Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

38 Donnerstag, 18. Mai 2000 
AUSLÄND 
Liechtensteiner Volksblatt 
Christen gegen 
Muslime: 23 Tote 
AMBON (Indonesien) Bei Zusammenstössen 
zwischen Christen und Muslimen auf der indo 
nesischen Insel Ambon sind in den vergangenen 
zwei Thgen mindestens 23 Menschen getötet 
worden. Rund 50 Menschen seien verletzt wor 
den, berichteten Augenzeugen am Mittwoch in 
der Inselhauptstadt Ambon. Zwei Menschen 
wurden am Dienstag getötet, als Bewohner ei 
nes christlichen und eines muslimischen Vier 
tels in Streit gerieten. Weitere 21 Menschen 
wurden amThg darauf getötet,als die Polizei die 
Religionsgruppen nach Zusammenstössen aus 
einandertrieb. Seit Beginn der Auseinanderset 
zungen zwischen Muslimen und Christen auf 
Ambon im Januar 1999 wurden bereits mehr als 
3000 Menschen getötet, Hundertausende muss- 
ten fliehen. 
Waffenlager 
ausgehoben 
BELFAST-Im nordirischen Balleymoney hat 
die Polizei nach eigenen Angaben im Büroge 
bäude der pro-britischen PUP- Partei ein Waf 
fenlager ausgehoben. Es habe sich um eine ge 
plante Durchsuchungsaktion gehandelt, bei der 
aber niemand festgenommen worden sei, sagte 
ein Polizeisprecher am Mittwoch in Belfast. Un 
ter den Waffen seien auch ein schweres Maschi 
nengewehr und mehrere Maschinenpistolen. Es 
war nicht klar, ob die Polizei die Waffen direkt 
in den Büroräumen der Progressiven Unio- 
nisten-Partei (PUP) entdeckt hatte. Versuche, 
nach rund drei Jahrzehnten Bürgerkrieg dauer 
haften Frieden in Nordirland zu schaffen, schei 
tern seit Monaten an der Frage der Entwaff 
nung der Konfliktparteien, einer der Auflagen 
des Friedensabkommens vom Karfreitag 1998. 
PUP-Chef David Ervine erklärte, keine politi 
sche Partei solle Waffen in ihren Büros aufbe 
wahren. Seine Partei glaube, dass Gewalt sich 
nicht auszahle. Die PUP, die hauptsächlich von 
protestantischen Arbeitern gewählt wird, ist der 
politische Arm der UVF. 
Nervenkrieg ohne Ende 
Geiselnahme auf den Philippinen: Verhandlungen verzögert 
PEKING/MANILA: Im Gei 
seldrama auf der philippini 
schen Insel Jolo fordern die 
Entführer für die Freilassung 
der schwer erkrankten Deut 
schen Renate Wallert offen 
sichtlich Lösegeld. 
Der philippinische Aussenminister 
Domingo Siazon nannte am Mitt 
woch bei einer Pressekonferenz in 
Peking zunächst die Summe von 
zwei Millionen Dollar, relativierte 
seine Aussage jedoch später. 
«Die Zahlen sind noch unklar», 
sagte er der Deutschen Presse- 
Agentur (dpa) in einem Telefonin 
terview. Seine Worte bei der Presse 
konferenz seien missverstanden 
worden. 
Der Minister sagte, die philippini 
sche Regierung weise die Forderun 
gen nicht zurück, strebe aber eine 
Gesamtlösung für alle Entführten 
an. Vor der Aufnahme von Verhand 
lungen müssten die Entführer ihre 
Bedingungen vereinheitlichen. Bis 
her habe er Forderungen von fünf 
verschiedenen Abu-Sayyaf-Grup- 
pen erhalten. 
Die offiziellen Unterhändler be 
stätigten die Lösegeldforderung 
nicht. Die Vermittler trafen sich in 
der Stadt Zamboanga, um die Wie 
deraufnahme der seit Sonntag un 
terbrochenen Verhandlungen vor 
zubereiten. Sie hofften auf eine 
Wiederaufnahme der Gespräche 
am Donnerstag. 
Am Dienstag hatten die Entfüh 
rer aus der moslemischen Rebellen 
gruppe Abu Sayyaf neue Forderun 
gen aufgestellt. Sie hatten erstmals 
die Anerkennung des Rechts auf 
Selbstbestimmung des Bangsa- 
Im Geiseldrama halte bisher das Militär das Sagen... 
moro-Volkes auf Jolo als Forderung 
formuliert. Daneben forderten sie 
in einem «Manifest» die UNO, die 
EU, die ASEAN-Staaten und isla 
mische Organisationen auf, Men- 
schenrechtsverstösse gegen Mos 
lems auf den SUdphilippinen und 
der nahe gelegenen malaysischen 
Insel Sabah zu untersuchen. 
Ob die Forderungen auch Gegen 
stand der Verhandlungen sein sol 
len, war unklar. Der philippinische 
Chefunterhändler Roberto Aventa- 
jado bekräftigte, dass die Regierung 
in Manila nur schriftliche Forderun 
gen der Entführer prüfen werde. 
Die Freilassung von Renate Wallert 
sei vorrangiges Ziel. 
Die Entführten, darunter zehn 
Touristen, hatten am Dienstag erst 
mals die Möglichkeit, über Satelli 
tentelefone mit ihren Verwandten 
zu sprechen. Der Deutschen Renate 
Wallert geht es sehr schlecht, mein 
te ein AFP-Reporter vor Ort. 
Wiederaufbau 
BUDAPEST: Aufatmen im 
Osten. Elf Monate nach dem 
Ende des Kosovo-Krieges hat 
die Donau-Kommission eine Ei 
nigung Uber die Beseitigung der 
Trümmer dreier zerstörter 
Brücken im serbischen Novi Sad 
erzielt. Der Generaldirektor der 
Kommission aus elf Donau-An 
rainerstaaten, Helmut Strasser, 
erklärte am Mittwoch in Buda 
pest, nach der Einigung könnten 
rund 26 Millionen Euro (etwa 40 
Millionen Franken) für die Räu 
mungsarbeiten freigegeben wer 
den. Die Einigung sei mit Jugo 
slawien erzielt worden. Die Ar 
beiten, mit denen die Donau in 
Novi Sad wieder schiffbar ge 
macht werden soll, sollten noch 
vor dem Winter beginnen. 
Die Nahost- 
Gespräche im 
Stocken 
JERUSALEM: Israelische und 
palästinensische Unterhändler 
haben bei ihren jüngsten Ver 
handlungen in Stockholm keine 
Annäherung ihrer Positionen 
erzielt. Dies bestätigten Vertre 
ter beider Seiten. Die Verhand 
lungen sollen am Donnerstag 
fortgesetzt werden. Sie wider 
sprachen damit der Darstellung 
der israelischen Tageszeitung 
«Maariv», die über deutliche 
Fortschritte bei den ursprüng 
lich geheimen Verhandlungen 
berichtet hatte. Israels Aussen 
minister David Levy gab am 
Mittwoch zu erkennen, dass die 
israelisch-palästinensischen Ver 
handlungen über ein Rahmen 
abkommen auch noch «auf an 
deren Kanälen» geführt werden. 
Ungeachtet der jüngsten Ent 
wicklungen stimmte das israeli 
sche Parlament am Mittwoch in 
erster Lesung mit grosser Mehr 
heit einem Gesetzentwurf der 
rechtsgerichteten Likud-Oppo- 
sition zu, der der Regierung 
Ehud Barak Kompromisse mit 
den Palästinensern im Friedens- 
prozess erschweren soll. Danach 
sind Änderungen am Status und 
den Stadtgrenzen Jerusalems 
nur mit einer absoluten Mehr 
heit der 120 Knesset-Abgeord 
neten möglich. 
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