Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Mittwoch, 19. Januar 2000 11 
Nachrichten 
Citigroup steigert 
Gewinn im 4. Quartal 
NEW YORK: Die US-Bank Citigroup hat ihren 
Reingewinn im vierten Quartal 1999 um 287 
Prozent auf 2,62 Mrd. Dollar gesteigert und da 
mit die Erwartungen der Analysten deutlich 
übertroffen. Wie der grösste US-Finanzdienst- 
leister am Dienstag in New York mitteilte, sei 
die Gewinnsteigerung vor allem auf die Berei 
che Investment Banking, Handel und eine Ver 
besserung des globalen Privatkundengeschäfts 
zurückzuführen. Der Gewinn je Aktie sei im 
vierten Quartal nach Abzug der Wandelrechte 
auf 75 Cent von 40 Cent im Vorjahresquartal ge 
stiegen. Analysten hatten mit einem Gewinn je 
Aktie von 70 Cent gerecht. Im gesamten Jahr 
1999 stieg der Reingewinn der Citigroup den 
Angaben zufolge um 70 Prozent auf 9,87 Mrd. 
Dollar. Jedes der Geschüftc habe zu den Zu 
wächsen des vergangenen Jahres beigetragen, 
erklärten die beiden CEOs der Citigroup, John 
Reed und Sanford Weill. 
Mehr Umsatz 1999 für 
Migros-industrie 
ZÜRICH: Die Industriebetriebe der Migros ha 
ben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,13 
Mrd. Fr. erzielt. Dies sind 3,5 Prozent oder 106 
Mio. Fr. mehr als im Vorjahr. Über 40 Prozent 
des Wachstums wurden im Export erzielt. Mit 
dem guten Resultat habe der Industriebereich 
seine Marktstellung inner- und ausserhalb der 
Migros weiter gestärkt, teilte Migros am Diens 
tag mit. Zum Industriebereich gehören Jowa, 
Micarna, Estavayer Lait, Bischofszell Nah 
rungsmittel, Chocolat Frey, Midor, Mibelle, Op- 
tigal, Seba Aproz und Dietiker. 
Kuoni kauft Anteil am 
Sender TV Travel Shop 
ZÜRICH: Der Reisekonzern Kuoni will seine 
Angebote künftig direkt am Fernsehen verkau 
fen. Dazu hat Kuoni für umgerechnet 17,2 Mio. 
Fr. einen Minderheitsanteil am britischen Rei 
severkaufssender TV TVavelshop gekauft. Mit 
der Beteiligung von 12,5 Prozent an Travelshop 
erschliesse sich Kuoni einen weiteren zukunfts 
trächtigen interaktiven Distributionskanal, teil 
te der grösste Schweizer Reisekonzern am 
Dienstag mit. Der stark wachsende Verkauf via 
Kabel erlaubt, Ferien direkt vom Sofa aus zu 
wählen und zu buchen. Über 60 Prozent der Fe 
rienwahlentscheide werden zu Hause getroffen. 
Deshalb sei der Kauf ein optimaler Ausbau der 
globalen e-Commerce-Strategie von Kuoni. Das 
Medienunternehmen Flextech werde von sei 
nem Anteil von 49,5 Prozent 12,5 Prozent an 
Kuoni verkaufen, erläuterte der Reisekonzern. 
Sonst bleiben die Besitzverhältnisse unverän 
dert. Barclays Private Equity werde seinen An 
teil von 38 Prozent behalten. Die Gründer des 
Senders, Harry Goodman und Denis Strauss, 
halten gemäss Angaben zusammen einen Anteil 
von ebenfalls 12,5 Prozent. Der Generaldirektor 
der strategischen Geschäftseinheit Grossbritan 
nien, Peter Diethelm, werde Einsitz in den Ver 
waltungsrat von TV Travelshop nehmen. 
ADtranz-Task force legt 
Massnahmenpaket vor 
ZÜRICH: Die Zürcher ADtranz-Task force er 
wartet vom deutschen Rollmaterialhersteller 
ADtranz nach seinem Schliessungsentscheid 
der Werke in Zürich Oerlikon und Pratteln ei 
nen aktiven Beitrag zum Erhalt der Arbeits 
plätze und der Rollmaterialbranche in der 
Schweiz. An einem TVeffen mit der ADtranz- 
Spitze vom Dienstag hat die Arbeitsgruppe ein 
entsprechendes Massnahmenpaket vorgelegt. 
Das zehn Punkte umfassende Paket bilde Teil 
eines Lösungspaketes und diene dem gegensei 
tigen Interessenausgleich, teilte der Kanton 
Zürich im Anschluss an die Sitzung der ADt- 
ranz-Begleitgruppe mit dem Konzernleitungs 
mitglied Joachim Geissert mit. Die Task force 
strebe in ihrer Arbeit «einvernehmliche, gute 
Teillösungen» an, heisst es. Neben dem Erhalt 
der Rollmaterialbranche in der Schweiz erwar 
tet die Gruppe vom ADtranz- Konzern Unter 
stützung von unternehmerischen Initiativen. 
Zudem soll ADtranz Hand bieten bei der Un 
terstützung von Schweizer firmen sowie Unter 
nehmen im Zulieferbereich, in der Cargo Logi 
stik oder im Servicebereich. ADtranz solle ein 
klares Signal zum Verbleib beziehungsweise der 
Festigung der künftigen Aktivitäten in der. 
Schweiz geben. Dies betrifft die vier Standorte 
Zürich, Pratteln (Unterhalt), Winterthur (En 
gineering Drehgestelle) undHirgi (Stromleiter) 
sowie die zwei Produkteinheiten Lokomoti 
ven/Güterverkehr und Antriebe. 
Neuer Geschäftsleiter 
Peter Gerner löst Klaus Wanger in der Geschäftsleitung der HovalwerkAG ab 
Peter Gerner (Bild rechts) löst den langjährigen Geschiiftsleiter der Hovalwerk AG (Vaduz) Klaus Wanger ab. 
Die Hovalwerk AG (Vaduz) 
berief zum Nachfolger von 
Klaus Wanger als Geschäftslei 
ter Peter Gerner, der seit drei 
einhalb Jahren bei Hoval tätig 
ist. Seine in kurzer Zeit bei Ho 
val erworbene Akzeptanz so 
wohl in fachlicher wie auch in 
menschlicher Hinsicht hat den 
Verwaltungsrat veranlasst, ihm 
jetzt die Nachfolge als Ge 
schäftsleiter des Hoval- 
Stammwerkes zu übertragen. 
Nachfolgend der Pressetext 
der Firma Hoval. 
Bereits im Frühjahr 1998 hat sich die 
Unternehmensgruppe Hoval neue 
Strukturen gegeben. Im Vorder 
grund stand die Schaffung von zwei 
selbstständigen Geschäftsbereichen 
«Heiztechnik» und «Luft- und Anla 
gentechnik». Mit dieser Verselbst- 
ständigung trug Hoval, traditionell 
vor allem als Hersteller von Heiz 
kesseln bekannt, der stark gewach 
senen Bedeutung als Hersteller von 
Industriekesseln (Dampf- und 
Heisswasser-Kessel), Abfallver 
brennungsanlagen, Hallenlüftungs 
systemen und Wärmerückgewin- 
nungs-Komponenten Rechnung. 
Welchen Stellenwert diese Produkt 
gruppen für Hoval heute einneh 
men, wird an zwei Beispielen deut 
lich. Das Unternehmen kann sich als 
Weltmarktführer bei Verbrennungs 
anlagen für Spitalabfälle betrachten, 
die aus hygienischen Gründen nicht 
zusammen mit kommunalen Abfäl 
len entsorgt werden können. Und 
bei der Herstellung von Aluminium- 
Plattenwärmetauschern für die en 
ergiesparende Rückgewinnung von 
Wärme oder Kälte in Lüftungsanla 
gen, Klimaanlagen und in der indu 
striellen Prozesstechnik ist Hoval 
ebenfalls heute der weltweit grösste 
Hersteller, i ,i 
Bei der Schaffung des Geschäfts 
bereiches «Luft- und Anlagentech 
nik» im April 1998 hatte Klaus Wan 
ger, der Geschöftsleiter der Hoval 
werkAG (Vaduz), zusätzlich auf der 
Ebene der Leitung der Gesamt 
gruppe diesen neuen Geschäftsbe 
reich Übernommen. Die Produktion 
der Dampf- und Heisswasserkessel 
erfolgt im oberösterreichischen 
Werk Marchtrenk. Die Abfallver 
brennungsanlagen werden im 
Stammwerk Vaduz gebaut, die Hal- 
lenlüftungs- und Wärmerückgewin- 
nungs-Systeme im Werk Schaan. In 
Anbetracht der Bedeutung dieses 
Geschäftsbereiches, der inzwischen 
weiter gewachsen ist, hat Klaus 
Wanger dem Verwaltungsrat der 
Hoval Holding AG jetzt vorgeschla 
gen, dass er die Geschäftsleitung 
der Hovalwerk AG (Vaduz) abgibt, 
um sich weiterhin als Mitglied der 
Gruppenleitung ganz auf die Lei 
tung des Geschäftsbereiches zu 
konzentrieren. Der Verwaltungsrat 
hat diesem Wunsch mit Wirkung 
zum Ende des Geschäftsjahres am 
1.4.2000 entsprochen. 
Klaus Wanger, der am 7.1. 2000 
auf eine 30-jährige Tätigkeit in ver 
schiedenen Positionen bei Hoval 
zurückblicken konnte, hatte die 
Geschäftsleitung der Hovalwerk 
AG (Vaduz) im Juli 1984 von Peter 
Frick übernommen, der damals als 
Nachfolger von Gustav Ospelt Prä 
sident des Verwaltungsrates wurde. 
Während seiner 16-jährigen Ge 
schäftsleitung hat sich Klaus Wan 
ger grosse Verdienste um die Ho 
valwerk AG erworben. Diese Ver 
dienste spiegeln sich nicht zuletzt in 
der positiven Entwicklung der Er 
tragszahlen. Seine Persönlichkeit 
und seine Kompetenz haben in ho 
hem Mass die Hovalwerk AG ge 
prägt. 
Zum Nachfolger von Klaus Wan 
ger als Geschäftsleiter der Hoval 
werk AG (Vaduz) berief der Ver 
waltungsrat Peter Gerner, der seit 
3 x h Jahren bei Hoval tätig ist. Der 
1967 in Eschen geborene Peter Ger 
ner arbeitete nach seinem betriebs 
wirtschaftlichen Studium in St. Gal 
len, das er als lic. oec. HSG ab- 
schloss, zunächst drei Jahre in einem 
internationalen Revisionsunterneh 
men in Zürich. Im Oktober 1996 be 
gann er seine Arbeit in der Hoval 
werk AG. Bereits im April 1998 
wurde ihm die Leitung des Ge 
schäftsbereiches «Finanzen und 
Dienste» der Hoval-Gruppe über 
tragen. Seine in kurzer Zeit bei Ho 
val erworbene Akzeptanz sowohl in 
fachlicher wie auch in menschlicher 
Hinsicht hat den Verwaltungsrat 
veranlasst, ihm jetzt die Nachfolge 
von Klaus Wanger als Geschäftslei 
ter des Hoval-Stammwerkes zu 
übertragen. Der Wechsel von Klaus 
Wanger zu Peter Gerner kennzeich 
net auch den Generationswechsel in 
der Führungsgruppe von Hoval. 
Seine bisherige Funktion als Leiter 
des Geschäftsbereiches «Finanzen 
und Dienste» der gesamten Unter 
nehmensgruppe behält Peter Ger 
ner bei. Von seiner bisherigen Tätig 
keit im Bereich «Finanz- und Rech 
nungswesen» der Hovalwerk AG 
(-Vaduz) wird Peter Gerner bei der 
Übernahme der Geschäftsleitung 
entlastet. 
Gewinn in Votjahreshöhe 
Vögele-Brutto-Umsatz legt 1999 um 21 Prozent zu 
PFÄFFIKON: Das Bekleidungsun 
ternehmen Charles Vögele hat 1999 
den konsolidierten Bruttoumsatz 
um 21 Prozent auf 1,3 (1,1) Mrd. Fr. 
gesteigert. Der Nettoverkaufserlös 
verbesserte sich um 20 Prozent auf 
1,185 (0,989) Mrd. FVanken. 
Dank des erfreulichen Weihnachts 
geschäfts und der allgemein verbes 
serten Konsumstimmung habe sich 
die Umsatzentwicklung im zweiten 
Semester gegenüber dem ersten 
Halbjahr leicht verbessert, teilte die 
Vögele-Gruppe am Dienstag weiter 
mit. Für das Jahr 1999 rechnet das 
Unternehmen mit einer EBIT-Mar- 
ge in der Höhe des Vorjahres. 
Schweiz mit grösstem 
Umsatzanteil 
In der Schweiz habe der Net- 
toumsatzzuwachs nominell 9,4 Pro 
zent betragen, im Expansions 
schwerpunkt Deutschland 21,9 Pro 
zent und in Österreich 21,1 Prozent. 
Flächenbereinigt hat der Umsatz in 
der Schweiz 1999 um 7,3 Prozent 
auf 559,9 Mrd. Fr. zugenommen. 
Die Gruppe hat hier 47,2 Prozent 
ihres Gesamtumsatzes erwirtschaf- 
Charles Vögele blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. 
tet. In Deutschland ist ein Anteil 
von 32,6 Prozent am Gesamtumsatz 
erzielt worden. In Österreich lag 
diese Zahl bei 16,4 Prozent. Das Ge 
schäft im neu erschlossenen Markt 
Belgien und Holland trug mit rund 
3,8 Prozent zum Gesamtumsatz bei. 
120 zusätzliche Filialen 
Die Vögele Gruppe hat die Mac 
Fash Textil GmbH per 1. Januar 
2000 mit 40 aktiven Standorten in 
Deutschland übernommen. Damit 
werde das Vögele-Filialnetz sinn 
voll ergänzt, hiess es. Insgesamt 
sollen laut Communiquö dieses 
Jahr mindestens 120 neue Filialen 
eröffnet und ein Flächenwachstum 
von über 25 Prozent erreicht wer 
den. 
Die Anzahl der Verkaufsstsand- 
orte hat sich 1999 gegenüber dem 
Vorjahr um 72 auf 457 erhöht. Die 
Verkaufsfläche ist um 26,8 Prozent 
auf 349755 Quadratmeter vergrös- 
sert worden. Der Nettoverkaufser 
lös pro Quadratmeter ist um 43 Fr. 
auf 3792 Fr. gestiegen. 
Die Anzahl Vollzeitstellen hat 
sich um 522 (15,7 Prozent) auf 3854 
erhöht. Per 31. Dezember 1999 wa 
ren 5900 (Vorjahr: 4763) Mitarbei 
terinnen und Mitarbeiter beschäf 
tigt. 
Kein Grossaktionär 
Im Dezember hatte die Finanzie 
rungsgesellschaft Schröder Ventures 
Funds Aktien im Wert von über ei 
ner Mrd. Fr. bei in- und ausländi 
schen Investoren platziert. Heute be 
trage der Free Float 88,4 Prozent 
und kein Aktionär halte mehr als elf 
Prozent des Kapitals, teilte Vögele 
mit. 
aii km
	        

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