Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Inland 
Donnerstag, 25. Mai 2000 5 
Nachrichten 
Weitere Konzessionen 
für Telefondienste erteilt 
Die Regierung hat weitere sieben Einzelkon 
zessionen für lokale und internationale Sprach 
telefondienste erteilt. Die Konzessionen wur 
den erteilt an die Firmen Tele2 AG,TelePassport 
AG, mobilkom (Liechtenstein) AG, NETnet 
AG, International Telecommunications in 
Liechtenstein ITL Ltd., Ping Net GmbH und an 
die sunrise communications AG. 
Grenz- 
abfertigungsstellen 
Am 24. Mai wurde in Wien je eine Vereinbarung 
zwischen Liechtenstein, Österreich und der 
Schweiz über die Errichtung nebeneinanderliegen 
der Grenzabfertigungsstellen am Grenzübergang 
Ruggell/Nofels bzw. am Grenz-übergang Mau- 
ren/Tosters unterzeichnet. Für Liechtenstein wurde 
die Unterceichnung durch Botschafterin Maria-Pia 
Kothbauer, Prinzessin von Liechtenstein, vorge 
nommen. Die beiden Vereinbarungen regeln auf 
völkerrechtlicher Ebene, was in der Praxis bereits 
realisiert wurde: Die eine Vereinbarung betrifft den 
Ausbau der Grenzabfertigungsstelle in Ruggell,der 
bereits abgeschlossen ist, nachdem der Landtag am 
18. November 1998 die Zustimmung erteilt hatte. 
Die andere Vereinbarung bezieht sich auf den Aus 
bau der Grenzabfertigungsstelle auf österreichi 
schem Territorium. Es handelt sich dort um die ge 
meinschaftliche Benützung von Anlagen und Räu 
men, und zwar einen Abschnitt der Landesstrasse 
L61 von der Staatsgrenze bis zum gemeinsam ge 
nutzten Zollgebäude, die im Bereich des Zollge 
bäudes errichteten Parkplätze und den Revisions 
raum sowie die Sozial- und Sanitärräume und um 
die Benützung von Büroräumen. 
Zusammenarbeit mit 
Osteuropa 
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 23. Mai 
Beiträge in der Höhe von 442 300 Fr. für die Zu 
sammenarbeit mit Osteuropa bewilligt. Damit 
werden verschiedene Projekte des Europarates 
(Sommeruniversität Südosteuropa, Strassburg; Se 
minare über die zivile Gesellschaft in Albanien, 
Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowi 
na; Seminar über die Rolle der Frauen in den Ver 
einen und die Rolle der frauenrechtlichen NGO's 
im Zusammenhang mit dem Aufbau einer zivilen 
Gesellschaft; Aktivitäten in Zusammenhang mit 
der Sprachencharta; Menschenrechtsbulletin; Poli 
zeibroschüre in serbischer Sprache) sowie andere 
Projekte (Batthyäny-Lajos-Gesellschaft für Fach 
seminare zum Rechtsstaat in Ungarn; Projekt der 
Schwestern Anbeterinnen des Blutes Christi in 
Slavgorod, Sibirien; Care Österreich für eine Ju 
gendleiterausbildung in Russland und in der 
Ukraine; Care Österreich für ein Sozialmedizini- 
schesTageszentrum für Drogenabhängige in Sankt 
Petersburg; Institute for Multitrack Diplomacy für 
Friedens-Führerschaft in Bosnien-Herzegowina) 
unterstützt. Weiters hat die Regierung u.a. fünf Sti 
pendien für ein Jahr sowie ein Stipendium für ein 
halbes Jahr für die Universität Fnbourg und fünf 
Stipendien für die Internationale Akademie für 
Philosophie zugunsten osteuropäischer Studieren 
der sowie für einen Besuch der Stipendiaten aus 
Fribourg in Liechtenstein genehmigt. 
Diplomatische Vertre 
tung in Washington 
Die Regierung unterbreitet dem Landtag den Be 
richt und Antrag betreffend die Errichtung einer 
diplomatischen Vertretung des Fürstentums 
Liechtenstein in den Vereinigten Staaten von 
Amerika. Während früher auch die politischen 
Kontakte zwischen Liechtenstein und den USA 
hauptsächlich über das Generalkonsulat der 
USA in Zürich und besonders nach dessen Auf 
lösung über die Botschaften der USA und Liech 
tensteins in Bern bzw. über das Amt für Auswär 
tige Angelegenheiten erfolgten, soll insbesondere 
auch aufgrund des erhöhten Bedarfs an direkten 
Kontaktmöglichkeiten in Washington, vor Ort» 
die Reziprozität der diplomatischen Beziehun 
gen zwischen den beiden Staaten formal veran 
kert werden. Die konsularische Betreuung liech 
tensteinischer Staatsangehöriger in den USA 
bleibt weiterhin in der Zuständigkeit der Schwei 
zer Botschaft bzw. der Schweizer Konsulate. Die 
Regierung wird gemäss bisheriger Praxis nach 
der Zustimmung des Landtags dem Landesfür- 
sten die Person für die Funktion eines nicht resi 
dierenden Botschafters bzw. einer nicht residie 
renden Botschafterin in Vorschlag bringen. Die 
ses Modell ist heute nicht zuletzt auch im Hin 
blick auf die derzeitigen Diskussionen im Zusam 
menhang mit dem Finanzplatz Liechtenstein und 
dem gegenseitigen Informationsbedürfnis, das 
dadurch gegeben ist, vorgesehen. (pafl) 

Verschwendung von 
10 Millionen Franken? 
FBPLrlnterpellation zu Einsparungen in Millionenhöhe bei der Unfallversicherung im Wortlaut 
Gestützt auf Artikel 36 der Ge 
schäftsordnung des Landtages 
reichen die FBL-Abgeordne- 
ten nachstehende Interpella 
tion ein. 
Nach heutigem System haben alle 
Versicherungsunternehmungen im 
Bereich der Betriebs- und Nichtbe 
triebsunfallversicherung gemäss 
Art. 58 Abs. 2 Bst. 4 UVG «beste 
hende vertragliche Abmachungen 
zwischen dem Land Liechtenstein 
und den die obligatorische Unfall 
versicherung durchführenden Ver 
sicherungsgesellschaften» zu unter 
zeichnen. In diesem Vertrag ist u. a. 
eine starre Tarifbindung vorgese 
hen, welche alle drei Jahre zwischen 
den Versicherungsunternehmen 
und der Regierung vereinbart wird. 
Im Jahre 1998 wurde die obligatori 
sche Unfallversicherung im Fürs 
tentum Liechtenstein (OUFL) von 
12 Versicherungsunternehmen 
durchgeführt. Insgesamt waren 
1998 2581 Betriebe der obligatori 
schen Berufsversicherung (BU) mit 
einer Lohnsumme von CHF 1368,3 
Mio, 2191 Betriebe der obligatori 
schen Nichtberufsunfallversiche- 
rung (NBU) mit einem Lohnvolu 
men von CHF 1350,1 Mio und 183 
Betriebe der Freiwilligen Versiche 
rung (FV) mit einer Lohnsumme 
von CHF 12.1 1 Mio. unterstellt 
(gemäss Rechenschaftsbericht 
1999. Die Angaben für das Jahr 1999 
sind erst im Herbst 2000 erhältlich). 
Die versicherte Lohnsumme für al 
le Zweige ist um 6 % (im Jahr 1997: 
3,5 %, 1996: 4,5 %) angestiegen. 
Demgegenüber sind die Prämien 
einnahmen (neuer Tarif ab 1. 1. 
Die FBPL-Fraktion reichte zu Händen des Landtags eine Interpellation betreffend Einsparungen in Millionenhöhe 
bei der obligatorischen Betriebs- und Nichtbetriebsunfallversicherung ein. 
(Archivbild) 
1998) um 14 % zurückgegangen. 
Das Gesamtergebnis 1998 ist 
schlecht ausgefallen. Im Vergleich 
zum Jahr 1997 ist ein Rückgang um 
CHF 9,076 Mio. festzustellen. 
Die detaillierte Abrechnung der 
OUFL-Gesellschaften präsentiert 
sich für das Rechnungsjahr 1998 wie 
folgt (in.Klämnter 'die Zahlen für 
, b i./ 
0 DieFrageir der;FBP 
affdieRegiemngil 
'L^sA 
Total Einnahmen 
26672 980.- 
(29 969 922.-) 
Total Aufwand 
35 122 276.- 
(28 445 003.-) 
Davon Verwaltung, Steuern 
4782543.- 
(5 254412.-) 
Fonds-Entnahme 
8479083.- 
(0) 
Fonds-Zuweisung 
0.- 
(1 497 175.-) 
",Die,"Regiefung. wird eingeladen^/fünfJahren?; 
£die nachfolgend aüfgeUrt^RC^\Pie; 
pgeq^in; Zusgmn^fortg.n^ 
i Versicherungswesen zu beahtwor^ ~;JPr$inie$!tti 
,i WJ*. äiKt* 
' ve^ande;,^^ 
agSozi{ä(qn^ 
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Swlssca MM Fund USD 
Swlssca MM Fund G6P 
Swlssca MM Fund EUR 
Swlssca MM Fund CHF 
Swlssca MM Fund CAD 
Swlssca MM Fund JPY 
Swlssca Bond Irwest CHF 
Swissca Bond Invesl USD 
Swlssca Bond Irwest EUR 
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Swlssca Bond SFr. CHF 
Swlssca Bond International CHF 
Swissca Bond Invest International CHF 
Swlssca Bond Invest Medium Term CHF 
Swlssca Bond Invest Medium Term USD 
Swlssca Bond Invest Medium Term EUR 
Swlssca Asia CHF 
Swissca Europa CHF 
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Swissca AusMo EUR 
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Swlssca France EUR 
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Communlcatton EUR 
Swissca lux Fund Sector Energy EUR 
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Swlssca Lux Fund Sector Health EUR 
Swlssca Lux Fund Sector Leisure EUR 
Swlssca La Fund Sector Technology EUR 
Swlssca Gold CHF 
Swtssca Grenn Invest CHF 
Swissca Ika CHF 
Swissca Lux Fund FtoorSwttzertand CHF 
Inventarwert 
(netto) 
314.30 
1131.08 
1412.62 
1731.64 
2207.48 
2999.92 
528.01 
1344.65 
1507.02 
1794.50 
1643.83 
1331.54 
1443.29 
107659.00 
998.62 
959.73 
1197.27 
1202.76 
1130.07 
1108.62 
113896.00 
91.40 
101.00 
105.86 
94.93 
100.03 
96.79 
126.40 
300.65 
252.05 
76.65 
136.46 
49.55 
184.80 
228.50 
134.65 
128.10 
72.75 
270.85 
311.45 
94.90 
446.76 
570.37 
525.09 
574.96 
532.62 
532.15 
508.50 
148.95 
310.50 
956.07 
1997 - siehe Tabelle oben): 
Die Tarifreduktion für das Jahr 
1998 hat somit nicht zu einem aus 
geglichenen Budget geführt, son 
dern Fondsentnahmen von ca. CHF 
8,5 Mio. erfordert, um die Verluste 
auszugleichen. 
Eine Fortsetzung dieser Politik 
scheint nicht haltbar. Durch den 
Beitritt Liechtensteins zum EWR 
wurden verschiedene Bereiche libe- 
ralisiert und ein offener Wettbe 
werb zugelassen. Das Versiche 
rungswesen fand in dieser Hinsicht 
bisher begrenzte Beachtung. 
Abklärungen durch die Stiftung 
Sozialfonds für das Gewerbe im FL 
ergaben, dass im Bereich der obliga 
torischen Betriebs und Nichtbe 
triebsunfallversicherungen im Falle 
einer Öffnung und einer Freigabe 
der Tarife Einsparungen von rund 
einem Drittel der heutigen Prämien 
möglich wären. Die Wirtschaftsver 
bände begrüssen verständlicherwei 
se eine Liberalisierung dieses Versi 
cherungsbereiches mit entspre 
chender Tariffreigabe. Für sämtli 
che Beitragszahler, also den Arbeit 
geber, jeden einzelnen Arbeitneh 
mer und auch den Staat, würde die 
Tariffreigabe massive Einsparun 
gen bringen. Insgesamt werden mit 
einer Tariffreigabe Einsparungen 
von rund einem Drittel, das sind 
nach den obigen Angaben ca. CHF 
10 Millionen erwartet. 
In den bisherigen Besprechungen 
zeigten sich die Vertreter des Amtes 
für Volkswirtschaft wie auch das zu 
ständige Regierungsmitglied des 
Ressorts Soziales unverständlicher 
weise wenig begeistert, den OUFL- 
Durchführungsvertrag noch in die 
sem Jahr zu kündigen, damit per 1. 
1. 2002 das neue System Anwen 
dung finden könnte. 
Eine Verschiebung des KUndi- 
Erfolgsrec£nung|d 
* Wie.hoc^ $inäidieSFoo<^ifö^^%]en( Stpa^ffl 
. Veränderungettjadpir' 
|-Jhängige?Expertenpflm 
' 3. Die Qurchführuijg) 
i versicheniifg.gei^JpÖpf^ 
, Durchfül»run^rtta^erfli?acllt; 
f sehr hohe.ye^^g$lcps^n,5VIf 
i höch 
gungszeitpunktes würde eine Ver 
längerung des OUFL-Vertrages um 
mindestens ein Jahr bedeuten, so 
dass das neue System frühestens per 
1.1.2003 eingeführt werden könnte, 
was wiederum eine Verschwendung 
von Geldern in der Höhe von min 
destens CHF 10 Millionen pro Jahr 
bedeuten würde. 
Nachdem die Regierung derzeit 
darüber nachdenkt, die Arbeitgeber 
und Arbeitnehmer durch Redukti 
on der AHV-Beiträge im Rahmen 
der LSVA-Einnahmen zu entlasten, 
scheint ihr die Reduktion der Sozi 
alabgaben am Herzen zu liegen. Im 
Bereich der Betriebs- und Nichtbe 
triebsunfallversicherung wäre eine 
einfache Möglichkeit vorhanden, 
unbürokratisch eine viel höhere 
Einsparung zu erzielen. Deshalb ist 
die Ablehnung einer raschen Tarif 
freigabe unverständlich. 
Nachdem, wie oben bereits ausge 
führt, die Zeit drängt, ersuchen die 
FBPL-Abgeordneten die Regie 
rung, die Behandlung dieser Inter 
pellation unverzüglich in Angriff zu 
nehmen, um dem neuen Tarifsystem 
zum Wohle aller am Arbeitsprozess 
Beteiligten so rasch wie möglich 
Geltung zu verschaffen. Dabei ist 
die Kündigungsfrist für den OUFL- 
Vertrag vor dem 31. Dezember 2000 
ins Auge zu fassen. 
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d ,r o g e n 
\FEHUNFORMAB 
j«Haschisch Ist vöBq hoi 
AidwMffrHankschbtotBAk.n 
;■ Do* Mortis! ad tsUnpwU'-»* 
>. IBDMfwSHipiiPi IJBPflycfl^SN 
fS&iSSääliSiliii
	        

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