Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Donnerstag, 20. Januar 2000 
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Wirtschaft 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Microsoft steigert 
Gewinn 
REDMOND: Der US-Softwarekonzern Micro 
soft hat seinen Gewinn im zweiten Quartal des 
laufenden Geschäftsjahres gesteigert und die 
Erwartungen der Analysten übertroffen. Der 
Gewinn habe 2,436 Milliarden Dollar oder 44 
Cents je Aktie betragen, teilte der weltgrösste 
Softwarehersteller in Redmond mit. Ohne Son 
dereffekte habe der Gewinn 47 Cents je Aktie 
betragen. Analysten hatten einen Gewinn von 
42 Cents je Aktie erwartet. Im gleichen Zeit 
raum des Vorjahres hatte Microsoft einen Ge 
winn von 1,983 Mrd. Dollar oder 36 Cents je Ak 
tie ausgewiesen. Der Umsatz stieg auf 6,11 
(Vorjahr: 5,2) Mrd. Dollar. Für das erste Halb 
jahr des laufenden Geschäftsjahres weist Micro 
soft damit einen Gewinn von 4,63 (3,67) Mrd. 
Dollar und einen Umsatz von 11,5 (9,39) Mrd. 
Dollar aus. 
Britische Zentralbank 
deutet Zinserhöhung an 
GLASGOW: Der Gouverneur der Bank von 
England, Eddie George, will nach eigenen An 
gaben kein Inflationsrisiko für sein Land einge 
hen. Vor der Handelskammer der schottischen 
Stadt Glasgow deutete George am Dienstag zu 
dem an, es könne eine weitere Erhöhung der 
Zinsen bei dem kommenden Treffen des Komi 
tees für Geldpolitik im Februar beschlossen 
werden. Den aktuellen Kurs des britischen 
Pfundes nannte George «unangenehm stark». 
Die Bank von England hatte die Zinsen in den 
vergangenen fünf Monaten dreimal angehoben. 
Gegenwärtig beträgt der Schlüsselzins 5,75 Pro 
zent. Das Wachstum der Inlandnachfrage, ein 
schliesslich der Ausgaben der Konsumenten, 
habe einen mässigenden Effekt gehabt, sagte 
George, jedoch gebe es genügend Anzeichen, 
dass es einen weiteren Auftrieb beim Konsum 
verhalten geben werde. Als Beispiel dafür nann 
te George unter anderem steigende Einkom 
men. Die jüngsten Zinserhöhungen hatte in 
Schottland zu Verärgerung geführt. Am Diens 
tag erreichte das britische Pfund zum Leidwe 
sen britischer Exporteure zudem eine neue Re 
kordmarke zum Euro. 
Pfizer meldet 
Quartalszuwachs 
NEW YORK: Das zweitgrösste US-Pharma 
unternehmen Pfizer hat am Dienstag für das 
vierte Quartal einen Nettogewinn von 954 Mio. 
Dollar oder 25 Cent je Aktie bekannt gegeben. 
Das Ergebnis übertraf Analystenerwartungen 
von 23 Cent je Anteil. Der Umsatz stieg auf 4,51 
Milliarden Dollar von 3,87 Milliarden Dollar in 
der vergleichbaren Vorjahresperiode. Im Jahr 
1999 insgesamt fiel der Gewinn auf 3,18 Milliar 
den Dollar oder 82 Cent je Aktie von 3,35 Mil 
liarden Dollar oder 85 Cent im Jahr zuvor. Der 
Umsatz legte um 20 Prozent auf 16,20 Milliar 
den Dollar zu. Pfizer bemüht sich derzeit um die 
Übernahme des Pharmakonzerns Warner-Lam 
bert Co, der auch von American Home Products 
Corp umworben wird. 
Absatzeinbusse 
bei Henniez 
HENNIEZ: «Aussergewöhnlich schlechtes 
Sommerwetter» hat im Abschluss 1999 der Mi 
neralquelle Henniez tiefe Spuren hinterlassen. 
Der Absatz schrumpfte um 7,8 Prozent auf gut 
200 Millionen Flaschen, wie Henniez am Mitt 
woch bekannt gab. Im Vorjahr schien die Sonne 
und hatte dem nach eigenen Angaben führen 
den Schweizer Anbieter von alkoholfreien Mar 
kengetränken noch einen Mehrverkauf von 
über 6 Prozent gebracht. Dennoch sind laut Mit 
teilung die Marktanteile «im Grossen und 
Ganzen stabil geblieben». In Franken führte die 
geringere Nachfrage 1999 zu einem Umsatz 
rückgang im Getränkebereich um 7,9 Prozent 
auf 144 Mio. Franken. Als Begründung weist 
Henniez auf den aufgegebenen Vertrieb des 
Eistees von Lipton hin. Konsolidierte Zahlen 
werden im Frühjahr veröffentlicht. 
Air France übernimmt 
die Kontrolle 
PARIS: Die französische Fluggesellschaft Air 
France übernimmt die Kontrolle des regionalen 
Unternehmens Regional Airlines in Clermont- 
Ferrand. Air France übernimmt von der Dub- 
reuil-Gruppe die 70 Prozent Anteile an der bis 
her unabhängigen Regionalfluggesellschaft. 
Dies teilte der Chef von Air France, Jean-Cyril 
Spinetta, am Mittwoch in Paris mit. Der Kauf 
preis beträgt 280 Mio. Franc (70 Mio. Fr.). 
Mehr Druck der Arbeitnehmer 
ADtranz: Die Kräfte sollen gebündelt werden 
ZÜRICH: Die ADtranz-Ar- 
beitnehmer wollen den Druck 
auf die Konzernspitze in Berlin 
erhöhen. Sie sind unzufrieden, 
dass die Konzernleitung nach 
dem Schliessungsentscheid der 
Werke in Zürich-Oerlikon und 
Pratteln BL nur sehr indiffe 
rent über ein Grobkonzept zur 
Rettung der Arbeitsplätze 
geäussert hat. 
Zudem sollen die Kräfte gebündelt 
werden. Künftig werde ein soge 
nanntes Start-Team die Bemühun 
gen der verschiedenen Arbeitsgrup 
pen in Basel und Zürich bündeln, 
erklärten am Mittwoch die invol 
vierten Gewerkschaften und ADt- 
ranz-Mitarbeiter an einer Medien 
konferenz in Zürich. 
Am Dienstag hatten sich die Ge 
werkschaften, die kantonalen Task 
Forces, ADTranz Schweiz und ein 
Vertreter der ADtranz-Konzernlei- 
tung zu Gesprächen getroffen. Da 
bei habe man sich auf die Einset 
zung des Start-Teams geeinigt. 
Wenig substanzielle 
Äusserungen 
Äusserst unzufrieden zeigten sich 
die Gewerkschaften und die Ange 
stellten über die Reaktion des Kon 
zerns auf das vor einem Monat 
überreichte Grobkonzept zur Er 
haltung der Werke. ADtranz-Kon- 
zernleitungsmitglied Joachim Geis- 
sert habe sich wenig substanziell 
über den Vorschlag geäussert. 
Die Reaktion aus Berlin sei für 
ihn eine «grosse Enttäuschung» ge 
wesen, sagte Toni Patscheider vom 
OK Mitarbeitende ADtranz 
Schweiz. Er habe das Gefühl, dass 
Die A rbeilnehmer der A Dtranz AG erhöhen den Druck auf ihren deutschen Arbeitgeber: Im Biid (v. l.n. r.) Toni Pat 
scheider, OK Mitarbeiter, Beda Moor, SM UV und Peter Vogel, Präsident Personalvertretung Schweiz. 
die Konzernspitze das Grobkonzept 
nicht ernst nehme. Der Konzern sei 
nicht in der Lage nach einem Monat 
substanziell auf den Vorschlag ein 
zugehen. Das Grobkonzept der 
ADtranz-Mitarbeiter sieht vor, dass 
gewisse Teile aus dem ADtranz- 
Konzern herausgelöst und in einer 
neuen Firma weitergeführt werden. 
Das Start-Team hat unter anderem 
die Aufgabe, dieses Grobkonzept zu 
verfeinern. 
Prüfung braucht Zeit 
Alfred Ruckstuhl, der Mitte De 
zember das Ruder übernommen 
hatte, hielt der verzögerten Reak 
tion auf ADtranz-Seite entgegen, 
dass nach den Feiertagen und Weih 
nachtsferien nicht mehr viel Zeit ge 
blieben war. 
Man wolle die Massnahmen seriös 
prüfen und sei gegenüber allen kon 
struktiven Überlegungen positiv ein 
gestellt. Das brauche Zeit. Das näch 
ste Treffen von Konzernleitung, Ar 
beitnehmervertretungen und Task 
forces findet Anfang März statt. 
Druck auf die Konzernspitze 
erhöhen 
Für ein zügiges Vorgehen brauche 
man schnell Antworten, hiess bei 
den Gewerkschaften. Um den 
Druck auf die Konzernspitze zu er 
höhen, rufen die Gewerkschaften 
Boom bei 
Inseraten 
ZÜRICH: Die Stellenangebote 
in der Presse boomten im De 
zember. Dank dieser Entwick 
lung konnten fast alle Schweizer 
Zeitungen und Zeitschriften das 
Jahr 1999 mit einer positiven An- 
zeigenbilariz abschliessen. Die 
Stellenangebote stiegen im De 
zember um 39,8 Prozent, wie die 
Presse und der Verband Schwei 
zerischer Werbegesellschaften 
(VSW) bekanntgaben. 
Starker Arbeitsmarkt 
Arbeitslosen-Minusrekord in Grossbritannien 
LONDON: Die Zahl der Arbeitslo 
sen in Grossbritannien hat Ende ver 
gangenen Jahres so günstig wie seit 
rund 20 Jahren nicht mehr gelegen. 
Nach Angaben des Statistischen Am 
tes sank die Zahl der Arbeitslosen im 
Dezember auf 1,164 Millionen. 
Dies sei das beste Ergebnis seit 
März 1980, teilte das Amt am Mitt- 
«Geist von Davos» 
Weltwirtschaftsforum Davos: Clinton reist mit 200 Mitarbeitern an 
DAVOS: Das Davoser Weltwirt 
schaftsforum macht bei der 30. Aus 
gabe den Quantensprung. Mehr 
Prominenz, mehr Sicherheit und ein 
US-Präsident Bill Clinton, der allen 
bisherigen Aufwand in den Schat 
ten stellt. Vertragt sich das noch mit 
dem «Geist von Davos»? 
Ruedi Lämmler 
Clinton will am World Economic 
Forum (WEF) über seine Visionen 
der Globalisierung zu Beginn des 
neuen Jahrhunderts diskutieren. 
Mehr als die Visionen geben aller 
dings die Begleitumstände der Visi 
te zu reden. Obschon der mäch 
tigste Mann der Welt am 29. Januar 
bloss für paar Stunden in den 
Höhenkurort kommt, muss Davos 
mit einer nie da gewesenen, über 
fallartigen Invasion von mehr als 
200 Leuten, einer Menge von Fahr 
zeugen und Bergen von Material 
rechnen. 
Das chronische Unterkunfts 
problem hat sich noch verschärft. 
Für die Clinton-Crew mussten an 
geblich über 1000 Betten reserviert 
werden. Aber «nur» 200 Mitarbeiter 
werden den US-Präsidenten beglei 
ten, erklärte ein Sprecher des Weis 
sen Hauses gegenüber der sda. 
Clinton selbst wird mit 70 seiner 
engeren Mitabeiter den Höhenort 
und damit an Bord der «Air Force 
One» Kloten und die Schweiz am 
Abend bereits wieder verlassen. 
Die Zahlenspekulationen zeigen: In 
Smuv, VSAM Angestellte Schweiz, 
Syna und Schweizerischer Kauf 
männischer Verband (SKV) sowie 
die ADtranz-Personalvertretung 
und das OK Mitarbeitende ADt 
ranz Schweiz zu einer Demonstrati 
on auf. Diese findet am 22. Januar, in 
Bern statt. 
Für ADtranz sei der getroffene 
Entscheid unverrückbar, bedauerte 
Beda Moor vom SMUV Die Ge 
werkschaften höben eine Vereinba 
rung vorgelegt, welche die Bezie 
hungen zwischen dem Konzern und 
den Arbeitnehmervertretungen in 
der Schweiz regeln soll. Dies im Sin 
ne eines «gemeinsamen Interes 
senausgleichs», erklärte Moor. 
REKLAME 
woch in London mit. Die Arbeits 
losenquote ging auf 4,0 (Novem 
ber 4,1) Prozent zurück. Dies war 
das beste Ergebnis seit Januar 
1980. 
Die engen Arbeitsmarktverhält 
nisse, die auf ein solides Wirtschafts 
wachstum hindeuten, führten aber 
offenbar nicht zu stärkeren Lohn 
steigerungen. 
am 
Fortuna 
Investment AG Vaduz 
Inventarwert vom 19. Januar 2000 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund Euro 
EUR 104.15* 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund 
Schweizer Franken 
CHF 100.99* 
*+Ausgabekommission 
o 
CENTRUMBANK 
«"out 
PanAlpina Sicav 
Alpina V 
Preise vom 19. Januar 2000 
Kategorie A (thesaurierend) 
Ausgabepreis: € 67.40 
Rücknahmepreis: € 66.02 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 66.80 
Rücknahmepreis: € 65.41 
REKLAME 
Der amerikanische Präsident Bill Clinton reist mit einem Gefolge von 200 
Mitarbeitern zum Davoser Weltwirtschaftsforum. 
Davos ist eine Art Clintonmania 
ausgebrochen. Bei dieser Euphorie 
können auch fünf Bundesräte, die 
für die 30. WEF-Ausgabe angesagt 
sind, nicht mithalten. Genauso we 
nig Präsidentengattin Hillary, die 
vor zwei Jahren sogar inkognito 
zum Skifahren gehen konnte. 
LGT Anlagefonds 
aktuelle Kurse 
Inventarwert vom 18,01.2000 
WM 
LGT Strategy 1 Year 1 001.75* 
LGT Strategy 2 Years 998.35* 
LGT Strategy 3 Years 1 009.30* 
LGT Strategy 4 Years 1 '043.35* 
LGT Strategy 1 Year 984.05* 
LGT Strategy 2 Years 980.20* 
LGT Strategy 3 Years 1 '015.15* 
LGT Strategy 4 Years 1'027.05* 
•+ Ausgabekommission 
LGT Bank in Liechtenstein 
A Member of Liechtenstein Global Trust 
Tel. +423 235 10 42 
Fax+423 235 16 CO 
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E-Mail lgtronds@lgt.com
	        

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