Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Dienstag, 23. Mai 2000 
Nachrichten 
SNB hat für grössere 
Liquidität gesorgt 
ZÜRICH: Die Schweizerische Nationalbank 
(SNB) hat im Mai den Geldmarkt grosszügig 
mit Liquidität versorgt. Damit reagierte die 
SNB auf Zinsbefürchtungen im Markt. Die 
SNB legte die Repo-Sätze um 10 bis 20 Basis 
punkte unter den entsprechenden Marktprei 
sen fest, wie die Nationalbank gestern mitteilte. 
Der Referenzzinssatz ermässigte sich darauf hin 
auf etwa 3,1 Prozent. Die Renditen mit kürzerer 
Laufzeit ermässigten sich in stärkerem Aus- 
mass. Die Nationalbank reagierte, nachdem die 
Erstarkung des Dollars und die fortgesetzte 
Schwächeneigung des Euro zu Befürchtungen 
im Markt geführt hatten, die Zinsen könnten 
schneller als bisher angenommen ansteigen. 
Distefora: Appetit auf 
holländische AND 
GLATTBRUGG: Der Internet-Serviceprovi 
der Distefora Holding AG plant die Übernah 
me der niederländischen AND International 
Publishers NV. Damit will das Unternehmen zu 
einem führenden Anbieter im Bereich Naviga 
tionssysteme werden. 
WebMethods kauft 
Active Software 
NEW YORK: Der US-Softwarehersteller Web 
Methods will mit der Übernahme des Konkur 
renten Active Software für 1,3 Mrd. Dollar sei 
ne Position auf dem Markt für firmeninterne 
Computernetze und elektronische Marktplätze 
ausbauen. Die Active Software-Aktionäre sol 
len im Zuge eines Aktientauschs 0,527 WebMe- 
thods-Aktien je eigenen Anteil erhalten. Dies 
gaben beide Firmen gestern bekannt. 
Preis für OPEC-Öl steigt 
weiter an 
WIEN: Der Preis für öl der Organisation Erdöl 
exportierender Länder (OPEC) steigt weiter. 
Ein Barrel (159 Liter) OPEC-Öl hat in der Vor 
woche durchschnittlich 27,97 Dollar nach 26,28 
Dollar eine Woche zuvor gekostet. Dies berich 
tete das Sekretariat des Kartells gestern. Im 
April hatte der OPEC-Ölpreis noch bei 22,93 
Dollar gelegen nach 26,71 Dollar im März. 
Gesetz vom 3. Mai 1996 
über Investmentunternehmen (IUG) 
Mitteilung an die Anteilinhaber des von 
UBS (Lux)(CH) Bond Fund - CHF Domestic 
UBS (CH) Bond Fund - Convert Asia 
UBS (CH) Equity Fund - Small Caps 
Switzerland 
Hiermit weisen wir die Anteilinhaber der in 
der Überschrift genannten Fonds im Sinne 
von Art. 5 Abs. 2 IUG darauf hin, dass am 
25. und 29 Mai 2000 im Schweizerischen 
Handelsamtsblatt (SHAB) sowie am 24. und 
27. Mai 2000 in der Finanz und Wirtschaft je 
eine Publikation betreffend einer 
Reglementsänderung der erwähnten Fonds 
erfolgen wird. 
Zahlstelle und Vertreter in Liechtenstein 
Liechtensteinische Landesbank 
Aktiengesellschaft 
Städtle 44 
9490 Vaduz 
«Ausverkauf der Heimat» 
Feldschlösschen-Generalversammlung: Grösste Schweizer Brauerei verkauft ihr Kerngeschäft 
BASEL: Feldschlösschen wird 
den Getränkebereich verkau 
fen und sich künftig auf die Im- 
mobilien-Bewirtschaftung 
konzentrieren. Der Antrag des 
Verwaltungsrates erreichte am 
Montagabend die notwendige 
Zweidrittelsmehrheit mit 74 
Prozent deutlich. 
Im Vorfeld der Abstimmungen gin 
gen die Wogen unter den 2127 an 
wesenden Aktionären (62,7 Prozent 
des Aktienkapitals) teils hoch. Wäh 
rend Verwaltungsratspräsident 
Robert Jeker den Verkauf als einzi 
ge langfristige Massnahme zur Be 
triebssicherung pries, befürchteten 
die Gegner den Ausverkauf der 
Heimat. 
Bereits bei der vorgängig erfolg 
ten Entlastung des Verwaltungsra 
tes für die Jahresrechnung und den 
Geschäftsbericht zeigte sich eine 
deutliche Mehrheit von 80 Prozent 
der über 1,2 Mio. stimmberechtig 
ten Aktien auf der Seite des Verwal 
tungsrates. 
Harsche Kritik am 
Feldschlösschen-Management 
Über ein Dutzend Redner, darun 
ter auch der Aargauer Ständerat 
Maximilian Reimann, äusserten 
sich zum von der Feldschlösschen- 
Spitze geplanten Verkauf des Ge 
tränkebereichs. Dabei wurde auch 
harsche Kritik am Vorgehen des 
Managements laut. 
Die Spitze der grössten Schweizer 
Bierbrauerei habe es während Jah 
ren verpasst, die Marktstellung aus 
zubauen und zu festigen, hiess es 
vom Rednerpult. Der Aargauer 
Wirtschaftsanwalt Rudolf P. Schaub, 
zusammen mit Reimann treibende 
Kraft der organisierten Oppositi- 
Der Verwaltungsratspräsident von Feldschlösschen, Robert AJeker bei seiner Eröffnungsrede. (Bild: Keystone) 
onsgruppe «Aktion pro Feldschlöss 
chen», warf dem Verwaltungsrat ei 
ne mangelnde Strategie vor. 
Es sei nicht einzusehen, dass die 
Verkaufsorganisation von Feld 
schlösschen nicht nur das eigene 
Bier, sondern auch dasjenige der 
Konkurrenz anbiete. Den Einwand, 
dass dies von der Wettbewerbskom 
mission wegen der marktbeherr 
schenden Stellung von Feldschlöss 
chen so verordnet sei, liess Schaub 
nicht gelten. 
Emotionale Aspekte 
Andere'* 1 Redner brachten mehr 
emotionale Aspekte in den Vorder- 1 
grund*und beklagten das Ver 
schwinden einer langen Tradition 
des Bierbrauens im Fricktal. Kritik 
wurde von Seiten der Gewerkschaft 
und einzelner Aktionäre auch am 
«reinen Shareholder- Denken» der 
Feldschlösschen-Manager geübt. 
Verantwortliche: «Verständnis 
für Unverständnis» 
Jeker und VR-Vizepräsident 
Hans Albert Wüthrich verteidigten 
die angestrebte Neuorientierung 
der Feldschlösschen-Hürlimann 
Holding. Man habe zwar «Verständ 
nis für das Unverständnis», sagte 
Hans Albert Wüthrich, Nachfahre 
eines Feldschlösschen-Gründers. 
Nein sagen genüge als Antwort auf 

Mindestlöhne für die Schwei! 
Studie von Wirtschaftsexperten: Mindestlöhne ökonomisch verkraftbar 
BERN: In der Schweiz sollten nach 
Ansicht von Wirtschaftsexperten 
aus sozialpolitischen Gründen Min 
destlöhne von 3000 bis 3400 Fran 
ken brutto pro Monat eingeführt 
werden. Mindestlöhne in dieser 
Höhe seien für die Wirtschaft ver 
kraftbar. 
Allerdings müsse eine genügend 
lange Übergangszeit für die Ein 
führung vorgesehen werden, sagte 
der Sekretär des Schweizerischen 
Gewerkschaftsbundes (SGB), Ser 
ge Gaillard, bei der Vorstellung ei 
ner entsprechenden Studie von 
Wirtschaftsexperten. 
Löhne von unter 3000 Franken 
würden nicht zum Leben reichen. 
Im Jahre 1995 hätten 8,1 Prozent 
der Erwerbstätigen einen Netto- 
vollzeitlohn von weniger als 2500 
Franken pro Monat verdient. 13,5 
Prozent hättefr weniger als 3000 
Franken netto erhalten. 
Eine Viertel Million unter der 
Armutsgrenze 
Im Jahre 1992 hätten 250000 
Menschen in der Schweiz unterhalb 
der Armutsgrenze gelebt. Frauen 
seien stärker betroffen als Männer, 
sagte Gaillard. Der Einsatz gegen 
Tiefstlöhne sei ein bedeutendes Mit 
tel im Kampf gegen die Armut, sag 
te Wirtschaftsprofessor Yves Flücki- 
ger von der Universität Genf. Aller 
dings reichten Mindestlöhne alleine 
nicht aus, um Armut zu beseitigen. 
Die Experten seien in Überein 
stimmung mit der OECD zum 
Schluss gekommen, dass sich Min 
destlöhne nicht negativ auf die Be 
schäftigung auswirkten. Ausser bei 
den unter 20-Jährigen habe sich kein 
signifikanter negativer Einfluss nach 
weisen lassen. Bei einem Mindest 
lohn von 3350 Franken brutto würde 
die Lohnmasse für die gesamte Wirt 
schaft um 1,7 Prozent zunehmen. Bei 
3000 Franken wären es 1,1 Prozent. 
Allerdings seien die Unterschiede 
zwischen den Branchen erheblich. 
Persönliche Dienstleistungen 
Am stärksten würden die Ange 
stellten in den persönlichen Dienst 
leistungen (Putzen, Kinderhüten 
usw.), im professionellen Reini 
gungsgewerbe, im Detailhandel und 
im Gastgewerbe profitieren. Bei 
3350 Franken Mindestlohn stiege 
die Lohnmasse in den persönlichen 
Dienstleistungen um 11,6 Prozent, 
im Gastgewerbe noch um 7 Prozent, 
führte Gaillard aus. 
die Probleme der Gruppe aber 
nicht. 
«Wir haben es uns nicht leicht ge 
macht, aber unser Antrag wird lang 
fristig Feldschlösschen zum Überle 
ben verhelfen», sagte Wüthrich. Von 
Seiten der Gegnerschaft liege aber 
kein Konzept vor, wie die Gruppe 
als eigenständige Brauerei weiter 
existieren soll. 
Jeker selbst gab mehrmals seiner 
Enttäuschung Ausdruck, dass aus 
gerechnet er für einen Verkauf des 
Getränkebereichs geradestehen 
müsse. Es seien in der Vergangen 
heit eine ganze Reihe von Fehlern 
gemacht worden, die nun bereinigt 
werden müssten. 
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IuH Investment AG Vaduz 
Inventarwert vom 22. Mai 2000 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund Euro 
EUR 107.10* 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund 
Schweizer Franken 
CHF 100.30* 
*+Ausgabekommission 
o 
CENTKUM HANK 
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Preise vom 22. Mai 2000 
Kategorie A (thesaurierend) 
Ausgabepreis: € 59.00 
Rücknahmepreis: € 57.80 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 58.00 
Rücknahmepreis: € 56.83 
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RADIO^ä. 
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Feldkirch 
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Buchs 
96.9 FM 
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96,9 FM
	        

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