Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

18 Samstag, 27. Mai 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Resultate & News 
Thomas Batliner auf 
dem guten 4. Rang 
REITEN: Thomas 
Batliner (Bild) setzte 
auch beim CSI Aach 
(Baden-Württem 
berg) seinen Erfolgs 
lauf fort. Das Liech 
tensteiner Reiter-As 
belegte beim S/A- 
Springen mit Jeriko 
den ausgezeichneten 
vierten Rang. Batliner 
verbuchte dabei einen 
Nullfehler-Ritt und 
verpasste einen Podestrang lediglich um 46 
Hunderstel Sekunden. Den Sieg holte sich der 
Schwede Rolf-Göran Bengtsson auf Medline. 
Reiten; CSI Aach 
Aach/Baden-Württemberg (De). CSI. S/A: 1. Rolf- 
Göran Bengtsson (Sd), Medline, 0/57,52.2. Di Lampard 
(Gb). Valentino, 0/58,40.3. Emile Hendrix (Ho) Finasse 
0/58.68.4Thomas Batliner (Lie), Jeriko, 0/59,14. 
Spiel für den Frieden 
ALLGEMEIN: 55 000 Zuschauer wohnten am 
Donnerstag im «Olimpico» zu Rom einem 
historischen Fussballspiel zwischen einer ver 
stärkten israelisch-palästinensischen Auswahl 
und der italienischen Sänger-Nationalmann 
schaft bei. Das Resultat von 6:5 zugunsten der 
Mannschaft aus Nahost war in diesem «Spiel für 
den Frieden» sekundär. Papst Johannes Paul II. 
hatte der Partie den höchsten sakralen Segen 
verliehen. Unter den Zuschauern auf der Tribü 
ne weilten auch zwei Friedens-Nobelpreisträ 
ger, Palästinenserführer Yassir Arafat und 
Schimon Per^s, Israels Minister für regionale 
Kooperation. 
Freddie Norwood bleibt 
Weltmeister 
BOXEN: Freddie 
Norwood (Bild) bleibt 
WBA-Weltmeister im 
Federgewicht. In 
Mendoza (Arg) be 
zwang der Amerika 
ner den einheimi 
schen Herausforderer 
Pablo Chacon durch 
einstimmigen Ent 
scheid der Kampf 
richter nach Punkten. 
«Der kleine Marvin 
Hagler» hat damit 38 von 39 Profikämpfen ge 
wonnen (ein Unentschieden), 22 davon vorzei 
tig. Für Chacon war es die erste Niederlage. 
Möller zu Schalke 04 
FUSSBALL: Andreas Möller wechselt innerhalb 
der Bundesliga ablösefrei von Borussia Dort 
mund zum Rührpott-Rivalen Schalke 04. Der 32- 
jährige Mittelfeldspieler und 85-fache Interna 
tionale unterschrieb einen Zweijahresvertrag 
mit Option auf ein weiteres Jahr. Insgesamt spiel 
te Möller neun Jahre lang für Dortmund. 
Kein Spektakel in der 
Kehraus-Partie 
FUSSBALL: Meister St. Gallen trennte sich am 
12. Spieltag zu Hause von Servette 0:0. Im Fi- 
nalrunden-Duell zwischen dem neuen und dem 
entthronten Champion blieben die Highlights 
praktisch aus. Die Meisterfestivitäten kosteten 
die Ostschweizer offensichtlich zu viel 
Substanz, das nicht sonderlich überzeugende 
Servette schlug daraus aber keinerlei Profit. 
Lothar Matthäus sagte 
Bayern «Servus» 
FUSSBALL: Lothar «Lodda» Matthäus feierte 
im Olympiastadion seinen endgültigen Ab 
schied von Bayern München. Vor 47 000 Zu 
schauern bestritt der 146-fache Rekord-Inter 
nationale je eine Halbzeit in den Reihen der 
deutschen Nationalmannschaft und eine im 
Trikot des neuen Meisters. Die Gala-Partie 
endete nach Toren von Jancker (für Bayern) 
und Hässler 1:1. 
Cottbus 3. Aufsteiger 
FUSSBALL: Nach dem vorzeitigen Aufstieg 
des 1. FC Köln und Bochum gelang am letzten 
Spieltag der 2. Bundesliga auch Cottbus die Pro 
motion in die 1. Bundesliga. Die Ostdeutschen 
bezwangen zuhause Leader 1. FC Köln 2:0 und 
sicherten sich damit den dritten Tabellenrang. 
Da bin ich jetzt 
Podiumsdiskussions mit hochkarätigen Spitzensportlern wie Marco Büchel und Biggi Beck-Blum 
Gestern Abend fanden sich an 
der Interstaatlichen Fachhoch 
schule für Technik, Buchs 
(NTB) die Spitzensportler 
Hippolyt Kempf, Liechten 
steins Ski-As Marco Büchel, 
Karin Mobs, Patrick Vetsch so 
wie die ehemalige Weltklasse- 
Judokämpferin Biggi Beck- 
Blum zu einer Diskussionsrun 
de zum Thema «Spitzensport 
und Ausbildung» zusammen. 
Moderiert wurde die Veran 
staltung durch Heini Schwen- 
dener, Redaktor beim W&O. 
Jennifer Hasler 
Lohnt es sich, für den Sport alles auf 
eine Karte zu setzen oder ist es doch 
besser, Ausbildung und Sport unter 
einen Hut zu bringen? Brisante Fra 
gen an die Topsportler sowie an die 
Vertreter der Bildungsinstitutionen 
Udo Tichy (Handelsmittelschule 
IKB) und Linus Schumacher (Lei 
ter Weiterbildung beim bzb). 
Ausbildung wichtig 
Ski-Alpin-Star Marco.Büchel be 
antwortete die Frage damit, zur 
richtigen Zeit Prioritäten zu setzen. 
Er absolvierte zuerst die Sporthan 
delsschule in Buchs, deren Leiter 
Udo Tichy ist. Dort habe er genug 
Zeit für sein Training gehabt. Denn 
anstatt die Ausbildung in 3 Jahren 
zu absolvieren, werden dort die 
Schulwochen auf 30 (anstatt 40) 
gekürzt und somit ein viertes Jahr 
angehängt. 
Hippolyt Kempf betonte, dass ein 
Ein hochkarätiges Podium diskutierte gestern in Buchs zum Thema «Spitzensport und Ausbildung»: von links 
Linus Schumacher, Hippolyt Kempf, Karin Möbes, Udo Tichy, Patrick Vetsch, Liselotte Tichy, Biggi Beck-Blum und 
Marco Büchel. (Bild: Ingrid Delacher) 
Athlet besonders zwischen 14 und 
18 Jahren vor allem im technischen 
Bereich geformt wird. Er absolvier 
te das Skigymnasium in Stams, bei 
welchem die Ausbildung innert vier 
bis fünf Jahren absolviert wird. Die 
längere Schulzeit ermöglichte ihm 
tägliches Training und professionel 
le Aufsicht. Patrick Vetsch hat eine 
Lehre als Zimmermann gemacht, 
bevor er den Sport zum Beruf ge 
macht hat. Die zweifache Weltmeis 
terin im Wintertriathlon, Karin 
Möbes, setzte auch zuerst auf Aus 
bildung. Sie besuchte das Lehrer 
seminar und arbeitete danach drei 
Jahre als Lehrerin. 
Judokämpferin Biggi Beck-Blum 
ist ausgebildete Kindergärtnerin. 
Danach wendete sie sich mehr dem 
Sport zu und wurde an der WM 1995 
Elfte. 
Spezielle Schulen 
Ein Problem der Spitzensportler 
sind die Schulen. Staatliche Schulen 
können nicht auf einzelne Schüler 
und deren Bedürfnisse eingehen 
und Privatschulen sind teuer. Aus 
serdem ist es für einen Lehrling fast 
unmöglich, einen Ausbildungsplatz 
zu finden, an dem er an einzelnen 
Trainingstagen oder sogar Wochen 
fehlen kann. Es ist schwierig ein 
schätzbar, wer sich wirklich zu ei 
nem Spitzensportler entwickelt. 
Fakt des Abends war, den Beruf 
«gelernter Sportler» müsste es ge 
ben. Eine vierjährige Ausbildung 
mit Trainingsmöglichkeiten, bei der 
auf spezielle Bedürfnisse eingegan 
gen werden könnten. 
Verhindert der FCZ Lausannes Hattrick? 
75. Cupfinal in Bern steigt mit Liechtensteins Nationalspielern Mario Frick und Martin Stocklasa 
Der 75. Schweizer Cupfinal (Sonn 
tag 15.00 Uhr in Bern) findet letzt 
mals im alten Wankdorf-Stadion 
statt. Die abbruchreife Anlage ist 
wie 1981 Schauplatz eines Finals 
zwischen Lausanne-Sports und dem 
FC Zürich. Die Waadtiänder sind 
die Favoriten und streben den Hat 
trick an, der FCZ kann mit dem 6. 
Cupsieg die missratene Saison ret 
ten. Mit dabei auch die beiden 
Liechtensteiner Nationalspieler 
Mario FHck und Martin Stocklasa, 
die beim FC Zürich unter Vertrag 
stehen. 
Der Ausgang der Partie ist auch für 
die Grasshoppers von Bedeutung. 
Sie hoffen auf eine Niederlage ihres 
Zürcher Stadtrivalen, um nächste 
Saison an einem europäischen 
Wettbewerb teilnehmen zu können. 
Gewinnt der FCZ ,in Bern, ist GC 
trotz einem 30-Millionen-Franken- 
Budget nicht europacuptauglich. 
Lausanne hat sich mit vier Meister 
schaftssiegen in Folge die UEFA- 
Cup-Qualifikation bereits vor dem 
Cupfinal gesichert und darf locker 
zur 16. Endspielteilnahme antreten. 
Wer ersetzt Goalgetter 
Kuzba? 
Die Waadtiänder könnten als 
dritter Schweizer Verein nach GC 
(1940-1943 und 1988-1990) sowie 
Sion (1995-1997) den Cup-Hattrick 
schaffen und zum dritten Mal in Fol 
ge nach 1998 (2:2 n.V.,4:3 im Penal 
tyschiessen gegen St. Gallen) und 
1999 (2:0 gegen GC) die Sandoz- 
Trophäe in Empfang nehmen. IVai- 
ner Pierre-Andrd Schürmann, der 
sehr auf Tradition achtet, hat seine 
Equipe in Villars vorbereitet und 
dislozierte am Freitagmittag nach 
Bern. Der noch um seine NLA-Zu- 
gehörigkeit ringende FCZ änderte 
sein übliches Vorbereitungspro 
gramm nicht und fährt erst am 
Samstag nach dem Training in die 
Bundesstadt. 
Der Cupholder hat allerdings ein 
grosses Handicap zu verkraften. 
Der polnische Goalgetter Marcin 
Kuzba, der 7 der 14 Cup-Tore dieser 
Saison erzielt hat, fällt wegen einer 
Sperre aus. Diese handelte er sich 
im Halbfinal gegen Lugano mit Re 
klamieren beim Schiedsrichter - 
noch nach seinem Hattrick - ein, 
weil er nicht wusste, das er «gelb-ge- 
fährdet» war... , 
Für Lausanne spricht die Ausge 
wogenheit des Kaders, die Erfah 
rung von Rehn und Ohrel, die Kalt 
blütigkeit von Mazzoni und die 
Kreativität von Gerber, Celestini 
und Londono. Vor allem in der Ab 
wehr, die auch ohne Magnin einge 
spielt ist und technisch höheren 
Schweizer Ansprüchen genügt, hat 
Lausanne ein deutliches Plus. 
Wer stoppt Goalgetter 
Bartlett? 
Der FCZ, der durch den Cupsieg 
eine verkorkste Saison retten und 
ein sich anbahnendes, krasses Defi 
zit reduzieren kann, verfügt Uber 
ein enormes Angriffspotenzial. Seit 
Gilbert Gress als Trainer den glück 
losen Raimondo Ponte abgelöst hat, 
verlor der FCZ nur noch einmal, in 
Lugano. Im Tor steht mit dem ehe 
maligen Internationalen Marco 
Pascolo ein Klassemann, und mit Fi 
scher hat Gress einen routinierten 
Abwehrchef, der allerdings in seiner 
langen Karriere noch nie im Cup- 
final stand. Dennoch bündeln sich 
die Sorgen von Gress, der in seiner 
langen Laufbahn als Schweizer Trai 
ner noch kein Team zum Cupsieg 
führte, im defensiven Bereich. 
Weiter vorne wird das Team-Ge 
rippe des FCZ immer stärker. Der 
Topmann heisst Shaun Bartlett. Der 
Torschützenkönig des Afrika-Cups 
vermag mit seiner Kaltblütigkeit, 
seinem Antritt und seiner feinen 
Technik Spiele allein zu entschei 
den. Spielmacher Jamarauli soll ihn 
unterstützen. Der Georgier ist aber 
angeschlagen, wurde am Dienstag 
gegen Thun wegen Leistenbe 
schwerden geschont und konnte 
erst am Freitag erstmals mit dem 
Ball trainieren. In der Offensive 
verfügt Gress mit Kawelaschwili, 
Ndlovu, Chassot und Frick Uber 
Variations-Möglichkeiten. Angriff 
dürfte für den FCZ ohnehin die 
beste Verteidigung sein. 
Weitere Infos: www.footbaIl.ch 
Liechtensteins Nationalspieler Mario Frick (grosses Bild) und Martin Stock 
lasa (kleines Bild) dürfen morgen Cup-Luft schnuppern.
	        

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