Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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AZ FL-9494 Schaan 
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Montag, 
29. Mai 2000/Fr. 1.- 

Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 122 
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mm. % 9494 Schaan. Telefon ,-»423 237.51,51 • Fax RWaktiäriftferJäg 
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MONTAG 
Schaan, wie es früher war 
SCHAAN: Die FBPL Ortsgruppe Schaan lud 
zum Seniorennachmittag mit einem Dia-Vor 
trag ein.Wie sich das Dorf Schaan während ei 
ner Generation veränderte, wurde den Senio 
rinnen und Senioren anlässlich des Dia-Vortra 
ges von Jakob Falk bewusst. Gestern Nachmit 
tag fanden sich interessierte Seniorinnen zu 
gemütlichem Beisammensein im Schaaner Rat 
haussaal ein. Seite 5 
Volksfest in Balzers 
BALZERS: Der Jubiläumsjahrmarkt in Balzers 
war ein Gemeindeanlass der besonderen Art. 
Bereits zum zehnten Mal lud der Verkehrsver 
ein Balzers vergangenes Wochenende zum Jahr 
markt. Und der Präsident des Verkehrsvereins, 
Willi Gstöhl hatte nicht zu viel versprochen, als 
er den Jahrmarkt 2000 als etwas ganz Besonde 
res ankündigte. Seite 6 
Im richtigen Takt fiir alle! 

Kaum getauft, hat das ZUglein ab heute freie 
Fahrt und hofft auf zahlreiche Fahrgäste - allen 
voran Pendler, die per Zug und Bus stressfrei.an 
ihren Arbeitsplatz gelangen. Gestern fand am 
Bahnhof Schaan die Feier zur Einführung des 
«Liechtenstein Takts» statt, welcher in Zusam 
menarbeit zwischen Vorarlberg und Liechten 
stein ins Leben gerufen worden ist. Seite 9 
Jubiläumsfest 25 Jahre 
Sportpark Eschen-Mauren 
ESCHEN-MAUREN: Drei Tage lang stand der 
Sportpark Eschen-Mauren im Mittelpunkt des 
25-Jahrjubiläums. Denn vor 25 Jahren wurde 
diese zentrale Sportstätte im Unterland einge 
weiht. Seit dieser Zeit ist der Sportpark ein An 
ziehungspunkt für Jung und Alt. So auch an die 
sem Wochenende, an dem sich viele Hundert 
aktive Sportlerinnen und Sportler aller Alters 
stufen vor zahlreichem Publikum ein einmaliges 
Stelldichein gegeben haben. Seite 10 
Konzert im Eschner 
Gemeindesaal 
ESCHEN: Ein Orchester mit über 50 Jugendli 
chen, die «Jugendsinfonietta Liechtenstein» der 
Musikschule unter der Leitung von Helga 
Frommelt-Torkos und der «Flötenchor der Mu 
sikschule» (Leitung Hossein Samiejan), gaben 
am Samstagabend im Gemeindesaal Eschen ein 
Konzert mit einem anspruchsvollen wie auch 
unterhaltsamen Programm. Seite 20 
Jetzt gerät die VU 
unter Druck 
«SonntagsZeitung» erhebt schwere Vorwürfe gegen VU-Exponenten 
Nun geraten auch hochrangige 
VU-Exponenten unter Druck. 
Die Schweizer «SonntagsZei- 
tung» erhob gestern schwere 
Vorwürfe gegen Landtagsprä 
sident Peter Woiff und gegen 
Regierungschef Mario Frick. 
Während Peter Wolff Betrug 
vorgeworfen wird, wird Regie 
rungschef Mario Frick das 
Zurückhalten von Informatio 
nen aus parteipolitischem Kal 
kül unterstellt. 
Alexander Batliner 
Die Vorwürfe gegen Landtagspräsi 
dent Peter Wolff gehen auf die Zeit 
zurück, als dieser noch Mitglied der 
Regierung war. Wolff sei anfangs 
der 90er Jahre als Rechtskonsulent 
der Parabanken Cash AG und Eu 
ropa Bank tätig gewesen. Die liech 
tensteinische Bankenkommission 
habe die beiden Finanzinstitute we 
gen Verstössen gegen gesetzliche 
Bestimmungen schliessen lassen. 
Insgesamt hätten die Anleger rund 
50 Millionen Franken verloren. Die 
damalige Regierung beauftragte 
die Revisionsgesellschaft Coo- 
pers&Lybrand mit der Auflösung 
der beiden Gesellschaften. Die 
«SonntagsZeitung» beruft sich nun 
auf diesen Bericht der Revisionsge 
sellschaft. Im Liquidationsbericht 
hätten die Wirtschaftsprüfer den 
Verdacht geäussert, dass Peter 
Wolff neben seiner Tätigkeit als 
Regierungsrat auch eine geschäfts 
führende Rolle gespielt habe und 
deshalb eine direkte Verantwor 
tung für den Finanzcrash gehabt 
habe. Zudem wird dem Landtags 
präsidenten vorgeworfen, er habe 
Akten, welche er als Mitglied der 
Regierung bekam, an die Verant 
wortlichen der Cash AG weiterge 
geben. Die Wirtschaftsprüfer hät 
ten in ihrem Bericht von 1991 vor 
geschlagen, die Rolle Wolffs in ei 
nem Strafverfahren zu klären, wie 
Landtagspräsident Peter Wolff soll gemäss «SonntagsZeitung» einen Ban 
ken-Betrug gedeckt haben. ' (Archivbild) 
die «SonntagsZeitung» schreibt. 
Dazu sei es jedoch nie gekommen 
und der Bericht der Revisionsfirma 
sei gemäss «SonntagsZeitung» in 
einer Schublade der Regierung ver 
schwunden. Der Landtagspräsident 
soll zudem der Cash AG geraten 
haben, die Europa Bank mit Sitz 
auf der Karibikinsel St. Vincent zu 
gründen, um die Auflagen der liech 
tensteinischen Bankenaufsicht zu 
umgehen. Landtagspräsident Peter 
Wolff bezeichnete die Anschuldi 
gungen der «SonntagsZeitung» auf 
Anfrage des Volksblatts als «völlig 
haltlos» und als «völliger Unsinn». 
Der damalige Staatsanwalt und 
heutige Landrichter Gerhard Mis- 
lik entlastete Peter Wolff in der 
«SonntagsZeitung» mit den Wor 
ten: «Gegep Herrn Wolff lag aber 
nichts vor». 
Auch Kritik an der Regierung 
Des Weiteren erhebt die «Sonn 
tagsZeitung» schwere Vorwürfe ge 
gen den Regierungschef. In der 
«SonntagsZeitung» kann nachgele 
sen werden: «Hält die Regierung 
aus parteipolitischem Kalkül Infor 
mationen zurück? Bis jetzt nicht be 
kannt geworden ist, dass die Polizei 
bei der ATU-Treuhandgesellschaft 
in Vaduz kürzlich stapelweise Akten 
beschlagnahmt hat... Mitinhaber 
ist der Onkel von Regierungschef 
Mario Frick. Laut Informationen 
der <SonntagsZeitung> soll die Poli 
zei mit einem Möbelwagen vorge 
fahren sein. Regierungssprecherin 
Daniela Clavadetscher bestätigte 
die Polizeiaktion; sie betreffe aber 
nicht Untersuchungshandlungen 
des Sonderstaatsanwalt.» Das 
Altgemeine Treuhandunternehmen 
(ATU) wies in einer Pressemittei 
lung die Vorwürfe zurück. Der Be 
richt der «SonntagsZeitung» ent 
spreche in keiner Weise den Tatsa 
chen. Vielmehr sei bei der ATU ei 
ne räumliche Reorganisation im 
Gange. «Deshalb seien BUroaus- 
stattungen und Akten von einem 
Gebäude ins andere transportiert 
worden. Als Sicherheitsmassnahme 
wurde der Umzug durch einen 
privaten Bewachungsdienst beglei 
tet.» Seite 3 
Vaduz unterliegt mit 1:2 
Der FCV verliert das Aufstiegs-Hinspiel in Zug 
Familien-Extra 
Glut im Grill statt 
Feuer im Dach! 
Bereits kleine Fehler führen 
immer wieder zu schweren 
Verbrennungen, Bränden oder 
Explosionen. Seite 12 
Der FC Vaduz musste sich in einer spannenden und hektischen Partie - Schiri Hug zeigte zweimal Rot-gegen Zug 
94 auswärts mit 1:2 geschlagen geben. Die A ktien filr das Rückspiel stehen aber nicht schlecht. Seite 13 
Kommentar 
Jedes Wochenende geschieht mo 
mentan das Gleiche. Irgendwelche 
ausländische Zeitungen berichten 
über unser Land und erheben neue, 
teilweise gravierende Vorwürfe. Ob 
wohl sich die Vorwürfe gegen Einzel 
personen richten, trägt hauptsächlich 
der Ruf unseres Landes grossen 
Schaden. Und was wird unternom 
men, damit endlich wieder Ruhe ein 
kehrt? Nichts. 
Miteinander statt 
gegeneinander 
Das Gegenteil ist der Fall. Anstatt 
zusammenzustehen und sich mit ver 
einten Kräften gegen die Vorwürfe zu 
wehren, beginnen die wichtigsten 
Träger der staatlichen Macht durch 
Interviews in ausländischen Tages 
zeitungen, die wenige Tage zuvor 
noch Unwahrheiten über unser 
Land verbreiteten, sich gegenseitig 
zu kritisieren und Drohungen aus 
zusprechen. Anstatt eine offensive 
Informationspolitik zu betreiben 
und somit den Nährboden ßr Spe 
kulationen zu unterdrücken, damit 
über Fakten berichtet werden kann, 
wird Geheimniskrämerei betrieben. 
Wie sonst ist es zu erklären, dass die 
Liechtensteiner Bevölkerung aus der 
Schweizer «SonntagsZeitung»erfah 
ren muss, dass ihr Justizminister 
Heinz Frommelt in den USA weilte 
und sehr wichtige Gespräche ßhrte? 
Wie sonst ist es zu erklären, dass sich 
die Regierung in der oben genannten 
Schweizer Zeitung vorwerfen lassen 
muss, aus parteipolitischem Kalkül 
Informationen zurückzuhalten? Von 
Transparenz scheint die Regierung 
nicht viel zu halten. Wie sonst ist es zu 
erklären, dass es bis heute von keiner 
ßr den Fall verantwortlichen Stelle 
eine Pressekonferenz zu diesem The 
ma gab? Dies verleitet doch die Me 
dienberichterstatter geradezu, über 
die zahlreichen Spekulationen zu be 
richten. Tatsache ist, dass durch die 
ses unprofessionelle Verhalten das 
Interesse der ausländischen Journa 
listen gemehrt und nicht gemindert 
wird. Dadurch werden die Spekula 
tionen aufgebauscht und somit zu 
Vorverurteilungen, Dadurch wird 
dann schlussendlich unser Rechts 
staat in Frage gestellt und aus den 
Angeln gehoben. Dies muss unter al 
len Umständen vermieden werden. 
Deshalb: Es wird jetzt höchste Zeit, 
dass die politischen Mandatsträger 
zum einen eine transparente Infor 
mationspolitik betreiben und ge 
schlossen nach aussen auftreten. Mit 
einander statt gegeneinander sollte 
jetzt die Devise sein. Auch eine Ver 
fassungsdiskussion darf nicht der 
Grund sein, dass sich die politischen 
Verantwortlichen in ausländischen 
Medien gegenseitig kritisieren und 
dadurch unser ganzes Land 
schwächen. Transparenz und Einig 
keit muss jetzt über allem stehen. 
Alexander Batliner 
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