Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Region 
Donnerstag, 18. Mai 2000 29 
Nachrichten 
Motorradfahrer schwer 
verletzt 
ZERNEZ: Auf einer Probefahrt mit einem 
schweren Motorrad hat ein junger Mann am 
frühen Mittwochmorgen einen Selbstunfall ver 
ursacht. Er zog sich dabei schwere Gesichts 
und Kopfverletzungen zu und musste ins Kan 
tonsspital Chur geflogen werden. Der Mann 
war auf der Talfahrt vom Ofenpass in Richtung 
Zernez von der Strasse geraten. Dabei prallte 
die Maschine heftig gegen eine Stützmauer und 
wurde von dort mit Wucht gegen einen Beton 
pfeiler einer Galerie geschleudert. Der Motor 
radfahrer schlug dabei heftig mit dem Gesicht 
gegen den Pfeiler. Wie die Kantonspolizei 
Graubünden weiter mitteilte, war der Mann mit 
einer fremden Maschine auf Probefahrt. Er sei 
nicht im Besitz eines entsprechenden Fahraus 
weises. 
Bodensee-Bankhaus 
optimistisch 
FRIEDRICHSHAFEN: Die Internationale 
Bankhaus Bodensee AG (IBB) hat 1999 trotz 
positiver Geschäftsentwicklung mit einem ne 
gativen Bilanzergebnis von 7,2 Millionen Mark 
abgeschlossen. Ausschlaggebend war der Ver 
zicht auf eigentlich eingeplante Zinsgeschäfte in 
Folge einer ungünstigen Entwicklung des Kapi 
talmarktes, sagte der Vorstandsvorsitzende Pe 
ter Kürn am Mittwoch in Friedrichshafen. Nach 
der Wiederaufnahme des Zinsgeschäftes im lau 
fenden Jahr erwartet er für 2000 wieder ein po-' 
sitives Ergebnis. 1998 hatte das IBB, das sich 
vorwiegend auf den Mittelstand konzentriert, 
einen Uberschuss von fünf Millionen DM er 
zielt. Die Bilanzsumme des Bankhauses stieg im 
vergangenen Jahr um 24 Prozent auf 952 Millio 
nen DM. 
Bauarbeiter mit 
Motorkarren verunfallt 
CHURWALDEN: Ein Bauarbeiter ist am 
Dienstagabend mit einem Motorkarren ober 
halb Churwalden verunfallt und schwer verletzt 
worden. Das mit metallenen Bauelementen be- 
ladene Gefährt kippte auf steiler Strasse um, 
überschlug sich und klemmte den Mann ein. 
Der Mann konnte sich selber befreien, wie die 
Kantonspolizei Graubünden am Mittwoch mit 
teilte. Trotz schweren Brustverletzungen alar 
mierte er die Rettungskräfte. Er wurde ins Kan 
tonsspital Chur geflogen. Der Mann schwebe 
nicht in unmittelbarer Lebensgefahr, könne 
aber nicht befragt werden, schreibt die Polizei. 
Pilotprojekt «Anlehre» 
hat sich bewährt 
BREGENZ: Die seit drei Jahren in Vorarlberg 
praktizierte «Anlehre» für lernschwache Ju 
gendliche hat sich bewährt. Über Erfolge des Pi 
lotprojektes haben Landeshauptmann Herbert 
Sausgruber und Landesrätin Eva Maria Waibel 
berichtet. Die bisher gemachten Erfahrungen 
zeigten den Erfolg dieses Modells der dualen 
Berufsvorbereitung. Von 60 Jugendlichen, die 
im Schuljahr 1998/99 am Projekt «Anlehre» 
teilnahmen, haben mehr als 30 nach dem ersten 
Ausbildungsjahrin ein normales Lehrverhältnis 
gewechselt, etwa 15 machen das zweite Jahr An 
lehre und nur wenige sind ausgeschieden. Im 
laufenden Schuljahr machen rund 40 Jugendli 
che eine Anlehre. Alle Berufsschulen des Lan 
des sind am Projekt beteiligt. Die Anlehre dau 
ert zwei Jahre, in denen den Jugendlichen die 
Kenntnisse des ersten Lehrjahres und der Lehr 
stoff der ersten Berufsschulklasse vermittelt 
werden. Bei entsprechendem Erfolg besteht die 
Möglichkeit, während oder nach der Anlehre in 
eine Normlehre umzusteigen. 
Für Winterolympiade 
CHUR: Der Bündner Freisinn ist für die Durch 
führung der Olympischen Winterspiele 2010 in 
Graubünden. Die FDP will aber, dass das Pro 
jekt wesentlich von Stadt und Kanton Zürich 
mitgetragen wird. In einer Zeit, wo liberale 
Kräfte sich bemühten, die Völker dieses Konti 
nents und dieses Planeten kulturell, politisch 
und wirtschaftlich näher zusammenzuführen, 
könne Graubünden mit der Durchführung 
Olympischer Winterspiele einen wesentlichen 
Beitrag dazu leisten, teilte die Bündner FDP am 
Dienstag mit. Weiter heisst es wörtlich im Com- 
muniqud: «Die FDP Graubünden hat lieber die 
Sportler der Welt zu Gast als die 40-Tonnen- 
Lastwagen der umgebenden Länder auf ihren 
Strassen.» Die Bündner Kantonsregierung hat 
sich letzte Woche positiv zu einer Kandidatur 
GraubUndens zusammen mit Zürich geäussert. 

Ein formenreicher Sommer 
Bildhauerinnen und Bildhauer aus aller Welt stellen in Bad Ragaz aus 
Bad Ragaz erlebt dieses Jahr 
einen besonders formenrei 
chen Sommer. 48 Künstlerin 
nen und Künstler aus dem In- 
und Ausland bringen mit ihren 
Skulptiiren ganz neues Leben 
auf die Plätze, in die Strassen 
und Parke des Kurorts. 
«Wir wollen ein Zeichen für die Zu 
kunft setzen», sagt Rolf Hohmeis- 
ter. Der Rheumaspezialist und 
Chefarzt im Medizinischen Zent 
rum Bad Ragaz und seine Frau 
Esther haben einen engen Kontakt 
zur Kunst; sie sammeln und fördern, 
sie beobachten und pflegen persön 
liche Freundschaften mit Künstle 
rinnen und Künstlern. 
Diesen Kontakt zur Kunst schen 
ken sie im Sommer 2000 ihrem Dorf 
Bad Ragaz. Zusammen mit dem be 
kannten Bildhauer Kurt Lauren 
Metzler, der als künstlerischer Lei 
ter mit dabei ist, haben sie 48 Bild 
hauerinnen und Bildhauer aus der 
ganzen Welt eingeladen, ihre Kunst 
in Bad Ragaz auszustellen. Die Or 
ganisatoren haben dabei ein ganz 
klares Programm: «Kulturarbeit im 
Dorf ist unverzichtbar im Kampf 
gegen die Schnelllebigkeit, gegen 
Oberflächlichkeit, Gleichgültigkeit 
und Mutlosigkeit», sagt Rolf Hoh- 
meister. Plätze sind Mittelpunkte ei- 
Mit Skulpturen aus aller Welt soll diesen Sommer «Leben» auf die Plätze von Bad Ragaz gebracht werden. 
ner Siedlung und einer Gemein 
schaft, wo Menschen sich treffen, 
wo man sich austauscht und mitteilt, 
wo Handel getrieben wir. 
In diesem Sommer sollen die 
Skulpturen den Plätzen, Strassen 
und Parken von Bad Ragaz einen 
zusätzlichen symbolischen Sinn ge 
ben. Von der Quelle (in der Tami- 
naschlucht) bis zum Ziel (am 
Rhein) wollen die Künstlerinnen 
und Künstler einen Weg ins neue 
Jahrtausend aufzeigen und Platz 
bieten für Begegnungen und fürs 
Ausruhen. Die Kunst soll den öf 
fentlichen Raum für die Menschen 
öffnen und Zeichen für die Zukunft 
setzen. Dort, wo die warmen Wasser 
der Thermalquelle gesunde und 
kranke Glieder wärmen, darf es den 
Besucherinnen und Besuchern 
dank der Kunst einen Sommer lang 
auch warm um Herz und Seele wer 
den. 
«A.T.A.2000» - Artisten - Tiere - Attraktionen 
Circus Elfi Althoff-Jakobi gastiert in Vorarlberg 
Das aussergewöhnliche Jubiläums- 
Programm des österreichischen 
IVaditionscircus Elfi Althoff-Jacobi 
feierte am 18. März in der Heimat 
gemeinde Emstbrunn eine umju 
belte Saisonpremiere. Anschlies 
send wurde Direktor Adolf Lehner 
von vielen prominenten Gästen und 
Freunden mit minutenlangem Ap 
plaus und stehenden Ovationen zu 
seinem 60. Geburtstag gratuliert. 
«A.T.A.2000» ist der früheren Di 
rektorin und «Grande Dame» der 
europäischen Zirkuswelt, Elfi Alt 
hoff-Jacobi, gewidmet, mit deren 
Namen seit 25 Jahren erstklassiger 
Zirkus in Österreich verbunden ist. 
Direktor Lehner präsentiert in 
der fünften Saison unter seiner al 
leinigen Leitung, diesem Anlass 
würdig, ein grosses Ensemble inter 
nationaler Weltklasse-Artisten aus 
acht Nationen,das mit circensischen 
Höchstleistungen und grossartigen 
Tierdressuren das Publikum und die 
Medien begeistert! 
So startete «A.T.A. 2000», dies 
mal von Dir. Lehner alleine insze 
niert, mit ausverkauften Vorstellun 
gen in eine überaus erfolgreiche 

Gastspielorte 
i Bludcnzr foefoj Tennisplatz ■■■ 
N'tjb- 
Hohenems - beimjEisstadion 

Pudelpprade mit Joschi Posna Die Velenciucs aus Moldavien 
Saison. Zu, diesem grossen Erfolg 
tragen auch die familienfreundli 
chen Eintrittspreise und die grossen 
Kooperationspartner Wüstenrot, 
ÖBB, PSK, ROCO-Modelleisen- 
bahnen und mit der Initiative «Dia 
betes im Circus» die Österreichi 
sche Diabetes-Gesellschaft, die Fir 
men Novo Nordisk und Roche Dia 
gnosties sowie viele weitere Spon 
soren wesentlich bei! Direktor Leh 
ner ist es mit seinem zukunftsorien 
tierten Konzept gelungen, immer 
mehr Publikum und Wirtschafts 
kreise anzusprechen. Diese konse 
quente Strategie hat den öster 
reichischen Traditionscircus Elfi 
Althoff-Jakobi nicht nur seine Posi 
tion im stetig grösser werdenden 
Unterhaltungangebot festigen las 
sen, sondern ihm auch eine unver 
gleichliche und unbestreitbare Be 
kanntheit und Beliebheit in Öster 
reich verschafft. 
r24.5. und25.5.,'• 
Lochau - Schnlsportwiese 
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► Mo bis,Sa 15J0 undLjWO Uhr. 
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Helferin in aussichtslosen Anliegen 
100-Jiihr-Jubiläum der hl. Rita - Triduum in Einsiedeln 
Zu den ganz volksnahen Heili 
gen in der katholischen Kirche 
gehört Rita Mancini aus Cascia 
(1381 - 1457). Seit ihrem Tod 
am 22. Mai 1447 wurde sie 
durch alle Zeiten hindurch als 
«Helferin in aussichtslosen 
Anliegen» verehrt und geliebt. 
Auf die Frage nach dem Grund ihrer 
grossen Beliebtheit beim gläubigen 
Volk antwortete Papst Johannes 
Paul II. kürzlich: «Nicht so sehr we 
gen der Wunder, die unsere Volks 
frömmigkeit ihrer Fürbitten zu 
schreibt, sondern wegen der erstaun 
lichen Normalität ihres Lebens, das 
sie als Frau und Mutter, als Witwe 
und schliesslich als Augustiner-Non 
ne führte.» Zweifellos ist Rita Man 
cini in allen Lebensständen und in 
schwierigesn Situationen auch heute 
noch ein Vorbild für eine christliche 
Lebensgestaltung und Leidensbe 
wältigung. Rita wurde trotzt sehr 
früher Verehrung erst 1627 selig- und 
1900 heiliggesprochen. Papst Leo 
XIII. wählte im Jubeljahr 1900 be- 
wusst das Hochfest Christi Himmel-' 
fahrt als Tag der Heiligsprechung. 
AnläsSlich des 100. Jahrestages ih 
rer Heiligsprechung, lädt der Rita- 
Rosen-Kreis alle interessierten 
Gläubigen ein zu einem Triduum 
nach Maria Einsiedeln. Die Drei-Ta- 
ges-Feifer beginnt am kommenden 
Montag, 22. Mai mit dem Eröff 
nungsgottesdienst in der Wallfahrts 
kirche um 17.30 Uhr. Dieser Feier 
wird der Schweizer Msgr. Dr. Karl 
Josef Romer aus Benken SG vorste 
hen, der seit vielen Jahren als Weih 
bischof in Rio de Janeiro wirkt. Am 
Abend um 20.15 schliesst sich eine 
Mai-Andacht bei der Gnadenkapel 
le an. Der zweite Tag, Dienstag, 23. 
Mai, als Gebetstag für geistliche Be 
rufe, beginnt mit der Begehung des 
Einsiedler Kreuzweges um 8.30 Uhr, 
die Eucharistiefeier mit Predigt wird 
vom jungen Vorsteher des Klosters 
St. Otmarsberg in Uznach, Abt Ma 
rian Eleganti OSB, gehalten. Am 
Nachmittag ist um 14.30 Uhr Pilger 
predigt und Andacht. Bei günstiger 
Witterung wird um 21 Uhr eine Lich 
terprozession angeboten. Höhe 
punkt des THduums ist der Ju 
biläumstag, Mittwoch, 24. Mai. Nach 
dem Kreuzweg um 9 Uhr in der Ju 
gendkirche wird zum Pontifikalamt 
in der Basilika um 10.30 Uhr einge 
laden. Dieser Feier und der traditio 
nellen Rosenweihe um 14.30 Uhr 
wird der Apostolische Nuntius in 
der Schweiz, Erzbischof Dr. Pier 
Giacomo De Nicolo aus Bern, vor 
stehen. Anlässlich des Triduums 
wird am 23. Mai um 17 Uhr im 
«Grossen Saal» des Klosters eine 
Festschrift vorgestellt, die der reno- 
mierte Kunstverlag Peda in D-Pas 
sau eigens zu diesem Anlass heraus 
gegeben hat. Fotoautor ist der Ver 
lagsinhaber Georg Peda persönlich; 
Textautor ist der geistliche Begleiter 
des Rita-Rosen-Kreises, Bernhard 
Stefan Schneider. 
Die Verantwortlichen des Rita- 
Rosen-Kreises und die Einsiedler 
Pilgerleitung freuen sich, zahlreiche 
Gläubige zum «TViduum St. Rita» 
begrüssen zu dürfen, das vom Ange 
bot und von der Gestaltung her sinn 
voll mit einer Heilig-Jahr-Wallfahrt 
in das Schweizer Nationalheiligtum 
verbunden werden kann.
	        

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