4 Montag, 22. Mai 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Ein musikalischer «Tag der offenen Türe»
Offizielle Eröffnung des Mehrzweckgebäudes Eschen
Aus allen Unterrichtszimmern
der Musikschule, und das sind im
merhin 17 an der Zahl, dazu
kommt der Peter-Kaiser-Vor
tragssaal, ertönte am Samstag
Musik beim Tag der offenen Tür
des Mehrzweckgebäudes in
Eschen. Gleichzeitig informierten
Fachlehrer gezielt über das Un
terrichtsangebot und die ver
schiedenen Instrumente, die von
den vielen Schülerinnen und Leh
rerinnen in den Räumen gezeigt
und gespielt wurden.
Gerolf Hauser
Der Tag der offenen Tür klang am
Abend mit einem Mammutkonzert im
Vortragssaal aus, an dem Lehrerinnen
wie Schülerinnen aller Altersstufen
und Instrumentengattungen in einem
gemischten Programm ihr Können
zeigten. Es tönte aber nicht nur - un
ten, in und vor den Räumen der Feuer
wehr und des Werkhofes, roch es auch
ausgezeichnet nach Bratwürsten, die
von der Gemeinde allen Besuchern
gratis angeboten wurden.
Gregor Ott. Eschens Gemeindevor
steher. schreibt im Heft «Objektinfo»,
erschienen zum von der Markus Spren
ger Architektur- und Raumplanung
AG.Triesen, konzipierten Mehrzweck
Klaus Beck, nachfolgender Direktor, Pepi Frömmelt, Direktor, und Hans Gassner,
Mitglied des Stiftungsrates (v. I.) freuen sich über die optimalen Räumlichkeiten für
den Unterricht. (Bilder: hak)
gebäude: «Mit dem Bau des Mehr
zweckgebäudes wurde der Grundstein
dafür gelegt, den wachsenden An
sprüchen, die an den Werkbetrieb und
mit dem Land Lichtenstein und der
Gemeinde Eschen konnte ein moder
nes Gebäude errichtet werden, das den
heutigen und kommenden Anforde
rungen entspricht.»
Musikschuldirektor Josef Frommelt
schreibt im «Objektinfo»: «Dieses
Haus bezeugt, dass die Musik als le
benswichtig erachtet wird, und dass das
von der UNO 1989 formulierte Recht
aller auf Zugang zu kulturellen Gütern,
musischer Bildung und Entwicklung
der eigenen Talente ernst genommen
wird. Seit ihrer Gründung im Jahre
1963 hat sich die Musikschule zur
grössten Bildungseinrichtung Liech
tensteins entwickelt.
Rund 2300 Schülerinnen sind derzeit
eingeschrieben und wenn die Doppel
beleger und die Mitwirkenden in den
Orchestern, Chören, Kammermusik-
und Volksmusikgruppen, Jazz-, Pop-
und Rock-Ensembles dazu gezählt
werden, sind es weit über 2500. Es hat
sich bewährt, dass von Anfang an Ju
gendliche und Erwachsene den Unter
richt an der Musikschule besuchen
konnten, denn das vertrauensvolle Zu
sammenwirken von Jung und Alt ist
heute für unsere Gesellschaft und für
unser Kulturleben wichtiger denn je.
Das aktive Musizieren wirkt identitäts
bildend. Die Kultur ist der Kitt, der un
sere Gesellschaft zusammenhält.»
Sinnvolle Architektur
In einem Gespräch sagte uns Josef
Frommelt: «Es freut mich sehr und ich
bin überrascht, dass so viele Menschen
heute zu uns gekommen sind und ihr
Interesse an dem neuen Haus und an
unserer Arbeit damit zeigen. Wir sind
sehr glücklich, dass wir hier Räume zur
Verfügung haben, die ganz den Bedürf
nissen einer Musikschule, z.B. bezüg
lich Raumakustik und Isolierung, ent
sprechen. Das ist eine sehr aufwendige
aber sinnvolle Architektur. Um sie zu
verwirklichen, musste die gesamte, vom
Land zur Verfügung gestellte Summe
verwandt werden. Es blieb kein Geld
übrig für die Innenausstattung, also für
Instrumente, Notenständer usw. Also
versuchen wir durch eine «Bettelakti
on» dafür Geld zu bekommen.Tatsäch-
lich haben dankenswerterweise viele
Menschen geholfen. Aber noch immer
fehlen uns einige Instrumente. Viel
leicht gibt es noch Menschen, die uns
hier weiterhelfen können.»
die Feuerwehr gestellt werden sowie
bezüglich des Platzbedarfs und Raum-
neignung der Musik- und der Kunst
schule gerecht zu werden. Zusammen
In den verschiedenen Unterrichtszimmern präsentierten die Musikschüler ihr Können und ihre Instrumente.
Das Kinderorchester begeisterte gleich zu Beginn des Konzertes zur Eröffnung der
Musikschule Unterland in Eschen.
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