zwischen weissen und
schwarzen Schafen. Das weisse Schaf
tritt an die Stelle des schwarzen. Die
Frage nach diesem Verhältnis ist
hierzulande aktueller denn je!
. Daniel Walser,
Gapetschstrasse 10, Schaan
WIR DANKEN GANZ HERZLICH.
Tiefbewegt hat uns die grosse und herzliche Anteilnahme beim
Heimgang unserer lieben Mama, Nana, Urnana, Schwiegermama,
Schwägerin und Tante
Maria Schreiber-Marogg
Ganz herzlich bedanken wir uns bei Herr Pfarrer M. Rieder für die
tröstenden Abschiedsworte. Einen ganz besonderen Dank an
Herrn Dr. Arthur Jehle für die jahrelange vorbildliche Betreuung,
auch ein herzliches Vergelts Gott an Frau Lidia Rorato für die für
sorgliche und aufopfernde Pflege. Besonderen Dank dem Pflege
personal Abt. C vom Spital Vaduz.
Allen einen herzlichen Dank für das grosse Grabgeleit sowie die
vielen Beileidsschreiben, Spenden für die Heiligen Messen und ver
schiedenen Wohltätigkcits-Institutioncn und späteren Grab
schmuck. Danke all denjenigen, die Maria im Leben Gutes getan
und sie auf ihrem letzten Weg begleitet haben.
Wir vermissen sie sehr, ihr Andenken aber lebt in uns weiter.
Mauren, im Mai 2000
DieTrauerfamilien
TODESANZEIGE
HVwi die Stunde des Abschieds
gekommen ist,
werd' ich leise gehen,
keine Hand mehr drücken
und nicht rückwärts sehn.
Denn wie klein und unwichtig werden die
Dinge des Lehens, wenn das Licht der
Ewigkeit darauf fällt.
Tiefbewegt und traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben
Schwester, Schwägerin,Tante, Grosstante und Gotta
Germana Matt
7. November 1909
Sie starb im 91. Lebensjahr, versehen mit denTröstungen unserer hl.
Religion.
Wir danken dir für deine grosse Liebe, für deine warmherzige Für
sorge und für die wunderbaren Jahre, die wir mit dir verbringen
durften.
Mauren, Eschen, Schaan, den 27. Mai 2000
Ida Kieber-Matt
Maria und Albert Batliner-Matt
Luzia Kaufmann-Matt
Nichten und Neffen, alle Verwandten
und Freimde.
Die liebe Verstorbene ist in der Totenkapelle Mauren aufgebahrt.
Wir beten Tür sie den Rosenkranz am Montag um 19:30 Uhr.
Die Beerdigung mit anschliessendem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkir
che findet am Dienstag, 30. Mai um 10.00 Uhr stalt.
Anstelle von Blumen bitten wir um Spenden an die Missionsprokura
Schweizer Kapuziner, Ollen (PC-Konto 46 - 338 - 2).