Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Landtag 
Freitag, 19. Mai 2000 5 
VU-Fraktion setzt ihre Macht 
rücksichtslos durch 
Landtag debattierte über Geschäftsverkehrsgesetz - VU besetzt neu gebildete Kommission mit drei Sitzen 
Gestern im Landtag 
«Die Fraktion der Vaterländi 
schen Union setzt ihre Macht 
rücksichtslos durch», wetterte 
FBPL-Fraktionssprecher Gebhard 
Hoch anlässlich der Debatte um 
die erste Lesung des neuen Ge 
schäftsverkehrsgesetzes. Nach« 
dem sich das Parlament einig wur 
de, dass die Regierungsvorlage 
von einer Landtagskommission 
überarbeitet werden muss, zeigte 
sich durch die personelle Beset 
zung der Kommission, dass die VU 
ihre Gelüste nach Macht und Ein- 
fluss nieder vollends ausleben will. 
Peter Kindle 
Nachdem das Parlament den ganzen 
gestrigen Vormittag über die Schaffung 
eines Gesetzes über den Geschäftsver 
kehr des Landtages debattierte und sich 
im Grunde über die Inhalte des Geset 
zes und die Vorgehensweise zur Schaf 
fung eines solchen einig war, artete die 
Debatte kurz vor der Mittagspause in 
eine Machtdemonstration der VU aus. 
Regierungspartei mit 
«Machtgelüsten» 
Der Höhepunkt der Debatte um ein 
neues Geschäftsverkehrsgesetz sei vor 
weggenommen: Der Landtag beschloss, 
eine Kommission einzusetzen, um ein 
funktionierendes Gesetz zu schaffen. 
Die Art und Weise, wie die Kommission 
zusammengesetzt ist, vor allem aber mit 
welcher Arroganz die VU bei der Be 
stellung dieser vorgegangen ist, zeigte 
der Bürgerpartei die «Machtgelüste» 
der Regierungspartei. 
Die VU hat eben das absolute 
Mehr im Landtag... 
Bei der Bekanntgabe der Wahlvor 
schläge für die einzusetzende fünfköpfi 
ge Landtagskommission ergriff VU- 
Fraktionssprecher Peter Sprenger so 
fort das Wort und schlug mit Lorenz 
Heeb, Ingrid Hassler und Norbert Bürz- 
le drei Parlamentarier aus den eigenen 
Reihen vor. Die Freie Liste schlug den 
Abgeordneten Paul Vogt als zu wählen 
des Mitglied in die Kommission vor. 
FBPL-Fraktionssprecher Gebhard 
Hoch weigerte sich vorerst, die Vor 
schläge aus den Reihen der BUrgerpartei 
bekanntzugeben. Vielmehr betonte er: 
«Ich empfinde das Vorgehen der VU als 
unakzeptabel. Die Vaterländische Uni 
on scheint dasselbe Spiel, wie schon bei 
der Bestellung des Landesausschusses, 
wieder zu spielen. Meiner Meinung nach 
VU-Fraktionssprecher Peter Sprenger demonstrierte bei der Einsetzung der Landtagskommission die Machtgelüste der Regie 
rungspartei. (Bilder: bak) 
sollten alle drei Parteien in der einzuset 
zenden Kommission vertreten sein. Aus 
rein logischen arithmetischen Grundsät 
zen ergäbe sich somit folgende Zusam 
menstellung der Kommission: Jeweils 
zwei Mitglieder aus den Reihen der VU 
und der FBPL, ein Mitglied der Freien 
Liste. Die parlamentarische Mehrheit 
der VU könnte manifestiert werden, in 
dem die Regierungspartei den Vorsit 
zenden der Kommission stellt». 
Peter Sprenger, der die Interessen 
der VU in seiner Funktion als Frakti 
onssprecher zu vertreten hatte, wies die 
Vorwürfe Gebhard Hochs zurück: «Die 
VU hat im Landtag halt das absolute 
Mehr - die Fraktion hat eben beschlos 
sen, drei Mitglieder für die Wahl in die 
Kommission zu nominieren». Zudem 
gebe es nirgends ein Recht auf eine 
Quote' bei der Bestellung einer Land 
tagskommission. 
FBPL-Fraktionssprecher Gebhard 
Hoch konnte die Begründung seines 
VU-Amtskollegen Peter Sprenger 
nicht nachvollziehen. «Es zeigt sich wie 
der, dass die VU ihre Macht rücksichts 
los durchsetzt. Bei uninteressanten und 
mit weit weniger verantwortungsvollen 
Kommissionen wollte die VU beispiels 
weise gar kein Mitglied stellen». Auch 
der FBPL-Abgeordnete Rudolf Lam- 
pert ereiferte sich an den Machtgelüs- 
ten der VU: «Gerade bei dieser Kom 
mission wäre es vernünftig, auf die Aus 
übung der Parteipolitik zu verzichten. 
Kommission erst nach Einzelwahl 
zu Stande gekommen 
Landtagspräsident Peter Wolftder die 
Vorwürfe der FBPL mit der Begrün 
dung abtat, dass dies lediglich «Demo 
kratie» sei, wollte'foie Kommission ei 
gentlich gerne gemeinsam wählen las 
sen. Dieses Ansinnen des Landtags 
präsidenten war aber zum Scheitern ver 
urteilt. Lediglich 11 Abgeordnete stimm 
ten der Wahl zu. Um aber dem Willen 
des Parlamentes, ; welche$ die Einsetzung 
einer Kommission forderte, gerecht zu 
werden, musste über die personellen 
Vorschläge einzfln^bgastimmt werden. 
Dieses Unterfangen gelang dann auch. 
Lorenz Heeb (^U) wurde mit 18 Stim 
men zum Konunissfonsvorsitzenden 
gewählt, als weitere Mitglieder finden 
nach der Wahl auch Ingrid Hassler (VU,. 
21 Stimmen), faofber? Bürzle (VU, 20 
Stimmen), Otmar Hasler (FBPL, 23 
Stimmen) sowie Paul Vogt (FL, 17 Stim 
men) in der Kqmftiission Einsitz. 
Aufsicht des Landtages über 
Regierung i|t fichfig 
Norbert BUfzll stellte in seinem Vo 
tum die Bede^tiui^ epies Geschäftsver 
kehrsgesetzes deutlich fest: «Zu einer 
wichtigen Aufgabe eines Parlaments 
gehört die Aufsicht über die Regierung 
und Verwaltung. Der Landtag übt nicht 
nur alljährlich bei der Beschlussfassung 
Uber den Rechenschaftsbericht der Re 
gierung eine Kontrolle über die Staats 
verwaltung aus, ihm ist auch das Recht 
zur laufenden Kontrolle über die ge 
samte Staatsverwaltung zugespro 
chen». Lorenz Heeb pflichtete seinem 
Fraktionskollegen Norbert Bürzle un 
terstützend bei, dass es im Gesamtinte 
resse des Landtages sein müsse, die 
Oberaufsicht über die Staatsverwal 
tung im Sinne einer breit abgestützten 
Meinung in einem Geschäftsverkehrs 
gesetz zu verankern. 
Wichtigkeit eines Gesetzes 
gegeben 
«Es ist eigentlich erstaunlich, dass 
sich innerhalb des Parlamentes nur Mit 
glieder der Geschäftsprüfungskommis- 
sion zu Wort melden. Es macht beinahe 
den Anschein, dass dieses Thema nur 
für Mitglieder der GPK von Interesse 
ist», stellte Rudolf Lampert fest, wel 
cher sich, wie auch andere Parlamenta 
rier, für die Einsetzung einer Kommissi 
on aussprachen. «Es ist ausserordent 
lich wichtig, dass bei der Schaffung ei 
nes Geschäftsverkehrsgesetzes die An 
liegen und die Wünsche des Parlamen 
tes effektiv eingebracht werden kön 
nen». 
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Die gewählte Kommission soll ein neues Geschäftperkehrsgesetz ausarbeiten 
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Mit der Ausarbeitung eines Geschäftsverkehrsgesetzes wurden betraut: (vlnr.) Lorenz Heeb, Norbert Bürzle, Ingrid Hassler, Otmar Hasler und Paul Vogt 
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